
Jeder hat andere Ansprüche an seinen Urlaub, der die schönste – und oft die teuerste – Zeit des Jahres ist bzw. sein sollte. Allein das Aussuchen des Reiseziels, dann die Suche nach dem Hotel, was in das persönliche Budget passt und in diesem Rahmen natürlich das perfekte Hotel sein soll, nimmt Zeit in Anspruch. In Onlineportalen werden Vergleiche angestellt, Meinungen und Erfahrungen anderer Gäste verglichen. So ist das heute. Und wer endlich am Ziel seiner Träume eingetroffen ist, hat stets sein Handy mit einer passenden App zur Hand, in der man weiter Vergleiche anstellen und nach dem nächstbesten Restaurant suchen kann.
Muss immer alles perfekt sein? Muss ich am Urlaubsziel meine von zu Hause gewohnten Cerealien auf dem Frühstücksbüffet haben, müssen Eisbein und Kraut auf der Speisekarte stehen, mein Bier, welches ich gewohnt bin zu trinken, auf der Getränkekarte zu finden sein? Nein, denn dann kann ich zu Hause bleiben. Urlaub muss auch ein wenig Abenteuer sein, mal was neues probieren, mal von gewohnten Pfaden abweichen, und man muss sich auch mal überraschen lassen, positiv wie negativ.
Wer immer mit dem Handy in der Hand und der darauf geöffneten App rumsitzt, verpasst das Naheliegende, das vielleicht viel schöner ist, als das, was man eigentlich finden wollte. Ich erinnere mich an unsere letzte Kreuzfahrt, das Schiff blieb übernacht in Lissabon. Natürlich gingen wir abends an Land. Und wir hatten die Handies dabei und darauf die App CityMaps2go, Stadtkarten, auf denen man sich Ziele programmieren kann, die man ggf. in dieser oder jener Stadt sehen möchte oder die einfach der Orientierung dienen. Wir waren ungwollt mit einer Familie (Papa, Mama und 2 Kinder) unterwegs. Papa lief mit seinem Handy in der Hand vorweg und gab die Richtung an, die Familie folgte. Zum Glück verloren wir die bald aus den Augen, denn es nervte ganz fürchterlich zu sehen, wie sich die Familie durch das auch bei Nacht schöne Lissabon bewegte. Auch wir schauten ab und zu in die Karte. Aber wir hatten hauptsächlich Augen für das, was am Wegesrand lag, schöne oder verkommene Fassaden, Gärten, in die man durch Gittertore hineinblicken konnte, berankte Mauern, kleine Gassen, in denen Tische und Stühle vor einem Restaurant standen. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. „Lass uns doch mal durch die Gasse dort gehen, das sieht nett aus.“ – so ließen wir uns im Dunkeln durch Lissabon treiben, ein kleines Abenteuer eben. Ziele, die wir uns ausgesucht hatten, ließen wir links liegen und fanden ganz was anderes.
So war es übrigens in allen Häfen, die wir auf unserer Reise angesteuert hatten. Lissabon dient hier nur als Beispiel, wie man sich heute auf eine App verlässt, wie der besagte Familienvater, der mehr oder weniger blind durch Lissabon lief, die Augen nur auf der Karte.
Auch in diesem Jahr werden wir uns die entsprechenden Karten auf unser Handy laden und bei Bedarf darauf zurückgreifen. Im Vorwege werden wir uns im Internet darüber informieren, was es in den Häfen zu sehen gibt und wenn es uns interessiert, werden wir die Punkte in der Karte markieren. Ob wir das dann auch „ablaufen“ werden wir sehen. „Lass uns mal hier gehen.“ – und vielleicht stehen wir dann staunend vor etwas, was wir gar nicht auf „auf der Rechnung“ hatten.
Die Urlaubskultur hat sich verändert in Zeiten von Apps. Ob das immer hilfreich und entspannend ist, sei mal dahingestellt. Einen interessanten Artikel dazu habe ich in der MOPO gefunden. Mag sich jeder selbst ein Bild davon machen, wie er seinen Urlaub verbringen möchte. Für uns ist ein kleines Abenteuer abseits der Pfade und Erfahrungen anderer Menschen viel interessanter als ihnen zu folgen.
Genau so verhält es sich mit ganz vielen Reiseblogs. Die Überschrift „Was du unbedingt in Lissabon gesehen haben solltest!“ Lissabon ließe sich beliebig austauschen durch jede andere Stadt. Woher will der Autor wissen, ob ich das sehen will, ob mich das interessiert, ob ich genau das auch so toll finde?

In Tschetschenien gibt es keine Schwulen – behauptet Präsident und Diktator Kadyrow. Wir wissen es besser: Es gibt absolut keinen Zipfel dieser Erde, in dem es keine schwulen Männer gibt, uns gibt es überall. 



Fast wie handaufgebrüht schmeckt Filterkaffee, der mit dieser Kaffeemaschine zubereitet wird. Das Wasser wird oben in einem Glaskessel erhitzt und läuft dann durch das System in den Filter mit dem Kaffeepulver und tropft dann in die Glaskanne. Direkt-Brüh-Prinzip heißt das System.