Blaues Blut in der Nachbarschaft

Ich hab ja was übrig für blaublütige Menschen. Die einschlägigen Klatschblätter lese ich zwar nicht, aber wenn irgendwo in den „normalen“ Medien ein Hinweis steht, wer wen heiratet oder es andere familiäre Nachrichten aus Kaiser- und Königshäusern gibt, dann interessiert es mich schon.

Jetzt ist eine Urenkelin des letzten Deutschen Kaisers, Kaiser Wilhelm II., Prinzessin Felicitas von Preussen gestorben. Sie wird nur wenige Kilometer von Geesthacht entfernt beigesetzt, nämlich in Aumühle. Aber keine Angst, ich werde nicht dort zum Friedhof pilgern und Blumen auf das Grab legen. So weit geht meine Liebe zu den Blaublütern dann doch nicht.

Unwählbar

Kinderpornographie ist schändlich – ganz ohne Frage. Die Bundesregierung, bestehend aus einer Koalition von CDU und SPD, versucht mittels eines umstrittenen Gesetzes, gegen die Kinderpornographie vorzugehen. Da ich befürchte, dass dieses Gesetz weitreichende Folgen zur Kontrolle des Internet haben könnte, habe ich seinerzeit die Petition gegen das Gesetzt mitunterzeichnet.

Die Bundesregierung bekommt jetzt offenbar doch kalte Füsse und hat das Gesetz bei der EU zur Prüfung und Genehmigung eingereicht. Wie es aussieht, ist der erste eingereichte Gesetztentwurf nachträglich geändert worden. Die Abgeordneten des Bundestages wissen möglicher Weise gar nicht, welches Gesetz sie verabschiedet haben. Operettenstaat lässt grüssen.

Sie SPD war viele Jahre „meine“ Partei. Sie hat sich in dieser Angelegenheit vor den Karren derer spannen lassen – wohl aus wahltaktischen Gründen – die eine Zensur des Internet befürworten. Auf Bundesebene ist die SPD für mich nicht mehr wählbar. Die CDU sowieso nicht, und daran ist u.a. auch die Person des Herrn Schäuble schuld. Die FDP geht gar nicht. Eine Partei, die jahrelang von einem vorbestraften Vorsitzenden geführt wurde, ist unwählbar – weder auf Bundes- noch auf Landesebene.

Links zum Thema Gesetz gegen die Kinderpornographie:
Julius‘ Blog
law blog
beck-blog

Weiterführende Links sind jeweils in den einzelnen Beiträgen zu finden.

Die Beichte

Wenn’s sonst nichts zu berichten gibt – etwas Humor geht immer:

Irish guy goes into the confessional box.

He notices on one wall a fully equipped bar with Guinness on tap.
On the other wall is a dazzling array of the finest Cuban cigars.

Then the priest comes in.

„Father, forgive me, for it’s been a very long time since I’ve been to confession, but I
must first admit that the confessional box is much more inviting these days.“

The priest replies „Get out. You’re on my side.“

Nicht ganz dicht

Harry Carstensen, der Mann der aus an den Haaren herbeigezogenen Argumenten die grosse Koalition in Schleswig-Holstein platzen liess, ist ja inzwischen wohl auch im allerletzten Winkel der Republik bekannt.

Jetzt hat er noch einen draufgesetzt: Erst leiert er die Zahlung an diesen Herrn Nonnenmacher an und behauptet, die SPD wäre einverstanden, was er ja nachträglich wieder zurückgenommen hat. Und jetzt appelliert er an Herrn Nonnenmacher, auf die Bonuszahlung zu verzichten.

Herr Carstensen, was sie da für ein Spiel treiben ist eines Ministerpräsidenten unwürdig. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Partei, dass Sie für dieses schamlose Benehmen am Wahltag die Quittung bekommen und ihre Partei nicht die meisten Stimmen erhält, dass Sie nicht in der Lage sein werden – mit welcher Partei auch immer – eine Regierung zu bilden, dass sie nicht noch einmal für dieses Land Ministerpräsident werden. So einen Mann hat das Land nicht verdient. Was sie da treiben ist Schmierentheater höchster Güte.

Wahlgetöse

In zwei Montaten sollen wir einen neuen Bundestag wählen, wir hier in Schleswig-Holstein gleichzeitig einen neuen Landtag.

Der Wahlkampf auf Bundesebene läuft bereits. Einige Politiker preschen mit ihren Ideen ziemlich weit vor und sind auf Stimmenfang:
Herr Westerwelle möchte die Wehrpflicht abschaffen
Herr Scholz möchte die Altersteilzeit verlängern
Frau Zypries möchte das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben
Die CDU/CSU möchte das nicht (könnte ja Stimmen kosten)
Die CSU möchte die Lohn- und Einkommenssteuer senken

Ich möchte nicht wissen, welche, auf den ersten Blick für den Bürger positive, Ideen noch den Köpfen der Politker enstspringen.

Leute, lasst euch von denen nichts vormachen. Vorraussichtlich wird es wieder zu einer Koalition kommen, was durch aus nicht verkehrt ist. Solchenfalls sind von allen Koalitionären Kompromisse gefragt. Der Eine setzt dies durch, dafür verzichtet er auf etwas anderes – und umgekehrt. Und alle denken dabei nur an das Eine, nämlich an die Macht. Das Wohlbefinden des Deutschen Volkes ist denen dabei vollkommen wurscht.

Die Weinfrage

Weinkenner wissen was sie wollen und sie wissen, wie welcher Wein schmeckt. Sie wissen, wie lang der Abgang ist und ob der Wein Aromen von Kirschen oder sonstigen Früchten hat. Weintrinker müssen nicht automatisch Weinkenner sein. Weintrinker wollen, dass ihnen der Wein schmeckt. Ihnen ist es egal, ob sie Aromen von Erd- oder Johannisbeeren im Wein finden.

Jetzt gibt es TVINO. TVINO versucht, dem Weintrinker einige Weinsorten etwas näher zu bringen, auf eine erfrischende und lockere Art, ja, man kan sagen, ein wenig hemdsärmelig. Die vorgestellten Weine kann man, wenn man auf den Geschmack gekommen ist, gleich im angeschlossenen Shop bestellen. Vielen Dank an Holger für diesen Tipp.

Wir trinken sehr gerne Wein. Wein haben wir immer reichlich im Haus. Bier dagegen kaufen wir immer nur dann, wenn Gäste kommen und wir wissen, dass Biertrinker dabei sind. Selbst zum Grillen trinken wir meistens lieber Wein.

Einen kleinen Weinvorrat haben wir immer in der Wohnung parat, teils im Weinregal (siehe oben), teils für die spontane Lust auf Wein im Kühlschrank, wie Weiss- und Roséweine. Der grosse Vorrat befindet sich im Keller.

Übrigens habe ich mein erstes Bier mit 18 Jahren getrunken. Es war auf meiner ersten Frachterreise. Wegen eines starken Sturmes schaukelte das Schiff so heftig, dass der Steward keinen Tee zum Abendessen machen konnte. Der Kapitän nahm das zum Anlass, Bier auszugeben. Die Flaschen klemmten wir uns zwischen die Beine weil sie sonst nämlich vom Tisch gefallen wären. Wein hingegen habe ich schon viel früher getrunken, ich schätze so mit ca. 14 Jahren.

Eine interessante Erfahrung

Unser Koch hat Urlaub. Drei Wochen! Nun heisst es täglich: Was essen wir? Bestellen wir was? Wenn ja – wo? Oder gehen wir raus? Bringt jemand was mit? Ein Drama.

Heute, am ersten Urlaubstag des Mannes, der Leib und Seele in der Firma zusammenhält, zauberte unser Azubi einen Prospekt eines Persischen Lieferservice hervor.

Wer in einer Reederei arbeitet, ist von Natur aus weltoffen, tolerant und aufgeschlossen. Meine Kollegin, der Azub und ich studierten das Angebot und einjeder von uns wurde fündig. Managemententscheidung: Wir bestellen beim Perser!

Die Lieferung kam pünktlich, das Essen war heiss. Aber das war’s denn auch schon mit den positiven Aspekten. OK, über Geschmack lässt sich streiten. Und es mag sicherlich Menschen geben, die sich gern an Persischem Essen gütlich tun. Aber für uns war es das erste und letzte Mal, dass wir uns so weltoffen zeigten, Persisch zu essen.

Sollte ich nun Durchfall bekommen – was ich nicht glaube – würden die Gerüche wohl nicht so unangenehm sein: Das Eis zum Dessert war mit Rosenwasser zubereitet und schmeckte wie Seife. Als ich nach dem Essen meinen Schreibtisch mit einem feuchten Reinigungstuch säuberte, roch das ähnlich wie das Eis. Statt Eur 3.80 für ein „Traditionell hergestelltes Eis“ zu essen hätte ich auch auf einem Feuchttuch kauen können.

Die andere Seite


Unser erster abendlicher Fahrradausflug führte uns elbabwärts nach Altengamme und wir blieben auf der nördlichen Seite der Elbe in Schleswig-Holsten und Hamburg. Gestern Abend machten wir uns auf den Weg über die Elbe hinüber nach Niedersachsen und dann am Deich entlang elbaufwärts bis zum Tesper Fährhaus, direkt gegenüber vom Krümmelmonster.


Auf einer Bank auf dem Deich machten wir vor der Rückfahrt eine Pause bis die Sonne über Hamburg untergegangen war.

Es könnte hier so schön sein wenn nicht das Krümmelmonster dort gegenüber auf Geesthacher Stadtgebiet stehen würde.

Leider ging hier die Fahrt nicht auf dem Deich entlang sondern hinter dem Deich. Der Blick auf die Elbe war uns während der Fahrt also verwehrt.

Eigentlich hatten wir gar nicht so die rechte Lust, unsere Fahrräder aus dem Keller zu holen um eine Tour zu machen. Als wir da aber so auf der Bank dem Sonnenuntergang zuschauten, waren doch zufrieden und froh, dass wir uns zu dieser kleinen Tour aufgerafft hatten.