Das Kreuz im Gerichtsaal

Inzwischen hat es ja wohl jeder mitbekommen, dass München ein Prozess stattfindet, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien hat, nämlich der sogenannte NSU-Prozess.

Wer anders als die Türken, diskutieren, nachdem ihren Medien Plätze im Gerichtssaal zugestanden worden sind, über diverse Dinge.

Erstmal ist festzustellen, dass die Türken, die leider Opfer der unsäglichen Bande geworden sind, in Deutschland ums Leben gekommen sind, und zwar haben sie hier gewohnt und gearbeitet, also haben sie sich freiwillig in Deutschland aufgehalten. Das ist natürlich kein Grund, Türken einach umzubringen. Es gibt überhaupt keinen Grund, Türken oder andere Menschen einfach umzubringen.

Aber worüber regen sie die Türkischen Beobachter nun überhaupt auf?:
Da ist zum einen ein Türkischer Parlamentsabgeordneter, der sich durch ein im Gerichtsaal hängendes Kreuz bedroht fühlt. Also bitte! Erstmal findet der Prozess in München, also in Bayern statt. Da gibt es wohl kaum einen Ort, an dem nicht irgendwo ein Kruzifix an der Wand hängt. Auch wenn mir das nicht unbedingt gefällt, das ist nun mal so. Ein Parlamentsabgeordneter, welcher Nationalität auch immer, sollte genügend Allmeinbildung haben um zu wissen, was in anderen Ländern üblich ist.
Zweitens handelt es sich um den Prozess gegen eine Deutsche Staatsangehörige, nicht gegen einen Türkischen Staatsangehörigen. Womit sich die Schlange wieder in den Schwanz beisst: Die Prozessbeobachter sind freiwillig anwesend. Niemand zwingt sie sich es anzutun, im Angesicht des Gekreuzigten dem Prozess beiwohnen zu müssen.

Türkische Zeitungen sehen den Prozess als Show ist weiterzulesen. Wer hat denn den Hype um den Prozess angestachelt? Ja richtig, die Türkischen Medien als klar geworden war, dass die keinen Platz auf der „Pressetribüne“ bekommen hatten. Als das Gericht einer Neuvergabe der Medienplätze zugestimmt hatte, schnellte die Anzahl der Bewerbungen nahezu dramatisch in die Höhe, will heissen, das Interesse an diesem Prozess stieg gewaltig. Und wieder beisst sich die Schlange in den Schwanz: Die Türken selbst haben diesen Prozess dazu gemacht, was er nun – auch aus meiner ganz persönlichen Sicht – geworden ist, nämlich ein Showprozess, in dem Frau Zschäpe eine Aufmerksamkeit bekommt, die ihr nicht gebührt.

Also liebe Türkische Prozessbeobachter, macht das, was ich von allen Ausländern erwarte, die sich in Deutschland aufhalten: Akzeptiert die Deutschen Gepflogenheiten so wie sie sind, ich mach das im Ausland auch.

Und da bleibe ich mal beim Beispiel Türkei: Wenn ich, wie bei einem Urlaub dort geschehen, vor jedem Schaufenster angequatscht werde, in das ich mal interessiert hineingeschaut hatte, dann ist das eben so! Wenn ich vor einem Restaurant, an dem ich aus einem anderen Restaurant kommend satt und zufrieden vorbeigehe, angequatscht und herein genötigt werde um zu essen – dann ist das so! Wenn Frauen eine Moschee besichtigen möchten und sich dafür entsprechend, nach Türkischer Meinung züchtig, bekleiden müssen – dann ist das so! Wir machen daraus kein Drama. Wir machen unseren Urlaub freiwillig in der Türkei, was im übrigen einer der schönsten Urlaube war, den je gehabt habe, und da ist eben manches andes als zu Hause.

Flagge zeigen oder boykottieren?

regenbogenflaggeDas Parlament in Frankreich hat ein Gesetz beschlossen, dass Schwule und Lesben heiraten und Kinder adoptieren dürfen. Soweit so gut – ich wünschte mir, dass Deutschland diesen Schritt auch schon gemacht hätte. Aber hier wartet man ja auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes bezüglich der steuerlichen Gleichstellung sogenannter „verpartnerter“ Homosexueller mit denen, die eine heterosexuelle Ehe eingegangen sind. Das Recht, Kinder adoptieren zu dürfen, ist das wohl eh noch in weiter Ferne.

Kurz nach der positiven Abstimmung im Französischen Parlament kam es zu Ausschreitungen derer, die gegen dieses Gesetz sind. Etwas derartiges hätte ich in einem aufgeklärten europäischen Land nicht erwartet. Es ist unglaublich!

Bernd und ich werden im September anlässlich unserer Kreuzfahrt einen Tag in Frankreich station machen. Gehen wir da jetzt als schwules Paar an Land und geben ein wenig Geld aus oder sagen wir uns: In diesem Land werden wir unser Geld nicht lassen?!

Tuntengespräche

curry
Vor kurzem kam ich im schwulen Portal mit einem netten Mann ins Gespräch. Er ist Biker und macht auch sonst einen recht kerligen Eindruck. Nach dem Austausch von ein paar persönlichen Informationen kamen wir zum Thema Küche und Rezepte. Irgendwann sagte Egon zu mir: „Man, das hier ist ein schwules Portal und wir unterhalten uns über Kochrezepte!“ Ich muss dazu sagen, dass es mir völlig fern liegt, mich über Dinge zu unterhalten, die unterhalb der Gürtellinie liegen.

Zum Thema schwul und Küche noch eine kleine Anekdote:
Vor vielen Jahren, als Bernd und ich ab und zu noch mal in die sogenannte Szene gingen, unterhielten wir uns in einer Lederbar mit einem Gast über Brotbackautomaten während in der Nähe reger Verkehr zum Darkroom herrschte.

Das Ergebnis meiner Unterhaltung mit Egon ist ein Rezept, welches wir gestern Abend ausprobiert haben. Es ist ein Gericht mit Hähnchenbrustfilet und Curry, eine Grundkombinantion, die wir lieben. Dazu kommen noch Senf und Kokosmilch. Sehr sehr lecker! Das Rezept gibt es hier im Rezepteblock.

Was ist neu?

Der Umzug des Weblogs zu WordPress hat ein paar Neuheiten zur Folge, die recht praktisch sind und die ich hier gern mal anführen möchte:

Es gibt endlich ein Archiv. Dort ist seit dem allersten Blogbeitrag aus dem Jahre 2002 alles wiederzufinden, was ich je an geistigen Ergüssen produziert habe.

Die jeweils letzten Kommentare erscheinen oben in der Sidebar.

Jeder einzelne Kommentar kann von mir jetzt direkt beantwortet werden. Ich muss aber auch daran denken, dass entsprechend zu machen. Es ist halt noch neu für mich.

Die letzten drei Veröffentlichungen im ElbePenthouse sind ganz unten in der Sidebar zu finden.

Eingebundende Bilder sind jetzt grösser und dadurch ausdrucksvoller.

Im Hintergrund ist auch so einiges neu, das betrifft aber nur mich als neuen WordPress-User.

Umgezogen

Der Umzug ist vollzogen. Und alles ist schöner, breiter, klarer. Na ja, es ist eben eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mir gefällt es, sehr sogar.

Holger von styve und northerndelight hat viel Arbeit damit gehabt, die Daten vom alten Provider auf den neuen zu bringen, das Layout zu gestalten und alles so zu arrangieren, wie ich es gern hätte. Holger, ganz ganz herzlichen Dank für deine Mühe!

Nun geht es also weiter bei Queergedacht und ich hoffe, alle bisherigen Leserinnen und Leser bleiben mir treu.

Beethoven trifft Orff

buehne

Das ist der Titel des Konzertes, welches wir gestern Abend in der Laeiszhalle in Hamburg besucht haben, ein Weihnachtsgeschenk meines Mannes.

Im ersten Teil wurde die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufgeführt, nach der Pause die Cantate Carmina Burana von Carl Orff. Das Konzert sollte von einer Lasershow begleitet werden.

Als wir den Konzertsaal betraten, wurde die Vorfreude etwas ernüchtert durch die Tatsache, dass links und rechts der Bühne grosse Lautsprecherboxen aufgestellt waren und zwischen den Sitzen für die Orchestermitglieder Mikros standen. Die Mikros erklärte ich mir so, dass über sie die Takte für die Lasershow gegeben werden sollten. Aber wozu die Boxen?

Zur Einstimmung auf den Abend gab es eine kleine Lasershow, untermalt mit Musik und einer Erklärung, was uns an diesem Abend erwarten würde. Aha, dafür die Boxen.

rang

Das Konzert wurde also mit den 4 Sätzen der 9. Sinfonie von Beethoven eröffnet. Eigentlich finde ich diese Sinfonie ja recht nett. Aber irgendwas störte mich, die Musik wirkte nicht „rund“ auf mich. Als dann im 4. Satz die Solisten auftraten, mit Mikros ausgestattet (!), war ich total desillusioniert. Die Laeiszhalle hat eine ausgezeichnete Akustsik und gute Sänger sollten es nicht nötig haben, über Verstärker zu singen. Andererseits, aufgrund des grossen Orchesters und des grossen Chores, war es wohl besser so. Sonst wären die Stimmen vielleicht gar nicht zu hören gewesen, was bei dem Tenor an einer Stelle trotz Verstärkung der Fall gewesen ist.

bass

Nach der Pause dann Carmina Burana. Das bekannteste Stück daraus ist das wuchtige „O Fortuna“, hat wohl jeder schon mal gehört.

Carmina Burana ist ein Musikwerk, welches auch szenisch aufgeführt wird, hier aber eben „nur“ konzertant, untermalt mit der Lasershow und anderen Lichteffekten.

Ich hatte den Eindruck, dass das Philharmonic Classic Orchestra nach der Pause lockerer und „runder“ gespielt hat. Jedenfalls hat es mir ausnehmend gut gefallen, die Cantate zu hören. Der Beifall am Schluss des Konzertes war auch viel intensiver als nach der Sinfonie. Vielleicht lag ich mit meinem Eindruck nicht daneben.

lampe

Die begleitende Lasershow war nichts besonderes und meistens langweilig. Sie lenkte – mich jedenfalls – vom Hörgenuss ab.

Alles in allem ein entspannter Abend, der durch Carmina Burana gerettet wurde.

Familienfest in MG

kirche

MG, das ist ein Autokennzeichen und steht für Mönchengladbach, da wo Oliver mit seiner Familie wohnt. Und da war am Samstag die Taufe der kleinen Ida, unserer Enkelin.

Am Samstagmorgen machte ich mich mit der Bahn auf den Weg, leider allein da Bernd arbeiten musste. Oliver holte mich am Zielbahnhof ab und fuhr mit mir ins Hotel, wo ich mich für die Feier aufrüschte. Dann ging es weiter nach Hause zu der kleinen Familie, wo sich alle Familienmitglieder trafen und bei einem Kuchenbüffet stärkten.

taufe

Die Taufe fand während eines eigens arrangiertem Gottesdienst statt, in der Kirche, in der Sabrina und Oliver getraut wurden. Zusammen mit dem Täufling, 2 weiteren Babies und meinem Grossneffen waren wir 20 Personen.

Der Gottesdienst wurde durch 3 Geschichten aufgelockert, die von einer der Omas, Sabrina und der Patin vorgelesen wurden. Singen mussten wir auch. Ich hoffe, mein Brummen hat nicht zu doll gestört. Jedenfalls war es ein sehr schöner und teilweise auch lustiger Taufgottesdienst.

tisch

nachtisch

Nach der Taufe gab es ein leckeres Essen im Restaurant der Kaiser-Friedrich-Halle, wo wir aufmerksam und sehr nett bedient wurden. Man gibt sich dort wirklich sehr viel Mühe und das Essen ist hervorragend. Auf dem Desserteller wird der Anlass des Essen nochmal kundgetan.

ausklang

Der Tag klang gemütlich und harmonisch aus zu Hause bei der kleinen Familie.

fruehstueck

Am Sonntagmorgen trafen wir uns alle im Hotel zum Frühstück.

Mittags wurde ich zum Bahnhof gefahren und trat die Heimreise an. Kinder begleiteten mich auch auf der Reise. Eine Mutter sass mit einem Babie und einem Sohn im Kindergartenalter mit im Abteil. Na ja, man kann sich vorstellen, dass das dann auch nicht ganz geräuschlos abging und etwas lebhaft war – wobei das Baby ruhiger war als der Junge. Aber in Vorfreude auf meinen Mann und auf unser Zuhause war das auch zu ertragen.

Einer zum Wochenanfang

Eine Steirerin geht zum Billa
Die Steirerin: „Hobt’s es an Dildo?“
Die Verkäuferin: „Wos?“
Die Steirerin: „Hobt’s es an Dildo?“
Die Verkäuferin: „Na – so wos haumma nit.“
Die Steirerin: „Schod – i wollt an Gurkensolot mochn und hätt an Dill braucht.“