5. März 2025 – Phu My

Heute also Vietnam. Bevor ich über diesen Hafen schrieb, musste ich erstmal suchen, wo wir angelegt hatten. Phy My ist nämlich etwas irreführend. Der Hafen heisst nämlich Cai Mep und liegt am Fluss Thi Vai.
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Phu My
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Phy My
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Phu My
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Phu My
Das Schiff hatte mit der Steuerbordseite festgemacht. Unsere Kabine lag an Backbord. Deshalb schauten wir von unserem Balkon auf das liebliche Grün der Mangrovenwälder auf der gegenüberliegenden Flussseite. Dort, wo das Schiff festgemacht hatte, gab es nur Hafen und nochmal Hafen und Kräne und nochmehr Kräne, Industrie und nochmehr Industrie. Hinter der nächsten Flussbiegung ragten über das Flache Land immer noch Kräne hinaus.
Wir hatten uns ja entschieden, an Bord zu bleiben und nicht Ho-Chi-Minh-City (Saigon) zu besuchen. Ein wenig schade fand ich das dann doch, weil, wann kommt man schon mal nach Vietnam? Aber wir haben den Tag auf einem fast leeren Schiff genossen. Es waren nur wenige Gäste an Bord. Selbst die Joggingstrecke war verwaist.
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Deck 14
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Eis von Bruno Gelato
Da auch im Pool nur wenige Menschen rumtrieben, enschloss ich mich, mal ein paar Bahnen zu ziehen. Das funktionierte ganz gut. Die wenigen Badegäste akzeptierten, dass ich schwamm und nicht dümpelte und hielten mir die Bahn frei. Zügig schwamm ich die 25-Meter-Bahn und schaffte 12 davon bevor ich mich atemholend ausruhen musste. Also 300 Meter – nun ja, was will ich erwarten nach langjähriger Schwimmpause.
Dieser Tag war für uns ähnlich wie ein Seetag, nur mit Landblick. Wir sassen rum und verdauten, assen wenn wir Appetit hatten, schleckten Eis, vom Champagner will ich gar nicht erst reden. Aber wir tranken auch Wasser zwischendurch, das muss unbedingt mal gesagt werden.
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Phy My
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Phu My
Auf dem Fluss fuhren emsig Lastkähne umher, welche die Waren, die von den Seeschiffen gebracht wurden, weiter verteilten. Die Sonne ging über den Mangroven unter.
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Phu My
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Phu My
Als wir um 19 Uhr ablegten, war es bereits dunkel. Flussabwärts lag ein Passagierschiff der Reederei Celebrity Cruises. Es war uns am Vortag auf See gefolgt. Lange standen wir an Deck und schauten auf die Hafenanlagen längs des Flusses.
6. März 2025 – 4. Seetag

Durch das Südchinesische Meer fuhren wir Thailand entgegen.
Es war selten, dass wir mal einen komplett blauen Himmel hatten. Fast immer waren irgendwo Wolken. In der Ferne konnte man ab und zu Regenschauer entdecken. Nachts sahen wir meistens Gewitter um uns herum.
Fasziniert war ich von der Farbe des Wasser. Im Mittelmeer, sowie im Atlantik und in der Nordsee ist das Meer immer dunkelblau, in dieser Region ist es eher türkis.
Unser bevorzugter Aufenthaltsort ist ja die X-Lounge. Freundliche Stewards reichen Getränke an. Am Buffet gibt es immer einen Happen zu essen. Wurde schon das Nachmittagsbuffet arrangiert? Oh ja, ich geh mal eben gucken, was so angeboten wird. Ist das nicht schrecklich? Ich will gar nicht wissen, was die Waage anzeigen wird, wenn wir wieder zu Hause sind. Lieber nicht dran denken. Bernd ist ja Typ „pikant“. Der Milchschaum für den Cappuccino ist perfekt. Ein vesehentlich fallengelassenes Zuckertütchen versinkt nicht in der Flüssigkeit sondern bleibt im Schaum stecken.
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Nachmittagssnack
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Perfekter Milchschaum
Leider hat man bei der Konstruktion dieses Schiffstyps nicht daran gedacht, in der Nähe der X-Lounge Toiletten einzubauen. Man muss erst raus, ein Deck tiefer, dann auf das Pooldeck und dort kann man sich dann erleichtern, also auf einer Toilette, nicht im Pool. Wobei ich mir bei den Menschenmassen nicht sicher bin, was da alles im Pool landet. Ich hoffe, dass man auf den neuen Schiffen der InTUItion-Klasse das Toilettenproblem für die X-Lounge erkannt und gelöst hat.
Als wir am Abend zu unserer Kabine kamen und uns für das Abendessen umziehen wollten, fanden wir einen Brief in der Box aussen an der Kabinentür. Huch, was ist das? Gespannt öffneten wir den Umschlag. Darin steckte ein Gutschein für ein Menü für zwei Personen im Restaurant Schmankerl. Wir hatten tatsächlich den Gutschein bei der Buchung unserer nächsten Kreuzfahrt gewonnen. Bei unserer Concierge in der X-Lounge machten wir einen Termin für einen der nächsten Tage. Für die Restaurants mit Aufschlag ist es sicherer, eine Reservierung vornehmen zu lassen.
7. März 2025 – Koh Samui

Hier lag die Mein Schiff 6 vor Anker. Um Koh Samuis Tempel zu entdecken, ein Ausflug, den wir gebucht hatten, mussten wir in ein Tenderboot steigen. Auf Deck 2 war eine Luke geöffnet, an der die ca. 200 Personen fassenden Tenderboote liegen. Diese Boote dienen im Ernstfall als Rettungsboote. Der Wellengang in dieser Bucht war nicht unerheblich. Das Boot bewegte sich an der Bordwand auf und ab. Obwohl helfende Hände beim Einstieg unterstützten, waren einige Passagiere ziemlich unsicher beim Betreten des Bootes.
Die Fahrt zum Anleger am Festland dauerte ca. 20 Minuten. Grundsätzlich habe ich ja kein Problem, in so einem Boot durchgeschaukelt zu werden. Aber mit vielen Menschen, dicht an dicht sitzend, und von denen einige auch noch dumme Bemerkungen machen, die lustig sein sollen, finde ich das nicht toll.
An der Anlegestelle wurden die Passagiere auf diverse Busse verteilt, je nachdem, welche Tour sie gebucht hatten. Für uns ging es zuerst zum Tempel von Big Buddha.
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Big Buddha Tempel
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Big Buddha Tempel
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Big Buddha Tempel
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Big Buddha Tempel
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Big Buddha Tempel
Die vergoldete Statue ist 12 Meter hoch und steht sich direkt am Meer. Auf dem Gelände sind weitere interessante Statuen zu sehen. Wir hatten Zeit um uns dort unmzuschauen. Nach einer Winkekatze suchte ich vergebens. Lebende Tempelkatzen gibt es aber auch.
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Wat Plai Lem Tempel
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Wat Plai Lem Tempel
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Wat Plai Lem Tempel
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Wat Plai Lem Tempel
Die nächste Station war der Tempel Wat Plai Laem mit dem 18-armigen Buddha. Die Anlage ist sehr weitläufig. Der Guide versuchte, uns für seine Erklärungen umsich zu halten. Ich mag das ja nicht so gern und gehe lieber selbst herum und schau mir alles an. Nachlesen kann ich das auch zu Hause.
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Wat Plai Lem Tempel
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Wat Plai Lem Tempel
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Wat Plai Lem Tempel
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Wat Plai Lem Tempel
Wir haben gelernt, dass das aneinanderlegen der Handflächen vor der Brust eine Geste der Begrüssung ist (auf dem letzten Foto rechts oben). Man würde sich darüber freuen, wenn der Gast die Begrüssung auf die selbe Art erwidert. Das haben wir natürlich immer gern gemacht.
Zum Schluss stand Wat Khunaram mit der Mumie eines meditierenden Mönches auf dem Programm. Der Legende nach entschied sich Luang Por Daeng im Alter von 50 Jahren dem Familienleben zu entsagen und Mönch zu werden. Er wurde bekannt für seine Meditationspraxis. 20 Jahre unterrichtete der Mönch die Lehren Buddahs. Angeblich sah er seinen Tod voraus. Er wurde in der sitzenden Position aufgefunden. Sein Körper blieb unzersetzt. Gemäss seiner schriftlichen Anweisungen wurde er in einem Tempel ausgestellt. Luang Por Daeng sitzt in einer Glaskonstruktion. Er trägt eine Sonnenbrille weil man den Pilgern den Anblick der leeren Augenhölen ersparen will. Rund um den Sockel des Glaskastens, in dem der Mönch sitzt, liegen Sonnenbrillen als Opfergaben.
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Wat Khunaram Tempel
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Wat Khunaram Tempel
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Wat Khunaram Tempel
In jedem Tempel gibt es eine Stelle, eine Art Altar, an der kleine Opfergaben dargebracht werden können. Blumen werden gerne abgestellt, wie auch Räucherstäbchen. An einigen Tempeln wird auch Obst auf den Altar gelegt. Mönche sammeln das abends ein. Das Obst ist ein Teil ihrer Ernährung.
Die Rückfahrt zum Schiff war entspannter. Es waren nicht so viele Menschen an Bord wie vorher. Der Wind hatte aber zugenommen und das Boot bewegte sich höher auf und ab vor der Luke. Ein paar der Passagiere hatten wirklich Probleme, das grosse Schiff zu betreten, wobei es wohl eher der Angst geschuldet war, einen Fehltritt zu machen. Das bordeigene Personal hat ja grosse Erfahrung mit dem Tendern und der notwendigen Unterstützung der Gäste, darauf kann man sich verlassen.

Obwohl wir drei Tempelanlagen besichtigt hatten, war dies eine Halbtagestour. Dementsprechend waren wir schon am frühen Nachmittag wieder an Bord und fröhnten der Völlerei. Buddahs sind ansteckend.
8. März 2025 – Bangkok

Bangkok ist keine Hafenstadt, also braucht es einen Hafen, möglichst in der Nähe, um die Passagiere an Land gehen zu lassen und mit Bussen nach Bangkok oder zu anderen Orten zu bringen. Dieser Hafen heisst Laem Chabang. Von hier sind es 2 Stunden mit dem Bus, um Bangkok zu erreichen. Über moderne Strassen fuhren wir hinein in die quirlige Stadt Die Tour, die wir uns ausgesucht hatten, sollte 8-1/2 Stunden dauern. Wenn man 2 x 2 Stunden Busfahrt abzieht, bleiben für Bangkok noch 4-1/2 Stunden. Unser Ausflug hiess „Bangkoks prachtvolle Tempel“. Ein Mittagessen war inkludiert und ein Blumenmarkt sollte besucht werden. Die anderen angebotenen Ausflüge dauerten teilweise 10 Stunden, was uns zu lang ist, oder sie interessierten uns nicht.
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Am Wat Traimit
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Wat Traimit
Zuerst besuchten wir den Tempel Wat Traimit mit dem goldenen Buddah. Der Tempel liegt inmitten Häusern und umsäumt von Strassen mit dichtem Verkehr.
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Wat Traimit
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Goldener Buddha
Die Statue soll ca. 700 Jahre alt sein. Um ihren Wert zu verschleiern, wurde irgendwann eine Gibsumantelung angefertigt. Bei einer Renovierung des Tempels 1955 zerbrach der Gips und der goldene Buddah wurde sichtbar. Der Buddah ist über 3 Meter hoch, wiegt ca. 5,5 Tonnen und besteht zu 80 % aus reinem Gold.
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Bangkok
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Bangkok
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Bangkok
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Bangkok
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Bangkok
Auf der Weiterfahrt zum liegenden Buddah erlebten wir Bangkok aus dem Bus. Es gab viele Staus vor Ampeln, gefühlt standen wir oft 5 Minuten bevor es weiterging. Aber es war interessant, das Leben am Strassenrand zu beobachten. Viele Kabel sind vor den Häusern gespannt für Internet, TV und anderes. Einige der Kabel sind inzwischen nutzlos. Wenn irgendwas nicht funktioniert, wird nicht geprüft, woran das liegt, es wird einfach ein neues Kabel verlegt.
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Liegender Buddha
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Liegender Buddha
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Liegender Buddha
Der liegende Buddah ist 46 Meter lang und 15 Meter hoch. Seine Fusssohlen sind mit Intarsien aus Perlmutt verziert.
Auf dem weitläufigen Gelände stehen diverse kleine Tempel mit Buddahstuten. In einem Pavillion findet man Wandmalereien mit medizinischen Darstellungen über Heilkunst und Massagen. Diese waren schon immer für die Öffentlichkeit zugänglich. Wat Pho wird deshalb als erste öffentliche Universität bezeichnet. Der Tempel gilt als Ort für die Bewahrung der thailändischen Heilkunst und der Thai-Massage.
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Wat Pho
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Wat Pho
Auf dem weitläufigen Areal stehen überall reichverzierte Glocken. In denen ist ein Drittel der Asche von verstorbenen Familienmitgliedern beigesetzt. Im Budhismus werden die verstorbenen verbrannt. Eine Trauerfeier findet traditionell erst nach 100 Tagen statt. Der Grund dafür ist, dass Angehörige, die weit verstreut über das Land wohnten, mit per Post eingeladen wurden und es dauerte eben seine Zeit, bis die Einladung angekommen war. Jeweils ein Drittel der Asche wird in diesen „Glocken“ beigesetzt, ein Drittel wird im Wasser oder über das Land verstreut und ein Drittel steht in einer Urne zu Hause. Es gibt grosse und kleine Glocken. Je grösser die Glocke umso wohlhabender die Familie. Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren werden nicht eingeäschert weil man glaubt, ihre Seelen seien noch nicht vollständig entwickelt.
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Wat Pho
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Wat Pho
In einem kleinen Innhof des Tempels entdeckte ich Wasserbecken mit einer verblühten Lotusblume. Ich versuchte, eine der Samenkapseln heruszupulen. Vielleicht hätte ich sie ja bei uns kultivieren können. Ich bekam die kleine Kapsel aber nicht heraus, was wohl auch ganz gut ist. Vermutlich hätte es mit der Kultivierung eh nicht funktioniert.
Kreuz und quer ging es weiter durch Bangkoks Strassen. Wir sahen die berühmen Streetfoodstände. Am Strassenrand wurden auch Obst und Gemüse verkauft. Wir fuhren Strassenzüge entlang, an denen es nur Geschäfte für Textilien gab, oder Papierwaren, Geschäft an Geschäft. Was heisst Geschäft?: Es ist meist ein grosser Raum, der abends mit einer Jalousie aus Metall gesichert wird. Vor dem Geschäft stehen am Strassenrand die Ständer mit den Textilien. Auf dem Gehweg stapeln sich Pakete mit Papierwaren. Wir fuhren durch ein Viertel, in dem es sehr viele Geschäfte für Goldschmuck gab. Eine andere Strasse war Werkstätten für Motorräder vorbehalten.
Im Hotel Twin Towers wartete ein Mittagsbuffet auf uns. Freundliches Personal empfing uns mit der typischen Willkommensgeste, den vor der Brust aufeinandergelegten Handfläschen. Für uns war es selbstverständlich, dass wir diese Geste erwiderten.
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Hotel Twin Towers
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Hotel Twin Towers
Es wurden Speisen im asiatischen Stil angeboten, u.a. Hähnchen süss-sauer und ein Ragout ähnlich der Suppe Tom kha gai, die wir beide sehr lieben. Zwischen den Gerichten standen kleine Schalen mit einer Würzsauce, offensichtlich ziemlich scharf. Wir beide würzten damit vorsichtig nach. Das tat den Speisen ganz gut, jedenfalls für unseren Geschmack.
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Bangkok
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Bangkok
Nachdem wir uns gestärkt hatten, schauten wir uns in den umliegenden Strassen um. Ganz geheuer war uns das nicht und wir warteten lieber im Foyer des Hotels auf die Weiterfahrt.
Weiter ging es zum letzten Tempel. Jede Ampel war rot. Die Strassen waren verstopft. Motorroller drängelten sich an den wartenden Autos vorbei. Bei grün schossen sie geballt als erste über die Kreuzung.
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Bangkok
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Bangkok
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Bangkok
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Bangkok
Der letzte Tempel, den wir besuchten, war der Marmor Tempel, Wat Benchamabophit. Er gehört zu den Top 10 der Tempel Bangkoks. Das Äussere des Gebäudes ist mit Marmor aus Carrara verkleidet. Der Buddah sitzt vor einem blauen Hintergrund. Für die Figur wurden 2,5 Tonnen Bronze verarbeitet. Er sitzt auf einem Marmorsockel. Darin wurde die Asche des Rama V. nach dessen Tod im Jahr 1910 beigesetzt. König Chulalongkorn (Rama V.) gab dem Tempel seinen Namen Wat Benchamabophit, Tempel des 5. Königs.
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Wat Benchamabophit
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Wat Benchamabophit
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Wat Benchamabophit
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Wat Benchamabophit
Die Chakri-Dynastie ist seit 1782 das Herrscherhaus Thailands. König Bhumibol (Rama IX.) war ein sehr beliebter König. Er starb 2016. Er war seinerzeit das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. Über seinen Sohn, Rama X., verlor der Guide nicht so viele Worte und machte nur Andeutungen. Ich weiss aber, dass er nicht sehr beliebt beim Volk ist, u.a. wegen mehrerer persönlicher Skandale.
Wie bei allen anderen Tempeln auch, mussten wir hier vor dem Tempel unsere Schuhe ausziehen. Wir wurden gebeten, wer es konnte, uns hinzuknien. Die meisten Besucher kamen dieser Bitte nach. Wir durften aber fotografieren.
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Wat Benchamabophit
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Wat Benchamabophit
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Wat Benchamabophit
Hier waren nur wenige Besucher anzutreffen. Dadurch war es sehr ruhig und friedvoll auf dem Tempelgelände.
Eigentlich stand jetzt noch der Besuch eines Blumenmarktes auf dem Programm. Der fiel aber aufgrund der Verkehrssituation in Bangkok aus. Niemand war deshalb böse, alle wollten nur wieder an Bord.
Kurz vor 19 Uhr trafen wir am Schiff ein – ein langer Tag. Für 19 Uhr hatten wir wieder einen Tisch in der X-Lounge reserviert. Wir waren froh, einen gemütlichen Platz zum Speisen zu haben. Ausnahmsweise hat mein Schatz mal seien Vorspeise fotografiert; denn wir sind der Meinung: Man kann seine Speisen auch essen ohne sie vorher zu fotografieren.
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Vorspeise
Die Abfahrt des Schiffes in der Nacht, also am nächsten Tag um 2 Uhr, bekamen wir nicht mit, da lagen wir schon in der Koje. Da auch Abendtouren angeboten wurden, musste das Schiff so lange im Hafen von Laem Chabang bleiben.
9. März 2025 – 5. Seetag
Morgens gegen 8 Uhr gab es eine Durchsage des Kapitäns über die Bordlautsprecher: In Kabine 8xxx auf Deck 8 gab es einen Notfall und die zuständige Einheit der Crew sollte dort erscheinen.
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Kursänderung
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Boot der Küstenwache
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Boot der Küstenwache
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Hafenstadt Rayong
Nach einiger Zeit beobachteten wir, dass das Schiff die Geschwindigkeit verringert hatte. Auf der App MarineTraffic kontrollierte ich den Kurs des Schiffes, noch war alles ok. Aber einige Minuten später war zu sehen, dass wir den Kurs geändert hatten und auf die Küste zufuhren, in Richtung Rayong, und zwar mit hoher Geschwindigkeit. Kurz darauf gab es wieder eine öffentliche Ansage des Kapitäns: Die betroffene Person würde von einem Boot der Küstenwache abgeholt werden. Wenig später kam das Schiff von hinten mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zu und machte längsseits fest. Dann war der Augenblick für uns gekommen, uns vom Balkon zurückzuziehen. Wir wollten es dem Patienten und seiner Begleitung nicht zumuten, bei der Ausbootung beobachtet zu werden. Vermutlich waren viele andere Passagiere nicht so rücksichtsvoll und standen auf den Decks und Balkons und gafften.
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Auf nach Singapur
Nachdem das Manöver vollzogen war, machte sich die Mein Schiff 6 wieder auf den Weg in Richtung Singapur. Es war nicht das erste Mal, dass wir auf einer unserer Kreuzfahrten sowas erlebten. Im Bordhospital können Verletzungen und akute Erkrankungen bis zu einem gewissen Grad versorgt werden, z.B. kann auch eine Blinddarm-OP durchgeführt werden. Es muss schon etwas ernstes vorliegen, um einen Passagier von See aus an Land bringen zu müssen.
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Vorbereitungen
In der X-Lounge sollte heute eine Erinnerungszeremonie stattfinden, also keine Hochzeit, aber ein erneuertes Eheversprechen. Wir schauten bei den Vorbereitungen zu. Wie wir hörten, würde die Zeremonie nicht vom Kapitän sondern vom Kreuzfahrtdirektor vorgenommen werden. Auch hier zogen wir uns rechtzeitig zurück, um den intimen Charakter der kleinen Feierstunde nicht zu stören.
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Restaurant Schmankerl
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Restaurant Schmankerl
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Restaurant Schmankerl
Zum Abendessen lösten wir unseren Gutschein im Restaurant Schmankerl ein. Das Restaurant ist, entsprechend seinem Namen, sehr rustikal eingerichtet. Auf den Tischen liegen Häkeldeckchen. Zu unserer Weinbestellung wurden wir gefragt, ob wir normale oder rustikale Gläser wünschen. Passend zum Ambiente entschieden wir uns für die rustikale Version.
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Restaurant Schmankerl
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Restaurant Schmankerl
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Restaurant Schmankerl
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Restaurant Schmankerl
Die Speisekarte war etwas unverständlich geordnet. Man konnte schlecht erkennen, was Vorspeisen und was Hauptgerichte sind. Mein Rindfleischsalat, konnte nur eine Vorspeise sein. Serviert wurde er in einer Konservendose. Bernd hatte wohl als Vorspeise ein Hauptgericht ausgewählt, sein Menü war insgesamt sehr üppig.
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White Night
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White Night
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White Night
Abends fand die White Night auf dem Pooldeck statt. Das Theaterensemble gab eine Tanzdarbietung auf der Bühne. Anschliessend mischten sich die Darsteller unter die Gäste und animierten zu Selfies und Fotos.
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White Night
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White Night
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White Night
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White Night
Es gab ein grosses Obst-Schoko-Buffet und anderem Süsskram. Stände mit besonderen Getränken, die man bezahlen musste, waren rund um das Pooldeck aufgebaut. An den Bars gab es aber auch die kostenfreien Getränke. Bernd verschwand für eine Weile vor die Bühne und zappelte dort mit einer Gästin. Sie erzählte mir später, sie hätte daran Spass gehabt, ihr Mann tanze nur immer „ordentlich“ Discofox.
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White Night
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White Night
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White Night
Zwei Jungs aus dem Barteam versuchten sich im Poledance. Es herrschte eine gute Stimmung bei der Besatzung und bei den Passagieren.
10. März 2025 – 6. Seetag

Obwohl es gestern Abend etwas länger wurde, waren wir schon wieder früh wach. Die erste Amtshandlung nach dem Aufstehen ist immer der Blick vom Balkon auf das Meer. Die Sonne war gerade aufgegangen, war aber von den Wolken verdeckt.

Heute bestellten wir mal Egg Benedict zum Frühstück, der Tomatensaft der Kreuzfahrt. Das ist ein eher leichtes Gericht. Da bedarf es dann zur Sättigung noch ein paar Happen vom Käsebuffet und ein Stück Plundergebäck. Noch Fragen, warum meine schwarze Jeans nicht mehr passt?
Die Wolken verzogen sich später und das Pooldeck war wieder eine einzige Fleischbeschau. Scham- und hemmungslos präsentieren sich einige der Sonnenhungrigen. Ich bin ja schon lange nicht mehr schlank, aber ich ziehe mir keine kleine Badehose mehr an, so dass man denken könnte, ich hätte gar keine an. Bei den Damen mit ihren Bikinihöschen ist es nicht anders wenn der Bauch vorn drüberhängt. Man sollte mit Scheuklappen über Deck gehen.
11. März 2025 – 7. Seetag

Langsam geht unsere Asienkreuzfahrt zu Ende. Morgen sind wir wieder in Singapur. Der Sonnenaufgang war wieder schön, auch wenn die Sonne nicht direkt zu sehen war.
Mit einem Glas Champagner in der Hand schaute ich ein wenig wehmütig über den Bug hinaus auf das Meer und hing meinen Gedanken nach. So interessant wie die Landausflüge auch waren – das Meer ist mein zweites Zuhause, ich werde es vermissen.

Es ist mir noch sie so gegangen, dass ich sage: Endlich geht es wieder nach Hause. Ja, ich freue mich auf unser Zuhause, besonders auch auf unsere Katzen. Aber das Meer übt eine grosse Anziehungskraft auf mich aus.
Für das heutige Abendessen hatten wir wieder in der X-Lounge reserviert, sozusagen als kleine Abschiedsfeier. Sollte es wirklich der letzte Abend dort sein?
12. März 2025 – Singapur

Dort wo alles begann, endet auch diese Reise. Die Koffer waren schon weg. Nur mit wenig Handgepäck erschienen wir in der X-Lounge zum Frühstück.
Unser Flug würde erst um 00:30 Uhr am nächsten Tag starten. Der Bus, der uns zum Flughafen bringen würde, sollte uns um 21:30 Uhr abholen. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Zeit in der X-Lounge zu verbringen.
Gegen 9 Uhr erschienen bereits die ersten neuen Gäste für die Anschlussreise. Die ersten Gäste der aktuellen Reise waren schon weg. Im Lauf des Tages vermischten sich immer mehr neue und alte Passagiere. Die neuen konnten noch nicht auf die Kabinen, die mussten noch erst hergerichtet werden, die alten Gästen konnten aus eben diesem Grund nicht mehr auf ihre Kabinen. Sicher sah es in den übrigen öffentlichen Bereichen des Schiffes nicht anders aus.
Da feststand, dass wir hier den ganzen Tag verbringen würden, reservierten wir für den Abend nochmal „unseren“ Tisch. Als Hauptgericht wollten wir aufpreispflichtiges Wiener Schnitzel essen, welches vorbestellt werden musste.

Am gegenüberliegenden Liegeplatz des Terminals lag plötzlich eine Königin. Ganz leise und ohne Aufsehen, wie es sich für eine Queen geziemt, hatte die Queen Elizabeth festgemacht. Passagiere waren nicht zu sehen. Stattdessen arbeiteten Besatzungsmitglieder an Deck. Laut MarineTraffic war das Schiff aus einer Werft gekommen. Ebenso leise wie sie gekommen war, war die Königin dann irgendwann wieder weg.
Als es Zeit war, den Transferbus aufzusuchen, verabschiedeten wir uns mit herzlichen Umarmungen von den Stewards der X-Lounge, die uns während der vergangenen zwei Wochen immer freundlich verwöhnt hatten.
In den Restaurants weiter unten im Schiff suchten wir noch 2 Damen, die immer beim Frühstück aushalfen. Auch sie verabschiedeten wir mit einer Umarmung. Dann verliessen wir die Mein Schiff 6. Im Terminal standen nur noch wenige Koffer.

Womit wir nicht gerechnet hatten: Die Ausreisekontrolle am Flughafen erfolgte manuell. Als wir unsere Koffer aufgaben, erhielten wir eine ausgedruckte Bordkarte. Ein uniformierter, ernst dreinblickender, Herr, kontrollierte die Angaben auf der Bordkarte mit denen im Reisepass. Dann durften wir den Sicherheitsbereich betreten. Das wiederholte sich bei der Sicherheitskontrolle für das Handgepäck und am Gate vor dem Einstieg in den A380, der uns nach Dubai bringen würde.
13. März 2025 – Heimreise
Ich muss gestehen, dass ich kaum Erinnerungen an die Flüge habe. Auf Champagner haben wir verzichtet, auf das Nachtmahl auch. Wir wurden gefragt, ob wir frühstücken möchten oder ob wir das später entscheiden wollen. Ich entschied mich für später. Kurz bevor das Frühstück serviert werden sollte, berührte mich die Stewardess vorsichtig am Arm und fragte nach – ich war wohl doch ein wenig eingedöst. Nein danke, ich wollte nichts, nur was trinken.
In Dubai fanden wir die Business Lounge. Dort griffen wir zum Wasser und assen eine Kleinigkeit. Wir hätten auch Wein und Champagner haben können. Fast 5 Stunden mussten wir dort auf den Weiterflug nach Hamburg warten und mussten das Wasser auch mal wieder loswerden. Die Toilettenräume waren wirklich elegant.

Wir warteten im Bereich „A“, unser Gate war im Bereich „C“. Wie kommen wir denn da hin? Wo ist das? Die Auskunft wurde uns erteilt: Take the escalator down, then join the train to „B“ and from there you have to go to „C“.
Das mit der Bahn bis „B“ funktionierte toll. Von „B“ nach „C“ war es eine kleine Weltreise. Wir mussten mehrere der typischen Laufbänder benutzen. Zwischendrin war eins ausgefallen und wir mussten – skandalös – wirklich zu Fuss gehen, dann ging es mit dem nächsten Transportband weiter. Als wir am Gate ankamen, war der Wartebereich gerade geöffnet worden. Wir mussten uns noch etwas gedulden bis wir an Bord gehen konnten.
Natürlich gab es wieder was zu essen. Als Getränk wählten wir Weisswein. Unsere persönliche Stewardess kam öfter vorbei und fragte nach, ob wir noch Wein wollten. Kurz bevor für die Landung alles weggeräumt wurde, kam sie nochmal. Es sei noch ein Rest in der Flasche, ob wir den nicht noch austrinken wollten. Nein, es reichte.
Dieser Flug nach Hamburg fand in Tageslicht statt. Ich hätte deshalb gern am Fenster gesessen, aber die Plätze waren schon ausgebucht.
In Hamburg wartete wieder eine Limousine auf uns. Wir hatten eine Chauffeuse, oder sagt man Chauffeurin. Sie wuchtete unsere schweren Koffer in den Kofferaum und brachte uns nach Hause, in die kleine Stadt an der Elbe. Punkt 14 Uhr stiegen wir vor unserer Haustür aus. Seit dem Aufstehen gestern Morgen waren wir jetzt 38 Stunden unterwegs.
Um dem Jetlag entgegenzuwirken, hatten wir beschlossen, so lange es geht wach zu bleiben. Aber irgendwann ging es nicht mehr, muss so gegen 18 Uhr gewesen sein als wir unser Bett aufsuchten und damit die Reise ihr endgültiges Ende fand.
Fazit
Vor der Reise hatte ich ja Bedenken bezüglich des Klimas. An Bord des Schiffes ist das ja kein Problem, aber auf den Landausflügen. Es war immer über 30 Grad warm, dazu die hohe Luftfeuchtigkeit. Der Tag in Singapur hatte mich ja auch geschafft, was vielleicht dem Jetlag geschuldet war, obwohl wir davon gar nichts gemerkt hatten. Der Ausflug in Kuala Lumpur war ja auch ein wenig anstrengend, u.a. deshalb hatten wir die Tour in Ho-Chi-Minh-City storniert.
Ich muss mich aber wundern, und da bin ich ein wenig stolz auf mich, dass ich alle anderen Touren sehr gut gemeistert habe. Wenn ich zurückdenke und andere Menschen vor mir sehe, frage ich mich, warum die das aufsich genommen haben.
Würde ich eine ähnliche Reise nochmal machen wollen? Ja – wenn meine körperliche Verfassung so bleibt wie sie ist. Wir würden dann aber versuchen, die Landausflüge individueller zu gestalten. Die Möglichkeit hätte man dazu.
Dies war unsere 12. Reise mit der Reederei TUICruises. Und wir wurden wieder nicht enttäuscht. Überall freundliches Personal, kleine technische Störungen auf der Kabine (eine verstopfte Toilette, eine quietschende Badezimmertür) wurden umgehend behoben. Wir fühlten uns wieder sauwohl, sonst hätten wir wohl auch nicht an Bord die nächste Kreuzfahrt gebucht, denn:
Nach der Kreuzfahrt ist vor der Kreuzfahrt!

Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr einen neuen Schiffstyp kennenzulernen.
Teil 1
Teil 2