Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Ausgemistet

Bevor wir zum Arzt gehen, schauen wir zuerstmal nach, was noch in unserer Hausapotheke vorhanden ist. Meistens findet sich da was, was lindernd ist. Bei dieser Gelegenheit hab ich dann mal geprüft, bei welchen Mittelchen, die wir aus irgendeinem Anlass mal verschrieben haben, das Datum „Zu Verwenden bis…“ überschritten war. Und da kam doch eine ganze Menge zusammen, auch Arzneien, die wir mal im freien Verkauf erstanden haben.

Bei einigen verschreibungspflichtigen Medikamenten weiss ich gar nicht mehr, warum ich die mal nehmen musste. Ich habe mir inzwischen angewöhnt, auf die Verpackung ein Stichwort zu schreiben, z.B. „Schmerzen“.

Ich wusstse, dass da ein Fläschen mit schmerzstillenden Tropfen vorhanden ist, welche ich seinerzeit bei meiner Entlassung aus dem Krankenaus nach meiner Bandscheiben-OP bekommen habe. Gebraucht habe ich die nie, zum Glück. Grundsätzlich vermeide ich es, Medikamente zu nehmen. Diese Tropfen haben mit 05/2015 gerade soeben das Datum überschritten. 50 ml befinden sich in diesem Fläschen. Ich finde das viel.

Weiter fand ich eine Packung Tabletten. Wofür? Keine Ahnung. Auch der Beipackzettel brachte keine Aufklärung. Auf jeden Fall waren die mal verschreibungspflichtig. 50 Tabletten hat die Packung mal enthalten, 40 sind noch drin, bis 11/2013 sollten die aufgebraucht werden.

Alles, was das Datum überschritten hat, wird in den nächsten Tagen den Weg zur Apotheke finden. Für unsere Reiseapotheke benötigen wir eh noch ein paar Sachen, die wir vorsorglich mitnehmen wollen. Man weiss ja nie.

Aber nun eins: Warum verschreibt man mir eine Packung mit 50 Tabletten wenn 10 ausgereicht haben, mein Leiden zu beenden? Oder 50 ml Tropfen? Gibt es keine kleineren Einheiten? Ist es den Ärzten egal, was sie den Patienten aufschreiben? Es ist dann doch kein Wunder, wenn die Arzneikosten aus dem Ruder laufen weil mehr als die Hälfte der verschriebenen Medikamente aufgrund des Verfalldatums entsorgt werden müssen. Sollte man nicht lieber kleinere Packungseinheiten verschreiben und bei Bedarf noch mal ein Rezept ausstellen?

Die 2!

Aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen habe ich ja seit Mittwoch auf das Schwimmen verzichtet. Überrascht war ich, dass ich trotzdem heute morgen die 2 vor dem Komma gesehen habe als ich auf der Waage stand – und das ohne Schwimmen. Damit habe ich jetzt tatsächlich 5 kg abgenommen.

Nun steht das Wochenende vor der Tür und wir kümmern uns nicht um Kalorien. Wir essen und trinken was uns schmeckt und ich weiss, dass Montag die 2 weit weg ist. Eine 4 wird es sicher werden. Aber die verschwindet dann schnell wieder.

Für alle, die dem Schlankheitswahn unterliegen: Ab einem gewissen Alter muss man sich entscheiden: Museum oder Lizeum (Falten und alt aussehen oder schier mit einem jugendlichen Touch). Falten lassen sich nicht vermeiden aber mindern wenn man etwas mehr auf den Rippen hat. Deshalb entscheide ich mich für Lizeum. Bei mir wird, falls ich die 0, d.h. 80 kg, vor dem Urlaub noch erreichen sollte, schluss sein. 80 kg war mal mein Ziel, um auch Reserve nach oben zu haben. Nach oben ist ja eh immer reichlich Platz. Und wenn ich in den Spiegel schau kann ich erkennen, dass das Museum nicht weit weg ist.

Bald geht es los!

Man sagt Vorfreude sei die schönste Freude. 15 Monate dauert sie nun schon. Am 14. März vorigen Jahres haben wir diese Reise gebucht, eine lange Vorfreude. Sie wurde nun noch mal gesteigert. Wir haben nämlich die Reiseunterlagen bekommen.

Heute in 3 Wochen sind wir um diese Zeit schon an Bord und schlürfen den ersten Cocktail oder bedienen uns am Kuchenbuffet – oder beides.

Der Schwimmring bleibt schön zu Hause. Der würde uns in den arktischen Gewässern eh nicht viel nützen. Wo es hingeht? Das wird hier zu gegebener Zeit veröffentlicht. Man muss ja was zu schreiben haben.

angesteckt – unterbrochen – abgesagt

Am Donnerstag letzter Woche kam mein Mann mit Halsschmerzen nach Hause. Freitag morgen ging er gleich zum Arzt, der ihn 2 Tage krankgeschrieben hatte. Es gesellte sich dann eine Bronchitis dazu, d.h. Montag morgen wieder zum Arzt, Krankschreibung bis einschliesslich heute.

Es wäre ein wahres Wunder gewesen, wenn er mich nicht angesteckt hätte. Ich hatte es gehofft, doch mein Hoffen war vergebens. Seit gestern habe ich Halsschmerzen. Ich kramte in der Hausapotheke und fand was zum Lutschen. Desweiteren gurgelte ich mit meinem Hausmittel Kleiner Schwedenbitter.

Meistens ist es ja so, dass die ganzen Mittel nicht wirklich helfen sondern die Symptome nur lindern. Demzufolge waren die Halsschmerzen heute morgen stärker. Nach dem Gurgeln mit dem Schwedenbitter fühlt sich alles ganz gut an. Trotzdem werde ich mein tägliches Schwimmpensum heute unterbrechen – leider. Denn ich hätte ganz sicher das nächste Ziel erreicht und morgen früh die 2 vor dem Komma gesehen. Aber es ist vernünftiger, mich nicht unnötig anzustrengen.

Aus diesem Grund habe ich auch meine Teilnahme an dieser Veranstaltung abgesagt. Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), natürlich hab ich das schon mal gehört. Doch was machen die da? Durch meine Bloggerkollegin Ina, die dort beschäftigt ist, habe ich mich etwas mehr damit beschäftigt und bin überrascht, welch hochkarätiges Institut sich hier in der Nachbarschaft befindet. Ich war schon immer sehr interessiert an technischen Dingen und hätte deshalb gern die Möglichkeit genutzt, die das HZG anbietet. Ich hoffe, dass ich dann bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit dabeisein kann.

Besuch in der großen Stadt

Seit 2 Monaten bin ich jetzt Rentner, seit 2 Monaten war ich nicht mehr in der City von Hamburg. Aber gestern mal wieder. Ich brauchte eine Unterschrift von meinem ehemaligen Arbeitgeber. Kombiniert hatte ich diesen Termin mit einem Termin beim Zahnarzt.

Mit dem Wagen nach Hamburg hineinzufahren ohne dass man einen festen Parkplatz hat, sollte man tunlichst vermeiden. Die Parkhäuser in der City sind teuer. Ich machte also Park+Ride, stellte den Wagen am S-Bahnhof Nettelnburg ab, zahlte 2 Euro Parkgebühr und mit der nächsten S-Bahn fuhr ich zum Hauptbahnhof.

Am Hauptbahnhof traf mich fast der Schlag: Diese Menschenmassen, die auf dem Bahnsteig und im Bahnhof selbst umherwaberten, sowas bin ich ja gar nicht mehr gewohnt. Sowas gibt es nicht hier in der kleinen Stadt an der Elbe. Schnell kaufte ich ein paar Stücke Kuchen und wenige Minuten später Stand ich meinen ehemaligen Kollegen gegenüber. Die Freude des Wiedersehens war groß, auf beiden Seiten. Im Büro war es ruhig und wir hatten Zeit, den Kuchen zu essen und uns wie alte Freunde zu unterhalten.

Auf dem Weg zum Zahnarzt wieder diese Menschenmassen. Wie habe ich das früher nur ertragen?! Gut, in der Mittagspause, wenn ich statt um die Binnenalster zu gehen mal in die City musste, war es nie so voll wie gestern Nachmittag. Na ja, Hamburg ist eben eine Millionenstadt und ein Magnet für Touristen.

Nach dem Zahnarzttermin musste ich mich tatsächlich noch in’s Getümmel stürzen. Diese Hektik, die die Menschen an den Tag legen! Und diese Touris, die dazwischen umherschlendern! Slamlomlaufen war für mich angesagt.

Ich war dann froh, als ich wieder die S-Bahn Richtung Heimatdorf besteigen konnte. Aber eine Kinderhüterin mit 4 kleinen Kindern bestieg den gleichen Wagen. Die Kinder waren laut, die Kinderhüterin hatte eine unangenehme Stimme. Weiter vorn telefonierte ein Mann laut über sein Handy. Mir wurde bewusst wie gut ich das hatte, täglich mit meinem Mikrokosmos auf 4 Rädern zur Arbeit und wieder nach Hause fahren zu können.

Ich hatte mich ja dazu entschlossen, meinen Zahnarzt in Hamburg bis auf weiteres zu behalten um ab und zu mal einen Hamburgtag einlegen zu können – weil, Hamburg ist schön, Hamburg ist toll. Beim nächsten Mal werde ich wohl dann nicht mitten in die City gehen sondern die Ecken aufsuchen, in denen ich mittags gern gewesen bin: Einmal um die Binnenalster oder die Lange Reihe rauf- und runterschlendern und gucken wie die anderen gucken!

Erstklassig?

„Der HSV bleibt erstklassig!“ – so tönen Medien und Fans nach dem gewonnenen Relegationsspiel, welches wir uns gestern Abend zusammen mit Freunden angesehen haben. Ich weiss natürlich, wie der Slogan gemeint ist: Der HSV bleibt in der 1. Liga. Aber erstklassig?

Man sollte mit diesem Attribut sehr zurückhaltend sein was den HSV betrifft. Ein Verein, der es 2 Jahre hintereinander nur durch die Relegation geschafft hat, in der 1. Liga zu bleiben, der durch die ganze Saison eher am untersten Ende der Tabelle gekrebst hat, der ist nicht erstklassig. Auch das Spiel gestern Abend war nicht erstklassig. Erst kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit wurden der Mannschaft wohl bewusst, was auf dem Spiel steht, nämlich der Abstieg in die 2. Liga. Die HSV-Elf drehte so richtig auf, so wie man es von einer erstklassigen Mannschaft erwarten kann. Aber das sollte nicht nur 10 Minuten so sein, das sollte ein Dauerzustand sein.

Wir waren gestern abend 8 Leute, die sich das Spiel angeschaut haben. Einzig Birgit war für den HSV und den Verbleib in der 1. Liga. 6 Leute hatten gehofft, der HSV würde absteigen. Bleibt noch meine Meinung:

Die Leistung, die die Mannschaft in den letzten Monaten gebracht hat, rechtfertigt einen Verbleib in der 1. Liga nicht. Es wäre allerding sehr schade gewesen, wenn eine Stadt wie Hamburg keinen Fussballverein in der 1. Bundesliga hätte. Ein weiterer Beweggrund für mein Hoffen auf einen Sieg ist die Tatsache, dass der HSV der einzige Fussballverin ist, der seit Anbeginn der Bundesliga ununterbrochen in dieser spielt. Und das finde ich ziemlich beeindruckend. Aufgrund dieser Tatsache bleibt der HSV der Dino der Bundesliga, aber erstklassig zu sein, davon ist der Verein weit entfernt!

Stetig bergab

Dies ist nun die vierte Woche, in der ich vormittags zum Schwimmen gehe. Mein bestes Ergebnis waren 2.500 Meter. Die schaffe ich aber nicht immer. An manchen Tagen merke ich schon morgens nach dem Aufstehen, dass ich die 2.500 nicht schaffen werde. Ich habe mir selbst zur Auflage gemacht, dass ich mindestens 2.000 Meter schwimme. 5 x in der Woche mach ich mich morgens auf den Weg ins Schwimmbad. Manchmal kostet es etwas Überwindung. Bisher war es ja auch immer noch recht frisch. Anderseits hoffe ich, dass durch die niedrige Lufttemperatur andere Badegäste davon abgehalten werden, das Schwimmbad aufzusuchen wodurch ich ungestörter meine Bahnen ziehen kann. Die Dümpler, die zu viert vorwärts, rückwärts und seitwärts dümpeln, damit man im Wasser besser klönen kann, sind doch ziemlich störend.

Samstag morgen brachte ich 83 kg Lebendgewicht auf die Waage. Das war vor 2 Jahren das letzte Mal der Fall. Die Kreuzfahrt hatte alles zunichte gemacht. Die dritte Kreuzfahrt steht kurz bevor, in 30 Tagen geht es los.

Am Wochenende achte ich nicht darauf, was ich esse und trinke. Klar, dass am Montag morgen das Gewicht immer erheblich höher ist als am Ende der Woche. Solange ich dann weniger wiege als in der Vorwoche ist es ok für mich. Wenn ich die Mitte nehmen zwischen Montag und Freitag bzw. Samstag, habe ich 4 kg abgenommen. Dafür mach ich mich doch gern bei 10 Grad Lufttemperatur auf den Weg zum Schwimmbad.

Manchmal macht eine Einladung mir auch einen Strich durch die Gewichtsrechnung:
Gestern wurden wurden wir spontan für heute Abend zum Fussballschauen eingeladen. Es wird sich entscheiden, ob der HSV heute in die 2. Liga absteigt oder ob er dann der einzige Verein bleibt, der ununterbrochen in der 1. Bundesliga spielt. Und was gibt’s zu essen heute Abend?: CuP (Currywurst und Pommes). Den Spargel, den ich für heute bestellt habe, gibt es dann morgen Abend. Na, vermutlich kann ich in dieser Woche die glatte 83 nicht halten.

Die Hoffnung auf 80 kg bis Ende Juni kann ich wohl eh begraben. Wenn ich dann irgendwas mit 82 auf die Waage bringe, bin ich durchaus zufrieden.

Montags wird erst im 10:00 Uhr geöffnet. Dann warte ich ca. eine Stunde ab damit die, die dann schon vor der Tür mit den Hufen scharren, wieder weg sind. Gleich geht’s aber los, mir jucken schon die Schwimmhäute!

ESC 2015 – Das Grande Finale

Was für eine Abend! Was für ein Opening, was Österreich der Welt präsentiert hat – mit einem Wort: GENIAL! Und dann der Pausenact während die Abstimmung lief: Martin Grubinger mit seiner Percussionshow. Das war der Hammer, im wahrsten Sinn des Wortes, schlug da doch einer mit einem Riesenhammer auf ein Stück Metall. Und der Grubinger, wie der die Stöckchen schwingt – das ist Spanking extrem! Er sieht ja schon etwas strange aus während seiner schweisstreibenden Aktion, aber er macht das gut.

Aber wie ist es nun ausgegangen?:
Eins vorweg: Österreich und Deutschland sind mit 0 Punkten nach Hause gefahren. Es gab schlechteres zu hören und zu sehen, als diese beiden Titel. Österreich hätte wenigstens einen Punkt für den brennenden Trickflügel bekommen müssen. Und Deutschland für den sexy Auftritt von Ann Sophie.

Gewonnen hat – wiedermal – Schweden. Nun, mein Favorit was das ja nicht, aber das geht in Ordnung, besser als wenn diese eingefärbte Blondine aus Russland mit ihrem langweiligen Lied gewonnen hätte. Zeitweise war Russland ja vorn. Aber dann rutschte doch Schweden an die erste Stelle und war schliesslich uneinholbar von Russland.

Ich habe meine Wertung dann doch noch geändert. Wein, Birnengeist, die Stimmung in unserer Gruppe – alles zusammen hat sich wohl irgendwie ausgewirkt, dass ich mich anders entschieden habe.

Meine Top 3:
1. Italien
2. Litauen
3. Serbien

Als Elnur Huseynov aus Aserbaidschan auf der Bühne stand, gab es einen überraschten Aufschrei unserer Gastgeberin und ihrer Tochter. Sie erkannten den blondierten Tänzer, der zusammen mit seiner Partnerin den Auftritt begleitete. Unsere Gastgeberin leitet eine Ballettschule. Sie und ihre Tochter hatten in Spanien an einem Tanzworkshop teilgenommen, der von diesem Tänzer, Lukas McFarlane, geleitet wurde. Die Welt ist so klein.

Es gab gestern Abend übrigens 2 Jubiläen zu feiern: Den 60. ESC und das 25. Spargelessen unserer Gastgeber. So lange sind wir natürlich nicht dabei, wohnen wir ja man gerade etwas länger als 7 Jahre in der kleinen Stadt an der Elbe. Und vor 25 Jahren kannte ich Bernd noch gar nicht. Die netten Menschen, mit denen wir gestern Abend zusammensein durften, haben wir ja auch erst in den letzten Jahren kennengelernt. In den Anfängen war das Spargelessen nicht Teil eines vergnüglichen Abends zum ESC. Diese Symbiose ist erst später entstanden. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr. Nach dem ESC ist vor dem ESC. Und nach dem Spargelessen ist vor dem Spargelessen.