Wieder vorbei!

Ostern meine ich, was sonst. Vier Tage am Stück nicht in die Firma ohne dass es Urlaubstage kostet. Natürlich, wie ich es gewohnt bin, ist man als Schifffahrtsmann an den Feiertagen, die nicht überall Feiertage sind, wie z.B. Karfreitag und Ostermontag, immer ein wenig auf „Achtung!“ gepolt. An diesen Tagen habe ich mich auch mal in den Firmenrechner eingeloggt um zu sehen, ob irgenwelche ungewöhnlichen Dinge passiert sind. War aber alles ok.

Nun, diese vier freien Tagen haben mir ein weiteres Mal bewusst gemacht, wie sehr ich mich auf das Rentnerdasein im nächsten Jahr freue. Allein die Freiheit zu haben, ohne Termindruck irgendwas machen zu können, nicht immer alles auf die Feiertage oder Wochenende schieben zu müssen, Einkäufe dann zu erledigen, wenn es nicht so voll ist – ach, es gibt so viele Dinge, die das Leben dann einfacher machen. Ich muss dann nur noch Rücksicht auf meinen Mann nehmen.

Feiertage sind dann natürlich Tage, wie jeder andere auch. Sie sind dann nichts besonderes mehr da ich dann ja eh ständig frei habe. Ostern, Pfingsten, Weihnachten – natürlich sind und bleiben das Feiertage. Aber die Planung und Vorbereitung ist dann viel entspannter.

Ich freu mich drauf! Das soll jetzt aber nicht heissen, dass ich ungern in die Firma gehe. Wir sind ein tolles Team, die Arbeit ist interessant und macht Spass. Alles ist gut, sehr gut! Aber es ist Zeit, aufzuhören.

Wüstensand?

In der vorigen Woche war es fast täglich in den Medien zu lesen: Wüstensand aus der Sahara wurde in extrem grosser Höhe in den Norden Deutschlands geweht und sorgte hier für einen recht dunstigen Himmel. Es hiess, der Dunst wäre von dem feinen Wüstensand verursacht worden. Ich hielt es anfangs für einen Aprilscherz. Dem war aber wohl nicht so.

In den letzten Tagen hat es geregnet. Unsere Terrasse ist jetzt langsam wieder abgetrocknet. Und was sehe ich?: An eingetrockneten Rändern gelblich-rötliche Ablagerungen. Ich kenne das sonst nur von heftigem Pollenflug, aber dann sind die Ränder nach dem Regen grünlich-gelblich.

Es hiess ja, dass der Wüstenstaub durch Regen ausgewaschen wird. Es könnte also durchaus sein, dass es sich bei den heute entdeckten Rändern um Wüstenstaub handelt.

Vollwertig!

In England dürfen Schwule und Lesben jetzt heiraten, also richtig heiraten. Sie dürfen die Ehe eingehen, so, wie es bisher Mann und Frau vorbehalten war. England hat den Schritt von der „Eingetragenen Lebenspartnerschaft“ – wie es hier in Deutschland heisst – zur Ehe gemacht. Ehe! Mann und Mann sowie Frau und Frau dürfen heiraten!!! Heiraten – sich nicht nur „verpartnern“.

David Cameron hat es auf den Punkt gebracht: „Wenn die Liebe von Menschen durch das Gesetz entzweit wird, dann ist es das Gesetz, das geändert werden muss“!

So einfach ist das!

Anlässlich der Einführung der Ehe für Schwule und Lesben liess die Regierung an 2 Regierungsgebäuden die Regenbogenflagge hissen.

Extremsituation

Vielleicht haben es einige von euch in den Medien gesehen oder gelesen: An der Französischen Atlantikküste und an der Küste Nordspaniens, also in der Biscaya, sind erhebliche Schäden durch sehr hohe Wellen entstanden. Vor dem Hafen von Bayonne ist ein Frachtschiff auseinandergebrochen.

Es ist logisch, dass diese hohen Wellen nicht nur an der Küste auftreten sondern auch auf See. Schiffe, die z.B. aus Nordeuropa kommen (England, Holland, Deutschland usw.) und ins Mittelmeer fahren, müssen dieses Gebiet durchfahren, in dem zurzeit vor 14 Meter hohen Wellen gewarnt wird. Einige Schiffe unserer Flotte warten bereits seit ein paar Tagen in geschützten Buchten oder in Häfen auf Wetterbesserung damit sie weiterfahren können. Teils war es die Entscheidung der Kapitäne, teils die Entscheidung der Reederei.

Heute habe ich das erste Mal in meiner über 40-jährigen beruflichen Tätigkeit einem Kapitän gesagt, der uns über die Wetteraussichten in der Biscaya informiert hat, er soll nicht einfach weiterfahren und lieber an einer geschützten Stelle auf besseres Wetter warten, als Besatzung, Schiff und Ladung einer Gefahr auszusetzen.

Kapitäne haben selbst die Freiheit zu entscheiden, ob es notwendig ist, irgendwo auf Wetterbesserung zu warten oder ob es Sinn macht, doch zu versuchen, weiterzufahren. Durch Zeitverlust hat die Reederei natürlich einen finanziellen Schaden. Aber wir werden nie, wirklich nie nie nie, einen Kapitän zwingen, eine Reise fortzusetzen wenn er der Meinung ist, es ist besser, das nicht zu tun. In erster Linie liegt uns das Wohl der Besatzung am Herzen. Und ich möchte nicht in die Situation kommen, im Falle einer Seegerichtsuntersuchung als Zeuge oder gar als Angeklagter aussagen zu müssen.

Heute ist Geburtstag

Am 31. Januar 2002 wurde mein erster Tagebuch- bzw. Weblogeintrag veröffentlicht, also heute vor 12 Jahren. Den erwähnten Marcus gibt es nicht mehr. Es gab ihn eigenlich nie. Wie sich nämlich später herausstellte, war er ein Fake. Ein Skandal damals in der Bloggerwelt, als das bekannt wurde. Aber er konnte gut schreiben und es klang alles recht schlüssig, was er von sich gab.

Na ja, das ist Geschichte. Blogs kommen und gehen. Es gibt aber noch eine Bloggerin und einen Blogger, die mich seit 12 Jahren sozusagen ständig begleiten und auch maßgeblichen Anteil daran hatten, selbst mit dem Bloggen zu beginnen.

Kommt er doch noch?

Wir haben die zweite Januarhälfte erreicht und bislang hat uns der Winter in Ruhe gelassen, was ich total in Ordnung finde. Schnee und Eis – ich brauche das nicht. Man darf aber eben nicht vergessen, dass wir Winter haben. Und da muss man eben damit rechnen, dass es auch anders gehen kann als bisher.

Die Vorhersage der letzten Tage bei Wetteronline war nie so konstant, dass davon auszugehen war, dass der Winter in kürze kommen würde. In den letzten Tagen war es ein ständiges Auf und Ab der Temperaturen und der Aussicht auf Schnee oder doch kein Schnee.

Heute mittag zeigt die Temperaturkurve für die nächsten Tage beständig nach unten. Der derzeitige starke Ostwind deutet darauf hin, dass mit Kälte zu rechnen ist. Die Kälte kam schon immer aus dem Osten, auch politisch.

Gut, es bleibt abzuwarten, ob die Vorhersage, so wie sie auf der Grafik dargestellt wird, eintrifft. Ich hoffe, dass sich eine Westströmung durchsetzt und die Kälte, und damit den Winter, wieder zurückdrängt. Die Grafik (aus der Homepage von Wetteronline) bietet Anlass zur Hoffnung. Ich werde aber trotzdem endlich die Wasserleitung nach aussen absperren.