La Traviata

Zum Ende des Verdi-Jahres gab es zur Eröffnung der Spielzeit des Teatro alla Scala in Mailand gestern Abend die Premiere der Oper La Traviata von Guiseppe Verdi. Die Oper wurde zeitversetzt auf Arte gesendet. Es war seit langem das erste Mal, dass wir eine Fernsehsundung angeschaut haben, d.h. entschieden dazu haben wir uns erst, als wir die ersten Szenen gesehen haben. Man weiss heutzutage ja nie, was die Regisseure so auf die Bühne bringen. Und ich habe keine Lust, mir La Taviata im Autoscooter auf einem Rummelplatz anzuschauen, wie es derzeit die Hamburgische Staatsoper macht, mag die Musik auch noch so schön sein. In Mailand war es eine Mischung von modern und konservativ und war für mich so akzeptabel.

In der Rolle der Violetta (Hauprolle) brillierte die Deutsche Dina Damrau. Ihr Szenenapplaus wurde teilweise mit Bravorufen untermauert. Sie bekam am Ende auch den grössten Beifall. Ihr Liebhaber Alfredo Germont, den sie auf Druck seines Vaters Giorgio Germont wegen der Familienehre verlassen muss, wurde vom Polen Piotr Beczala gesungen. Für mich unverständlich, warum er beim Schlussapplaus teils Buhrufe aus dem Publikum bekam. Aber die Italiener sind wohl eh emotionaler und untermauern ihre Meinung eben mit Buh oder Bravo. Dazu ist zu sagen, dass gerade die Premiere zum Saisonauftakt der Spielzeit beim Publikum besondere Beachtung findet.

Apropo Publikum: Bei der Totale des Parketts war ich im ersten Moment der Meinung, es würden nur Herren in schwarzen Anzügen anwesend sein. Aber dem war nicht so, die Damen erschienen wohl sämtlich in schwarzen Kleidern. Etwas Buntes war überhaupt nicht zu entdecken, auch nicht in den Rängen bzw. Logen. Zur Premiere erscheint man in schwarz, das ist da wohl so.

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