Auf der Suche

So wie die Sache steht, wird es sich nicht umgehen lassen, dass meine Mutter demnächst einen Platz für eine stationäre Pflege benötigt. Für ca. 3 Wochen ist sie noch versorgt in der Reha und einem anschließenden Kurzaufenthalt zur weiteren Behandlung in der Uniklinik. Aber dann wird es ernst. Selbst wenn sie in der Reha Fortschritte bezüglich der Beinmuskulatur macht, was, wie wir heute leider sehen mussten, nach einer Woche noch nicht der Fall ist, würde sich der Zustand ohne entsprechende Therapie zu Hause wieder verschlechtern.

Karin und ich haben uns heute in Lübeck 5 Seniorenpflegeeinrichtungen angeschaut. Tja, was es da so alles gibt! Eine Einrichtung hat uns sehr gut gefallen. Jede Etage hat einen eigenen Essraum, die demenzkranken Patienten sind in einem eigenen Bereich untergebracht. Für dieses Heim (ein schreckliches Wort) habe ich bereits einen Aufnahmeantrag gestellt weil dort zurzeit was frei ist. Anfang März, wenn meine Mutter mit der Reha fertig ist, soll ich mich dort wieder melden, wie das nun aussieht.

In ein Heim sind wir nur kurz rein, haben uns angeschaut und bevor wir angesprochen wurden, sind wir wieder raus. Es war bedrückend und eng und enspricht wirklich nicht dem, wie ich meine Mutter untergebracht haben möchte. Eine Nachbarin von uns, die in der Pflege tätig ist, hatte mir mal den Rat gegeben, einfach mal in ein Heim zu gehen und es auf sich wirken lassen. Diese Wirkung war sehr sehr negativ. Abgehakt!

Eine andere Einrichtung liegt wie in einem Wald. Wir wurden herumgeführt, alles was sauber, aber: Durch die hohen Bäume drumherum war es selbst im Winter ziemlich dunkel. Wie soll das erst sein, wenn die Bäume belaubt sind? Meine Mutter liebt die Natur, aber sie braucht es hell. Abgehakt!

Die beiden anderen noch besichtigten Heime kämen gegebenenfalls in die engere Auswahl. Wobei Karin und ich eigentlich schon eine Entscheidung gefällt haben, jedenfalls, was die 5 heute besichtigten Häuser betrifft. Es gibt natürlich noch ein paar Häuser mehr in Lübeck. Bei einigen weiß man: Da bitte nicht!

Wenn der Fall für eine Pflegeunterbrinung tatsächlich eintreten sollte, haben wir im Moment einen Platz für meine Mutter, der uns zusagt. Das ist uns im Moment sehr wichtig und ein wenig beruhigend. Falls sich nämlich herausstellen sollte, dass sie ohne entsprechende Vorbereitung in eine Pflegeinstitution muss, kommt sie dahin, wo gerade Platz ist. Gut, das kann vorrübergehen sein, aber einen alten Menschen nochmal wieder einen Umzug zuzumuten, kann auch nicht das Gelbe vom Ei sein.

6 Gedanken zu „Auf der Suche

  1. Peggy

    Ich finde es gut, wie du es angehst, einen wirklich guten Platz für deine Mutter zu suchen.
    Dass dich das enorm belastet, kann man durchaus herauslesen aus deinen Worten.
    Ich stell mir das wirklich schwierig vor. Meine Eltern sind beide sehr zeitig verstorben, daher ist mir dieses Erlebnis erspart geblieben.
    Ich bin dankbar dafür, wenns auch sehr traurig war und immer noch ist, wenn Eltern so zeitig gehen.
    ich drück dir die Daumen, dass du eine gute Entscheidung triffst, mit der du und vor allem deine Mutter leben kann.

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  2. DORO

    Hallo Hans Georg, du weisst das ich das auch im letzten Jahr alles mitgemacht habe. Wie du es angehst, ist genau richtig, die Moeglichkeit sich verschiedene Heime anzuschauen, ist wichtig und du hast die drei Wochen ja Zeit. Was noch extrem wichtig ist, dass deine Mutter es akzeptiert. Wenn sie vom Laufen abgekommen ist und dann vielleicht nur noch im Rollstuhl fortbewegt werden muss oder kannn ist es im Seniorenheim auf jeden fall besser, es ist immer jemand in der Naehe, der helfen kann, man braucht sich nicht mehr ums Einkaufen, Kochen und Essen kuemmern. Hat deine Mutter schon eine Pflegestufe? Ich habe leider erst heute Bescheid bekommen dass du neue Beitraege hast, deshablb auch erst jetzt mein Kommentar. Ich denke seit ich das gelesen habe, sehr viel an Dich. Liebe Gruesse Doro

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    1. Hans-Georg

      Hallo Doro!
      Wir wissen, dass meine Mutter den Gedanken an eine Unterbringung in einem Seniorenheim nicht verdrängt. Das ist schon mal eine gute Ausgangsposition. Wie es dann ist, wenn es denn heißt, dass es so sein muss …
      Pflegeld ist beantragt. Ich habe morgen ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin. Dann will ich mal hören, wie sie den Zustand meiner Mutter sieht.
      Ich denke, es ist gut, wenn man über solche persönlichen Dinge schreibt. Vielleicht ergeben sich dadurch neue Ideen und vielleicht lesen andere Menschen das, die in einer ähnlichen Situation sind und bekommen dadurch Hinweise, wie man damit umgehen kann.

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