Über die Digitalisierung

In diesem Land wird ja oft und gern über die Digitalisierung diskutiert, hauptsächlich geht es darum, wir rückständig Deutschland damit ist.

Vor einigen Jahren hat der HVV, das örtliche Nahverkehrsunternehmen, das auch in den Randgebieten aktiv ist, ein ultramodernes Bezahlsystem eingeführt: Ich gehe zu einer Haltestelle oder einem Bahnhof, öffne eine App, in der dieses System integriert ist, und aktiviere dieses System. Ich muss keine Fahrkarte kaufen, ich muss mich nicht darum kümmern, wo ich einsteige und wo ich wieder aussteige. Alles wird automatisch registriert. Das System prüft am Ende des Tages den für mich besten Tarif und am nächsten Tag bekomme ich per Mail die Rechnung.

Doch dieses einfache System wird in den nächsten Tagen geschichte sein. Der HVV schickte mir eine Nachricht und teilte mir mit, dass HVV any, so heisst dieses Bezahlsystem abgestellt wird. Ein Grossteil der Fahrgäste sei mit dem Deutschlandticket unterwegs, das System selbst würde nur wenig genutzt werden. Die App würde würde ein update erhalten, die Funktion HVV Any würde durch ein „vereinfachtes Ticketing direkt aus der Verbindungssuche heraus ersetzt.“

In Zukunft muss ich also die App starten, wie bisher, ich muss eingeben von wo nach wo ich fahren will und daraus eine Fahrkarte kaufen. Was ist denn dann einfacher als vorher? Und ich muss überlegen, ob zwei Einzelfahkarten günstiger sind als ein Tagesticket.

Einfacher wird es jedenfalls nicht. Ich habe mein Missfallen in einer Email an den HVV ausgedrückt. Ich gehe nicht davon aus, dass das helfen wird.

Ich war begeistert von dem Fortschritt, als das Bezahlsystem eingeführt wurde. Aber die Abschaltung ist ein Rückschritt. Soviel zu Digitalisierung.

Benefiz im Backbord Geesthacht


Backbord, so der neue Name des alten Hotels Zur Post. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet. Die Lage des Hotels ist ein Traum. Es liegt etwas erhöht. Von der Terrasse schaut man auf die Elbe und sieht Binnenschiffe vorbeiziehen.

Als wir vor 18 Jahren in die kleine Stadt an der Elbe zogen und uns nach und nach mit der Umgebung vertraut machten, war das alte Hotel noch in Betrieb, aber hm, es sah schon alles sehr alt aus. Es gab auch keine Gastronomie mehr. Ich sagte damals schon, dass ich mir gut vorstellen könnte, auf der Terrase zu sitzen, Kaffee und Kuchen oder ein Eis zu geniessen, oder auch auch gern ein Kaltgetränk im Sommer. Ein neuer Inhaber hat das Hotel gekauft und hat das Haupthaus nach und nach renoviert, saniert und restauriert. Es galt, dem Denkmalschutz Tribut zu zollen.

Heute hatten wir Gelegenheit, den Gastronomiebereich kennenzulernen, d.h. wir hätten gern noch mehr gesehen, aber wegen der stattgefundenen Veranstaltung waren sehr viele Menschen gekommen. Und das war auch gut so! Zum Glück spielte das Wetter mit und man konnte sich auch im Aussenbereich aufhalten. Sonst wäre es drinen rappelvoll gewesen.

Es fand eine Benefizveranstaltung zu Gunsten des örtlichen Hospizes statt. Es gab eine Tombola, 1 Los kostete € 2,50, für 10 Euro gab es 5 Lose. Örtliche Geschäfte und Restaurants hatten die Preise gespendet. Man konnte Kuchen essen oder Erbsensuppe, Wein und Bier wurde ausgeschenkt, Aperol Spritz habe ich auch gesehen. Vier Musikacts traten auf. Man traf Freunde, Bekannte und Nachbarn. Ich denke, dass eine erkleckliche Summe für das Hospiz zusammengekommen ist. Der Betrag wird wohl in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Natürlich musste ich Kuchen essen, ich entschied mich für Apfelkuchen vom Blech. Und natürlich kaufte ich 5 Lose für 10 Euro. Als ich diese öffnete, war nur eine Niete dabei, 4 Lose waren nummeriert. Mit unserem Freund Holger, mit dem ich mich verabredet hatte, spazierte ich auf dem Gelände des Hotels und durch die nähere Umgebung bevor wir unsere Tombolagewinne abholten. Zum Glück, denn das Kerzenset war ziemlich unhandlich und schwer. Der beste Gewinn für mich ist der Gutschein für den Wochenmarkt, das ist perfekt. Wegen der Katzen können wir mit den Kerzen nichts anfangen. Das Set werden wir wohl verschenken.

Das Hotel Backbord liegt einen Steinwurf von unserer Wohnung entfernt. Für den Fall, dass wir mal Gäste von ausserhalb haben, ist das ideal. Alteingesessene Geesthachter werden wohl weiterhin vom Hotel Zur Post sprechen.

Derzeit gehören zum Hotel zwei Gebäude. Das Haupthaus, welches wir heute zum Teil besichtigen konnten, ist renoviert. Im anderen Haus wohnt der ehemalige Inhaber. Er hat lebenslanges Wohnrecht. Eines Tages wird auch dieses Gebäude saniert und als Hotel hergerichtet werden.

Warum heisst das Hotel jetzt eigentlich Backbord: Weil es an der linken Elbseite liegt wenn man mit dem Schiff aus Hamburg kommt.

Neuer Job – neues Büro

Ich meine da nicht meinen Mann, schon gar nicht mich. Ich meine Maximilian Buddenbohm, dessen Blog ich schon einige Jahre folge.

Herr Buddenbohm hat einen neuen Job, nicht, wie es oft üblich ist, innerhalb einer Gruppe, eines Konzerns oder einer kleinen privaten Firma. Er arbeitet jetzt in einer anderen Firma und damit auch in einem anderen Bürohaus in einem anderen Stadtteil.

Sehr anschaulich beschreibt Herr Buddenbohm seine ersten Eindrücke vom neuen Büro und er erkennt dabei, dass er sich bezüglich der technischen Ausstattung eher „konservativ verortet“. Wenn ich lese, was es da alles gibt und wie es, hoffentlich, auch funktioniert, bin ich sicherlich an der Seite von Herrn Buddenbohm.

Ein Ausstattungsteil, ein sogenanntes Office-Element, hat ihn sehr erheitert, bzw. eher der Begriff, den sein Chef für das Ding gefunden hat: Der Gestrüppwürfel. Da geben sich die Archtikten grösste Mühe, um ihren Auftraggeber ein supertolles Büro zu kreiren und zu beeindrucken. Und dann kommt der Chef mit dem schnöden Ausdruck „Gestrüppwürfel“ daher. Aber lest es selbst.

Mast- und Schotbruch


Wir wissen schon, warum wir keine Weihnachtsdeko mehr aufstellen. Sowas ist ja noch viel fragiler und empfindlicher als die Takelage eines Kutters. Bei zwei Katzen im Haushalt muss man schon wissen, was geht und was nicht.

Der Kutter war schon vor den Katzen da. Erstaunlich, dass er erst nach mehr als 5 Jahren zum Wrack wurde. Den Mast könnte ich wohl noch wieder aufstellen, aber die Takelage ist zum Teil hinüber. Sowas macht sich dann auch nicht gut als Deko in der Wohnung.

Eigentlich sind Elphie und Glinda ja zwei ruhige Vertreterinnen ihrer Art. Aber manchmal überkommt es sie und sie toben sich in der Wohnung aus. Dabei springen sie über Bett, Tisch und Sofa. Na ja, Katzen sind ja eigentlich Wildtiere. Wir haben zwar eine grosse Wohnung mit offenen Türen, das ersetzt aber nicht einen Garten. Selbst unsere Terrasse bietet keinen Auslauf.

Wenn dann noch draussen vor dem Fenster Bewegungen zu entdecken sind, wie zurzeit fallendes Laub, wird sich gern mal am Fenster hoch langgemacht, und Katze kommt doch nicht an die vermeintliche Beute. Der Kutter stand wohl irgendwie im Weg. Na gut, dann muss er weg. Ist auch ein Staubfänger. Schade ist es trotzdem.

Yellow River

Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt an den Song „Yellow River“ von Christie. Ich habe ihn jahrelang nicht gehört, vielleicht sogar Jahrzehnte. Aber den Titel einmal gelesen, schon habe ich die Melodie im Ohr, jedenfalls teilweise.

Ich folge ja schon seit langem dem Blog Alltägliches + Ausgedachtes. Der Autor veröffentlicht, jeweils am Montag, Vorkommnisse und Gedanken aus der Vorwoche. Ich liebe diesen Blog. Der Autor schreibt mit ausgesuchter Wortwahl, was ihm widerfahren ist und was er erlebt hat.

Heute schreibt er, ich zitiere: „Der Radiowecker weckte mich mit „Yellow River“. Während ich noch lag, fragte ich mich, vielleicht inspiriert durch leichten Blasendruck, wie dieses Lied einst entstanden sein mag.“ – Ihr findet diesen Gedanken unter Dienstag.

Auf die Verbindung muss man erstmal kommen, vom Gelben Fluss zum Blasendruck. Ich werde diesen Gedanken bei den passenden Gelegenheiten nie mehr loswerden. Ich stelle mir gerade vor, wie ich in der Pause an einem Urinal im Theater stehend, „Yellow River“ vormichhinsinge …

Küchensachen


Ich habt das sicher alles schon mal erlebt: Eine Packung mit Lebensmitteln, die Art spielt keine Rolle. In diesem Fall war es Feta. In einer Ecke ist das Zeichen, dass sich hier die Verpackung öffnen liesse.

Tja, manchmal klappt das. Meistens aber nicht und man muss trotzdem die Schere nehmen und die Verpackung aufschneiden. Günstigstensfalls kann man der bezeichneten Stelle die Packung aufreissen, der Deckel reisst dann aber ab und man hat einen Teil zwischen Daumen und Zeigefinger, der grössere Teil pappt noch auf dem Rand. Also dann auch wieder zur Schere greifen.


Sobald Glinda mich in der Küche hantieren hört, ich brauche nur das Schubfach mit den Messern aufmachen, kommt sie in die Küche. Es könnte ja was für sie abfallen. Klar, sie macht das, weil es oftmals der Fall ist und sie ein Stückchen Fleisch bekommt. Was heisst Stückchen, es ist eher ein Fitzelchen. Natürlich verschmäht sie bestes Rinderfilet. Dafür greift sie gern beim Schweinefilet zu. Und Schweinefleischt ist etwas, was Katzen gar nicht dürfen.

Ob ich nun Fleisch pariere oder Zwiebeln oder Knoblauch schneiden will, Glinda kommt in die Küche und bettelt. Natürlich kriegt sie keine Zwiebeln und kein Knoblauch, halte ich ihr sowas hin, verzieht sie ihre Nase und geht ein paar Schritte zurück. Ist auch besser so.

Was ist denn das?


Nein, kein Klavier, Klavier. Es ist ein Paket, ein Paket. Es ist auch keine Überraschung. Und es kommt auch nicht aus Massachusetts. Ich habe es selbst bestellt. Es ist reichlich früh eingetroffen. Aber das ist in Ordnung, dann können wir es jedenfalls rechtzeitig der Verwendung zuführen. Aber mehr dazu zum richtigen Zeitpunkt, ca. Ende November.

Der Idiot und der Friedensnobelpreis

Ich meine nicht den Roman von Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Es gibt eine Person auf der Erde, von der jeder weiss, dass sie gemeint ist, wenn man vom Idioten spricht.

Dieser Idiot hat sich gewünscht, den Friedensnobelpreis verliehen zu bekommen. Zum Glück hat das nicht geklappt. Der Idiot ist eh schon grössenwahnsinnig. Wenn er jetzt auch noch diesen Preis bekommen hätte, nicht auszudenken.

Angeblich hat er selbst versucht, Einfluss auf die Vergabe zu nehmen. Der Idiot soll den ehemaligen Nato-Generalsekretär und heutigen Finanzminister Norwegens, Jens Stoltenberg, gebeten haben, ein gutes Wort beim Komitee, welches über die Verleihung des Friedensnobelpreises entscheidet, einzulegen. Nun, das Komitee ist unabhängig von der Politik.

In Oslo wurde heute die Preisträgerin bekanntgegeben. Es ist María Corina Machado aus Venezuela. Sie erhielt den Preis wegen ihrer Verdienste um die Demokratie in ihrem Land!

Demokratie! Das ist das, was man dem Idioten mal erklären sollte! Er wird jetzt Gift und Galle spucken und Drohungen gegen Norwegen ausstossen. Mal schauen, was in den nächsten Stunden in den News darüber zu lesen ist. Ich meinerseits bin froh, dass der Idiot den Preis nicht bekommen hat.

Herzlichen Glückwunsch, María Corina Machado. Es ist wichtig und richtig, für die Demokratie zu kämpfen.

Das Elbepenthouse

Es gibt ja nicht nur dieses Blog, Queergedacht, es gibt ja noch das mal als Baublog begonne Blog Elbepenthouse. Gebaut wird hier schon lange nicht mehr. Ich muss zugeben, dass ich das Blog ein wenig vernachlässigt habe. Denn wer eine Wohnung oder ein Haus besitzt, hat ja ab und mal mal Ideen, die das Leben angenehmer machen bzw. die die Immobilie ein wenig aufhübschen.

Das Ladegerät für die Zahnbürste gehört ja eigentlich in das Baublog, wie auch der Fenster- bzw. Türenstopper.

Dort habe ich heute gleich die neuese Errungenschaft eingepflegt. Nichts aufregends, nur eine weitere Kleinigkeit.

Klein aber praktisch


So geht es natürlich auch wenn man vermeiden will, dass die Terrassentür durch Zugluft zuschlägt während die Katzen draussen sind. So haben wir das bisher gemacht. Aber es geht auch eleganter, nämlich mit Vlippy.

Vlippy habe ich bei Instagram entdeckt. Da wird mir ja desöfteren Werbung für dies und das und jenes vorgeschlagen. Da hatte ich ja auch dieses kabellose Ladegerät für unsere elektrische Zahnbürste entdeckt. Ich bin immer noch ganz begeistert davon.

Und jetzt also Vlippy. Er wird auf den Rahmen unterhalb der Tür geklebt und fällt kaum auf.

Wenn die Katzen raus wollen, wird der Pinökel hochgeklappt. Die Tür kann nicht mehr zufallen, die Katzen können jederzeit raus und rein, oder rein und raus. Katzen sind manchmal sehr unentschlossen.

Ich habe die Packung mit zwei Vlippys bestellt, beim Arbeitgeber meines Mannes. Irgendwann wird mir schon noch einfallen, an welchem Fenster ich den zweiten Vlippy anbringen kann.

Die Fotos sind jetzt nicht optimal. Das dunkle Wetter beeinträchtigt die Qualität der Aufnahmen. Aber irgendwie muss man sich ja beschäftigen.