Manchmal fehlt er

Heute vor einem Jahr starb mein Vater. Niemand hatte damit gerechnet. Es ging ihm gut. Und es war gut, dass er so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Leiden und Aufenthalte im Krankenhaus oder Pflegeheim blieben ihm erspart.

Es war klar, dass wir meine Mutter an diesem Tag nicht allein lassen würden. Wir holten sie heute Vormittag von zu Hause ab und fuhren mit ihr zum Friedhof. Nachdem wir das Grab mit ein paar bunten Blumen geschmückt hatten, ging die Fahrt weiter nach Travemünde, ein Ort, an dem meine Eltern jahrzehntelang die Sommer verbracht hatten und an den es meine Mutter immer wieder hinzieht – und auch mich. Im Restaurant Luzifer assen wir zu Mittag.

Bevor wir einen Spaziergang entlang der Trave machten, kaufte Mutter für sich noch ein paar Heringe direkt vom Fischer.

An der Strasse „Vorderreihe“, direkt entlang der Trave, gibt es noch kleine Geschäfte, die nicht irgendwelchen Ketten angehören. Hier sieht man wirklch mal etwas anderes als in den Einkaufsstrassen der Grossstädte. Die Frühlingssonne meinte es gut mit uns, auch wenn uns ein starker Süd-Ost Wind in die Augen wehte.

An der Vorderreihe liegt Travemündes älteste Eisdiele. Und ich komme nie umhin – wirklich nie – mir dort ein Eis „to go“ herauszuholen. 80 cent für eine Kugel sind zwar ein stolzer Preis. Aber wat mutt dat mutt!

Vor der vor kurzem durch eine Frachtfähre teilweise zerstörten Kaiserbrücke, von wo aus in den Sommermonaten der 50er Jahre noch mit Kohle betriebende kleine Fährschiffe nach Finnland fuhren, spielte ein Leierkastenmann, dem Mutter ein paar „Groschen“ in die Dose steckte.

Langsam machten wir uns auf den Rückweg zum Wagen. Bei meiner Mutter zu Hause gab es dann noch Kaffee und Kuchen. Sie bedankte sich mehrmals, dass wir sie an diesem Tag nicht allein gelassen haben.

Ein paar Eindrücke von unserem Spaziergang:

Tankt woanders

Wie ein örtlicher Radiosender heute meldete, beabsichtigt der Shellkonzern, die beiden Raffinerien in Hamburg und Heide zu verkaufen – obwohl die Betriebe kostendeckend arbeiten und Gewinn abwerfen. Sollte sich kein Käufer finden, wird es wohl zur Schliessung der Betriebe kommen! Da kann ein Konzern den Hals mal wieder nicht voll genug bekommen.

Dass die Verbraucher Macht haben, etwas zu erreichen, haben sie 1995 bewiesen als bekannt wurde, dass die Shell eine ausgediente Bohrplattform im Atlantik versenken wollte. Seinerzeit wurde die Boykottaktion von Greenpeace initiert. Tatsächlich brach der Umsatz an den Tankstellen gravierend ein und die Shell musste sich entschliessen, die Versenkung aufzugeben.

Ich bin bereits heute Abend an einer Shelltankstelle, an der ich tanken wollte, vorbeigefahren!!!

Peinlich


Mein Faible für den Kleinen Schedenbitter ist ja hinlänglich bekannt. Seit Monaten nehme ich morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen einen kleinen Schluck davon mit viel Wasser verdünnt. Wenn man der Beschreibung glauben darf, ist die angesetzte Kräutermischung für und gegen alles gut – auch zur äusserlichen Anwendung bei kleinen Verletzungen. Inwieweit der Glaube daran Berge versetzen kann weiss ich nicht. Tatsache ist, dass ich bisher ohne Grippe oder Erkältung durch den Winter gekommen bin.

Der letzte Aufguss war jetzt gefiltert und abgefüllt. Ein neue Mischung musste angesetzt werden. Und dazu sind neben der Kräutermischung zwei Flaschen 38 prozentiger Korn notwendig. Die getrockneten Kräuter kommen in ein verschliessbares Gefäss, Korn drauf, einmal durchschütteln und dann 3 Wochen ziehen lassen bis das Allheilmittel fertig ist.

Die Kräuter hatten wir schon im Haus, den Korn wollte ich gestern bei unserem wöchentlichen Einkauf besorgen. Aber ich hatte es schlicht und einfach vergessen.

Nun begab es sich, dass wir gestern Abend zu einer kleinen Geburtstagsnachfeier unserer Nachbarin um Mongolen eingeladen waren. Im gleichen Gebäude wie das Restaurant befindet sich ein Penny-Markt, der auch am Samstag bis 22.00 Uhr geöffnet hat. Desöfteren sind uns abends schon, sagen wir mal „recht eigentümliche“, Männer aufgefallen, die den Supermarkt mit vollen Plastiktüten verlassen haben. Und in eben diesem Supermarkt kaufte ich am Samstagabend um 19.30 Uhr zwei Flaschen Doppelkorn, die ich in einer Plastiktüte aus dem Laden trug. Ich fühlte mich gar nicht gut dabei.

shocking

In Amerika regen sich einige konservative Menschen darüber auf, dass Michelle Obama zu viel nackte Haut zeigt, d.h. zu diversen Anlässen in ärmelloser Robe erscheint. Ich verstehe das nicht. Die Frau ist attraktiv und sieht gut aus und kann das ganz wunderbar tragen.

Aber wahrscheinlich muss man sich in Amiland erst mal daran gewöhnen, dass man nun eine relativ junge First Lady hat und nicht mehr ältere Damen, die aufgrund ihrer Hautalterung gewisse Körperpartien verhüllen mussten.

Amerika hat ganz gewiss andere Sorgen, als sich um den Bekleidungsstil der First Lady zu kümmern. Ich hoffe, dass sich Michelle Obama nicht beeinflussen lässt und ihrem Stil treu bleibt.

Eingeschränkt

Seit ein paar Jahren geschieht es ab und zu, dass es bei mir durch eine Körperbewegung zu einer Muskelzerrung im Bauchbereich. Dieser Fall trat am Samstag der vorletzten Woche ein, also gestern vor einer Woche. Ich habe zwei Theorien, wodurch das geschehen sein könnte. Über eine Theorie decke ich den Mantel des Schweigens. Die zweite Theorie ist die, dass es durch das Hantieren mit einer ausgeliehenen Palme mal wieder zum GAU gekommen ist.

Mehr schlecht als recht schleppte ich mich durch die Woche. Heisse Wannenbäder sorgten im Lauf der Zeit für Linderung. Langes Sitzen ist nicht gerade förderlich. Ständige Positionsänderungen sind hilfreich. Bücken oder in die Knie gehen sind nur mit grossen Mühen und sehr vorsichtig zu bewerkstelligen. In der Firma wäre ein Stehpult angebracht – oder eine Liege.

Heute Morgen, noch im Bett, wieder eine unkontrollierte Bewegung – und die Therapie einer ganzen Woche war umsonst. Peng! Autsch! Ein heisses Wannenbad hab ich schon hinter mir. Und ich versuche, mir mit einem heissen Kirschkernkissen Linderung zu verschaffen. Alle Bewegungen sind nur unter grösster Vorsicht möglich. Aber ich habe keine Bedenken, dass ich das wieder in den Griff bekomme. Es ist nicht das erste Mal, dass ich vor diesem Problem stehe.

Jesus – schwarz und schwul?

In den Niederlanden hatte kürzlich das Musical „The Beastly Bombing“ Europapremiere. Jesus wird in diesem Sartirestück als schwarz und schwul dargestellt. Extremistische Juden, die katholische Kirche und George Bush werden durch den Kakao gezogen. In Amerika wurde das Stück 2007 von der Los Angeles Times als „Bestes Musical des Jahres“ ausgezeichnet.

Nach diesem Bericht wage ich es zu bezweifeln, dass jemand das Stück in Deutschland auf die Bühne bringen wird.