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Bis demnächst!


So, wir sind unterwegs zum Airport Helmut Schmidt. Der Test gestern am späten Nachmittag war natürlich negativ. Wir sind online eingecheckt. Unser Limousinenservice stand pünktlich vor der Tür. Wir werden gleich versuchen, unsere Koffer am Automaten aufzugeben und bemühen uns dabei, nicht selbst auf das Band zu geraten. Und dann werden wir die Business Lounge aufsuchen und dort ein Frühstück einnehmen.

Wir freuen uns am meisten auf 2 x 2 Seetage am Stück, denn: Eine Kreuzfahrt ohne Seetage ist möglich aber sinnlos.

Im November mit einem Schiff mitten auf den Nordatlantik hinauszufahren, kann spassig sein, jedenfalls für mich. Bernd ist da etwas empfindlicher. Es kommt auf die Tagesform drauf an und darauf, aus welcher Richtung die Wellen angerauscht kommen. Wenn der Atlantik so ruhig wie ein Ententeich ist, wäre es auch toll. Wir warten ab, wie es ist, ändern können wir es sowieso nicht.

Bleibt mir gewogen und bleibt gesund.

Hamburg Hauptbahnhof


Ich hatte heute in der grossen Stadt an der Elbe zu tun. Mein Zahnrzt hatte zur viermonatigen Kontrolle gerufen. Die Praxis befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, ebenso zur Bushaltestelle des Expressbusses, der mich ohne umzusteigen von der kleinen in die grosse Stadt fährt.

„Der Bus ist aber voll heute“ – dachte ich so bei mir. Na ja, Feitagmittag, Wochenende! Und dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, äh von den Augen: Das 9-Euro-Ticket!

Der Aufenthalt auf dem Zahnarztstuhl war nur kurz, trotz der Entfernung von Zahnstein. Ich hatte mich schon vorab informiert, wann denn der Bus zurückfährt. Normalerweise ist es kein Problem, auch mit der S-Bahn bis nach HH-Bergedorf zu fahren. Aber wegen einer Brückenerneuerung fährt die nicht vom Hauptbahnhof sondern vom Bahnhof Berliner Tor. Desweiteren wird in Hamburg-Bergedorf der Asphaltbelag des ZOB erneuert, d.h. die Bushaltestellen der diversen Linien sind rund um den Bahnhof bzw. ZOB verteilt. Die bequemste Art, die Heimreise anzutreiten wäre also mit dem Expressbus.

Auf dem Weg zur Haltestelle überquerte ich eine Brücke über die Gleise des Hauptbahnofes. Mit blieb fast der frischgeputzte Mund offen stehen als ich die Menschenmassen auf dem Bahnsteig dort unten sah. Und das ist nur ein Teilstück des Bahnsteigs, der sich unter der Brücke hindurch bis in die grosse Bahnhofshalle fortsetzt.

Man hat ja in den Medien schon Bilder aus Bahnhöfen gesehen. Es ging da um besagtes 9-Euro-Ticket. Aber wenn man das dann mit eigenen Augen sieht, ist man doch überrascht.

Ich selbst habe das Ticket heute benutzt. Es ist ein wenig preisgünstiger als ein Tagesticket. Und als Rentner muss man ja sehen, wie man zu was kommt. Da wir in der nächsten Woche noch zu einem Theaterbesuch nach Hamburg fahren, habe ich es dann noch ein wenig besser ausgenutzt.

Nur ein paar Minuten


Wir sind ja eher die Couchpotatoes. „Möchtest du auch mal raus?“ – „Ich weiß nicht. – Und du?“ „Ich weiß nicht.“ Und dabei bleibt es dann in den meisten Fällen. Und dabei könnten wir in wenigen Minuten am Ufer des großen Stroms stehen.

Gestern haben wir uns tatsächlich zu einem Familienbesuch nach Lübeck aufgerafft. Ich bin ja kein Friedhofsgänger, und schon gar nicht an den entpsrechenden Tagen im November oder an Geburts- oder Sterbetagen. Ein Besuch der Familie auf dem Friedhof muss kein Zwang sein, dass muss vom Herzen kommen. Und der Zeitpunkt war jetzt. Und wir nutzten das tolle Wetter zu einem Spaziergang. Leider konnten wir nicht nach Travemünde weiterfahren. Das Kurbad ist für Nichteinheimische gesperrt, aufgrunderaktuellesituation. Aber ich weiche ab, ich wollte vom großen Strom schreiben und nicht über die Altvorderen.

Heute war das Wetter ja auch noch winterlich-sonnig-kalt-windig. Man könnte ja mal … Und wenn ich nicht bei Instagram das kleine Video einer jungen Dame gesehen hätte, wären wir wohl auch nicht rausgegangen. Auf der Elbe ist nämlich Eisgang. Und das ist selten, also wollten wir uns das Naturschauspiel mal selbst anschauen.


Auf dem Weg zu Elbe trafen wir die junge Dame mit ihrer Familie und ich gestand ihr, dass ihr Video uns animiert hätte, mal höchstselbstpersönlich die Eislage auf der Elbe zu sondieren.

Wenige Schritte später standen wir am Ufer der Elbe. Das Eis strömte Flussabwärts, die Reibung der kleinen Eisschollen aneinander verursachten ein leises Geräusch. Der Eisstrom teilte sich kurz hinter dem Anleger. Ein Teil floss in den Schleusenkanal und ein Teil strömte in Richtung Staustufe. Ich vermute, dass die Schleusungen eingestellt wurden. Das Eis würde die Funktion der Schleusentore behindern.

Nur ein paar Minuten standen wir da also und guckten das Eis an. „Willst du noch ein wenig gehen?“ – „Nee, und du?“ – „Nee, ich auch nicht.“ Es war nämlich ziemlich unangenehm windig. Also machten wir uns auf den Heimweg.

Tja, so sind wir, nämlich eher faul. Und dabei wären es nur ein paar Minuten bis hinunter an die Elbe.

Das gelbe Meer


Nein, ich Asien war ich nicht. Dort gibt es ein Meer, welches Gelbes Meer heißt. Es liegt westlich der Halbinsel Korea und ist ein Teil des Pacific.

Ich war heute in Lübeck. Ich fahre gern über die Bundesstraße B207. Es dauert zwar länger, ist aber viel kürzer als wenn ich über die A25 und A1 fahren würde. Wenn man in dieser Jahreszeit durch Schleswig-Holstein fährt, sieht man überall an der Strecke, und auch weiter weg, die gelben Rapsfelder. Auf der Heimfahrt musste ich einfach anhalten und Fotos machen.

Die Rapsfelder sind ein wahres Meer in gelb, welches bei diesem Wetter einen wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel gibt. Wenn ich so darüber nachdenke, ist die Zeit der Rapsblüte die schönste Zeit, in der man durch die Lande fahren kann.

Wer nun meint, ich würde – wie die Kaffeetrinker – mit verminderter Geschwindigkeit fahren um den Anblick genießen zu können, der irrt sich gewaltig. Ich bin zwar Renter, aber kein Rentner mit Hut, ich bin immer flott unterwegs.

Mit Freunden nach Chicago


Chicago liegt zurzeit in Magdeburg auf dem Domplatz. Dort stehen eine große Bühne und eine große Tribühne. In dieser Sommerspielzeit des Theater Magdeburg wird dort das Musical „Chicago“ aufgeführt, ab jetzt noch eine Woche. Die Derniere ist am nächsten Sonntag.

Mit zwei Autos machten wir uns Samstagmorgen auf den Weg, Abfahrt 09:30 Uhr in der kleinen Stadt an der Elbe, Ankunft in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, die große Stadt an der Elbe, nach etwa 3 Stunden entspannter Fahrt. Claudia hatte für uns Zimmer im Motel One gebucht. Weiterlesen

Erfahrungen mit der DB

Von Donnerstag letzter Woche bis Gestern, Sonntag, war ich bei unserem Sohn und seiner kleinen Familie in Mönchengladbach. Ich hatte die Reise mit der Deutschen Bahn gewählt, wie immer. Bisher lief auch immer alles glatt. Dieses Mal nicht so ganz.

Auf der Hinreise gab es kurz hinter Hamburg-Harburg eine Verzögerungen wegen eines defekten Bahnübergangs. Das kostete ca. 15 Minuten, was nicht ganz unerheblich ist. Die Verzögerung wurde auch nicht ansatzweise wieder eingeholt, aufrund einer Baustelle auf der Strecke verlor der Zug noch mehr Zeit. Der Anschlusszug in Hanau, wo ich umsteigen musste, war weg. Oliver, der mich in Mönchengladbach am Bahnhof abholen wollte, hatte ich von unterwegs bereits informiert. Er verfolgte die Verspätung vom Büro aus und schlug mir eine Alternativverbindung vor. Auf dem Gleis neban stand ein Zug mit dem Ziel MG. Ich wechselte den Bahnsteig und stieg dort ein. Nach 2 Stationen merkte ich, dass das ein Milchkannenzug war, will sagen, er hielt an jeder Milchkanne. Der Zug, den Oliver mir vorgeschlagen hatte, überholte mich irgendwann. Mit ca. 90 Minuten Verspätung gegenüber der ursprünglichen Planung traf ich in Mönchengladbach ein.

Nach ein paar wirklich schönen Tagen in MG machte ich mich Sonntagmittag auf die Heimreise. Der Zug fuhr pünktlich ab und traf pünktlich in Wuppertal ein. Der Anschlusszug nach Hamburg hatte aber bereits ca. 30 Minuten Verspätung. Ich hätte also locker dem Papst in seiner Herrenbutike einen Besuch abstatten können.

Der Banhof von Wuppertal war noch nie ein Highlight. Jetzt wird er umgebaut, was die Situation zurzeit nicht gerade besser macht. Für eine Weile stand ich im Reisezentrum rum, oder cognac, welches im Moment in einem Container auf dem Bahnsteig untergebracht ist. Wenigstens war da geheizt.

Pünktlich mit der angekündigten Verspätung traf der Zug ein. Nach kurzem Aufenthalt ging es über Düsseldorf nach Dortmund. Mein Blick aus dem Fenster beschied mir, dass die Reisegeschwindigkeit nicht so war, wie sie meiner Meinung nach hätte sein sollen. Ich schob das auf die Verspätung. Man hängt ja irgendwie immer hintendran. Die Verspätung wurde aber immer länger. Egal, ich war im Zug, hatte einen reservierten Platz und hatte es warm.

Dann trafen wir in Dortmund ein. Reisende stiegen aus und andere ein. Dann einen Dursage: „Wegen einer technischen Störung verzögert sich die Weiterfahrt des Zuges.“ Links und rechts von uns fuhren die Züge wieder ab, in die gleiche Richtung, die wir wir auch fahren sollten. Könnte es sein, dass die technische Störung nicht auf der Strecke lag sondern mit dem Zug zu tun hatte?

„Die Weiterfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit!“ Toll. Und jetzt? Ich rief meinen Nachbarn Holger an, ein Ex-DBler. Was kann ich tun? Was darf ich machen? Inzwischen hatten wir eine Verzögerung von fast einer Stunde. Der nächste Zug nach HH sollte auf dem Nebengleis einlaufen. Ich verließ meinen Platz und stieg in den nächsten Zug ein, fand sogar noch einen Sitzplatz. Aus dem anderen Zug waren inzwischen alle Reisenden ausgestiegen. Neue Ansage: „Wegen Überfüllung kann der Zug nicht weiterfahren!“ Ich hatte immerhin einen Sitzplaz in der 1. Klasse und fühlte mich nicht bemüßigt, wieder auszusteigen. Alternativverbindungen nach Hamburg, mit 2 x Umsteigen, wurden angeboten, ebenso Gutscheine über 25 Euro wenn man wieder aussteigt. Nö, nicht mit mir. Es würde schon weitergehen, ich hatte einen Platz.

Irgendwann ging es dann tatsächlich weiter, und das ohne weitere Komplikationen, welch Wunder. Mit ca. 75 Minuten Verspätung gegenüber der ursprünglichen Planung traf ich in Hamburg ein. Der Hamburger Hauptbahnhof ist einer, wenn nicht überhaupt, der meistfrequentierte Bahnhof Deutschlands. Wer aus Richtung Bremen anreist, muss damit rechnen, dass der Zug vor dem endgültigen Einlaufen 1 – 2 Mal anhalten muss weil das Gleis erst freigemacht werden muss. So auch gestern. Ab Hamburg-Harburg stenden die Passagiere schon im Gang und wollten alle als erste aussteigen. 2 Mal musste der Zug noch kurz anhalten. Jedes Mal ging ein mürrisches Raunen durch den Waggon. Ist doch eh egal – verspätet, Anschlusszug weg! Punkt aus! Also mit dem nächsten Zug weiter. Schlimm traf es die Reisenden mit dem Ziel Kopenhagen. Die mussten erst mit einer Regionalbahn nach Flensburg, von dort weiter nach Fredericia, dann umsteigen nach Kopenhagen. Der Eurocity Hamburg-Lübeck-Puttgarden-Kopenhagen war natürlich schon weg.

Für mich ging es weiter mit der S-Bahn nach Bergedorf. Holger holte mich dort ab (Bernd musste arbeiten, verkaufsoffener Sonntag). Und so kamen wir alle doch noch in den Genuss des Essens bei unserem Stammgriechen.

Zu keiner Zeit während der Reise, weder auf der verspäteten Hin- noch auf der verspäteten Heimfahrt, war ich sauer auf die Bahn. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Mitreisenden sauer gewesen sind. Es nützt ja auch nichts, sich zu ärgern oder sich aufzuregen. Technik, mag sie noch so modern sein, was ich bei der DB allerdings bezweifel, ist immer anfällig für Störungen. Wer sich der Technik anvertraut, muss damit rechnen, dass Störungen auftreten können. Die Ansagen waren ausführlich. Alles war gut! Oder sollte ich zu gutgläubig sein?

Die Folgen von Herwart


Ein weiterer Herbststurm, namens Herwart, fegte in der vergangenen Nacht über das Land. Es war eine unruhige Nacht, es war laut, ständig polterten morsche Zweige auf das Dach. Gefühlt habe ich kaum geschlafen. Während Xavier nur etwa eine Stunde wütete, hat sich Herwart die ganze Nacht Zeit gelassen.

Am späten Vormittag schaute ich aus dem Fenster runter zur Elbe und entdeckte, dass der Wasserstand ziemlich hoch ist. Starke Regenfälle am Oberlauf der Elbe und deren Nebenflüsse kann nicht die Ursache sein. Und die Sturmflut? Die Staustufe bei der Schleuse Geesthacht hält den Tidenhub eigentlich zurück. Wenn also hier ein erhöhter Wasserstand anzutreffen ist, der nichts mit Niederschlägen zu tun hat, muss die Flut über die Staustufe getreten sein.

Bernd und ich sind ja eigentlich eher die Bewegungsmuffel. Aber da ist Hochwasser, da müssen wir doch mal gucken, sozusagen Katastrofentourismus. Also zogen wir uns windfest an und gingen runter an die Elbe. Das kommt ja nicht so oft vor, dass der große Strom oberhalb der Staustufe so viel Wasser führt. Das muss man sich doch mal angucken.

Nicht nur der Sturm war in der Nacht aktiv. Ein Biber – also nicht der Justin – hat sich nicht stören lassen und einen kleinen Baum umgelegt. Die Bissspuren waren noch ganz frisch. Ein tiefbeladener Binnentanker mühte sich gegen Wind, Strom und Wellen in Richtung Schleuse. Der Sturm spritzte die Gischt über den Bug. Eigentlich gibt es immer was zu gucken an der Elbe. Man sollte öfter mal runtergehen. Es sind doch nur ein paar Meter.

Kleine Herbstwanderung


Ursprünglich sollte diese kleine Wanderung schon am Samstag stattfinden, mit Kaffee und Kuchen im Alten Sandkrug und abends ein schöner Abschluss beim Griechen unseres Vertrauens. Das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir waren dann am Abend nur Griechisch essen, mit unseren Freunden Claudia, Thomas, Astrid und Holger. Die Wettervorhersage für heute sah aber sehr positiv aus. Und so trafen wir uns am frühen Nachmittag, fuhren mit 2 Autos nach Tesperhude und machten uns dann auf halber Höhe am Geesthang entlang auf den Weg zum Alten Sandkrug.

Dieser Teil des Waldes war weitgehend vom Sturm verschont geblieben, so dass wir flotten Schrittes unserem Ziel entgegenstrebten. Auf der linken Seite des Weges erhob sich der Geesthang, rechts blitzte gelegentlich die Elbe durch die Bäume während über uns der blaue Herbsthimmel durch die hohen Bäume zu sehen war.

Der Alte Sandkrug ist ein Ausflugslokal, von der Inhaberfammilie betrieben, wir fanden noch Plätze im Garten. Es dauerte etwas bis uns Torte und Kaffee serviert wurden, es machte einen etwas unorganisierten Eindruck. Aber jeder bekam das, was er bestellt hatte. Und Zeitdruck hatten wir ja nicht. Es schadete nicht, sich von der ersten Etappe ein wenig auszuruhen.


Statt den oberen Weg durch den Wald nahmen wir für den Rückweg jetzt die Strecke an der Elbe entlang, die aber auch von Bäumen und Büschen verdeckt war. Dieser Weg ist etwas kürzer als der „obenrum“, was ich dann doch als ganz angenehm empfand.

Insgesamt waren wir ca. 11 km unterwegs. Das war jetzt keine große Herausforderung für uns. Aber wir haben was für unsere Gesundheit getan, denn Bewegung und frische Luft ist nie verkehrt. Thomas, der in der kleinen Stadt an der Elbe aufgewachsen ist, wusste einiges zur Landschaft zu erzählen. So hatten wir auch einen kleinen Lerneffekt auf unserer Wanderung. Es ist nie verkehrt etwas über die Gegend zu wissen, in der man seine Heimat gefunden hat.