Kyrill

Kyrill nur ein starker Sturm? Bisher ist hier in Hamburg nichts ungewöhnliches passiert. Hier und da ist ein Baum umgefallen – das ist bei starken Stürmen nichts ungewöhnliches. Scheinbar sind wir hier mehr oder weniger im Auge des Orkans. Um uns herum scheint es viel schlimmer zu sein wenn sogar die Bahn den Dienst einstellt. Endlich ein mal kann die Deutsche Bahn die Verspätungen bzw. Totalausfälle begründen.

Das tollste, was ich heute erlebt habe, hat sich unser regionaler Radiosender Radio Hamburg geleistet:
Da ist doch heute Nachmittag halbstündlich ein Moderatur auf die Strasse gegangen und hat versucht, die Windgeschwindigkeit zu messen. Maximal kam er auf einen Wert von 43 km/h. Er meinte, die vorhergesagte Geschwindigkeit von 120 km/h sei ja noch lange nicht erreicht.

Ich weiss nicht, ob Radioleute einfach nur dumm sind. Windgeschwindigkeiten werden nicht in der Stadt gemessen sondern auf Wetterstationen, die ziemlich offen liegen wo also wesentlich höhere Werte gemessen werden. Desweiteren sind die vorhergesagten Werte Spitzengeschwindigkeiten und kein Dauerzustand. Es handelt sich also allenfalls um vereinzelte Boen, die Orkanstärke erreichen können, wohlgemerkt ‚können‘.

Zurzeit, um 19.15 Uhr, ist es hier ziemlich ruhig. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass es heute Abend noch zu Boen mit Windstärke 10 – 12 kommen kann, wohlgemerkt ‚kann‘.

Man kann natürlich sagen, die Behörden haben überreagiert, in dem sie empfohlen haben, man solle nachmittags zu Hause bleiben. Der Nachmittagsunterricht an den Schulen fand nicht statt. Wie teilweise zu lesen ist, durften Mitarbeiter in einigen Firmen nach Hause gehen. Und die Medien tun ein Übriges und heizen die Stimmung an. Wetterseiten im Internet sind überlastet und werden, wenn überhaupt, nur ganz langsam aufgebaut.

Das Sturmtif Kyrill, wie es bisher über Hamburg hinweggefegt ist, ist nicht ungewöhnlicher als andere Stürme, die wir bisher erlebt haben. Aber man soll ja den Abend nicht vor der Nacht loben – oder so ähnlich.

Wen interessiert das?

Horst Seehofer hat angeblich ein Verhältnis mit einer 25 Jahre jüngeren Frau, die auch noch ein Kind von ihm erwartet. Es ist mir sowas von egal, wer es mit wem treibt und warum. Diese Geschichte gerade jetzt auszuschlachten, wo die CSU ein Problem hat, passt natürlich wunderbar. Es kann mir doch keiner erzählen, dass das nicht schon längst in den internen Parteikreisen bekannt gewesen ist.

Und dann noch dies: Paris Hilton wird auf den Opernball kommen. Na ja, wer weiss, ob sie nicht hinter den Kulissen auch auf dem Opernball kommt. Dieses Blondchen auch noch zu hofieren, nur weil sie Millionen an den Hacken hat – schrecklich. Wenn die Medien sie in Ruhe lassen würden, wäre sie nichts – ausser reich. Nein, Paris Hilton ist auch nicht reich, das kann ich mir nicht vorstellen. Sie hat nur viel Geld.

Und warum schreibe ich über so gegensätzliche Menschen wie Horst Seehofer und Paris Hilton? Weil es mir total egal ist, was diese Menschen treiben. Das wollte ich mal gesagt haben. Aber leider kommt man ja nicht umhin, mit diesen Dingen konfrontiert zu werden wenn sie überall präsent sind.

Mehrzweckbett

Barbara findet immer so kuriose Dinge im Internet, an denen sie uns dann gern teilhaben lässt. Ich habe heute auch etwas gefunden, dass ich euch nicht vorenthalten möchte. Beim Betrachten des Bettes kommen mir so allerhand Ideen. Aber ich überlass das lieber der Fantasie der Leser. Eine Adresse, wo man das Bett kaufen kann, habe ich nicht gefunden.

Private Büroarbeiten

Es war mal wieder fällig: Eine Aufräum-, Vernichtungs- und Ablageaktion. Im Rahmen meiner Steuererklärung brauchte ich einige Dokumente. Ausserdem suchte ich für einen anderen Zweck ein Papier. Lange habe ich das vor mir hergeschoben. Aber nun ging es nicht anders. Also frisch ans Werk. Und jetzt bin ich stolz auf mich, dass ich es endlich geschafft habe. Vor unserem Umzug muss ich ganz sicher noch mal dabei.

24

Aus zeitlichen Gründen konnten wir die Folge am vergangenen Mittwoch nicht sehen und haben sie deshalb aufgezeichnet. Da es gestern sonst nichts Gescheites im Fernsehen gab war es eine gute Gelegenheit, die Aufzeichnung anzusehen.

Bereits nach 10 Minuten hatte ich schweissnasse und kalte Hände weil es so spannend war. Ich versuchte mir einzureden, dass ja alles nur fiktiv und ein Film sei – vergebens. Das Geschen nahm mich so gefangen, dass die Vernunft unterdrückt wurde.

Nach 30 Minuten war die Spannung unerträglich und ich wünschte, es wäre alles schon vorbei, wohlwissend, dass ich am Schluss unbedingt wissen möchte, wie es denn weitergeht.

Nach 3 Stunden war eine verletzte, aber stolze Firstlady zu sehen. Mal abwarten, ob sie noch einen Trumf gegen Mr. President ausspielen wird. Ausserdem ist das Nevengas verschwunden. Es wäre ja auch sonst alles zu einfach gewesen.

‚Twentyfour‘ – die Macher dieser Serie verstehen es, Spannungsbögen aufzubauen, die fast unerträglich sind. Wir fiebern bereits der nächsten Folge entgegen. Unserer Meinung nach ist ’24‘ das Beste, was derzeit auf dem Markt ist.

Luxus auf See

Die Reederei RoyalCaribeanInternational wird im Mai nächsten Jahres ein neues Schiff in Dienst stellen. Eingebaut wird unter anderem:

Ein Surfpark
Ein Boxring mit Wettkampfabmessungen
Eine Familiensuite für 14 Personen
Whirpools, die 34 Meter über dem Meer ’schweben‘
Eine Eislaufbahn
Eine Kletterwand

Das Schiff mit dem Namen ‚Independence of the Seas‘ wird Platz für 3.634 Passagiere haben

Schon 10 Minuten

Heute am späten Nachmittag war die Wolkendecke etwas aufgebrochen und durch die Lücken war Himmel zu sehen, der noch erhellt war. Ein Blick in die Tidentabelle, und der nicht nur steht, wann in den Deutschen Nordseehäfen Hoch- und Niedrigwasser ist, bestätigte meine Vermutung: Die Tage werden wieder länger. Seit dem 1. Januar steht die Sonne schon 10 Minuten länger am Himmel, auch wenn wir sie nicht immer sehen.

Stöckchen


Barbara hatte Ramazotti getrunken, was ihr ungeahnte Kräfte verlieh. Sie warf ein Stöckchen von Spanien bis nach Hamburg:

ich kann gut kochen
ich kann gut zuhören
ich kann gut kuscheln
ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben
ich bin sparsam
ich bin grosszügig
ich kann gute Ratschläge geben
ich kann lieben
ich kann über mich selbst lachen
ich bin diskret

Das Stöckchen liegt jetzt in der Alster. Wer mag kann hinterherspringen und es sich rausholen.

Schon besser

Langsam wird’s was. Was ein bisschen Farbe doch ausmacht. Es sieht doch gleich schon viel ansprechender aus hier. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Es wird noch weiter gebastelt.

Jahreswechsel in München

Die Idee entstand ganz spontan während des Besuchs von Frank anlässlich Bernds Geburtstag im vergangen Jahr: Wir fliegen zu Silvester nach München! Schnell sassen wir am Rechner und recherierten im Internet nach günstigen Flügen. Bei germanwings wurden wir fündig: Hamburg-München-Hamburg, 2 Personen für Eur 158,00. Ohne lange zu überlegen drückte ich ein letztes Mal die Entertaste – und unsere Flüge waren gebucht.

1. Tag – 29.12.2006
Am Freitag vergangener Woche war es dann so weit und es ging ab in den Süden der Republik. Unser Flug war gebucht für 19.30 Uhr. Laut Empfehlung der Fluggesellschaft sollten wir uns etwa 2 Stunden vor dem Abflug zum Checkin einfinden, also um 17.30 Uhr, was bei einer normalen Arbeitszeit am Freitag gut zu machen ist. Allerdings hatte unsere neue Geschäftsführung entschieden, die Arbeitszeit ein wenig lockerer zu sehen und den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen. Es war beabsichtig, um 15.00 Uhr Feierabend zu machen. Nun ist in der Schifffahrt nicht unbedingt natürlich den Jahrswechsel auch gern verbracht hätten. Leidergottseidank klärte es sich schnell auf, dass wir nach München gebucht hatten.

Die Zeit bis zum Abflug vertrieben wir uns mit einem Rundgang durch die beiden weihnachtlich gescmückten Terminals und beim Verzehr von Baguettes und heisser Schokolode zu einem stolzen Preis. Für den Preis von 10 x 2 Baguettes und 10 x 2 Tassen heisser Schokolade könnne 2 Personen auch von Hamburg nach München und zurück fliegen.

Endlich durften wir an Bord unseres Fliegers, ein Airbus A319. Der Start bescherte uns einen grandiosen Blick über das abendliche Hamburg und den Hafen. Nach ca. 1 Stunde Flugzeit landeten wir in München. Dort dauerte es dann noch ca. 30 Minuten, bis wir uns unseren Trolli vom Gepäckband schnappen konnten. Nach einer Fahrzeit von ca. 1 Stunden mit S- und U-Bahn konnten wir endlich Frank in die Arme schliessen. Es wurde noch ein langer Abend, hatten wir uns doch viel zu erzählen.

2. Tag – 30.12.2006
Nach einem reichlichen Frühstück machte Frank für uns den Reiseleiter bei einem kleinen Rundgang. Am Viktualienmarkt besichtigten wir die hübsch präsentierten Viktualien. Ein paar Schritte weiter standen wir vor dem berühmten Hofbräuhaus. Wir 3 schauten uns an: Sollen wir oder sollen wir nicht? Und schon waren wir drin und fanden sogar Platz. Wenige Augenblicke später hatten wir jeder eine Mass Bier vor uns stehen – mittags um 12.00 Uhr!

Von unserem Platz hatten wir einen guten Überblick über das Geschehen. Es ist ziemlich beeindruckend, welche Menschenmassen sich in die Lokalität wälzten, teilweise im Takt zur Musik hüpfender Weise. An unserem Tisch hatten wir zuerst nette junge Italiener. Später gesellten sich 4 Herren zu uns, von denen wir nicht wissen, was wir von ihnen halten sollen: Schwul oder nicht, das ist die Frage. Einer von ihnen rückte Frank ziemlich auf die Pelle. Ein anderer hatte eine, wie Frank es ausdrückte, Tuntenbrille auf der Nase, ein ziemlich abgefahrenes Modell – die Brille, nicht die Nase. Unsere Mass war schon ziemlich leer und alsbald verliessen wir den recht interessanten Ort und machten uns auf den Heimweg.

Zwischenzeitlich hatten wir uns für den Nachmittag mit Tim und Christoph verabredet. Christoph wohnt in der Nähe von München und Tim war auf „Heimatbesuch“ bei ihm. Wir trafen uns am späten Nachmittag an der Mariensäule auf dem Marienplatz. In der Einkaufspassage „5 Höfe“ gibt es das Armani-Café. Das hört sich zwar ziemlich abgefahren an, und so verhält sich auch das Personal, nämlich sehr cool und ja nicht zu viel lächeln. Aber wir sassen dort ganz nett und gemütlich bei cremiger Schokolade, die ziemlich galant vom blanken schwarzen Trinkhalm abfloss, wenn man diesen aus der Tasse zog.

Tim kannten wir ja schon von seinem Besuch bei uns im September. Uns so freuten wir uns, endlich auch seinen Freund Christoph kennen zu lernen. Die Beiden sind 2 ganz liebe und nette Jungs. Es ist schön, wenn man sich trotz eines grosses Alstersunterschied gut versteht.

Tim und Christoph hatten noch eine andere Verabredung, Bernd und ich hatten Hunger und trafen Frank zum Essen in der Wirtshausbar Moro. Später liessen wir bei Frank daheim den Abend ausklingen.

3. Tag – Silvester
Nach dem Frühstück mussten wir noch mal raus an die frühlingshafte Winterluft. Vorbei am Deutschen Museum – wo wir uns fragten, was die Zusammenstellung einer alten Mühle, eines Seenotrettungskreuzers und einer Antenne bedeutet – ging es zum Gasteig, die Münchener Philharmonie, in der sich Frank und Bernd vor 10 Jahren anlässlich eines schwul-lesbischen Chorfestivals kennen gelernt hatten. Bernd war dort mit dem Schwulen Männerchor Schola Cantorsa aufgetreten und ist von dem Saal sehr begeistert. Leider konnten wir nur einen Blick in den kleinen Konzertsaal werfen.

Weiter ging es, vorbei an Edis Schloss, dem Bayerischen Landtag, die Maximilanstrasse hinauf, in der einst Mosi, Gott hab in seelig, seine Boutique hatte. Und Dallmayr durften wir, obwohl geschlossen, nicht auslassen.

Das sonnige und klare Wetter lud uns ein, die 306 Stufen der ältesten Münchener Pfarrkirche „Alter Peter“ hinaufzusteigen um von oben einen Blick auf München zu werfen. Die Wetterverhältnisse meinten es gut mit uns und liessen uns die zum Teil schneebedeckten Alpen sehen.


Nachdem wir uns bei Frank für die abendlichen Feierlichkeiten ausgeruht hatten, begann das Zelebrieren des aufrüschens: Bart noch mal stutzen, duschen, Ausgehklamotten anziehen. „Kann ich so gehen?“ – „Sitzt die Krawatte?“ – na ja, man kennt das ja. Endlich, nachdem sich Frank zähneputzender Weise von seinen Chatparntern verabschiedet hatte, waren wir fertig, noch ein Foto und auf ging’s.

Frank hatte für uns 3 in der Deutschen Eiche ein 5-Gänge-Menü gebucht. Wir wurden von einer „Dame“ mit turmhoch toupierter Frisur an den festlich gedeckten Tisch geleitet. Dort sassen bereits zwei Männer, Thomas und Jörg, die auf Anhieb einen sehr netten Eindruck auf uns machten. Wir 5 hatten viel Spass und amüsierten uns köstlich. Das Essen war ganz grosse Klasse. Der Wein auch. Gaymeinsam schafften wir es, dem Wirt eine Sorte des auf der Karte angebotenen Weines wegzutrinken. Na gut, wir waren sicher nicht die Einzigen, die gerade diesen Wein tranken.


Zwischen Hauptgericht und Nachspeise wurde uns ein Zwischendessert in Form einer kleinen Travestieshow serviert. Provessionell mit Charme und Witz, aber auch mit leisen, nachdenklichen Tönen traten die DamenHerren auf. Es war eine willkommene Unterbrechung des Menüs um das vorzügliche Essen etwas sacken zu lassen.

Um Mitternacht stiessen wir mit Champagner auf das neue Jahr an. Danach ging es hinaus auf die Strasse um etwas vom Schwefelduft und Feuerwerk mitzubekommen. Leider löste sich bald danach die Gesellschaft auf. Die meisten Gäste verliessen das Restaurant, wohl um noch in anderen Etablissements die Nacht zu verbringen. Am Nebentisch sass noch ein einsames Lesbenpärchen, das von Bernd ein wenig in unsere Unterhaltung einbezogen wurde. Hier bewahrheitete sich das Horskop für diese Nacht, dass ich nachmittags noch bei Barbara für Bernd gefunden hatte: „Der Löwegeborene strahlt heute besonders viel Herzlichkeit aus. Seine lebensbejahende, positive Haltung färbt auf die Umgebung ab – und bringt Sympathien.“

Um uns herum wurde es immer leerer. Thomas bekam Probleme mit seinem Magen. Er und Jörg zogen sich auf ihr Zimmer zurück. Wir machten uns mit Frank auf in die Neujahrsnacht und zogen ins Prosecco, eine Bar, die in der wir vor vielen Jahren mit dem Chor mal eine überraschende und witzige Nacht verbracht hatten.

Im Prosecco war es brechend voll und es herrschte eine nette Stimmung. Wir ergatterten tatsächlich noch Plätze direkt am Tresen was es einfach machte, Getränke zu bekommen. Meine Hose bekam eine Ladung Bier ab, aber wir unterhielten uns prächtig.

Ich weiss nicht, wie lange wir dort waren, aber irgendwann merkte ich, dass ich nach Hause wollte. Bernd und ich machten uns auf den Heimweg durch das nächtliche München. Zum Glück wohnt Frank so günstig, dass wir zu Fuss nach Hause gehen konnten. Als wir schlafen gingen, war es 04.40 Uhr am 1. Januar 2007. Wann Frank nach Hause kam wissen wir nicht.

4. Tag – 1. Januar 2007
Wir schliefen tatsächlich ziemlich lange, was natürlich auch ein kein Wunder war. Kopfschmerzen – nein, der Kopf war in Ordnung. Das Frühstück gab es mittags. Dabei hatten wir genügend Gesprächsstoff über die vergangene Nacht.

Dann hiess es auch schon Koffer packen. Die S-Bahn brachte uns raus zum Flughafen. Noch eine Cola gegen den Nachdurst und es ging wieder Richtung Heimat.

Der Start in München und die Landung in Hamburg waren von starken Turbulenzen aufgrund des stürmischen Wetters begleitet. Der Flug selbst war ruhig. Zurück in Hamburg brachte uns ein Taxi nach Hause. Der Abend endete erschöpft auf dem Sofa vor dem Fernseher, begleitet von den Erinnerungen an ein paar schöne Tage in München.