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HVV switch

HVV = Hamburger Verkehrsverbund. Schon seit Jahren benutzen wir die Möglichkeit, sich schon von zu Hause eine Fahrkarte für die gewünschte Strecke zu kaufen und sie auf das Handy zu laden. Vorbei die Zeit, am Fahrkartenautomaten mühsam zu suchen, welcher Tarif denn infrage käme, dann Kleingeld in den Schlitz zu werfen, welches mit Sicherheit durchfällt und während man noch versucht, eine Fahrkarte zu ziehen, geschweige denn, erstmal zu bezahlen, ist der Bus oder die Bahn weg.

Neuerdings ist es auch überflüssig, überhaupt noch eine Fahrkarte zu kaufen, vorausgesetzt, man hat auf dem Handy die App „hvv Any“ installiert und sich dort angemeldet. Das System heisst hvv switch, welches wir Samstagabend ausprobiert haben. Dafür musste ich mein Bewegunsprofil und den Blauzahn freischalten. Vor Antritt der Fahrt wird die Personenzahl eingegeben, die teilnehmen und „Fahrt beginnen“ aktiviert – und dann läuft alles von allein. Das System kalkuliert den günstigsten Tarif, egal, wieviele Einzelfahrten man unternimmt. Es ist auch möglich, unterwegs Freunde drauzubuchen, die man getroffen hat und mit denen man gemeinsam weiterfahren möchte.

Samstag hatten wir also zwei Einzelfahrten, nämlich von Geesthacht bis zum Theater, Haltestelle Holstenstrasse, und spät am Abend die Heimfahrt. Die Rechnung bekam ich gestern Morgen, und zwar für eine Gruppenkarte. Da wir die Strecke schon desöfteren absolviert haben, war uns bekannte, dass der Kauf einer Gruppenkarte für uns die günstigste Option ist. Das System HVV switch hat also funkioniert.

Endlich ist es Vergangenheit, sich Start- und Zielhaltestelle herauszusuchen, in das System einzugeben, Fahrkarte kaufen usw. usw. HVV switch ist grandios.

Mamma Mia mit Freunden


Donna, eine starke, alleinerziehende Mutter auf einer kleinen Griechischen Insel. Zwei starke Freundinen, die zur Hochzeit von Donnas Tochter anreisen. Sophie, die Tochter mit drei Vätern, die sie heimlich zu ihrer Hochzeit auf die Insel eingeladen hat. Mamma Mia, ein Musical, welches von starken Frauen dominiert wird. Vermutlich deshalb hatte sich Stage-Entertainment anlässlich des Weltfrauentages dazu entschlossen, Karten mit einem satten Rabatt von 40 % zu bezuschussen.

Um die oben geannnten Personen herum wurde eine Handlung gesponnen, die nicht immer nur lustig ist. Gerade im 2. Akt wird es sehr emotional und bei mir flossen die Tränen, wie bei allen anderen 8 vorherigen Vorstellungen auch. Dabei muss ich immer ganz fest die Hand meines Schatzes halten.

Trotzdem ist das Musical Mamma Mia, mit den allseits bekannten Songs von Abba, ein grosser Spass. Besonders die Szenen mit den Freundinnen Tanja und Rosie, die ehemaligen Backgroundsängerinnen von Donna, mit denen sie als „Donna und die Diamonds“ früher mal die Bühne gerockt hatte, sind immer einen Lacher wert, auch wenn ich das schon 8 Mal gesehen und gehört habe. Wenn ich weiss, was in den nächsten Minuten auf der Bühne zwischen den 3 Frauen passiert, muss ich immer schon vorher kichern.

Unsere Begleiter gestern Abend waren Jean-Pierre und Ricardo, die wir auf unserer letzten Kreuzfahrt kennengelernt hatten. Vor vier Monaten haben wir uns an Bord voneinander verabschiedet. Gestern war es, als sei es erst am Tag vorher gewesen. Ricardo schrieb als Begleittext zu dem Foto: „Man konnte super da anknüpfen, wo wir kurz vor Teneriffa aufgehört haben.“ Dem ist nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht, dass wir uns früher treffen als vor dem Ablauf von vier Monaten.

Wer aufmerksam gelesen hat, wird jetzt wissen, dass wir gestern Abend zum 9. Mal Mamma Mia geshen haben. Damit ist Mamma Mia nach dem Musical Titanic (15 Vorstellungen), unser zweitoft besuchtes Musical. Am Ende der Vorstellung sagte ich zu Bernd: Warum haben wir eigentlich nicht gleich noch mehr ermässigte Karten bestellt? Mit anderen Worten: Wir haben Mamma Mia gestern nicht zum letzten Mal gesehen.

Eine schöne Geste

Nadja Tiller und Walter Giller waren einst das Traumpaar des deutschen Films in der Nachkriegszeit Ihr Leben verlief ohne Skandale. Nadja Tiller habe ich vor vielen Jahren live auf der Bühne des Theater Lübeck im Musical Applaus Applaus sehen dürfen.

11 Jahre nach ihrem Mann ist Nadja Tiller kürzlich verstorben. Ihre Familie hat sich entschlossen, den persönlichen Hausstand des Paares für einen öffentlichen Benefiz-Verkauf an Hamburg Leuchtfeuer zu übergeben. Der öffentliche Verkauf findet in den Hamburger Kammerspielen statt, am 25. März von 10 bis 17 Uhr.

Ich finde die Idee grossartig, dass sich die Hinterbliebenen zu dieser Aktion entschlossen haben.

Mamma Mia, here I go again


Natürlich gehe ich nicht allein, ich nehme meinen Liebsten mit, oder er mich, mein Schatz hat die Karten bestellt. Doch wir gehen auch nicht allein zu zweit gemeinsam, mir treffen uns mit zwei netten Männern, die wir auf unserer letzten Kreuzfahrt kennenglernt haben. Also heisst es: Mamma Mia, here we go again – wobei der Text des Songs eine ganz andere Bedeutung hat.

Wie das so ist, wenn man beim Wein oder beim Cocktail zusammensitzt, man spricht über dies und das. Und so kamen wir zum Thema Musicals. Mamma Mia finden wir vier toll und die Idee war geboren, gaymeinsam ins Musical zu gehen.

Das kam jetzt aber doch ziemlich plötzlich. Stage-Entertainment hatte anlässlich des kürzlich stattgefundenen Weltfrauentages ein Angebot mit einem kräftigen Rabatt. Ein paar Nachrichten wurden ausgetauscht, ein Termin ausgemacht, die Karten bestellt – und jetzt treffen wir uns am Samstag zum Musicalbesuch, fast auf den Tag genau 4 Monate nach dem Ende der Reise. Wir müssen nur noch auslosen, wer als Frau geht (Weltfrauentag). OK, ich könnte meine neue Bluse anziehen.

Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen mit J.-P. und R.

Man(n) muss ja mal was tun


Es wird wohl nicht helfen, nur flache Speisen zu verputen. Jeden Tag Pizza ist ja langweilig. Schokolade, na ja. Aber irgendwann wird mir die auch zum Hals raushängen.

Zweimal in der Woche gehe ich ja jetzt ins Gymnastikstudio ElbeGymnastik, Dienstag eine Stunde Pilates 55+ und Donnerstag Wirbelsäulengynastik. Aber das reicht nicht wirklich um fit zu bleiben bzw. zu werden. Ich sollte mehr tun, als nur die Dame bewundern, die weit über 80 Jahre alt ist und jeden Tag hier vorbeimmaschiert und ca. 1 Stunde unterwegs ist. Ich glaube, wenn ich mich ihr anschliessen würde, würde sie mir weglaufen.

Heute bin ich einfach mal los. Ich mag ja gern Rundwege gehen und nicht „bis dahin und dann umdrehen“. Ich vermute, die Dame macht das so. Ich habe mir also einen Rundweg ausgesucht. Der ist nicht immer hübsch, aber es ist eben eine Runde.

Frau Google sagt mir, dass es 3,9 km gewesen sind, die ich heute „abgerissen“ habe. Dafür sollte ich etwas mehr als 1 Stunde gebraucht haben. Die Idee mit der Zeitachse hatte ich erst als ich wieder zu Hause war. Ich hatte aber jeweils auf die Uhr geschaut als ich losgegangen bin und wieder angekommen war. Tja Frau Google, ihre Uhr geht nach, vielleicht sollte die mal jemand aufziehen. Ich habe nämlich nur 47 Minuten gebraucht. Und wer weiss, ob Frau Google auch richtig den Weg gemessen hat?

Mein Rücken, den ich mir exakt heute vor 4 Monaten im Urlaub verrenkt hatte, hat das schmerzfrei mitgemacht. Heute Morgen hatte ich in der Praxis angerufen, deren Doc 2011 meinen Bandscheibenvorfall erfolgreich operiert hat. Aber so ohne weiteres krieg ich da keinen Termin. Ich müsste erst zum Orthopäden. Wenn er dann meint, es sei notwendig, würde ein MRT gemacht und dann bekäme ich ggf. eine Überweisung zu „meinem“ Operateur. OK, einen Termin beim Orthopäden würde ich wohl relativ kurzfristig bekommen. Aber dann doktert er selbst erstmal dran rum bevor er vielleicht meint, ein MRT wäre doch ganz gut. Und dann dauert es, bis ich einen Termin dafür habe. Da ich ein Auto nur sehr eingeschränkt zur Verfügung habe, kann es also dauern, bis ich in einer mir genehmen Radiologie einen Termin bekomme, die ich mit dem ÖPNV erreichen kann.

Ich bin nach meinem kleinen schmerzfreien Spziergang recht guter Dinge, dass ich das mit Training und Konsequenz in den Griff bekomme.

Pizzatag


Was essen wir am Wochenende? Diese Frage haben wir uns alle schon gestellt, und das vermutlich jede Woche. Gestern musste der Liebste arbeiten und kam erst kurz vor 20 Uhr nach Hause. Es hat sich herausgestellt, dass sich dann eine Gyrospfanne gut eignet. Unser Dorfschlachter hat ja im vorigen Jahr sein Geschäft leider eingestellt. Seine Gyrospfanne war exzellent. Also heisst es jetzt, selbst mit den Gewürztöpfen hantieren. Inzwischen habe ich das gut im Griff.

Sonntags muss es nicht immer aufwändig sein, was auf den Tisch kommt. Gemüse schnippeln, Braten machen, Reis kochen – manche Gerichte sind wirklich einfach. Aber die Zubereitungszeit nach dem Rezept erreiche ich nie. Allein schon der Anfang: Heizen sie den Backofen auf 180 Grad vor. Die Temperatur ist schon lange erreicht während ich immer noch am schnippeln bin, rausgeschmissenes Geld, was nur dem Stromlieferanten hilft.

Heute gab es Pizza. Der Teig wird von der Küchenmaschine geknetet, gehen tut er allein. Den Pizzateig bereite ich schon immer am Vormittag zu. Und wenn wir denn meinen, wir würden demnächst gerne unsere Pizza essen, wird er hervorgeholt, geteilt, und jeder zieht und knetet sich seine Pizza in Form während der Ofen auf voller Pulle, bei uns 275 Grad, den Pizzastahl aufheizt. Ich weiss, dass ist in diesen Zeiten auch nicht besonders wirtschaftlich. Wir haben aber einen Zweijahresvertrag und profitieren noch von alten Strompreisen.

Ausserdem ist es ja so, dass ich mich anstrengen muss, bis zum Urlaub einen flachen Bauch zu bekommen, d.h. für mich, dass ich ab jetzt nur noch flache Sachen essen darf: Pizza, Schokolade …

Heute also Pizza, gebacken auf dem Pizzastahl. Der Gatte hat seine Pizza hübsch dekoriert. Ich hab ihm gesagt, dass er nächstes Mal ja eine Gesichtspizza basteln kann. Meine Pizza sieht nicht so elegant aus. Es liegen Muscheln und Thuna drauf. Aber ich sage ja immer: Es kommt nicht darauf an, wie es aussieht, die Hauptsache ist doch, dass es schmeckt. Und das hat es.

Und was essen wir nächstes Wochenende? Mal gucken. Vielleicht gehen wir Samstag mit Freunden vor der Musicalvorstellung essen. Und Sonntag, da wird uns schon was einfallen.

Alles in Butter?


Wer sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, bei dem ist alles klar, bei dem ist alles in Butter. Wer stattdessen zur Margarine greift, oder zu irgendwelchen Streichfetten, weil die weniger Fett drin haben, weil die Werbung suggeriert, das sei alles gesund und überhaupt viel gesünder, wenn man solche Produkte kauft, dem ist nicht mehr zu helfen.

Der Wilhelm hatte kürzlich während eines Krankenhausaufenthalts keine Butter mehr auf sein Brot bekommen. Streichfett wurde ihm auf das Tablett gelegt. Seine liebe Frau hat ihn aber am Krankenbett mit guter Butter versorgt. Wie sich jetzt herausgestellt hat, war das eine gute Idee. Der Lebensmittelkritiker Sebastian Lege hat sich nämlich mit der Kunstbutterschmiere beschäftigt und mal genau nachgeschaut, was denn da alles drin ist. Da stehen einem die Haare zu Berge und kann sich diese gleich anschliessend mit der Margarine wieder in Form bringen. Denn zu mehr ist das Zeug nicht zugebrauchen (siehe obiges Video).

In unserem gemeinsamen Haushalt, der nun schon länger als 25 Jahre existiert, hat noch nie nie nie ein Topf Margarine auf dem Tisch gestanden. Wir haben noch nie nie nie Margarine zum Braten oder Backen verwendet. Irgendwie hatte ich immer ein schlechtes Gefühl, dieses Kunstprodukt zu verwenden. Mit meinem Gefühl stimmt alles, es hat mich nicht betrogen wie sich jetzt herausstellt.

Wie es in meiner ähnlich langen ersten Ehe war, kann ich nicht erinnern. Wohl aber an meine Kindheit. Da gab es Rama, die wohl bekannteste Margarine in Deutschland. Meine Mutter verwendete Rama jedenfalls zum Backen. Damals gab es Rama noch in Form eines Würfels. Sie war eingepackt in goldschimmerndem Papier. An dem Papier blieben ja immer Fettreste hängen. Es wurde verwendet, um damit die Kuchenform einzufetten. Wir hatten ja nichts. Später ging man dann dazu über, Margarine in Plastikbehältern zu verkaufen.

Heute gibt es sogar Fettspray, um die Kuchenform damit einzufetten. Wer’s braucht! Mit Haushaltspapier ein wenig von der Butter(!) abnehmen und damit dann die Form einfetten – klappt wunderbar.

Lieber Wilhlem, vielen Dank für die Veröffentlichung in deinem Blog. Für uns hier in der kleinen Stadt an der Elbe ändert sich dadurch ja nichts. Aber wir haben ja einen anderen Leserkreis als ihr. Vielleicht können wir den einen oder die andere ja aufwecken und dazu animieren, sich keine Haar-, Haut- oder Sonnenschutzcreme mehr aufs Brot zu schmieren.

Über den Regenbogen gesprungen

Die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche in Deutschland ist über den schwulen Schatten gesprungen: Es wurde offiziell beschlossen, dass katholische Gemeinden Segensfeiern für homosexuelle Paare praktizieren dürfen, ohne dass die Priester dadurch Sanktionen befürchten müssen. Was sagt man denn dazu?

Grundsätzlich ist mir das ja egal. Ich bin nicht katholisch und aus der evangelischen Kirche bin ich vor 26 Jahren ausgetreten. Trotzdem beobachte ich als an vielen Dingen interessierter Mensch, was um mich herum geschieht.

Das, was die Synodalversammlung zur Reform der beschlossen hat, ist ein Meilenstein. Dem Vatikan, allen vorran dem Papst, wird das nicht gefallen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Priester in erzkatholischen Gegenden Deutschlands verhalten werden.

Vielleicht residiert ja irgendwann mal im Vatikan ein Papst mit einer angetrauten Frau. Das werde ich auf keinen Fall mehr erleben. Aber wünschenswerte wäre das.

Im Juni heiratet ein schwules Paar, mit dem wir befreundet sind. Auf der Einladung steht u.a. ausdrücklich „Kirchliche Trauung“. Dass die beiden evangelisch sind, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung.

Getauscht

Ich wollte eigentlich nur mal gucken, gucken, wie die aktuelle Buchungsaulastung für unsere anstehende Kreuzfahrt ist. Und da entdeckte ich, dass eine andere Kabine unserer gebuchten Kategorie freigeworden ist. Kann ja immer mal passieren, dass jemand erkrankt oder doch liebe einer andere Reisen machen möchte. TUICruises bietet die Möglichkeit einer einmaligen kostenfreien Umbuchung an.

Die Lage der jetzt freigewordenen Kabine sagt uns viel mehr zu. Sie ist vorne im Schiff im Bereich eines Treppenhauses. Die ursprüngliche Kabine liegt nahe am Heck. Zum Treppenhaus muss man den langen Kabinengang entlang gehen, was zwar für den Kalorienverbrauch nicht verkehrt ist, aber irgendwie doch unpraktisch ist. Vermutlich kann man das eh kaum nachmessen.

Ich rief also bei der Reederei an. Nach einer relativ kurzen Zeit in der Warteschleife konnte ich mein Begehr anbringen. Innerhalb von zwei Minuten war das erledigt.

Jetzt haben wir eine Kabine mit direktem Blick zur Brücke und im Bereich eines Treppenhauses, oder wie das auf seemannsdeutsch heisst „Niedergang“. Die von uns aufgegeben Kabine ist jetzt im Buchungsportal dunkelgrün markiert, d.h. sie wird vorgeschlagen wenn man diese Kategorie buchen möchte. Die hellgrünen Kabinen kann man sich aber auch aussuchen.