Kleiner Abendspaziergang

Der grosse Strom namens Elbe ist immer wieder einen kleinen Ausflug wert. Heute am frühen Abend präsentierte er uns Lichtspiele, Wasserspiele und Sexspiele. Ursprünglich wollten wir Enten mit altem Brot füttern. Aber die hatten daran überhaupt kein Interesse. Na ja, wenn ich die Wahl zwischen Sex und altem Brot hätte würde ich mir auch lieber beim Sex zusehen lassen.



Starker Entschluss

Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass jetzt Frühling ist. Seit ein paar Tagen habe ich morgens meine Sommerjacke an, etwa 3 – 4 Wochen später als sonst. Gut, es ist natürlich frisch, wenn ich mich morgens in den Wagen setze. Die Winterjacke hat für diesen Winter ausgedient – auch wenn es mich morgens gelegentlich fröstelt.

Heisser Brei

In Hamburg war ja bekanntlich Bürgerschaftswahl. Die CDU büsste die absolute Mehrheit ein und benötigt einen Koalitionspartner, um an der Macht bleiben zu können. Bekanntlich hat man sich zu einer rot-grünen Koalition durchringen können. Der Koalitionsvertrag wurde vorgestern unterschrieben. So weit so gut.

Die vormals alleinregierende CDU hat kurz vor der Wahl noch den Bau eines Kohlekraftwerkes angeleiert. Das mag zwar legitim gewesen sein, aber über so ein umstrittenes Unterfangen kurz vor einer Wahl zu entscheiden ist, so ist meine Meinung, unklug. Desweiteren hat sich die CDU zur Elbvertiefung bekannt. Beides sind gravierende Punkte gewesen, die die Grünen vor der Wahl abgelehnt haben.

Und nun? Diese beiden Punkte sind jetzt, wie es politisch inzwischen üblich ist, um des Machterhalts wegen bzw. um die Beteilung an der Macht zu gewährleisten, im Koalitionsvertrag nicht ganz eindeutig entschieden worden. Man beruft sich auf das überlicherweise einzuhaltene Verfahren in solchen Dingen. Keine Partei hat sich also klar für oder gegen das Kraftwerk und die Elbvertiefung bekannt.

Politikverdrossenheit und mangelnde Wahlbeteilung – kein Wunder wenn um den heissen Brei herumgeredet wird.

Schnäppchen

Seit ca. 6 Monaten fahre ich ja mit dem Wagen zur Arbeit. Demzufolge achte ich natürlich mehr auf die Benzinpreise als früher, als der Wagen manchmal fast eine Woche unbenutzt in der Tiefgarage stand. Da war es uns relativ egal, wie hoch der Benzinpreis war. Wenn der Tank so gut wie leer war wurde getankt.

Heute ist das anders. Aufgrund des täglichen Gebrauchs des Wagens wird mehr Benzin verbraucht. Da ist es schon ratsam, auf den Preis zu achten. Ich versuche immer dann den Tank zu füllen, wenn ich auf meinem Weg nach Hamburg oder zurück in die kleine Stadt eine Tankstelle entdecke, an der der Preis für den Stoff unter € 1,40 liegt. Heute Morgen war es mal wieder so weit: € 1,399 stand an der Anzeigentafel, ein Schnäppchen sozusagen. Da ich dort sowieso meine Zeitung kaufen wollte, nahm ich die Gelegenheit wahr und füllte den Tank auf.

Vielleicht ist das Benzin morgen früh preiswerter. Der Inhalt des Tanks hätte auch noch bis morgen gereicht. Aber nachdem die Preis für die Tonne Öl in Rotterdam heute um 25 Dollar gestiegen ist, kann ich wohl kaum damit rechnen, dass Benzin morgen günstiger zu kaufen ist als heute. Na, ich lass mich überraschen. Manchmal machen die Tankstellen ja auch für ein paar Stunden Kampfpreise.

Aufgrund meines Jobs bin ich damit vertraut, täglich die Ölpreise zu prüfen. Für Europa ist Rotterdam der Handelsplatz für Öle verschiedener Art. Der Preis in Rotterdam ist also die Basis für den Preis, den wir an der Tankstelle bezahlen müssen.

Warum ist der Benzinpreis denn nun so hoch?:
Ich will hier keine Lanze für die Ölkonzerne brechen. Die drehen ganz bestimmt auch an der Preisschraube. Grundsätzlich ist es aber so, dass der Preis von mehreren Fakten beeinflusst wird. Z.B. werden sehr grosse Mengen Öl und Ölprodukte von China und Indien importiert, die das Öl auf den anderen Märkten verknappen. Selbst die Einflüsse von Wetter, z.B. grosse Kälte in einem der Hauptverbraucherländer, kann den Ölpreis steigen lassen. Der Ausfall von Raffinerien, ein Leck in einer Pipeline, politische Unruhen in einem Förderland und vieles mehr kann dafür sorgen, dass wir an der Tankstelle tiefer ins Portemonai greifen müssen. Ausserdem ist Öl im Lauf der Zeit knapp geworden, daran kann auch das kürzlich entdeckte Ölfeld vor der Küste Brasiliens nichts ändern.

Also heisst es weiterhin, nach Schnäppchen an der Tankstelle auschau zu halten.

Nachgefragt

Steffi bat um Auskunft über meine Erfahrungen mit dem Schüttelmörser von Jaimie Oliver. Ich weiss zwar nicht, was das Ding mit damit zu tun haben könnte, wiedergefundene Schafe oder Mädchen zu poppen. Allerdings, wenn man sich die Form des Teils anschaut …. Nun ja, so werden wohl Aszoziationen geweckt.

Egal, ich will dann mal gern Auskunft geben:
Bis jetzt habe ich das Ding nur 2 Mal benutzt, zum Mörsern natürlich. Nun kann man natürlich sagen, dass es sich dann ja gar nicht lohnen würde, das Teil im Haus zu haben. Aber meine Erfahrungen zeigen, dass es viele kleine Helferlein gibt, die die meiste Zeit unbenutzt im Schrank liegen. Aber wenn man sie dann mal braucht, ist man froh, sie zu benutzen weil sie manche Arbeiten sehr erleichtern können.

Aufgrund der bisher sehr geringen Inanspruchnahme bin ich wohl kaum geeignet, ein aussagekräftiges Urteil über den Gebrauch abzugeben. Allerdings hatte ich bei der bisherigen Verwendung keinerlei Probleme technischer Art. Das Ding schliesst richtig und zerkleinert sogar Zimtstangen – vorausgesetzt, diese wurden vorher gemäss Anweisung grob zerbrochen. Aus der Spülmaschine kamen alle Teile sauber und geruchfrei wieder heraus. Den Dichtring habe ich aber lieber nicht mit in die Maschine getan sondern manuell gesäubert.

Es mag ja sein, dass man die Mischungen, die man mit dem Schüttelmörser anfertigen kann, auch mit bereits vorher zerkleinerten Gewürzen oder Kräutern anfertigen kann, z.B. zerstossener oder gemahlener Pfeffer, Zimtpulver, normales Haushaltssalz anstatt grobkörnigem Salz usw. Aber ich finde, es ist reizvoller, die Zutaten zu einem Gericht so viel wie möglich selbst zuzubereiten.

Verlaufen

Ein junger Mann macht ein Redaktionsvolontariat bei der Zeitschrift GEO. Sein erster Job ist ein Bericht über das Leben in Australien. Er fliegt also nach Down und fragt den ersten besten Mann, den er trifft:
„Was war Ihr schönstes Erlebnis in den letzten 2 Jahren?“
Der Mann antwortet: „Die 16-jährige Tochter meines Nachbarn hat sich in den Outlands verlaufen. Wir haben sofort einen 12-köpfigen Suchtrupp gebildet und sie nach anstrengender Suche gefunden. Danach haben wir sie ordentlich durchgevögelt und dann zu hause abgegeben.“

Der Volontär ist entsetzt, da er so etwas nicht schreiben kann und fragt den Mann nach dessen zweitschönsten Erlebnis der letzten 2 Jahre.
Der Mann antwortet: “ Ein Schaaf meines Nachbarn hat sich in den Outlands verlaufen. Wir haben sofort einen 12-köpfigen Suchtrupp gebildet und es nach anstrengender Suche gefunden. Danach haben wir es ordentlich durchgevögelt und dann zu hause abgegeben.“

Der Volontär ist erneut entsetzte, da er dies auch nicht schreiben kann. Er ändert seine Strategie und fragt den Mann: „Was war Ihr schlimmstes Erlebnis in den letzten 2 Jahren ?“

Der Mann antwortet trocken: „Ich habe mich mal verlaufen“.

Sportstöckchen

Aufgesammelt bei Magic Volker:
1. Was für Sport machst Du?
2. Machst Du regelmäßig Sport?
3. Wann hast Du das letzte Mal Sport getrieben?
4. Wann hattest Du zum letzen Mal einen Muskelkater?
5. Wann bist Du zuletzt Fahrrad gefahren?

1. Matratzensport
2. ja
3. kürzlich
4. –
5. vor mehr als 10 Jahren

links oder rechts?

Nein nein, das hat jetzt nichts mit politischer Anschauung zu tun. Es geht darum, wie ich meine beiden Gehirnhälften einsetze.

Der Test schein ja ziemlich positiv ausgefallen zu sein. Allerdings sehe ich mich selbst nicht als kreativ. Vielleicht liegt dieses Talent eher im verborgenen. Fragt sich nur, in welcher Gehirnhälfte das Talent verborgen ist.

Gefunden bei Leben – usw..

Letzte Ruhe

Gestern Nachmittag haben wir meinen Vater zur letzten Ruhe geleitet, bzw. das, was nach der Kremierung von ihm übrig geblieben ist.

Die Urne, geschmückt mit einem Blumengesteck aus roten und weissen Rosen, so wie es der Sargschmuck bei der Trauerfeier auch war, Stand auf einem Podest, der mit einer roten, bodenlangen Samtdecke verhüllt war. Ich war eigentlich der Meinung, dass die Urnenbeisetzung für mich nur noch eine formelle Angelegenheit ist, dem ich ziemlich emotionslos beiwohnen würde. Aber bei diesem Anblick bekam ich doch noch mal feuchte Augen. Auch Mutter schluchzte.

Der Pfarrer zitierte aus der Bibel und sprach ein Gebet. Wir, d.h. meine Mutter, ich, Bernd, Oliver und seine Freundin sowie enge Freunde der Familie – also insgesamt 8 Personen, stellten uns ausserhalb der kleinen Kapelle auf. Ein Friedhofsangestellter – in schwarzem Cape und einem mit schwarzen Federn besetzten Dreispitz auf dem Kopf – trug die Urne durch unser Spalier und dann vor uns her zum vorbereiteten Familiengrab.

Wenige Meter bevor wir das Grab erreichten, befuhr ein Zug die neben dem Weg gelegene Gleisstrecke, wie zur Untermauerung, dass mein Vater nun die letzte Reise antritt. Es ist merkwürdig, dass das mit dem Zug immer geschieht, wenn in dem Familiengrab jemand von uns beerdigt wird. Angefangen hat das vor etwa 50 Jahren mit meinem Grossvater, bei meiner Grossmutter war es vor 30 Jahren ebenso. Auch als wir meine Tante zur letzten Ruhe betteten, kam ein Zug vorbei. Und nun auch bei meinem Vater. Jede dieser Personen war auch gern auf Reisen. Insofern ein idealer Platz für unsere Lieben.

Am Grab liess der Träger die Urne in die Erde. Danach sprach Pastor noch ein paar Worte und betete das Vater Unser. Anschliessend traten wir einer nach dem anderen an das kleine Loch, in dem die Urne stand. Wir warfen 3 mal Sand auf die Urne und verharrten dann jeweils ein paar Sekunden und nahmen endgültig Abschied.

Wirklich endgültig? Nein! Abschied schon, aber ich weiss, dass Vater, wie auch sein Vater, seine Mutter und seine Schwester in uns weiterleben. Sie sind für mich nicht tot solange wir uns an sie erinnern.

Bei einem gemütlichen – und auch fröhlichen – Kaffeetrinken im neben dem Friedhof gelegenen Restaurant Waldhusen sassen wir noch eine Weile zusammen. Besonders schön war es, dass nun auch Oliver mit seiner Freundin teilnehmen konnte, der ja bei der Trauerfeier krankheitshalber verhindert war. So hatte auch er die Gelegenheit, sich von seinem Opa zu verabschieden.