Hast du schön gehört …

… die Grenze ist offen! Das war heute vor 17 Jahren.

Ich wohnte damals noch in Lübeck und Lübeck war sozusagen Grenzstadt zur DDR. Das Reedereibüro, in dem ich arbeitete, lag in einem Vorort von Lübeck und dort bekamen wir von der ganzen Geschichte nichts mit. Erst als ich zum Mittagessen nach Hause fuhr wurde ich gewahr, das auf den Strassen von Lübeck das Chaos tobte. Tausende von Trabbis verstopften die Strassen und verpesteten die Luft. Für die Strecke nach Hause benötigte ich mit dem Wagen normalerweise ca. 15 Minuten. Aber an diesem Tag brauchte ich etwa 1 Stunde. Umkehren und wieder ins Büro fahren wäre zwar möglich gewesen, aber auf der Gegenfahrbahn war auch alles dicht. Also nahm ich das Übel in Kauf und fuhr erst mal nach Hause.

Es war eine aufregende Zeit damals. Solch historische Momente erlebt man wahrscheinlich nur ein Mal im Leben.

Das Wetter …

… bietet immer ein dankbares Thema: Der Winter ist zu lang, der Frühling zu kalt, der Juli zu heiss usw usw. Normaler Weise beginnt der Sommer hier im Norden im August, nach den Sommerferien. Mein Schwiegermutter und meine Oma hatten beide im August Geburtstag und ich kann mich erinnern, dass diese Feiern bei brütender Hitze stattfanden.

Alljährlich findet am 2. Augustwochenende in Hamburg das Treffen der schwulen Lederszene statt. Auch dies fand oft bei strahlendem Sommerwetter und heissen Nächten statt, wobei ich betonen möchte, dass ich mit „heissen Nächten“ tatsächlich das Wetter meine. Was man sonst noch darunter verstehen kann, haben wir lieber anderen Teilnehmern überlassen.

In diesem Jahr ist der August wettertechnisch bisher ein Reinfall. Aus Gewohnheit der letzten heissen Wochen sind bei uns Fenster und Türen weit geöffnet. Aber so langsam kriecht die Kälte in die Wohnung und ich muss zugeben, dass ich gestern ganz kurz die Idee hatte, zu heizen. Natürlich hab ich die Idee sofort wieder verworfen. Heizen im August – wo kämen wir denn da hin!?

Die ungewöhnlich heissen Wochen boten natürlich wieder Anlass, dies der Klimakatastrofe zuzuschreiben. Wahrscheinlich sind das alles sehr junge Fachleute,die so was behaupten. Sie kennen wohl keine kalten langen Winter und keine heissen Sommer mehr, wie ich sie erlebt habe. Wenn ich die derzeitigen Temperaturen sehe und daran, dass es erst Pfingsten richtig warm wurde, scheint mir, dass im Jahresdurchschnitt die Temperaturen gar nicht so abweichend sein werden.

Aber ein wenig wärmer könnte es langsam wieder werden. *mecker*

Spektakel mit Gänsehauteffekt


‚Classical Spectacular‘ – so hiess der heutige Abend in der Colorline-Arena, ein Konzert mit dem Royal Philharmonic Orchestra aus London. Und es war wirklich ein Spektakel, und das ist nicht negativ gemeint.

Ein Musikmix aus mehreren Jahrhunderten in bunter Reihenfolge, begleitet von Licht- und Lasereffekten wurde uns serviert. Bekannte und weniger bekannte Orchesterstücke wechselten sich ab mit Opernarien und Duetten. Der Dirigent, Anthony Inglis, leitete locker und mit Humor durch das Konzert. Der Chor der Hamburger Singakademie, obwohl mit ca. 70 Personen vertreten, hatte manchmal Mühe, gegen das 100 Personen starke und durch Technik noch verstärkte Orchester gegenan zu singen, was den Gesamteindruck dieses Abends aber nicht schmälerte. Auch das Orchester spielte nicht immer perfekt auf. An einer Stelle während des Triumphmarsches aus Aida überholte es sich selbst und einer der Bläser spielte ein Mal etwas schief – was allerdings wohl nur geübten Zuhörern aufgefallen ist. Als britisches Orchester verstand es sich fast von selbst, in England beliebte Musik zum Besten zu geben. So wurden einige der alljährlich bei den Last Night Of The Proms zu hörenden Stücke aufgeführt, wie z.B. Pomp and Circumstances und Jacks’s The Lad. Zum letztgenannten Stück bekam das Publikum von Anthona Inglis einen Kurzlehrgang zum Mitklatschen. Desweiteren war Musik von Georg Friedrich Händel zu hören, die seit 1727 bei der Krönung englischer Königinnen und Könige gespielt wird.

Den Abschluss des offiziellen Programmteils bildete die Ouvertüre ‚1812‘ von Peter Ilych Tchaikovsy, ein Stück, dass ich schon immer gern mal live gespielt hören wollte – wegen des Kanonendonners. Links und rechts der Bühne standen je eine Kanone, die dann zu den entsprechenden Stellen mehrere Male abgefeuert wurden. Ein Herr in der Reihe hinter uns, der wohl sehr lautstärkeempfindlich war (er hatte schon zu Beginn des Konzertes ein Papiertaschentuch zerfleddert und sich die Fetzen in die Ohren gesteckt), wusste was auf ihn zukam und verliess zu Beginn der Ouvertüre fluchtartig seinen Platz und kehrte erst nach deren Ende zurück. Während unseres Rundgangs durch die Arena vor dem Konzert hatten wir gesehen, dass an den Plätzen nahe der Bühne Gehörschutz zum Kauf angeboten wurde – extra wegen des Kanonendonners.

Nach der Ouvertüre ‚1812‘ gab es den Can Can von Jacques Offenbach als Zugabe. Das Publikum hätte sicher gern noch mehr gehört, aber inzwischen hatte das Konzert zwei Stunden gedauert. Da ist es verständlich, dass nur eine Zugabe geboten wird.

Der ungewöhnliche Musikmix verleitete mich dazu, eine Doppel-CD ‚The Very Best Of Classical Spectacular‘ zu kaufen. Die Tonqualität wird darauf wesentlich besser sein als in der Colorline-Arena. Denn ganz im Ernst: Als Konzertsaal für klassische Musik ist die ganz bestimmt nicht besonders gut geeignet. Aber für ein Classical Spectacular ist es in Ordnung. Und für uns besteht Wiederholungsgefahr im nächsten Jahr!

Stabucks oder nicht?

An Starbucks scheiden sich offensichtlich die Geister. Während Holger und Gunnar endlich eine Kaffeestation von Starbucks in Hamburg gefunden haben, wettert Christian aus München gegen diese, aus den USA kommende, Kaffeekultur und zieht die lokalen netten Cafés vor.

Ich muss zugeben, dass ich bisher noch nie ein Kaffeegetränk bei Starbucks, Balzac oder einer anderen Kaffeekette gekauft habe, einfach aus dem Grund, weil es mir immer zu voll war, wenn ich daran vorbei kam. Und da diese Geschäfte einen regen Zuspruch finden, haben sie ganz offensichtlich einen Markt – ebenso wie Fastfoodrestaurants in Deutschland und anders wo ihren Markt gefunden haben.

Wenn ich Appetit auf ein gutes Stück Kuchen habe, werde ich ganz bestimmt nicht zu Starbucks und Co. gehen. Dann suche ich mir ein nettes Café, in dem man gemütlich sitzen kann, ein Stück Torte geniesst und dazu ein Kännchen Kaffee oder ein Schälchen heisse Schokolade trinkt. Und wenn wir gut und gemütlich essen gehen wollen, suchen wir uns auch ein nettes Restaurant und gehen nicht ins Restaurant zum goldenen M oder in ähnliche Etablissements.

Das will aber nicht heissen, dass wir Fastfoodrestaurants grundsätzlich verschmähen. Ein kleiner Imbiss vor oder nach dem Kinobesuch lässt und dort schon mal aufkreuzen. Auch wenn wir uns als Touris in einer anderen Stadt aufhalten und keine Lust haben, lange nach einer geeigneten Location zu suchen, landen wir schon mal bei McDo und Co. Und wenn wir mal ein paar Minuten ausruhen und uns aufwärmen möchten, würden wir ganz sicher auch in ein Fastdrinkcafé gehen – aber eben alles zu seiner Zeit.

Übrigens haben wir in London sehr gute Erfahrungen im McDonalds-Café gemacht. Man sitzt dort gemütlicher als in deren Restaurants und der Kuchen schmeckte auch – für den Fall, dass man sich mal ein paar Minuten ausruhen möchte.

Novemberwetter und Frühlingssehnsucht

Orkanartiger Sturm über der Nordsee und Hamburg verusachte die erste Sturmflut in diesem Winter. Zum regnete es nicht, als ich heute morgen ins Büro ging. Ein Schirm hätte eh nichts geholfen und wäre warhscheinlich bei der nächsten Gelgenheit zerfleddert im Papierkorb gelandet.

Es gibt ja viele Menschen, denen es nichts ausmacht, wenn es stürmt und regnet. Sie verkriechen sich in ihre warmen Wohnungen, trinken ein Schälchen Tee und findes es gemütlich. Ich dagegen freue mich schon auf den Frühling wenn es heisst: Ich mach mir ’nen Cappu und setze mich auf dem Balkon in die Sonne.

Halloween

Morgen ist Halloween, ein Brauch, der aus den USA zu uns herrübergeschwappt ist, seinen Ursprung aber in Irland hat, wo er schon vor 5000 Jahren zelebriert worden ist. shayanna, die eine Irlandkennerin und bekennender Irlandfan ist, hat in ihrem Weblog über die Hintergründe von Halloween ausführlich geschrieben.

Bernd und ich haben mit Halloween nicht viel am Hut. Unsere Wohnung ist nicht entsprechend geschmückt. Aber man kann sich der Sache ja doch nicht ganz entziehen, man stösst ja überall auf entsprechende Hinweise. Deshalb möchte ich mit der Veröffentlichung des Halloweenbildes auch meinen kleinen, bescheidenen Beitrag zum morgigen Tag leisten. Hoffentlich fühlen sie die vielen Halloweenfans nicht verarscht.