Es zeichnete sich in den letzten Tagen ja schon ab, dass sich das Pfingstwetter nicht dazu eignete, Ausflüge zu machen, zu grillen oder einfach nur draussen rumzusitzen. Mir fielen dazu einige Zeilen aus dem plattdeutschen Couplet „De Pingsttour“ ein:
Op eenmol, wie gemeen, – ehr eener sick versehn,
dor kummt vun boben dohl – een Regen kollosol!
De ganze Minschenschwarm – de kummt nu in Marm,
de Froonslüd kriescht un jucht, – de Mannslüd flucht.
….
Een jeder socht nu Schutz to finn‘, de Minschen rennt dorch dick un dünn,
de Mäkens un de Froons vorop mit all‘ de Röck‘ hoch boben Kopp.
De Anblick is sehr int’ressant! Worum, dat liggt klor op de Hand:
Bi sowat kriggt man, wie ick meen, verscheedenerlee to sehn.
….
Na endlich, no den Suus, – dor geiht dat nu to Huus,
de Vadder un sien Söhn – sünd nüdlich antosehn,
de scheune witte Büx – süht ut wie Stebelwix,
de Strohheud sünd so slapp – wie oles Papp.
Die Stadt Geesthacht hatte für den Pingstsonntag zwei Konzerte am Hafen arrangiert. Das erste Konzert um 15 Uhr fiel wohl ins Wasser. Wir hörten zwar in unserer Wohnung verhaltene Klänge, bei dem Wetter reizte es uns aber nicht, die paar Schritte hinunter zum Hafen zu gehen.
Anders sah es am Abend aus. Das Wetter hatte sich beruhigt, die Regenwolken waren abgezogen. Als wir uns an den Hafenterrassen einfanden, standen The KaiserBeats in schwarzen Anzügen und Krawatte schon auf der Bühne und heizten dem zahlreich erschienen Publikum ein.
Bei dem Rythmus blieb kein Fuss ruhig, ein paar mutige Gäste tanzten neben der Bühne auf dem Hafensteg und vor der Bühne auf dem Kopfsteinpflaster.
Für Getränke war natürlich auch gesorgt, wir liessen uns den Wein schmecken. Ich befürchtete allerdings, dass mein Schatz das kostbare Nass verschütten könnte. Er liess sich dazu hinreissen den Takten mit Körperbewegung zu folgen, so dass der Wein bedenklich im Glas schwappte.
Über zwei Stunden und ohne Pause unterhielten die Jungs das Publikum. Als die Sakkos fielen, klebte dem Frontmann das weisse Hemd nass am Körper. Sexy! Sehen und gesehen werden, das war wohl das Motto des Freizeitskippers mit der Motoryacht, die sich langsam ins Bild schob.
Bettina, die Organisatorin der Konzertreihe „Musik am Hafen, erzählte mir auf Nachfrage, dass die Gagen für die auftrenden Bands von der Stadt Geesthacht bezahlt werden.
Zum Ende des Konzerts hielt es nur noch wenige Gäste auf den Sitzen. In den Reihen und auf den Treppenstufen ging richtig die Post ab. Bettina, The KaiserBeats dürft ihr gerne wieder einladen.