Das hatten wir auch noch nicht: Elphie lag in ihrem Kuschelkarton, den Bernd auf dem Schoss hatte während er an seinem PC sass. Sie liess sich knuddeln und sie schnurrte. Fotos davon gibt es leider nicht da eine Kamera bzw. das Handy nicht in reichweite lagen.
Ich konnte auch nicht aushelfen, denn ich musste mich um Glinda kümmern. Auf meinem Arbeitstisch viel Platz schaffen und Glinda machte es sich bequem und liess sich von mir verwöhnen. Mein Handy hätte ich nur mit der linken Hand erreichen können, aber die war ja von der Katze okkupiert. Mit der rechten Hand konnte ich meine kleine Kamera erreichen und ein paar Fotos machen. Die Kamera ist ja recht klein und ich konnte die Aufnahmen einhändig machen.
Inzwischen haben sich Elphie und Glinda verzogen, jetzt gibt es erstmal Frühstück. Die Brötchen sind schon im Ofen.
Mein Küchenhelfer
Solbald ich mit den Vorbereitungen für unser Essen beginne, kommt Glinda in die Küche. Es könnte ja sein, dass ein Stückchen Fleisch abfällt. Sie schmust dann um meine Beine oder macht sich am Unterschrank lang. Es reicht schon, wenn ich die Schublade mit den Messern öffne – schon kommt Glinda um die Ecke.
Morgen gibt es Gyrospfanne, das Fleisch dafür, Schweinefilet, habe ich heute schon vorbereitet und mariniert. Schweinefleisch sollen Katzen eigentlich nicht fressen. Aber so ein kleines Stückchen, kleiner als ein halber Fingernagel, kann ja nicht schaden. So ein Stückchen wird erstmal ausgiebig beschnüffelt bevor es im Katzenmaul landet und genüsslich zerkaut wird.
Wenn wir Gerichte mit Hackfleisch essen, kaufe ich nur Rinderhack, kein gemischtes. Rindfleisch dürfen die Katzen. Und ich erinnere mich an die Katze meiner Oma, die gerne Beefhack verzehrte. Aber Rinderhack und selbst hochwertiges Rinderfilet für Fondue verschmähen unsere beiden Samtpfoten.
Was will man machen? Also gibt es ab und zu ein Fitzelchen Schweinefilet.
Es war zum Indieluftgehen
Sonntagabend bemerkte ich von gleich auf jetzt einen äussserst empfindlichen Zahn. Es gab vorher keine Ankündigung wie, „oh ich glaub ich krieg Zahnschmerzen“, hatte ich eigentlich auch nicht, jedenfalls tat da nichts dauerhaft weh. Nur bei Berühung des Zahnes war es einfach nur „autsch!“, aber heftig. Zähneputzen oben links war nicht möglich, so schlimm war es.
Es war eben nur der Zahn und nichts drumherum, so hatte ich eine ruhige und problemlose Nacht. Montag war keine Besserung eingetreten, der Zahn war äusserst berührungsempfindlich, sehr sogar. Ich rief in meiner Zahnarztpraxis an und bekam für gestern Mittag einen Termin. Inzwischen machte ich mir meine Gedanken, was die Ursache sein könnte.
Ich fuhr also gestern nach Hamburg und suchte meinen Zahnarzt auf.Jedes Mal, wenn er den Zahn berührte, schrie ich auf. Ich befürchtete schon, dass der Zahn gezogen werden müsste oder dass sich eine Wurzelentzündung gebildet hätte. Das Röntgenbild offenbarte absolut nichts. Optisch war alles in bester Ordnung, nur anfassen war absolut unmöglich. Der Zahnarzt war ratlos.
Ich erklärte dem Zahnarzt meine Überlegungen: Wir hatten zu Mittag, was bei uns ja die Zeit des Nachmittagskaffees ist, die schnelle Pasta-Rotkohl-Pfanne gegessen. Da kommt geschnetzelte Steakhüfte rein. Das Fleisch ist nicht zäh, eher bissfest, also nicht so zart wie Rinderfilet. Meine Idee war, ob sich ein Stückchen Fleisch unter das Zahnfleisch geschoben haben könnte.
Der Doc hörte sich das an und meinte, dass das durchaus der Fall sein könnte. Er würde das jetzt unter Betäubung einer intensiven Reinigung durchführen. So sollte es sein. Dann schmierte er noch eine Cortisonsalbe in die Taschen.
Mit einem betäubten Esszimmer fuhr ich nach Hause. Wir aßen überbackenen Schafskäse, der ist ja weich, mit Kräutern, Gewürzen und Cherrytomaten. Ganz vorsichtig nahm ich die Mahlzeit ein. Und dann passierte es: Ich biss auf einen Tomatenkern! Autsch! Es war also noch nicht vorbei. Ich rief wieder in Praxis an und bekam für heute Vormittag einen Termin.
Und heute Morgen? Tja, es war besser geworden, aber immer noch sehr empfindlich. Unter normalen Umständen hätte ich den Termin erstmal abgesagt. Aber mein Zahnarzt hat nächste Woche Urlaub. Und deshalb war icn ein wenig nervös. Denn an mein Esszimmer lass ich nur docblume.
Ich fuhr also unter leicht erschwerten Bedingungen (Streik der Lokführer) wieder nach Hamburg. Der Zahn wurde befühlt, was der sich eigenartiger Weise besser gefallen liess. Dr. Blume wägte die Möglichkeiten ab, konnte sich aber nicht wirklich zu was durchringen. Ich schlug mit meinem laienhaften Verstand vor, nochmal die Cortisonsalbe reinzupressen. Den Vorschlag nahm er dann auf und tat das. Er verabschiedete mich mit den Worten: Bis Freitag 14 Uhr sei er noch da, danach sei er im Skiurlaub.
Nun denn, ich hoffe, dass sich der Zahn weiter beruhigt. Noch ist er ein wenig empfindlich (das ist aber auch eine Mimose). Notfalls ruf ich Freitagmorgen wieder in der Praxis an und ich bin sicher, ich würde bis 14 Uhr noch eingeschoben werden.
Das Herzogtum bleibt Nazifrei
Auch bei uns in der kleinen Stadt an der Elbe wird es eine Demonstration gegen rechts geben. Das ist eine Gelegeneheit für mich, präsent zu sein. Ich werde da sein auf dem Rathausmarkt! Ich habe die Info an unsere Freunde verteilt, mit der Hoffnung, dass sie sich anschliessen werden, so sie denn beruflich dazu in der Lage sind.
Ich habe die bevorstehende Demo zum Anlass genommen, beim Volksverpetzer einen Einkaufsbeutel mit dem Aufdruck „FCK AFD“ zu bestellen, sowie 4 Buttons mit dem gleichen Aufdruck. Wer von den hoffentlich teilnehmenden Freunden einen Button haben möchte, kann gern einen von mir bekommen.
Ungewöhnliche Flugbewegungen
Ich träume oft und gern aus dem Fenster rechts neben mir. Ich lehne mich dann ganz bequem in meinem Schreibtischstuhl zurück und beobachte den Himmel, das Wetter im Allgemeinen, Vögel und Eichhörnchen in den Bäumen, Personen auf den Wegen, alles das, was mir vor die Augen kommt.
Bei blauem Himmel, wie gerade eben (es hat sich jetzt gerade zugezogen), sind auch oft die Kondensstreifen der von hier nach dort und von dort nach die fliegenden Flugzeuge zu sehen. Es sind eigentlich immer gerade Linien, die an den Himmel gemalt werden. Manchmal ist auch ein Knick zu sehen, nämlich dann, wenn eine Kursänderung vorgenommen werden musste. Ein bogenförmiger Kondensstreifen ist äusserst ungewöhnlich.
Aber wofür gibt es flightradar24? Da schau ich sowieso oft nach, welches Ziel eine Maschine hat und wo sie gestartet ist. Den Flieger, der den Bogen gemalt hat, fand ich dann auch. Der muss den Kreis schon einige Male geflogen sein, so dick wie der schon ist.
Wie man neben der Grafik lesen kann, gehört dieses Flugzeug zur NATO, es ist eine Boeing E-3A, die mit dem AWACS System ausgestattet wurde.
Ich habe schon öfter diese Kreise über der Lüneburger Heide beobachtet. Meinen Vermutung ist, dass sich dort Probeflüge gemacht werden, um das System der Flieger zu kalibrieren.
Der rote Pfeil am oberen Bildrand zeigt auf unseren Wohnort. Das Flugzeug, inzwischen hat es Deutschland verlassen und befindet sich über der Nordsee, flog die Runden in einer Höhe von ca. 9.100 m, Entfernung Wohnort – Position im Moment des Titelfotos ca. 30 km.
Futterquelle für Eichhörnchen
Das Elbe-Penthouse ist von zwei Seiten umsäumt von hohen Pappeln, die von Eichhörnchen bewohnt werden. Zwei von den putzigen Nagern habe ich gesichtet und ihre Wege verfolgt. Mehrere Nester habe ich entdeckt. Birte ist ja eine grosse Freundin der Hörnchen und weiss, wo die sich in Hamburg rumtreiben und auch Futterstellen haben. Dadurch wurde mein Interesse geweckt und mir kam die Idee, ebenfalls ein Futterhäuschen für Eichhörnchen aufzuhängen.
Seit einer Woche hängt es jetzt in einer Pappel, in der sich hoch oben ein Nest befindet. Vor zwei Tagen schaute ich runter von unserer Terrasse und sah, wie ein Eichhörnchen den Kopf in den Vorrat steckte, am Stamm runterlief und die Beute dann vergrub. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Futterhäuschen so schnell entdeckt werden würde. Morgen muss ich auf dem Wochenmarkt Nachschub kaufen, und zwar reichlich.
Wintersonne an der Elbe
Heute ist ein schöner Tag, wie vorhergesagt. Es ist wolkenlos und sonnig.
Donnerstags gehe ich ja regelmässig zur Wirbelsäulengymnastik in der Hafencity der kleinen Stadt an der Elbe. Auf dem Weg dorthin hatte ich die Sonne im Rücken und konnte deshalb die schöne Spiegelung nicht sehen. Erst nachdem ich mich umgezogen hatte und nochmal aus dem Fenster schaute, entdeckte ich die Sonne, die ca. 20 Minuten vorher aufgegangen war.
In kurzer Sporthose und T-Shirt und hineingeschlüpft in meine Schuhe, ging ich nochmal vor die Tür und machte das obige Foto. Der kleine Hafenarm ist ganz leicht überfroren, im Eis spiegelt sich die Sonne.
Später, als ich auf meiner Matte die Bodenübungen machte, wurde es hinter dem Fenster richtig warm. Am liebsten hätte ich mich in der tiefstehnden Sonne einfach hingelegt mich bescheinen lassen. Na ja, deshalb bin ich ja nicht da, ich will, und muss, ja was für meinen Rücken tun.
Ich bin sehr glücklich, dass unsere Freundin diesen schönen Platz für ihr Studio gefunden hat.
100 Jahre
Am 17. Januar 1924 erblickte mein Vater in Lübeck das Licht der Welt. Getauft wurde er auf den Namen Friedrich Wilhelm Heinrich. Sein Rufnahme war Fiete, so wie es sich für einen Norddeutschen gehört. Friedrich hiess auch sein Vater, also mein Grossvater. Aber wer Wilhelm und Heinrich waren, ist mir nicht bekannt. Heute wäre mein Vater also 100 Jahre alt geworden. Er wurde 84 Jahre alt.
Im April wird es eine Familienfeier geben. Denn ein paar Wochen später, im Mai, wäre deine liebe Frau, mit der du über 60 Jahre verheiratet warst, auch 100 Jahre alt geworden. Es wird keine grosse Party mit Musik und Tanz, wie auf eurer Diamanthochzeit. Aber wir werden schick essen und das eine oder andere Glas dazu trinken.
Papa, dein Schwiegersohn und ich werden heute Abend mit einem Gläschen auf dich anstossen, na ja, mit zwei, wegen auf einem Bein und so. Prost!
Mein Ankerplatz
Zwei dieser Sessel waren die ersten beiden Möbel, die 2007 ins Elbe-Penthouse eingezogen waren. Ich entdeckte sie zufällig ein einer Prospektbeilage eines Baumarktes, den es inzwischen gar nicht mehr gibt. Die Polster haben wir inzwischen mal erneuern lassen müssen weil sie unansehnlich geworden waren. Die Sessel stehen in unserem Frühstücksraum und werden täglich benutzt, auch wenn das Frühstück meistens erst nachmittags stattfindet weil Schatz dann von der Arbeit nach Hause kommt.
Die Rückenlehne ist leicht nach hinten geneigt, was nicht unbedingt rückenfreundlich ist, also brauchte der alte Mann ein Kissen für den Rücken. Als Notlösung hatte ich mir da schon ein Sitzkissen von einem Terrassenstuhl drapiert. Passte farblich und erfüllte seinen Zweck, sah aber eben nicht wirklich gut aus.
In der vorigen Woche entdeckte ich im Mopo-Shop dieses maritime Kissen. Maritim geht bei uns immer, die Kissenhülle passt auch farblich, also wurde der Bestellvorgang ausgeführt.
Geliefert wurde tatsächlich ein komplettes Kissen und nicht nur die Kissenhülle. Der alte Mann kann jetzt ganz bequem sein Frühstück geniessen.
Ein Kuss auf dem Balkon
Gestern, am 14. Januar 2024, ist Königin Margrethe II. zurückgetreten. 52 Jahre war sie die Königin von Dänemark, eine bemerkenswerte Frau, ganz anders als Elisabeth II., die ja, wie bekannt, im vorigen Jahr gestorben war. Einzig das „II.“ ist etwas, was diese beiden Königinnen gemeinsam hatten. Margrethe wirkte immer natürlicher als Elisabeth, nicht so distanziert, nicht so vornehm. Margrethe rauchte gern, auch in der Öffentlichkeit. Es wird behauptet, dass sie bis zu 60 Zigaretten am Tag verqualmte. Nie hätte man Elisabeth mit einer Zigarette gesehen, schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
Die ehemalige Regentin, sie ist jetzt immer noch Königin, hat Bühnenbilder und Kostüme für Theateraufführungen entworfen. Wie es bei Premieren üblich ist, stand sie beim Schlussapplaus mit auf der Bühne dankte mit einem Knicks dem Publikum.
Nach der Unterzeichnung der Abdankungsurkunde ist ihre Arbeit getan und Margrethe verlässt den Saal.
Auf dem dänischen Thron sitzt jetzt Frederik X. Er ist, wie seine Mutter, sehr sympathisch. Es gibt ein Video vom gestrigen Tag aus dem Inneren des Schlosses Christiansborg. Kurz bevor er den Balkon des Schlosses betritt, um dort zum König ausgerufen zu werden, schaut er kurz einen der Bediensten an und bläst du Backen auf, „jetzt geht es los“ könnte man das interpretieren. Sympathisch und menschlich, er zeigt Gefühle, wie auch später auf dem Balkon, als er sich im Angesicht der vor dem Schloss versammelten Dänen, doch auch mal über die Augen reiben muss.
Und dann holt er seine Frau, jetzt Königin Mary, auf den Balkon. Beide winken dem Volk zu und dann gibt es einen Kuss zwischen den beiden. Auf den Videos ist zu sehen, dass es keine flüchtige, schamhafte Berührung der Lippen ist, es ist etwas mehr als das.
Lang lebe der König!