Trinkgeld

Gar nicht mehr so lange hin – in 9 Wochen sind wir wieder auf See, unterwegs mit unserem Traumschiff, Mein Schiff 1, „Premium all inklusive“, das heißt, dass man keine Servicepauschale pro Tag zusätzlich zum Reisepreis entrichten muss, wie es bei einigen Kreuzfahrtreedereien üblich ist. Theoretisch bräuchten wir also kein Trinkgeld für irgendwen oder irgendwas zu geben. Da wir aber nicht so abgebrüht sind, geben wir ab und zu mal 5 Euro – für’s Housekeeping z.B., das für die Reinigung der Kabinen zuständig ist, oder für den Barkeeper, den Steward im Restaurant, das Personal im Selbstbedienungsrestaurant, das für das Abräumen des benutzten Geschirrs zuständig ist, den Masseur. Es gibt nicht täglich was, aber ab und zu. Und dafür sammeln wir in angemessener Zeit vor dem Reisebeginn 5-Euro-Scheine.

Ich hatte schon seit ein paar Wochen daran gedacht, dass wir langsam mal wieder mit dem Sammeln beginnen müssten. Aber ich kriegte es nicht hin, dass ich entsprechende Scheine als Wechselgeld beim Einkauf bekam. Entweder hatte ich es passend oder ich bekam nur wenig Wechselgeld zurück. Größere Einkäufe bezahle ich mit der EC-Karte, ich habe nie viel Bargeld bei mir. Aber plötzlich lief es, plötzlich kriegte ich ständig die begehrten Scheine. Ich glaube, ich habe zurzeit eine Serie.

11000 Meter und rot


Unsere Terrasse ist von 3 Seiten von hohen Pappeln umgeben, die vierte Seite bildet in Richtung Süden die Glasfront zur Wohnung. Wir haben deshalb nur einen relativ kleinen Himmelsauschnitt über uns, aber immer noch groß genug, um den internationalen Flugverkehr zu beobachten.

Meistens liegt auch ein Handy oder ein Tablet parat um über flightradar24 festzustellen, woher der Jet kommt und wohin er fliegt. Inzwischen haben wir schon eine gewisse Kenntnis der über uns hinwegführenden Strecken und kontrollieren das dann auf flightradar24.

Paris/London – Hongkong/Tokyo/Shanghai haben wir da, oder Kopenhagen/Stockholm in den Mittelmeerraum, Billund/Oslo nach Südeuropa, es geht also über Geesthacht in die große weite Welt. Spannend das ist!

Die Maschinen fliegen hier in einer Höhe von ca. 10.000 / 11.000 Meter. Wenn sie an der Unterseite eine auffällige rote Lackierung haben, ist das zu erkennen, und sei es auch nur eine „rote Nase“, z.B. die Flieger der Norwegian haben ein rotes Vorderteil. Und so passiert es dann, dass ich zu Bernd z.B. sage: Stockholm/Kopenhagen – Malaga, und ich sehe was rotes. Mit großen Augen schaut Bernd mich an, öffnet flightradar24, klickt das Flugzeugsymbol an, welches es gerade sein müsste und zeigt mir dann das dazugehörige Bild. Äh ja, die Maschine ist zum Teil rot! Er sagt, dass er das am Himmel nicht erkennen kann, er sieht man gerade eben, dass da was fliegt, was einen Kondensstreifen an den blauen Himmel malt.

Das Foto oben ist nur ein sogenanntes Symbolbild. Ein Jet mit rot dran war heute Nachmittag gerade nicht zur Verfügung. Und jetzt geh ich wieder raus – Flieger gucken.

Drüben auf’m Land


Schon lange chatte ich mit Marc und Basti. Sie wohnen gegenüber von Geesthacht auf der anderen Seite von der Elbe, in Marschacht. Im Herbst vorigen Jahres hatte ich die Beiden dann anlässlich meiner Zumbaambitionen persönlich kennengelernt. Marc hatte sich kürzlich von Bernd beim Kauf von 2 Hemden beraten lassen, nur Bernd und Basti kannten sich noch nicht.

Gestern Abend waren wir bei den Beiden zum Grillen eingeladen. Im Vorwege waren sie wohl schon ein wenig nervös. Es kamen Fragen wie „was trinkt ihr?“ – „mögt dies, mögt ihr das?“ – „wir haben …“ es folgte eine Aufzählung der vorgehaltenen Speisen und die Frage, ob es denn auch genug sei. Verstehen kann ich das schon wenn man noch nicht zusammen einen Abend verbracht hat. Aber Bernd und ich sind ja ziemlich pflegeleicht.

Nach unserer Ankunft gab erstmal eine Führung durch ihr liebevoll eingerichtetes Häuslein. Und dann saßen wir ein paar Stunden bei ihnen auf der Terrasse, über uns nur der Abendhimmel und beinahe absolute Ruhe drumherum. Paula, der Hund, mochte uns auch. Ständig kam sie bei uns an und bettelte um Aufmerksamkeit.

Da Bernd einen ganz normalen Arbeitstag hinter sich hatte und wir beide in der vorhergehenden Nacht nicht wirklich gut geschlafen haben, wurde es keine lange Sommernacht um die Gastfreundschaft von Basti und Marc zu genießen. Aber wir werden ganz bestimmt wieder ein paar nette Stunden zusammen verbringen, dann aber im Elbe-Penthouse.

Die AfD und der Islam

Frauke Petry muss es wissen: Sie hat was dagegen, dass Mesut Özil seine Pilerreise nach Mekka öffentlich gemacht hat. Desweiteren ist Frauke Petry der Meinung, diese Pilgerreise decke sich nicht mit dem Privatleben des Fußballspielers, in seinem Umfeld gäbe es Frauen, die kein Kopftuchtragen. Sie bezweifelt deshalb, dass Mesut Özil nach der Sharia lebt.

Ich bezweifle, dass jeder sonntägliche Kirchgänger, und besonders die Kirchgänger, welche am 24. Dezember in überfüllten Kirchen sitzen, im strengen Einklang mit dem Christentum leben. Weiterhin bezweifel ich, dass alle Pilger, welche den Jakobsweg gehen oder gegangen sind, im strengen Einklang mit der katholischen Kirche leben.

Auch Hape Kerkeling hat seine Pilgertour öffentlich gemacht. Dazu ist er auch noch schwul, liebe Frauke Petry. Das ist ja nun ganz und gar nicht im Sinn der katholischen Kirche. Warum also schießen Sie sich immer nur auf Angehörige des islamischen Glaubens ein? Ich denke, dass Sie, Frauke Petry, was gegen Ausländer im Allgemeinen haben. Deutsche dürfen wohl Pilgerreisen öffentlich machen, Deutsche Schwule dürfen auch Pilgerreisen machen. Deutsche, die nicht streng nach dem Christentum leben, dürfen auch Gottesdienste besuchen. Ist es das, Frauke Petry, was den Unterschied ausmacht?

Düsseldorf – Peking / 7.796 km


Um 13:20 Uhr Ortszeit in Düsseldorf gestartet – voraussichtliche Ankunft in Peking morgen früh um 05:00 Uhr Ortszeit (23:00 Uhr heute Abend Deutsche Zeit). Im Flug CA 964 sitzt unser Sohn auf einer Geschäftsreise nach China. Vermutlich sitzt die ganze Familie (Mönchengladbach, Lübeck, Geesthacht) vor dem Rechner und hat flightradar24.com auf dem Schirm um den Flug zu verfolgen.

Meine Mutter in Lübeck hätte, so sie denn auf ihrem Balkon hätte sitzen können, den Flieger sehen können. Sie hat gern dort in der Sonne gesessen, den Maschinen am Himmel nachgeschaut und sich gefragt, wo sie wohl herkommen und welches Ziel sie wohl haben mögen. Auch von ihrem Altersruhesitz würde wohl die Möglichkeit bestanden haben, ihren Enkel auf dem Weg nach Peking zu sehen, bzw. das Transportmittel, in dem er reist. Es ist natürlich immer eine Frage, wie das Wetter ist.

Ich werde jetzt nicht ununterbrochen 9 Stunden hier sitzen und das rotmarkierte Symbol anschauen. Irgendwann über Russland wird es dann eh langweilig. Aber ich finde es schon spannend, dass es die Möglichkeit gibt, zu sehen, wo sich nahe Angehörige auf einer langen Reise gerade befinden.

Ganz schön eng


Heute Abend wurde die „Queen Mary 2“ im Trockendock Elbe 17 bei Blohm & Voss in Hamburg eingedockt. Ich hatte versucht, das Ereignis über die Webcams von Livespotting.tv zu beobachten. Diese Idee hatten wohl ganz viele andere Interessierte auch. Die Server waren total überlastet, ein Livestream war nicht möglich, nur ab und zu gab es ein paar Momentaufnahmen als Standbild (siehe oben).

Das Dock befindet sich ja direkt gegenüber den Landungsbrücken, die während des Manövers für den Publikumsverkehr gesperrt sind. Man weiß ja nie, ob die Technik reibungslos funktioniert und das Schiff problemlos seinen trockenen Liegeplatz für die nächsten 3 Wochen erreicht. Ein falsches Kommando – und die Queen fährt mit ihrem A..ch rückwärts in Hamburgs Touristenattraktion.

Wie zu lesen ist, wird das Schiff wird in der Werft einer modernisierung unterzogen. Und wie man ganz eindeutig am grünen Streifen kurz oberhalb der Wasserlinie sehen kann, ist „rasieren und waschen“ äusserst notwendig. Grüner Bewuchs hemmt die Geschwindigkeit und erhöht den Scherölverbrauch.

Apropo Schweröl: Die Queen wird mit Scrubbern ausgerüstet (nicht Schrubber, die sollten ausreichend an Bord vorhanden sein). Die Scrubber ermöglichen es dem Schiff, mit preiswertem Schweröl in der Seca-Zone eingesetzt zu werden, ein Gebiet, welches die Norsee und die Ostsee umfasst. Seit dem 1. Januar 2015 dürfen in diesem Gebiet nur noch Treibtoffe mit max. 0,1 % Schwefel für die Antriebsmaschinen benutzt werden. Schweröl hat einen Schwefelgehalt von ca. 1 %. Die Scrubber reduzieren den Schwefelausstoß auf den erlaubten Wert. Ohne diese Scrubber müsste sonst ein teurerer Dieselkraftstoff verbrannt werden, der etwa identisch ist mit Heizöl bzw. mit dem Dieselkraftstoff von der Tankstelle. Es wäre wünschenswert, dass das Seca-Gebiet auch auf andere Regionen ausgeweitet werden würde.

Conntrip – ein Reiseportal

Wer gerne reist, findet im Internet viele Informationen wohl fast über Ziele in der ganzen Welt. Ich habe jetzt Conntrip entdeckt, ein Portal für Reiseblogger und Blogger, so wie ich, die in ihren Blogs über Reisen schreiben. Bei Conntrip werden ganz persönliche Erfahrungen über Reisen veröffentlicht. Das kann viel informativer sein als ein professioneller Reiseführer. Und womöglich findet man da auch den einen oder anderen Geheimtipp.

Wer selbst schon mal an Orten gewesen ist, über die andere Reisende schreiben, wird feststellen, dass man nicht immer der Meinung des Autors ist. Informativ ist es auf jeden fall. Ich werden dort auch einige unserer Reiseerfahrungen veröffentlichen, unsere erste Kreuzfahrt ist dort schon verlinkt.

Reisen ist eine Art von Lifestyle. Deshalb wird Conntrip jetzt auch bei mir in der Unterseite „Lifestyle“ verlinkt.

Quickchange

Samstags ist Markt in der kleinen Stadt an der Elbe. Der Samstagsmarkt ist eine Art von gesellschaftlichem Ereignis, so scheint es. Man bummelt, man trifft sich, man schnackt zusammen, alle haben gute Laune. Ich habe manchmal den Eindruck, das Einkaufen auf dem Wochenmarkt ist eher nebensächlich. Bereits kurz nach unserem Einzug im Elbepenthouse vor 9 Jahren wurden wir von Nachbarn gefragt, ob wir denn schon auf dem Markt gewesen seien. Seinerzeit war der Markt noch etwas abseits und ich war eher selten dort anzutreffen. Seit er aber mitten in der Stadt stattfindet, bin ich dort öfter, so wie heute.

Ich machte mich also etwas schick. Kurze Hose zwar, aber dazu holte ich mir ein passendes Poloshirt aus dem Schrank. Mann will ja gut aussehen wenn die Anderen gucken. Und man könnte ja auch jemanden treffen, den man kennt (das war dann auch der Fall).

Auf halbem Weg schaute ich so an mir runter und entdeckte einen Fleck auf dem Poloshirt. DAS geht ja nun gar nicht. Wenn mich jemand so sieht! Skandal! Zurückzugehen nach Hause hatte ich keine Lust. Aber ich habe doch meinen persönlichen Dresser in der HOB des örtlichen Kaufhauses, hinter dem auch der Wochenmarkt stattfindet. Also flugs in die Abteilung, mein Mann hatte auch gerade etwas Zeit. „Ich brauch schnell ein Poloshirt, ich sehe aus wie eine Schlampe!“ – Und was sagt der Kerl da im Beisein seiner Kolleginnen: „Du siehst nicht nur so aus!“ – Peng!!! Na egal, er wusste natürlich, wo was passendes zu finden ist, anprobiert, passt, wackelt und hat Luft! Und schon war ich wieder weg. Das spielte sich innerhalb weniger Minuten ab.

Ein Quickchange geht natürlich schneller, nämlich innerhalb von Sekunden. Quickchange nennt man einen Kostümwechsel im Theater hinter der Bühne während eines Szenenwechsels. Da wird das Kostüm dem Schauspieler fast vom Körper gerissen. Ihr kennt das vom ESC: Die Diva betritt in großer Robe die Bühne, kann sich kaum bewegen, und beginnt zu singen. In dem Moment, wo das Lied schneller wird, sind 2 Tänzer bereit, die ihr die Robe von der Figur reissen und die Diva steht jetzt nur noch im Höschen da und kann auch tanzen. Sowas nennt man dann Trickkleid. Im Theater macht das der Dresser, der dem Schauspieler auch wieder hilft, in das neue Kostüm zu schlüpfen und darauf achtet, dass dann alles wieder perfekt sitzt. In der neuen Szene wird dann im neuen Kostüm weitergespielt.

Mein Einkauf auf dem Wochenmarkt gestaltete sich dann auch ziemlich quick. Ich ging direkt auf einen Stand zu, auf dem mir der grüne Spargel ins Auge fiel, den ich für unser heutiges Menü benötigte. Die anderen Zutaten bekam ich auch dort. Beim Schinkenstand ging es auch ganz quick und ganz schön quick war ich ich wieder zu Hause.

Es war die Brille!

Voriges Jahr im September war die Schwimmsaison beendet. Mein Badezeug und die unerlässliche Schwimmbrille verschwanden im Schrank. Bis dahin funktionierte die Schwimmbrille anstandslos. Kürzlich holte ich alles wieder hervor. Wohlgemut ging ich zum Freibad, müssen doch noch ein paar Kilo Hüftgold weichen.

Ich hatte ja schon erwähnt, dass die Badehose ein wenig enger geworden ist, wenn da man nicht die Kalorien ihre Arbeit verrichtet haben! Aber mit der Brille stimmte auch was nicht. Ich hatte nichts daran gemacht und sie so wieder aufgesetzt wie ich sie im Herbst in den Schrank gelegt hatte. Sollte doch passen! Aber das tat sie nicht, sie war rechts inkontinent geworden. Und das ist recht unangenehm für das Auge wenn sich die Sehhülle mit Wasser füllt. Also schwamm ich an den Rand, Brille ab, neu wieder aufgesetzt, die Hohlkörper schon aufgedrück, die Luft entwich – ein neuer Versuch. Mist, nach ein paar Zügen das gleiche Problem. Brille wieder ab, enger gestellt, weitergeschwommen. Na, etwas weiter bin ich gekommen. Immerhin schaffte ich ja gleich beim ersten Mal 1000 Meter! Aber immer wieder musste ich pausieren und versuchen, die blöde Brille zu richten. Das Problem ist ja, dass man gar nicht so recht seinen Rythums findet, wenn man ständig unterbrechen muss. Ich kam meinem Ziel von 2000 Meter nicht näher und mein Lebendgewicht ging rauf und runter.

Eine Mitschwimmerin sprach mich schon darauf an. Sie erzählte mir, dass sie sich jedes Jahr eine neue Brille kauft. Aber bei einem Preis von knapp 20 Euro überlegt man sich das schon. Und man denkt, so ein relativ teures Teil sollte schon länger als eine Saison halten.

Gestern startete ich dann den letzten Versuch. Es war zwecklos, ich war genervt. Weitergemacht, engergemacht, Brille umgedrecht, d.h. den rechten Hohlkörper auf das linke Auge, mit dem Ergebnis, dass es nun links leckte. Also ganz eindeutig: Es lag an der Brille und nicht an meinem eventuell unförmig gewordenen Kopf.

Bernd brachte mir dann aus der Sportabteilung eine neue Schwimmbrille mit. Ich stellte sie so ein, wie ich dachte, dass es sein müsste, setzte sie auf und …….. ich schwamm und schwamm und schwamm, Bahn um Bahn. Und am Ende waren es dann 1800 Meter geworden! Hach, war das entspannt heute!