Es ist der erste Tag mit der langen Winterzeit, auch wenn sie mit 5 Monaten einen Monat kürzer ist, als die Sommerzeit. Es ist 17.30 Uhr – während eines Arbeitstages mein normaler Büroschluss. Und was ist? Es ist dunkel! Ich mag das nicht, ich freu mich jetzt schon auf Ende März wenn es heisst: Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt.
Timing
Meine gestrige Aktion, die Sommerpflanzen in ihr Winterquartier überzusiedeln, scheint von gewissen Vorahnungen in meinem Unterbewusstein verursacht worden zu sein. Meine heutige Recherche bei Wetteronline für den Wettertrend in Hamburg bis zum Ende der Woche ergab, dass in der 2. Wochenhälfte mit Frost zu rechnen ist. Es muss ja nicht so kommen, aber ich bin doch froh, dass ich das nun erledigt habe.
Wintervorhersage
Seit heute ist unser Wagen mit Winterbereifung ausgerüstet. Und jetzt sieht unser schnuckeliges Auto total hässlich aus mit den schwarzen Stahlfelgen. Bernd meint, er würde mich nun nicht mehr vom Büro abholen. Da ja aber heute Nacht die Sommerzeit beendet wird, ist es ja schon dunkel, wenn ich Feierabend habe. Um die Sache optisch aufzubrezeln, sind bereits Radzierblenden bestellt – damit Bernd auch bei Tageslicht fahren mag.
Da wir ja nun Winterreifen haben, vermute ich, dass wir einen sehr milden Winter bekommen. Meine These stützt sich aber nicht nur auf die Anschaffung von Winterreifen sondern auch auf die Tatsache, dass Kastanienbäume und Eichen in diesem Herbst sehr wenig Früchte hervorgebracht haben.
Nicht nur das Auto ist jetzt für den Winter gerüstet. Heute mussten auch die nicht winterharten Pflanzen zurück in das warme Nest: Olivenbäumchen, Bougainvillia und Wandelröschen.
Am aufendigsten war es, die Bougainvillia für die Wohnung herzurichten. Aufgrund des warmen Sommers hat sie sehr stark ausgetrieben und musste jetzt zurechtgestutzt werden. Ausserdem bekam die Wurzel eine Behandlung, sie wurde um ca. 2/3 verkleinert. Anschliessend kam die Pflanze mit neuer Erde in ihren Topf zurück und steht jetzt im Wohnzimmer am Fenster – nicht der ideale Platz zum Überwintern mediterraner Pflanzen, aber in den vergangenen Jahren hat ihr das nicht geschadet.
Auch das Wandelröschen war im Sommer sehr gross geworden. Es bekam die gleiche Behandlung wie die Bougainvillia, was aber nicht so auwendig war, da die Pflanze erheblich kleiner ist. Sie hat hat jetzt einen Platz auf der Fensterbank im Schlafzimmer.
Beide Pflanzen werden demnächst ihre Blätter abwerfen, was in unserer kleinen Wohnung nicht sehr angenehm ist. Den nächsten Winter werden sie dann hoffentlich im Wintergarten vom Elbe Penthouse einen besseren Platz haben.
Herbstlicher Abend mit Minuspunkten
Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen: Der Herbst hat endgültig Einzug gehalten. Morgens, wenn wir aufstehen, ist die Sonne noch nicht aufgegangen. Das Laub der Bäume hat sich in den letzten beiden Wochen rasend schnell verfärbt. Regen und Wind sorgen dafür, dass reichlich gelbe Blätter zu Boden fallen. Herbst und Winter sind nicht meine Jahreszeiten, aber ich muss halt mit den Verhältnissen leben, so wie sie sind. Man könnte auf die Kanaren ziehen, für mich eine sehr reizvolle Vorstellung, aber noch muss ich ein paar Jährchen arbeiten.
Die Grillsaison ist nun endgültig vorbei. Eine Alternative für gemütliche Abende zu dieser Jahreszeit ist das Fondue. Und so haben wir das Winterhalbjahr gestern Abend mit den Hasen mit einem Fondueessen eingeläutet. An Gesprächsthemen mangelt es uns nie. Haus- bzw. Wohnungsbau, Auto, Winterreifen, die Bloggergemeinde und noch vieles mehr liessen die Zeit wie im Fluge vergehen – wie immer, wenn wir zusammen sind. Leider gibt es nun einen Minuspunkt auf ihrer Liste: Der Nachtisch, den ich vorbereitet hatte, war missglückt. Er war eher zum Anschauen (serviert in einer ausghölten Ananas) als zum Essen. Die Ananascreme hatte einen bitteren Geschmack angenommen – und ich weiss nicht warum. Das Rezept wird also nicht im Rezepteblock veröffentlicht und aus meinem Rezeptefundus wird es entfernt.
Alsterblicke
Hamburg – das Traumschiffziel
Seit dem sensationellen Empfang der „Qeen Mary 2“ von mehr als 500.000 Menschen, die das Ufer der Elbe beim Einlaufen des Schiffes in den Hamburger Hafen säumten, enwickelt sich Hamburg immer mehr als Anziehungspunkt für Traumschiffe aller Nationen und Grössen. Aufgrund des grossen öffentlichen Interesses haben die Reedereien Hamburg vermehrt als Aus- und Einschiffungshafen in die Fahrpläne ihrer Traumschiffe aufgenommen.
Die grosse Anziehungskraft, die von den Passagierschiffen ausgeht und die Busladungen Interessierte aus ganz Deutschland nach Hamburg bringt, ist sicher ein Grund dafür, dass hier im nächsten Jahr eine spektakuläre Schiffstaufe stattfinden wird:
Für die Reederei AIDA Cruises befindet sich derzeit ein weiteres Clubschiff in Bau, und zwar bei der Meyer Werft in Papenburg, eine Werft, die sich auf den Bau von Passagierschiffen spezialisiert hat. Der Neubau (der Name wurde bereits veröffentlicht, aber aus traditionellen Gründen verzichte ich hier auf die Nennung) soll am Abend des 20. April nächsten Jahres im Hamburger Hafen getauft werden, und zwar vor dem Hintergrund einer aufwendingen, musikalisch unterlegten, Licht-, Laser- und Feuerwerkinstallation. Höhepunkt wird eine Lichtpyramide sein, für die über 260 der weltweit stärksten Scheinwerfer eingesetzt werden. Ich bin gespannt!
George W.
Jetzt hat er vollends den Verstand verloren: George W. Bush hat ein Gesetz unterzeichnet, das die Vormachtstellung der USA im Weltraum festschreibt, so nach dem Motto: „Das All ist meins!“ Der Mann ist grössenwahnsinnig, wenn nicht gar geisteskrank. Ich habe ihn bereits früher mal mit einem Diktator verglichen, der ein kleines Bärtchen über der Oberlippe trug und viel Unheil über die Welt gebracht hat.
Eintausend Fotos
Seit ca. 6 Monaten besitzen wir eine neue Kamera und wir sind immer noch sehr zufrieden *dreimalaufholzklopf*.
Heute hatte ich die Kamera mit in die Firma genommen. Laut Wetterbericht sollte es ein vorerst letzter schöner Herbsttag werden, was auch eingetroffen ist. Ich wollte in der Mittagspause einen Spaziergang um die Binnenalster machen um ein paar Fotos zu schiessen. Ein normaler Rundgang dauert bie mir ca. 30 Minuten. Heute wurde fast eine Stunde daraus.
Beim Sichten der Fotos bemerkte ich, dass ich heute Mittag das eintausendste Foto mit dieser Kamera geschossen habe. Wieviel davon Ausschuss gewesen ist, weiss ich nicht. Vielleicht 10 Prozent – keine Ahnung.
Von den vielen Aufnahmen, die ich heute gemacht habe, wird es demnächst ein kleines Special geben unter dem Namen „Alsterblicke“.
Alles Illusion
Gestern waren wir in der Colorline Arena und haben uns eine Show mit David Copperfield angesehen. Während der Wartezeit auf unseren Plätzen wurden uns via Leinwand pausenlos die fast unzähligen Superlativen dieses Künstlers vorgeführt. Nur eine davon habe ich behalten: Einziger Magier, der zu Lebzeiten auf Briefmarken abgebildet ist.
Die Show begann mit ca. 15-minüter Verspätung, wohl verursacht durch einen Engpass im Eingangsbereich, in dem alle Besucher von Sicherheitskräften abgetastet wurden. Darauf waren wohl die wenigsten Gäste eingestellt und kamen dementsprechen in letzter Minute.
Am Anfang der Show wurde ein Film gezeigt, bestehend aus Zusammenschnitten seiner spektakulärsten Geheimnisse: Durch die Chinesische Mauer gehen, einen Eisenbahnwaggon verschwinden lassen, die Freiheitsstatue verschwinden lassen, die Todessäge – und noch einige mehr. Dann endlich erschien David Copperfield auf der Bühne, natürlich mittels eines seiner Tricks.
Mit Witz und Charme hatte er da Publikum schnell auf seiner Seite. Seine meist englisch gehaltene Moderation wurde live von einem Dolmetscher übersetzt, der teilweise auch mit in die Show einbezogen wurde.
Die einzelnen Tricks gestalteten sich recht lang. Er erzählt viel, sucht Leute aus dem Publikum aus, macht Witze. Es ist also nicht so, dass sich in schneller Folge Illusion an Illusion reiht. David Copperfield inszeniert sich selbst, stellt sich in den Vordergrund. Und ganz beiläufig spielt er mit der Illusion und führt uns seine Tricks vor.
Spektuklär war das Erscheinen eines Amerikanischen Cabrios unter einer Plane und umgeben von Menschen, die er sich aus dem Zuschaueraum ausgesucht hat. Wissend, dass alles Trick und Illusion ist, fragt man sich: Wie funktioniert das?
Vieles bleibt im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln: Der Hintergrund der Bühne ist total schwarz und die Bühne ist nur spärlich beleuchtet. Ohne die Leistung des Magiers schmälern zu wollen, aber dadurch wird der Eindruck erweckt, dass dort viele Dinge geschehen, die der Zuschauer nicht sehen soll. Es ging ein wenig die Illusion verloren, dass es Magie ist, was auf der Bühne passiert – eben alles nur ein Trick.
Nach 90 Minuten war der Zauber vorbei. Zum Abschluss liess er noch 10 Zuschauer aus dem Publikum verschwinden, die er auf die Bühne geholt hatte. Auch hier fragt man sich, wie macht er es möglich? Werden diese Leute sozusagen vereidigt, den Trick nicht preiszugeben? Die Leute waren natürlich nicht weg sondern erschienen wenige Minute später wieder durch das Foyer im Zuschauerraum.
Es war zwar eine interessante Show, gewürzt mit einer gehörigen Portion Witz, aber es war insgesamt nicht ganz so spektakulär wie man es aus dem Fernsehen kennt.
Freitag der 13.
Für Viele bedeutet so ein Freitag das Allerschlimmste, was einem passieren kann. Am liebsten würden solche Menschen sich den ganzen Tag im Bett verkriechen – und dabei sterben doch die meisten Menschen im Bett.
Ich muss zugeben, dass mich solch ein Tag nicht unbedingt beruhigt, ich aber auch nicht allzu viel darüber nachdenke, was alles geschehen könnte. Ich lass es einfach auf mich zukommen und wenn dann etwas unangenehmes geschieht, dann kann ich es ganz einfach darauf schieben: Heute ist Freitag, der 13.
Und tatsächlich geschah heute etwas sehr unangenehmes. Nicht privat aber beruflich:
Ich war kaum im Büro erschien unser Inspektionsleiter bei mir. Scherzhaft sagte ich noch zu ihm, dass das sicher nichts Gutes zu bedeuten hat (meist kommt er nur, wenn es auf einem der Schiffe ein Problem gibt). Ich sollte recht behalten.
Seine erste Antwort war, dass heute Freitag, der 13. ist. Danach erzählte er mir, was geschehen war:
Eins unserer Schiffe sollte heute morgen in Barcelona eine Teilladung Stahl löschen und bekam die Luken nicht auf weil ein dafür notwendiges Drahtseil gerissen war.
Das bedeutet in der Praxis:
1. Gestern Eur 3.000 umsonst ausgebeben, das Schiff am Feiertag im vorherigen Hafen zu löschen um das Schiff noch vor dem Wochenende aus Barcelona herauszubekommen.
2. Die Reise dauert 3 Tage länger, d.h. mehrere Tausend Euro Verlust, von den Kosten, einen neuen Draht nach Barcelona zu bringen mal ganz abgesehen.
3. Gefahr, die Anschlussreise zu verlieren, da das Schiff jetzt erst am Montag in Barcelona löschen kann, wo es im nächsten Hafen schon wieder hätte laden sollen.
Es hätte so ein ruhiger Freitag werden können, aber nun war ich gefragt. Ich musste versuchen, eine Genehmigung zu bekommen, die Anschlussreise trotzdem noch ausführen zu dürfen. Dazu waren mehrere Telefonate notwendig. Ausserdem wurden meine Nerven durch die Wartezeit strapaziert, bis wir das OK hatten, später kommen zu dürfen.
Glücklicherweise wurde ich von persönlichen Schicksalsschlägen verschont.