Zwei Piekse
Gestern wurde ich geimpft, nicht wegen der bevorstehenden Reise nach Asien, einfach weil es notwendig war. Ein Arm erhielt eine Spritze gegen Lungenentzündung, der andere gegen Tetanus/Diphterie.
Im Lauf des Tages traten an beiden Oberarmen Schmerzen auf, nicht sonderlich schlimm, aber spürbar. Um 8 Uhr abends wurde ich dermassen müde, dass ich beschloss, das Kapitel noch zu Ende zu lesen und mich dann zur Nachtruhe zu begeben. Da ich Seitenschläfer bin, ich also auf dem jeweiligen Arm liegen würde, nahm ich noch eine Ibu. Den Wecker stellte ich auf 7 Uhr, ich wollte ja heute Morgen zur Rückengymnastik.
Irgendwann in der Nacht wachte ich auf und ich fühlte mich ziemlich matschig. Die Rückengymnastik war mir egal und ich stellte den Wecker wieder ab. Ich wachte nochmal kurz auf, als der Liebste aufstand um sich für die Arbeit fertigzumachen und schlief wieder ein. Gegen halb 8 heute Morgen wachte ich dann auf, immer noch mit Schmerzen in beiden Armen und ein wenig matschig. Ich hatte fast 11 Stunden geschlafen. Das musste dann wohl mal sein, besonders auch weil ich in den Nächten vor dem Vollmond schlecht geschlafen hatte, wie das bei mir dann immer der Fall ist.
Jetzt am Mittag habe ich immer noch Schmerzen in den Oberarmen. Ich konnte aber ein paar Häuslichkeiten erledigen, diem mal notwendig waren, besonders weil morgen Besuch ansteht. Man kennt das.
Wenn man am Wasser wohnt
Rund 400 m Luftlinie sind es vom Fenster an meinem Arbeitsplatz bis zum Fahrwasser der Elbe, dort wo die Binnenschiffe zur Schleuse fahren oder von dort kommen. Wenn das Laub im späten Herbst von den Bäumen und Büschen gefallen ist, kann ich die Elbe sehen. Und wenn ich ab und zu mal meinen Blick schleifen lasse, entdecke ich auch manchmal ein vorbeifahrendes Binnenschiff.
Heute hörte ich ein lautes und langes Hupen. Nach einem Lastwagen auf einer nahen Baustelle hörte es sich nicht an. Ein Binnenschiff! Und prompt ertönte das Horn ein zweites und ein drittes Mal. Ich schaute zur Elbe und sah dort ein Tankschiff in Richtung Schleuse fahren.
3 x Mal lang ist ja das internationale Grusszeichen der Schifffahrt. Vielleicht kennt der Schiffsführer eine Person, die nah am Wasser wohnt oder die vielleicht sogar am Anleger stand. Nicht umsonst wird der Schiffsführer das Signal 3 x lang gegeben haben. Auf jeden Fall fand ich das eine sehr angenehme und schöne Geste, aus welchem Grund auch immer das geschehen ist.
Elphie, die Kletterkatze
Unsere Katzen dürfen tagsüber nur in Begleitung auf die Terrasse. Die Vögel, die sich am Vogelfutter gütlich tun, üben eine grosse Anziehungskraft aus. Bernd oder ich betätigen uns dann als Vogelscheuche damit die kleinen gefiederten Lebewesen der Terrasse nicht zu nahe kommen. Nach dem Einsetzen der Abenddämmerung kommen die Vögel nicht mehr, dann dürfen die Katzen auch allein draussen sein.
Elphie balanciert sehr gern auf dem Geländer der Dachterrasse. In der Ecke steht das Futterhäuschen, noch. Nach unserem Urlaub wird es eingeräumt. Vom Geländer ist es nur ein kleiner Katzenschritt zum Futterplatz. Man sieht, dass eine Vogelscheuche doch sehr wichtig ist.
Eine Woche abstinent
Ich habe es geschafft, ich bin eine Woche ohne Nachrichten ausgekommen, jedenfalls was internationale und politische Nachrichten betrifft. Zwei Nachrichtenkanäle beschäftigen sich mit lokalen Dingen, ohne politisch zu sein. Da wird über Strassensperrungen, Unfälle, Bauvorhaben und ähnlichem berichtet. Auf den beiden Seiten schaue ich mich täglich um.
Manchmal passiert es, aus alter Gewohnheit, dass ich im Tabordner „News“ meines Browsers auch auf eine andere Seite klicke. Ich bin dann meist im ersten Moment etwas verwirrt, „was ist das jetzt?“. Und ohne genauer hingeschaut zu haben, ist die Seite schon wieder geschlossen.
Trotzdem bekomme ich am Rande doch so einiges mit, ohne dass ich mich näher damit beschäftige. Einige Blogs, denen ich folge, befassen setzen sich mit den politischen Geschehnissen im In- und Ausland auseinander. Manchmal gebe ich meinen Senf in Form eines Kommentars dazu.
Auch in meiner Instagramblase ist die Politik nicht zu übersehen. Einige Beiträge teile ich in meiner Story um zu versuchen, die Reichweite für gewisse Dinge zu erhöhen.
Die, Personen, die sich immer noch mit dem aktuellen Geschehen intensiver auseinandersetzen, bewundere ich. Ich kann das nicht mehr!
Noch zwei Wochen bis zur Wahl. Unsere Stimmzettel haben wir gestern an das Wahlbüro zurückgeschickt. Am Wahltag werde ich mir um 18 Uhr die Prognose anschauen. Und dann klinke ich mich komplett aus, will von allem nichts mehr wissen, bis irgendwann nach unserem Urlaub.< Zurzeit fahre ich ganz gut damit, mir Katzenvideos anzugucken. Das ist erheitert und beruhigt.
Cholesterinwert zu hoch
So sagt meine Ärztin bzw. das Ergebnis des Bluttestes. Nun ja, ist wohl so. Um den Wert zu senken, wurden mir Pillen verschrieben. Eigentlich lese ich nie Beipackzettel von Medikamenten. Aber hier schien es mir ratsam, das doch mal zu tun. Wenn ich nicht schon graue Haare hätte, wären die schlagartig grau geworden, wegen der Nebenwirkungen.
Natürlich müssen die nicht auftreten, oder nur ein Teil davon. Aber allein zu lesen, was die Einnahme dieses Medikaments bewirken kann, ausser dem, was es eigentlich tun soll, lässt mich schaudern. Bisher habe ich die Dinger leidergottseidank recht unregelmässig genommen weil nicht dran gedacht.
Ich habe mal versucht herauszufinden, was den Fettgehalt des Blutes ohne Pillen senken könnte. Da ist z.B. von Schokolade die Rede, von dunkler Schokolade mit einem möglichst grossen Kakaogehalt. Das käme mir sehr entgegen, ich mag nämlich dunkle Schokolade.
Desweiteren wird vorgeschlagen, Äpfel zu essen. Da fiel mir der Spruch ein „An apple a day keeps the doctor away“, da wird wohl was dran sein. Hab mir heute dunkle Schokolade und Äpfel gekauft.
Auch Bewegung soll helfen. Und da hapert es schon. Ich sollte eigentlich jeden Tag mindestens 30 Minuten durch die Gegend spazieren. Es gibt ein altes Ehepaar in der Nachbarschaft, die jeden Tag mit dem Rollator unterwegs sind. Einen Rollator brauch ich noch nicht, aber ich könnte ja trotzdem … Ach nee, heute ist der Wind so kalt, oder es regnet, oder es ist zu heiss. DHL hat sich mit einer Lieferung angekündigt oder Amazon, man weiss ja nie genau, wann die Lieferung erfolgt, also bleibt man zu Hause. Irgendwas ist ja immer.
Gerade schaute ich mal aus dem Fenster. Da ging unten ein älterer Herr mit seinen Walkingstöcken. Den sehe ich auch oft. Warum kann ich mich nicht dazu aufraffen, einfach nur zu gehen, zu spazieren?
Ich könnte mich auch anders ernähren, statt Toastbrötchen oder Brötchen vom Bäcker Knäckebrot essen. Aber bitte, kein Schwarzbrot, das kriegte ich als Kind schon nicht geschluckt. Da kau ich ewig drauf rum und wird immer mehr im Mund statt weniger. Das selbe passiert mit Nüssen, die sollen ja auch hilfreich sein, den Cholesterinwert zu senken, wie ich gelesen habe.
Vielleicht mach ich erst mal eine Kombination von unregelmässiger Pilleneinnahme, Schokolade und Äpfeln, erstmal bis zur Reise. Danach muss ich mir eine Routine angewöhnen, irgendwas dauerhaft zu tun.
Online check-in
Das Schiff ist noch ganz woanders, wir sind noch nicht vor Ort, heute in 3 Wochen werden wir erst in Singapore ankommen und an Bord gehen. Aber wir konnten uns heute schon einchecken.
Mit diesem Papierstück, den Barcode habe ich rausgelöscht, melden wir uns am Terminal in Singapore. Natürlich haben wir auch eine genitaledigitale Version auf dem Handy.
Aussen an der Kabinentür, Nr. 10023 an Backbord, ist ein kleines Postfach. Dort wird in einem Umschlag die Bordkarte stecken, die ab dann unser Ausweis ist, wenn wir zu Landausflügen von Bord gehen und danach wiederkommen. Die Bordkarte ist auch Zahlungsmittel für auf dem Schiff inanspruchgenommene und zahlungspflichtige Extras, wie z.B. eine besondere Pizza oder Wein ausserhalb des Standardprogramms.
Wenn wir die Ticketnummern haben, können wir unsere Plätze für die Flüge reservieren, unsere Speisen für die Flüge bestellen und den Limousinenservice ordern, der uns von zu Hause zum Flughafen und am Ende der Reise wieder nach Hause bringt. Für Singapore werden wir den wohl auch bestellen, um uns vom Flughafen zum Schiff bringen zu lassen.
Heute in drei Wochen werden wir wahrscheinlich kaputt und müde, nachdem wir etwa 24 Stunden wach gewesen sind, in unserer Koje liegen.
Irgendwie doof
Wir testen seit ein paar Tagen wie es ist, wenn unsere Katzen morgens eine Portion Trockenfutter bekommen und wie lange das reicht. Sinn der Aktion ist es, unserer Katzensitterin, die privat gerade sehr eingespannt ist, das Sitten zu vereinfachen. Statt dreimal am Tag soll sie dann nur zweimal kommen, nämlich morgens und nachmittags/abends, so wie ihre Zeit das zulässt.
Normal ist es so, dass sie morgens eine Portion Nassfutter bekommen. Irgendwann um die Mittagszeit melden sie sich dann weil sie Hunger haben. Dann bekommen sie eine kleine Portion Trockenfutter und später am Nachmittag nochmal. Wir sind also damit beschäftigt, unsere Katzen zu versorgen, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Jetzt, in der Testphase, kümmern wir uns kaum um das Futter. Ich stelle ihnen das morgens hin. Dann fressen sie soviel, bis sie satt sind. Irgendwann höre ich, wie eine Katze wieder frisst, die kleinen Teilchen knacken so schön wenn sie zerbissen werden. Bisher war es so, dass abends noch Futter im Napf ist. Die Katzen „laufen so nebenher mit“. Und das gefällt mir nicht.
Sie kommen zwar und betteln um Aufmerksamkeit, wollen geknuddelt werden. Dann verschwinden sie wieder und legen sich irgendwo zum Schlafen hin. Das ist nicht ideal. Wenn die Testphase vorbei ist, wird das wieder umgestellt und nach dem Urlaub sowieso.
Schaffe ich das?
Ich bin ein Nachrichtenjunky – eigentlich. Mich interessiert sehr viel, was in der Welt, und um mich herum im kleinen Kreis passiert. Es gibt wenige Themen, die mir am Allerwertesten vorbeigehen. Und das kann man gar nicht alles verarbeiten. Ukraine, Putin, Gas- und Strompreise, Trump, Orban, Merz, AfD, FDP – es ist irgendwie alles ein einziges Durcheinander.
Ich hatte jetzt die Idee, mir eine Nachrichtensperre aufzuerlegen, weltweit, deutschlandweit, lokal. Blogs dürfte ich nicht mehr lesen, Instagram wäre für mich tabu. Denn überall wird das kolportiert, was uns interessieren könnte, besonders, wenn man in einer Blase der Vernünftigen lebt. Nun denn, spätestens am 23. Februar um 18 Uhr werde ich nachschauen, wie die Wahl ausgehen könnte. Und dann würde ich wieder abschalten. Vielleicht eine Oper streamen oder einen Film anschauen, was leichtes, was lustiges. Opern sind meistens eher unlustig. Mindestens eine Person stirbt. Während sie stirbt, kann sie immer noch Arien singen. Aber die Musik – Verdi, Puccini, Mozart usw.! Traumhaft!
Ich schweife ab. Nachrichten – ich weiss nicht, ob ich das bis zum Urlaub (Abflug am 25.2.) durchalten würde, keine Nachrichten mehr zu lesen. Ich mach mal eine Einschränkung: Das, was wichtig sein könnte, würde ich in diversen Blogs finden können. Da fallen wir zwei ein. Andere halten sich politisch eher zurück, was ich nicht verstehen kann. Jeder hat eine Stimme, jeder hat eine andere Reichweite und erreichte mit seinen politischen Statements wieder andere Personen, die man selbst nicht auf dem Zettel hat. Blogs werde ich also weiterhin lesen. Vielleicht, aber eher hoffnungslos, steht da mal was positives über den Clown in Amerika, oder den neuen Clown, Heuchler und Verräter in Deutschland
Auch in meiner Instagramblase würden mir bemerkenswerte Neuigkeiten angezeigt werden.
Ich erinnere mich, dass ich nach einer der letztjährigen Kreuzfahrten auf die Nachrichtenkanäle verzichtet habe, mehrere Tage, vielleicht sogar ein oder zwei Wochen. Und die Kreuzfahren haben keine zwei Wochen gedauert, wie die anstehende. Da lehne ich mich zurück, trinke einen Cocktail oder ein Glas Wein, esse ein Eis, sitze in der Sonne, und weiss nicht, was in Deutschland oder sonstwo passiert. Ich könnte ein Zeitung abonnieren, nein ich will das alles nicht. Ich will dann von nichts wissen. Ich will mich entspannen, mich erholen.
Und wenn wir nach Hause kommen, nach zwei Wochen, wird es in Deutschland noch keine neue Regierung geben. Davon gehe ich mal aus. Also warum sollte ich das lesen, oder nachlesen, wer sich mit welchen Argumenten gegenseitig zuschüttet, eine Koalition, oder lieber nicht, einzugehen.
Meine Stimme habe ich vorher abgegeben, meine Kreuze habe ich vorher gemacht. Mehr kann ich auch dann auch nicht tun.
Jetzt ist es viertel nach 12 Uhr und ich habe noch keine einzige Nachrichtenseite geöffnet, ein gutes Zeichen, dass ich es bis zum Urlaub durchziehen kann. Man muss nur wollen.
Bis dahin sind ja auch noch ein paar Dinge zu erledigen, wie z.B. die 5-Euro-Scheine sammeln (da habe ich ein Angebot), Socken zählen, Schlübber zählen (man will ja nicht unterversorgt eine Reise antreten), die mich von den Nachrichten abhalten könnten.
Und statt mich über Nachrichten aufzuregen, werde ich bei Instagram Muschivideos und Rezepte gucken.
Keine Kasse
Gestern war ich mal wieder „im Dorf“, ich hatte ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Ich verband das damit, der Bankfiliale, in der man 5-Euroscheine aus dem Automaten bekommen kann, einen Besuch abzustatten. Ich hatte das Glück, dass an den Beratungsschaltern nichts los war. Da wollte ich ja mal nachfrage, ob es überhaupt noch eine Kasse gäbe. Nein, es gibt keine Kasse mehr wurde mir erklärt. Die Dame fragte mich, wie sie denn helfen könne. Ich erklärte meinen Wunsch und wurde an die Bankautomaten verwiesen. Bei zweien könnte ich die gewünschten Scheine bekommen, auswählen könnte ich aber nur, wenn ich auch Kunde der Sparkasse wäre und eine entsprechende Karte hätte.
Ich bin ja nicht Kunde dieser Bank und habe dementsprechend auch keine Karte. Mit meiner Kreditkarte kann ich zwar Geld bekommen, ich kann aber die Stückelung nicht auswählen.
Einer der beiden Geldautomaten, an denen es die gewünschten Scheine gibt, wurde gerade frei. Ich wählte 10 Euro ….. und bekam einen 10er Schein. Ok, das wäre für das Housekeeping auch in Ordnung. Da aber immer zwei Personen die Kabine auf Vordermann bringen, wären zwei 5er besser.
Na ja, gute drei Wochen bleiben noch, um uns mit den gewünschten Scheinen zu versorgen. Mal gucken, ob wir das irgendwie hinbekommen.