Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Flachpetersilie

Vorhin im Südosteuropäisch-Asiatischen Minisupermarkt:
Eine junge Frau, fast noch Mädchen fragte nach Flachpetersilie. Dieser Ausdruck war neu für mich, aber offensichtlich, wenn man mal die Suchmaschinen bemüht (die mit den 2 „oo“ in der Mitte benutze ich nicht), kann man tatsächlich Flachpetersilie sagen.

Was ist denn das für eine Petersilie, die wir in unserer Kräuterecke haben (siehe oben)? Hochpetersilie? Bisher kannte ich nur „glatte Petersilie“ oder „krause Petersilie“. Flachpetersilie soll ja gegenüber der Hochpetersilie aromatischer sein wobei die Hochpetersilie auf Festplatten mit Schnittchen einen eher dekorativen Zweck erfüllt. Da frage ich mich gerade, warum ich eigentlich Hochpetersilie habe wo die andere doch aromatischer ist. Ich habe nur ein Schnittchen, und das ist mein Mann. Und den dekoriere ich nicht mit Petersilie.

Zum Aufwärmen ins Wasser

Ich weiss nicht, wie warm es heute morgen bei uns in der Wohnung war. Was heisst warm, unwarm war es, fast schon kalt. Ich sehe auch nicht ein, die Heizung anzustellen. Sobald die Sonne auch nur ein paar wenige Strahlen durch die Fenster hereinschickt, ist es gleich behaglich.

Na, ich freute mich auf das Freibad, da würde ich mich aufwärmen können bei 23 Grad Wassertemperatur. Als ich dort ankam, waren nur 3 (!) Leute im Wasser. Ich schnackte eine Dame an, der ich im Wasser begegnete. Sie sagte, dass ihr Mann nach 300 Meter (6 Bahnen) geflüchtet sei, sie selbst aber tapfer ihre 1300 Meter durchhalten wollte. Dazu muss man sagen, dass ich mich auch erstmal warmgeschwommen habe. 23 Grad ist wirklich nicht viel bei 13 Grad Lufttemperatur. Es heisst ja, dass der Körper die meiste Wärme über den Kopf abgibt. Und der ragt beim Schwimmen ja aus dem Wasser heraus. Ich habe den Kopf ja leicht unterwasser und hebe ihn nur einmal pro Schwimmzug kurz zum Luftholen heraus.

Bei 1800 Meter wurde mir dann auch kalt. Aber die 4 restlichen Bahnen waren dann auch kein Hindernis mehr. Die mussten einfach sein. Nur beim „abbaden“ am Beckenrand, wo ich immer noch ein paar Entspannungsübungen mache, habe ich mich nicht lange aufgehalten *bibber*. Und dann liess ich in der Dusche erstmal etwas länger das warme Wasser auf meinen Luxuskörper prasseln.

70 Minuten

Nach einer erkältungsbedingten Unterbrechung von fast 2 Wochen bin ich heute wieder zum Schwimmen gewesen. Eher zufällig schaute ich auf die Uhr als ich in die Fluten stieg und als ich diese mein Pensum von 2000 Meter beendet hatte: 70 Minuten habe ich gebraucht, unterbrochen nur von einer klitzekleinen Pinkelpause nach 1000 Meter. Ich bin ja in anständiger Schwimmer und piesel nicht ins Wasser.

Die Mitternachtssonne

„Unser Schiff“ befindet sich zurzeit auf der Reise nach Honningsvaag/Norwegen, ganz oben im Norden. Heute in 2 Wochen sind wir ungefähr auf der gleichen Position, auf der sich „Mein Schiff 1“ jetzt befindet. Die Position des Schiffes und das aktuelle Wetter lassen sich natürlich auf der Homepage von TuiCruises verfolgen. Desweiteren steht dort, wann denn dort, wo sich das Schiff gerade befindet, die Sonne auf- und untergeht. Jetzt steht da gerade:

Sonnenaufgang:
– Uhr
Sonnenuntergang:
– Uhr

Das heisst nun nicht, dass da oben im Norden die Sonne geplatzt ist. Das heisst schlicht und ergreifend, dass die Sonne weder auf- noch untergeht. Sie ist da, 24 Stunden lang! Auch wir werden dieses Naturereignis in 2 Wochen bewundern dürfen, so das Wetter es denn zulässt. Da wir aber mehrere Tage in diesem Gebiet sind, besteht Hoffnung, dass wir das mal erleben dürfen. Dunkel wird es jedenfalls sowieso nicht.

Wunschkonzert

Kennt das noch jemand? Wunschkonzert? Früher war’s, als es nur öffentlich-rechtliche Rundfunksender gab und die konnte man an einer Hand abzählen. Man musste einen Brief oder eine Karte an den Sender schreiben. Tja, die gute alte Zeit, da gab es weder Email, Facebook, Whatsapp und wie das alles heisst. Die Post war gefragt um seinen Musikwunsch kundzutun und wen und warum man damit grüssen wollte. Silberne und Goldene Hochzeiten, runde Geburtstage – zu allen möglichen Anlässen wurden Musikwünsche über den Äther gejagt. Die gewünschten Musiktitel waren immer die selben. Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde“ war sehr beliebt, oder „Ich möchte nochmal 20 sein“. Ich weiss gar nicht, wie man diesen Musikstil bezeichnet. Auch die Interpreten waren immer die selben, Rudolf Schock, Willy Schneider usw. usw. Die Familien der bewünschten Jubilare sassen an der Kaffeetafel während im Hintergrund aus dem Radio die gesendeten Grüße und der gewünschte Musiktitel zu hören waren.

Hat sich was geändert? Nein! Es ist halt nur moderner geworden. Private Musiksender machen jeden Nachmittag Wunschkonzert. Man kann anrufen, eine Mail schicken, seinen Musikwunsch per Whatsapp oder via Facebook einreichen. Und wenn man Glück hat, wird der Titel auch gleich gespielt. Wer mittels Telefonanruf „live on air“ ist, wird gefragt, warum er/sie denn ausgerechnet diesen Titel hören möchte und ob er/sie noch jemand grüßen möchte. Und dann wird der gewünschte Titel gesendet.

Wer nun glaubt, dass aussergewöhnliche Songs ausgesucht werden oder welche, die nicht oft gesendet werden, der irrt sich gewaltig. Es ist der gleiche Musikbrei, der eh mehrmals am Tag gesendet wird und den man deshalb gar nicht mehr hören mag, sozusagen totgespielt. Man bin ich froh, dass wir eine neue Musikanlage im Arbeitszimmer haben. Da bin ich der Boss, da bestimme ich, welchen Sender ich hören möchte oder welche CD ich einlege, also welche Musik hier erschallt, mein ganz persönliches Wunschkonzert.

Früher war heute frei

17. Juni 1953 – Volksaufstand in der sogenannten DDR. Aus diesem Tag wurde dann ein Feiertag in der BRD, der Tag der Deutschen Einheit.

100.000 Menschen gingen am 17. Juni 1953 in Berlin auf die Strasse und rufen zum Generalstreik auf, fordern den Rücktritt der Regierung und freie Wahlen im „Arbeiter- und Bauernstaat“. Um 13:00 Uhr wird der Ausnahmezustand über Berlin verängt und russische Panzer patroullieren durch die Stadt. Der Aufstand, der inzwischen auf andere Städte der Deutschen Demokratischen Republik übergegriffen hat, wird blutig niedergeschlagen. Es gibt Tote und verletzte, mehrere Personen werden standrechtlich erschossen.

Nach der Wiedervereinigung wird dieser Feiertag, wohl eher ein Gedenktag, 1990 aufgehoben und stattdessen der 3. Oktober als Feiertag zur Deutschen Einheit bestimmt.

Tante Fanny

Wir hatten mal eine Tante Fanny in unserer Familie. Sie kam aus Wasserburg am Inn, sie war eine Base meines Grossvaters väterlicherseits. Vielleicht auch eine Base 2. Grades oder die Base einer Base meines Grossvaters, jedenfalls mit mir, als dem Enkel meines Grossvaters, sehr sehr weit entfernt verwandt.

Ich habe Tante Fanny mal kennengelernt als sie unsere Familie in Lübeck besuchte. Gross und schlank habe ich sie in Erinnerung, gross wohl deshalb weil ich noch ein kleiner Junge war, damals, so in der 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Schwarz gewandet kam sie daher, mit grauen Haaren zu einem Dutt gebunden. Sie war eine freundliche Frau und sie sprach Bayrisch.

Ich erinnerte mich an Tante Fanny als wir am Wochenende Pizza gegessen haben. Angeregt durch Ingrid wollten wir mal wieder Pizza nach unserem Geschmack belegen. Bernd hatte mich gefragt, ob ich den Teig selbst machen wollte. Tja, müsste man eigentlich. Da ich aber sehr unpässlich war, hatte ich keine Lust einen Pizzateig zuzubereiten, so mit Hefe, und Küchenmaschine, deren Teile nicht alle in die Spülmaschine dürfen. Ich wollte es bequem, also musste ein Fertigteig her.

Im Kühlregal des Supermarktes gab es mehrere Packungen zur Auswahl. Wir entschieden uns für eine XXL-Variante … von Tante Fanny aus Österreich (na ja, das liegt ja gleich nebenan von Bayern). XXL ist die Packung, bzw. der Inhalt, deshalb, weil er exakt auf ein haushaltübliches Backblech passt. Da muss nichts gezogen, gezerrt oder gestückelt werden. Auf dem Backblech ausrollen – passt. Und das Backpapier ist gleich mit eingerollt. Toll!

Ein Pizza zu belegen ist so einfach. Jeder belegt seine Hälfte mit den Zutaten, die er möchte. Bei sind es Thunfisch und Mozzarella, bei Bernd Paprika und Blauschimmelkäse (Salami und rote Bohnen hatten wir beide). Und jeder kann sich seine Hälfte so würzen, wie er mag. Im Grunde eine tolle Sache – und schmeckt viel besser als eine Pizza vom Lieferservice. Ist halt selbstgemacht, wenn in diesem Fall auch nur halb.

Wir sollten das mal wieder öfter machen. Danke für den Hinweis, Ingrid.

Reisen bildet

Es gibt so einiges, was man auf seinen Reisen aufnimmt und behält. So habe ich gerade gelesen, dass die Magna Carta heute vor 800 Jahren in England unterschrieben worden ist. Magna Carta – was ist das denn? So hätte ich bis vor 2 Jahren vielleicht gedacht.

Auf unserer ersten Kreuzfahrt im September 2013 haben wir eine von 4 noch vorhandenen Urschriften der Magna Carta sehen dürfen. Sie ist in der Kathedrale von Salisbury ausgestellt. Ich zitiere aus meinem Reisebericht: „Die Magna Carta regelt das Verhältnis zwischen dem König und seinen Untertanen. Teilweise ist der Inhalt der Magna Carta heute noch Bestandteil der Verfassungen vieler Demokratischer Länder.“

Wären wir im Rahmen unserer Kreuzfahrt nicht in Salisbury gewesen, hätte ich nie was von der Magna Carta gehört. Wie gesagt: Reisen bildet!

Traumhochzeit in Stockholm

Jetzt ist auch das letzte von drei Königskindern verheiratet, nämlich Prinz Carl Philip, der Süsse. Eigentlich sah er gar nicht so süss aus, eher verwegen kam er daher, mit dem Bart und den langen Haaren, die nicht so akkurat gescheitelt, gefönt und gelegt waren, eher gewollt etwas unordentlich. Aber das steht ihm, zusammen mit dem Bart und den dunklen Augen. Ein Traummann, nein, ein Traumprinz. Und wie der lächelt, ich schmelz dahin.

Dann die Szene in der Kirche, wie er den Ring nicht auf den Finger seiner angetrauten schieben kann. Hach, seine Mimik dabei, es wirkte ja so sympathisch, so sweet!

Aufgefallen war er mir das erste Mal auf der Hochzeit seiner Schwester Victoria. Ich hatte bis dahin gar nicht gewusst, dass die Schweden so einen hübschen Prinzen haben.

Eine Erbkrankheit hat er, Legasthenie. Sein Vater hat das und eine seiner Schwester auch. Die Kommentartoren bentonten, dass das Thema in Schweden nicht unter den königlichen Tisch gekehrt wird sondern dass damit ganz offen umgegangen wird. Königs leben sozusagen geoutet.

Obwohl die Trauung öffentlich übertragen wurde, war es eigentlich gar keine öffentliche Hochzeit. Da Carl Philip kein Thronfolger ist, war es kein Staatsakt sondern eine private Feier, welche auch vom Königshaus finanziert werden musste. Demzufolge fehlten auch einige gekrönte Häupter und einige der Damen wohnten ohne ihren Gatten der Zeremonie bei, z.B. Königin Maxima der Niederlande, Königin Mathilde von Belgien und Königin Sonja von Norwegen. Sie rauschte in einer gelben Robe über den roten Tepppich, die, wie es aussah, viele Meter Stoff enthalten musste. Einziges Staatsoperhaupt war Königin Margarethe von Dänemark, allerdings nicht als Staatsgast sondern als Patentante von Prinz Carl Philip. Zum Dänischen Königshaus scheinen besonders freundschaftliche Beziehungen zu bestehen. Wie es heisst machen die Königskinder aus beiden Ländern auch mal gemeinsam Urlaub.

Die Trauungszeremonie mutete sehr weltlich an, befreit von altem Muff. Es gab wohl nur 1 oder 2 kirchliche Lieder. Es wurden aber 2 Popsongs vorgetragen, ein Song von Coldplay und die Schwedische Version von Rihannas Umbrella. Der Auszug des Brautpaares fand statt zu den Klängen von „Freude schöner Götterfunken, neu arrangiert als fetzigen Gospelsong. Die Braut wippte zu den Klängen mit ihrem Kopf während das Paar vorbei an den klatschenden Gästen die Schlosskirche verliess. Ich mag das ja sehr, wenn junge Leute eine eigene Vorstellung von ihrem schönsten Tag haben und neue und moderne Elemente einbauen.

Sehr schöne Bilder und Videos von der Feier gibt es hier. Wo sonst als bei der BUNTEN gibt’s sooo viele Informationen.

Bei all meiner Schwärmerei für Carl Philip – mein Traumprinz ist mein Mann!