Unfrisch

So oder so ähnlich fühlte ich mich heute morgen. Die Heizung funktionierte nämlich nicht und ich konnte nicht duschen nach dem Aufstehen. Ein schreckliches Gefühl, zumal ich dann ungeduscht auch noch einkaufen musste.

Inzwischen ist alles wieder gut, die Füsse werden langsam wieder warm und in Kürze werde ich meine samstägliche Körperpflege machen und dann wohl ein heisses Bad zum Aufwärmen nehmen.

Das ist der Punkt!

Im Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag über das Comingout von Thomas Hitzlsperger, sollte man – und frau auch – diesen Kommentar lesen. Da steht nämlich drin, warum es einer breiten Berichterstattung darüber bedarf, dass sich Thomas geoutet hat.

Das Thema Homosexualität und Fussball steht im Moment ganz oben in den Schlagzeilen. Alle Kameraden und Funktionäre finden den Schritt toll und sichern Thomas Hitzlsperger ihre Unterstützung zu. Es steht aber zu befürchten, dass dieses Thema in Kürze wieder in der Versenkung verschwindet. Ich rechne nicht damit, dass sich andere, besonders auch aktive, Fussballspieler diesem Schritt anschliessen werden.

Und das ist gut so!

Wer erinnert sich nicht an die Worte des Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit: „Ich bin schwul, und das ist gut so“. Er hatte sich geoutet, um im Vorwege seiner Wahl zum Bürgermeister einem Verriss in den Medien und von Parteikollegen und Opppsition zuvorzukommen. Und was ist die Konsequenz von seinem Outing? Es gab keine. Er wurde zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt und er ist es immer noch.

Nun hat sich ein ehemaliger Nationalfussballspieler hingestellt und gesagt, er ist schwul. Thomas Hitzlsperger sagt, dass er lieber mit einem Mann zusammenleben möchte (was ich total nachvollziehen kann). Mutige Worte für jemanden, der immer noch mit Sport zu tun hat. Und ja, das ist gut so, dass er den Mut gefunden hat, sich zu outen.

Auch Gerrit hat sich ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht.

Und hier weitere Reaktionen auf sein Outing.

Sicherlich wäre es effektvoller gewesen, Thomas Hitzlsperger hätte diesen Schritt bereits in seiner aktiven Laufbahn gemacht. Aber die Häme von der Tribüne wäre im sicher nicht gut bekommen.

Minuspunkte

Bislang fand ich den ehemaligen Bundesarbeitsminister ja ganz sympathisch. Er machte auf mich den Eindruck, als wüsste er, was den kleinen Mann bewegt. Er vermittelte ein gewisses Maß an Sicherheit, jedenfalls auf mich.

Alles nur Fassade? Bei mir hat er sich nämlich jetzt ins Abseits gestellt. In einem Beitrag bei der FAS lässt sich Herr Blühm über das Ehegattensplitting für verheiratete Homosexuelle aus. Dazu kann man ja eine Meinung haben, die von der des Bundesverfassungsgerichts abweicht. Soweit so gut, aber eher sowieso nicht gut. Aber ein Satz aus seinem Gelaber lässt mich aufhorchen, nachzulesen bei Zeit Online:

Nicht jede Form von Zweisamkeit sei „schon wertvoll, weil sie zustande kommt“.

Jede Zweisamkeit, die von Liebe geprägt ist, ist wertwoll, lieber Herr Blühm! Das sollten Sie sich mal hinter ihre alten Ohren schreiben!

Darauf aufmerksam geworden bin ich bei Kalle.

Feiertage und Schifffahrt

Feiertage und Schifffahrt vertragen sich einfach nicht. Es gib einmal die Feiertage, die es nicht übeall in Europa gibt. Dazu gehören z.B. der Ostermontag und der 2. Weihnachtstag. Dann gibt es die Feiertage, die nur in Deutschland begangen werden wie z.B. der 3. Oktober. Zum Glück wurde der Buß- und Bettag abgeschafft. Über dieses Thema habe ich schon diverse Male geschrieben und immer wieder geschieht es, dass ich an Feiertagen tätig werden muss.

Gestern morgen wurde ich um viertel vor sieben von einem Kapitän aus dem Bett geklingelt weil er eine Frage hatte. Ich hatte zwar für mich schon entschieden, aber ich hielt es für besser, zu diesem Thema erstmal mit meinem Chef zu sprechen. Der bestätigte meine Meinung und ich konnte dem Kapitän unsere Entscheidung dann mitteilen. Später rief dann der Kapitän wieder an und teilte mit, dass alles in Ordnung sei. Scheiss Tü…n kann ich da nur sagen. Das hätten die alles schon morgens wissen müssen im Hafen von Gemlik/Türkei und wir hätten ungestört noch eine Weile weiterschlafen können.

Heute Mittag dann wieder ein Anruf des Kapitäns. Ein anderes Problem war aufgetaucht weshalb ich dann erstmal mit London telefoniert habe, wo übrigens heute auch Feiertag ist. Der Sachbearbeiter bat mich, eine Email zu schicken. Ich loggte mich also in den Firmenrechner ein und schickte über das Kommuikationsprogramm die Einzelheiten, die er wissen musste um dann tätig werden zu können. Per SMS informierte ich meinen Chef der mir dann antwortete, er sei wg. Nierensteinen im Krankenhaus.

Wir sollten Weihnachten auch abschaffen!

Unpassend

Seit Sonntag plagten mich bereits Halsschmerzen. Gurgeln mit dem Kleinen Schwedenbitter und lutschen von einschlägigen Lutschpastillen brachten nur kurzzeitig Linderung, wenn überhaupt. Tja, und nun hab ich den Salat: Seit gestern habe ich Schnupfen und ich fühle mich irgendwie und alles andere als gut. Die Halsschmerzen sind heute zwar merklich besser geworden. Aber alles in allem habe ich jetzt wohl eine richtig tolle Erkältung an der Backe.

Zum Glück haben wir heute und morgen keine Aktivitäten geplant und ich kann mich erholen. Später heute werde ich ein Erkältungsbad nehmen. Ein absolutes Muss bei der Planung des Elbe-Penthouse war ja, dass das Badezimmer eine Badewanne enthält. In Situationen wie der heutigen bin ich froh, dass wir die Wanne haben.

Eine Erkältung ist immer unpassend und unangenehem. Aber muss das gerade zu Weihnachten sein?

Ich danke euch allen für eure Weihnachtsgrüsse. Wegen meiner „Unpässlichkeit“ werde ich mir ausnahmsweise nicht die Mühe machen, die Grüsse jeweils in euren Blogs zu erwidern.

La Traviata

Zum Ende des Verdi-Jahres gab es zur Eröffnung der Spielzeit des Teatro alla Scala in Mailand gestern Abend die Premiere der Oper La Traviata von Guiseppe Verdi. Die Oper wurde zeitversetzt auf Arte gesendet. Es war seit langem das erste Mal, dass wir eine Fernsehsundung angeschaut haben, d.h. entschieden dazu haben wir uns erst, als wir die ersten Szenen gesehen haben. Man weiss heutzutage ja nie, was die Regisseure so auf die Bühne bringen. Und ich habe keine Lust, mir La Taviata im Autoscooter auf einem Rummelplatz anzuschauen, wie es derzeit die Hamburgische Staatsoper macht, mag die Musik auch noch so schön sein. In Mailand war es eine Mischung von modern und konservativ und war für mich so akzeptabel.

In der Rolle der Violetta (Hauprolle) brillierte die Deutsche Dina Damrau. Ihr Szenenapplaus wurde teilweise mit Bravorufen untermauert. Sie bekam am Ende auch den grössten Beifall. Ihr Liebhaber Alfredo Germont, den sie auf Druck seines Vaters Giorgio Germont wegen der Familienehre verlassen muss, wurde vom Polen Piotr Beczala gesungen. Für mich unverständlich, warum er beim Schlussapplaus teils Buhrufe aus dem Publikum bekam. Aber die Italiener sind wohl eh emotionaler und untermauern ihre Meinung eben mit Buh oder Bravo. Dazu ist zu sagen, dass gerade die Premiere zum Saisonauftakt der Spielzeit beim Publikum besondere Beachtung findet.

Apropo Publikum: Bei der Totale des Parketts war ich im ersten Moment der Meinung, es würden nur Herren in schwarzen Anzügen anwesend sein. Aber dem war nicht so, die Damen erschienen wohl sämtlich in schwarzen Kleidern. Etwas Buntes war überhaupt nicht zu entdecken, auch nicht in den Rängen bzw. Logen. Zur Premiere erscheint man in schwarz, das ist da wohl so.

War’s das?

Xaver, der Sturm wurde angesagt. Und was ist?: Nicht mehr als ein ganz normaler kräftiger Wintersturm. Hab den Reissverschluss meiner Jacke etwas höher gezogen und gut war’s. Nun ja, man weiss ja nicht, was da noch kommen könnte.

Und besser, da wird im Vorwege ordentlich Wind um den Wind gemacht, als dass man nichts sagt und es kommt ganz schlimm und es passieren unangenehme Dinge.

Schnee am Mittelmeer

Montpellier, Marseille, Aix-en-Provence – blumige Namen, die man mit Sommer, Sonne, Wein und Lavendel verbindet. Gleich nebenan von Marseille liegt der Hafen Fos sur Mer, in welchem seit gestern ein Schiff von uns liegt, um dort eine Ladung Stahlprodukte zu löschen. Leider konnte heute nicht gearbeitet werden, Stahl rostet nämlich wenn er nass wird, Schnee ist nämlich, wie wir alle wissen, auch nass.

Als ich heute morgen mit dem Kapitän telefonierte, berichtete er mir von ca. 2 cm Schnee, die an Deck liegen sowie einer Temperatur von 0 Grad! Und das in Südfrankreich, direkt am Mittelmeer. Das Foto hat uns der Hafenagent geschickt.