A Chorus Line


Gestern Abend waren wir im First Stage Theater in Hamburg und haben uns das Musical A Chorus Line angeschaut. Ich wusste zwar, um was es grundsätzlich geht, nämlich um eine Audition bzw. um das Vortanzen für eine Bühnenshow. Die gesamte Geschichte dahinter kannte ich aber nicht. Deshalb war ich ein wenig überrascht.

Der erste Teil war ein wenig langweilig. Erst war das Vortanzen mit vorgegebenen Schritten. Danach mussten sich alle, die angetreten waren, um einen begehrten Platz in einer Broadway Show zu bekommen, einem Interview des Regisseurs stellen, insbesondere stand die Frage im Vordergrund, warum die Person tanzen will. Nun ja, da wurden Familienhintergründe offenbart und die Charaktere der Tänzerinnen und Tänzer wurden langsam klar.

Die Genehmigung, dieses Musical auf die Bühne zu bringen, wurde unter der Voraussetzung erteilt, dass das Stück ohne Pause durchgespielt wird, also 140 Minuten. Durch einen kleinen Trick gab es eine Pinkelpause von 10 Minuten. Die Gastronomie im Foyer war währenddessen geschlossen. Selbst ein schnelles Glas Wasser war nicht zu bekommen.

Der zweite Teil war dann wesentlich interessanter und von einer gewissen Dramatik begleitet. Einer der Tänzer verletzte sich beim weiteren Voranzen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Alle hielten einen Moment inne und der Regisseur fragte die Truppe: Was macht ihr, wenn ihr nicht mehr tanzen könnt?

Tja, da standen die Damen und Herren dann. Es stellte sich heraus, dass Tanzen nun mal ihr Leben sei und sie könnten sich nicht vorstellen, was anderes zu machen. Und sie konnten gar nichts anderes, sie hatten nichts anderes gelernt. Aber alle brauchten das Geld um zu Leben. Deshalb nahmen sie auch an der Audition teil, um einen Job zu bekommen. Einige meinten, sie könnten dann ja auf die Schauspielbühne gehen, Choreograph werden, eine Tanzschule eröffnen. Aber das sind natürlich alles keine sicheren Perspektiven. Ein Tänzer machte sich ernsthaft Sorgen. Er sei verheiratet und hätte zwei Kinder. Die anderen versuchten, eine gewisse Leichtigkeit an den Tag zu legen und damit das Problem beiseitezuschieben.

Ich musste währenddessen an die vielen Musicaldarsteller denken, denen es nicht anders geht. Sie bekommen einen Zeitvertrg und wenn das Stück abgesetzt wird, müssen sie sich bei einer Audition wieder neu für ein Stück bewerben, mit Vorsingen, Vorsprechen und Vortanzen. Es gibt einige wenige Darsteller, die sich inzwischen soweit hochgearbeitet haben, dass sie für eine Rolle angefragt werden.

Desweiteren passte diese Szene dazu, woüber ich gerade geschrieben hatte, nämlich über die Spendenaufrufe von Heinz Hoenig und Markus Majowski. In Amerika ist die Situation sicher noch viel schlimmer als in Deutschland was Versicherungen betrifft.

Von 16 Tänzerinnen und Tänzern, die sich beworben hatten, wurden nur je 4 benötigt. Mit hängenden Köpfen, teilweise wütend auf den Regisseur, verliessen die, die nicht angenommen wurden, den kargen Tanzsaal.

Im Schlussbild standen dann alle wieder auf der Bühne und tanzten nach einer toll einstudierten Choreographie.

Das First Stage Theater, mit weniger als 300 Plätzen, hat mit A Chrous Line eine interessante Produkion auf die Bühne gebracht. Das Bühnenbild wurde mit wenigen, aber effektvollen Mitteln gestaltet. Viele der Darsteller sind noch in der Ausbildung und hoffen, eines Tages in einer Audition für eine grosse Bühne ausgewählt zu werden.

Nach dem Musical ist vor dem Musical: Heute Abend geht es weiter in Magdeburg. Ich werde berichten.

Ein Zahn weniger


Es geht hier nicht um Geschwindigkeit. Man sagt ja: Leg mal einen Zahn zu! Aber flott ging das trotzdem heute beim Kieferchirurgen, der meinen gerissenen Zahn endlich enfernt hat. Trotzdem ist in den nächsten vier Tagen essen nur eingeschränkt möglich.

Nach der OP bekam ich von Dr. Preusse einen persönlichen Verhaltensplan. Fangen wir mal mit den Tabletten an:
Heute 4 x Ibu 600 im Dreistundentakt, nicht wegen der Schmerzen, hauptsächlich um eine Entzündung zu verhindern.
Morgen 3 x Ibu 600 in grössen Abständen

Heute und Morgen darf ich nur flüssige Kost zu mir nehmen. Hab mir eben eine Linsensuppe aus der Dose pürriert, die wir noch hatten.

Sonntag und Montag gibt es dann weiche Kost, z.B. Pasta. Kauen darf ich dann nur auf der anderen Seite, aber daran bin ich ja schon seit ein paar Wochen gewöhnt.

Zähneputzen ist heute und morgen tabu. Ab Sonntag soll ich 2 x täglich mit einer Mundspülung das Esszimmer durchspülen. Dann darf ich auch vorsichtig die Zahnbürste benutzen, aber nicht im OP-Bereich

In zwei Wochen werden die Fäden entfernt. Ab dann darf ich das Esszimmer wieder normal mit der Zahnbürste bearbeiten.

Eine Zahnlücke habe ich jetzt nicht, jedenfalls nicht sichtbar. Das Provisorium, das mir mein Zahnarzt hat anfertigen lassen, wurde mir auf die Kauleiste gedrückt und schützt jetzt die Wunde. Ich darf es erst morgen mal entfernen um es zu reinigen. Spüli ist dafür gut, sagte der Arzt.

Vor der OP „beschwerte“ ich mich bei Dr. Preusse über die Stühle im Wartezimmer. Er verdrehte gleich die Augen und stimmte mir zu, dass die Dinger mist sind. Das Budget für die Praxiseinrichtung war nahezu erschöpft. Bei der Anschaffung für die Behandlung wurden keine Kosten gescheut. Allein die Behandlungsliege hätte 30.000 Euro gekostet. Da war also nicht mehr viel Geld für das Gestühl im Wartezimmer übrig. Bestellt wurde im Internet, 3 Monate hat man gewartet, bis die endlich ankamen, Zitat „Vermutlich aus Fernost“. Beim ersten Probesitzen hat sich die Crew selbst erschrocken. Reklamieren und zurückschicken war nicht drin, man brauchte schliesslich Sitzgelegenheiten im Wartezimmer.

Dann schritt Dr. Preusse zur Tat und arbeitete sich in meiner Mundhöhle ab. Inklusive Betäubungsspritze, Wartzeit, nachspritzen, einen Nachbarzahn etwas abschleifen, den betroffenen Zahn entfernen, Loch zunähen hat die Aktion weniger als eine Stunde gedauert.

In ca. 6 Monaten werden mir die Implantatdübel eingesetzt. Wenn alles gutgeht und alles passt, ist mein Esszimmer pünktlich zu Weihnachten renoviert.

Innerhalb von 14 Jahren war Dr. Preusse jetzt zum 3. Mal bei mir tätig und ich würde jederzeit mich wieder von ihm behandeln lassen.

40 Grad und darüber

Rund um das Mittelmeer war es schon immer warm, wärmer als bei uns. Deshalb ist das ja auch ein beliebtes Urlaubsziel für die Sonnenhungrigen. Man möchte dem kühlen, oft auch instabilen, Wetter Deutschlands entfliehen, sich am Strand niederlassen und ab und zu sich im salzigen Wasser des Mittelmeeres abkühlen.

Jetzt ist es so, dass die Temperaturen zum Teil über 40 Grad betragen, im Schatten wohlgemerkt! Denn offizielle Temeperaturmessungen finden im Schatten statt, und dass sind die Werte, die veröffentlicht werden. Wie heiss muss es da erst in der Sonne sein.

Vor 2 Jahren waren wir auf keiner Kreuzfahrt im Mittelmeer, u.a. legten wir in Piräus an. Von dort hatten wir ursprünglich eine Tour zur Akropolis gebucht. Zum Glück haben wir die rechtzeitig storniert, nämlich wegen der Hitze und wegen der Sonne, die dort gnadenlos auf die Besucher brennt. Es gibt dort keinen Schatten. Ich habe gerade mal in mein Blog geschaut, ich zitiere „Die Temperatur betrug um 7:39 Uhr bereits 30 Grad bei wenig Wind. Ursprünglich hatten wir einen Ausflug zur Akropolis in Athen gebucht. Vor 2 Tagen haben wir den schweren Herzens abgesagt. Aber die Vernunft hat gesiegt.“

Gerade habe ich gelesen, dass die Akropolis in den heissen Mittagsstunden geschlossen. Lieferdienste, wie z.B. für Pizza, dürfen von 12 bis 17 Uhr nicht fahren. Und hier? Man denkt ernsthaft daran, dass man ja die Heizung anstellen könnte. Wenn man heisse Luft transferieren könnte, würde es ja ausreichend sein, wenn man im Mittelmeer 10 Grad absaugt und bei uns wieder einbläst. In Griechenland und anderen Ländern würde es ein wenig kühler werden, aber immer noch warm genug bleiben. Und uns wäre damit auch geholfen. Dann hätten wir hier ca. mitte 20 Grad, das wäre total ausreichend.

Die Heizung bleibt natürlich aus. Stattdessen nehme ich jetzt ein heisses Bad!

Eine klare Linie II

Um es gleich vorweg zu nehmen: Meine Meinung, die ich im vorigen Beitrag kundgetan habe, vertrete ich auch weiterhin.

Ich will hier aber auf einige Kommentare eingehen, angefangen bei KoRa, ob sie nun hier noch liest oder nicht:

Ich habe lange überlegt, wie ich, als Wähler einer demokratischen Partei, reagieren würde, würde ich hinter der Mauer leben und mich würde jemand ansprechen, dass der Osten jetzt blau ist, besser gesagt, rechtsextrem. Übrigens gibt es bei uns im Kreis 3 Orte, Juliusburg, Basedow und Lanze, in denen die AfD mit jeweils ca. 25 % an die erste Stelle gewählt wurde. Auch hier könnte man, würde ich in einem dieser Orte leben, entsprechende Vorhaltungen machen. Ich hätte dafür vollstes Verständnis. Und ich würde mich schämen! Ich würde vielleicht antworten: Was ist sind das nur für Ärsche, die hier die AfD gewählt haben, die sind so bescheuert, die sind so dumm, und ich lebe mit meiner demokratischen Ansicht leider mittenmang.
Meine angeblich vorgefertigte Meinung basiert auf jahrelangen geschäftlichen Erfahrungen, die ich mit Polen hatte und beziehe ich auch aus seriösen Quellen. Ausserdem gilt hier das geflügelte Wort, wenn Autos geklaut werden: Kaum gestohlen – schon in Polen. Selbst die Polizei äusserst sich ähnlich wenn ein Autodiebstahl angezeigt wird.

Und damit komme ich zu der Frage vom Oma Schlafmütze „Was hast du denn getan? Und hat es etwas am Wahlergebnis geändert?“:

Ich habe mal durch mein Blog geblättert weil ich weiss, dass ich nicht erst seit ein paar Wochen gegen die AfD zu Felde ziehe. Bereits 2015 habe ich über die Kackblauen geschrieben. Und wer sich die Mühe macht, in der Suchfunktion nach der AfD zu suchen, wird sehr viele Beiträge von mir zu dem Thema finden. Ich habe sie nicht gezählt, ich muss mich nicht weiter rechtfertigen, das ich bereits vor 9(!) Jahren zur AfD geschrieben habe, muss reichen. Desweiteren trage ich mit Stolz einen Button vom Volksverpetzer „FCK AFD“, ebenso eine Einkaufstasche mit dem selben Slogan. Weiters war ich hier in der kleinen Stadt an der Elbe auf einer Demo gegen rechts. Konnte ich damit das Wahlergebnis beeinflussen? Vielleicht, man wird es nie beziffern können. Was ich aber möchte ist, dass ich meinen Enkelkindern mal erzählen kann, was ich versucht habe zu tun, sollten sie mich eines Tages mal fragen müssen: Und was hast du dagegen getan? Ach ja, nochwas, Oma Schlafmütze: Es ist mein Blog und ich vertrete hier meine Meinung, im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und nicht alkohohlumnebelt. Nur weil ich mal nicht auf harmlos und lieb tue, bin ich betrunken? Ich würde mich nicht anders äussern, wenn ich in einer kleinen Mietwohnung leben würde, was ich bereits vor vielen Jahren getan habe. Ich bin nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren.

Trude hat mir vorgeworfen, ich würde intolerant sein. Kannst du mir bitte sagen, wo ich intolerant bin? Die von dir erwähnten „Verallgemeinerungen“ sind durch Fakten belegt. Klar, nicht alle Polen klauen Autos, nicht alle Polen sind der katholischen Kirche hörig. Aber wie sagt man: Mitgefangen – mitgehangen. Wie ich weiter oben schon sagte: Als Angehöriger einer Nation, eines Bundeslandes, eines Dorfes auf Missstände angesprochen, würde ich mich schämen. Wissend, dass es so ist wie es ist, müsste ich doch zugeben, dass es so ist. Ich kann das doch nicht ignorieren und sagen: Ich war das aber nicht!

Nun etwas allgemeiner:
Über das Ziel hinausgeschossen? Womit? Ich würde auch in einem persönlichen Gespräch in meinem Freundeskreis nicht anderes sagen. Warum soll ich das also nicht öffentlich schreiben was ich denke? Vielleicht ist meine Wortwahl etwas drastisch, ich bin nun mal kein Diplomat.

Ich bin nicht wütend über das Ergebenis, ich bin wütend über die dummen dummen Menschen. Wie Analytiker herausgefunden haben wollen, sind ein Grossteil der „blauen Wähler“ keine Protestwähler sondern wählen Faschismus aus Überzeugung. Das macht mir Angst! Wie dumm muss man sein! Haben die das Programm, die Ziele der AfD nicht gelesen? Sind sie daran hängengeblieben, die Ausländer abzuschieben, was allein schon sehr fatal wäre, wie die wissen, die eine entsprechende Bildung haben? Wie man weiss, lassen sich dumme Menschen, denen es an Bildung mangelt, sehr leicht manipulieren.

Zum Schluss noch ein Satz, den ich schon öfter hier geschrieben habe, wie auch als Kommentar woanders:

Man wählt keine Nazis – auch nicht aus Protest!


Ich hoffe, es kann verhindert werden, dass die AfD ihre Ziele jemals anwenden kann. Ich hoffe, dass unsere Demokratie Bestand haben wird. Unser Grundgesetz ist ein hohes Gut, dass es zu erhalten gilt!

Die obigen Zitate habe ich auf der Instagramseite faschismusistkeinmeinung entdeckt. Dort kann man auch die Quellenangaben zu den Zitaten nachlesen.

Eine klare Linie


Der Osten ist blau! Man kann aber auch sagen: Hinter der Mauer ist es blau!

Hat man bei der Wiedervereinigung damit rechnen können, dass die Menschen in den neuen deutschen Bundesländern Nazisympathisanten sind, dass die eine anerkannte rechtsextremistische Partei wählen würden, so sie es denn eines Tage geben würde?

Ich frage mich heute, was schlimmer wäre: Ein rusisscher Vasallenstaat in direkter Nachbarschaft zu Deutschland oder ein Nazistaat innerhalb Deutschlands?

Haben die „da drüben“ den Schuss nicht gehört? Lassen die sich nur davon einlullen, dass die Nazis fordern, die Ausländer müssen weg? Denn diese Forderung steht an oberster Stelle bei denen die die braune Kacke gewählt haben. Sind die alle so strohdumm und haben sich nicht weiter damit beschäftigt, was die Ziele der AfD sind, sollten sie, was bitte nie nie nie geschehen möge, entsprechende Entscheidungebefugnisse haben? Wissen die nicht, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zusammenbrechen würden, wenn die Ausländer weg wären?

Ich glaube, ich schaue jetzt lieber weiter der Katze beim Schlafen zu als mich über diese scheiss Ignoranten hinter der Mauer aufzuregen.

Wer mag, kann ja nun gerne verbal auf mich einschlagen wegen des Vergleiches mit der Mauer. Ich habe mich seinerzeit über die Wiedervereinigung sehr gefreut. Dieses Regime, dass seine Menschen einsperrte, dass seine Menschen erschiessen liess, war unerträglich. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war Oscar Lafontaine seinerzeit gegen die Wiedervereinigung. Was für ein Arsch habe ich damals gedacht. Aber vielleicht hatte er ja recht.

Katzenstress

Wir haben keinen Stress mit den Katzen, die Katzen haben miteinander Stress. Was ist passiert?:

Beide lieben es ja, auf unserem Arbeitstisch zu liegen und sich verwöhnen zu lassen. Glinda lag gestern bei mir und wollte in dem Moment vom Tisch springen, den Elphie sich ausgesucht hatte, an der selben Stelle auf den Tisch zu springen. Das war natürlich keine böse Absicht, nur das wissen die Katzen nicht.

Beide jagten sich daraufhin mehrmals mit fauchen, knurren und schreien durch die Wohnung. Mir gelang es, Glinda mit viel Körpereinsatz einfzufangen, die hinter Elphie her war. Mit streicheln und zureden gelang es mir, Glinda zu beruhigen. Bernd gelang es unterdessen, Elphie im Schlafzimmer einzusperren, mit ihm zusammen. Normalerweise ist die Tür immer offen. Aber das war natürlich jetzt kein Dauerzustand.

Sobald die Tür wieder offen war, gingen die Katzen wieder aufeinander los, es wurde geschrien und gefaucht, Haarbüschel flogen durch die Wohnung, Elphie bekam einen Schlag auf die Nase, auf der eine kleine Wunde und ein kleiner Kratzer zu sehen sind. Nachdem die Katzen einige Zeit getrennt waren, Glinda auf der Terrasse, Elphie in der Wohnung, beruhigte sich die Lage. Elphie zog sich ins Schlafzimmer zurück. Sie lag den ganzen Tag dort auf der Decke, auf der Glinda nachts liegt. Glindas Verhalten war nahezu normal, fast so, als sei nichts gewesen. Elphie bekam Futter und Wasser hingestellt, die Schlafzimmertür blieb offen.

Als wir schlafengingen, lag Elphie immer noch auf der Decke, Glinda schlief auf einem ihrer Schlafplätze. Bei einem nächtlichen Klogang sah ich Elphie immer noch bei uns liegen, Glinda lag im Arbeitszimmer. In den frühen Morgenstsunden hörte ich ein kurzes Fauchen. Glinda muss auf Wanderschaft gegangen sein.

Beide Katzen waren im Schlafzimmer als ich heute morgen aufstand. Sie beschnupperten sich Nase an Nase, bis Elphie plötzlich kurz fauchte. Elphie stromert jetzt wieder durch die Wohnung, sie liegt nicht mehr zurückgezogen im Schlafzimmer. Man merkt ihr aber noch an, dass sie etwas verunsichert reagiert in Glindas Anwesenheit. Die Lage scheint sich zu normalisieren.

Wir hatten schon zweimal ähnliche Vorfälle, in denen eine der Katzen sich durch die andere bedroht fühlte obwohl das gar nicht der Fall war. Es waren einfach nur zufällige Ereignisse, die sie aufeinander sauer gemacht haben. Sie können natürlich nicht erkennen, dass das keine Absicht ist.

Erst später am Tag gestern haben wir entdeckt, dass der gläserne Lampenschirm einer kleinen Leuchte zerbrochen war. Spitze Scherben lagen verstreut um die Leuchte herum, einige steckten auch noch in der Leuchte selbst. Zum Glück ist dabei nichts passiert.

Überraschung!

Der Gatte kam gestern nach Hause und fragte nach dem Begrüssungskuss: Was essen wir morgen? Ich: Brötchen, wie immer. Er: Aber ich habe morgen schon frei, ich bummel Überstunden ab!

Ich muss dazu sagen, dass wir nicht kochen wenn mein Schatz arbeiten muss. Wenn er nach Hause kommt, gibt es Brötchen. Nur an Wochenenden, Feiertagen und sonstigen freien Tagen wird gekocht.

Der Speiseplan für 4 freie Tage stand schon in groben Zügen fest. Und nun 5 freie Tage, was natürlich schön ist. Wir geniessen die gemeinsame Zeit. Aber jetzt musste noch ein Tag eingeplant werden. Das haben wir natürlich geschafft. Irgendwas finden wir immer.

Und jetzt freuen wir uns auf 5 gemeinsame Tage mit ausschlafen, ein Gläschen Wein zum Essen, in der Sonne sitzen. Das Leben ist schön.

100. Geburtstag – 4. Todestag


Heute wäre meine Mutter 100 Jahre alt geworden, heute vor 4 Jahren ist sie gestorben, im Alter von 96 Jahren. Ich habe sie an ihrem Geburtstag noch im Seniorenheim besucht, wo ich sie schlafend in ihrem Bett vorfand. Ich habe ihr irgendwas erzählt. Ihr Telefon klingelte, es waren wohl Personen, die ihr zum Geburtstag gratulieren wollten. Ich bat eine Pflegerin, das abzustellen. Irgendwann bin ich nach Hause gefahren. Am Nachmittag erhielt ich den Anruf vom Heim, dass sie gestorben sei.

Ich denke oft an meine Mutter. Es gibt im täglichen Leben immer mal kleine Dinge, die mich an sie erinnern. Da ist z.B. der Raps, der um ihren Geburtstag herum in volle Blüte stand. Sie liebte die gelben leuchtenden Rapsfelder. Irgendeine Situation mit unseren Katzen lässt mich an Mutter denken: Was hätte sie wohl gesagt wenn sie das gesehen hätte? Sie mochte Katzen. Wetterereignisse, wie z.B. aufziehende Gewitterwolken mit ihren hohen „Türmen“ – sie sagte dann immer „es türmt“. Ach es gibt noch einige Dinge mehr, die mich oft an meine Mutter denken lassen.

Diese kleinen Dinge sind mir mehr wert, als an den Gedenktagen an ihrem Grab zu stehen. In den vergangenen 4 Jahren war ich wohl nur 2 oder 3 Mal in Lübeck auf dem Friedhof an unserem Familiengrab.

Mutter war eine lebensbejahende Frau, ein Familienmensch. Ihren 100. Geburtstag und den 100. Geburtstag meines Vaters haben wir ja mit der Familie bereits im April gefeiert.

Heute Abend werde ich mit meinem Schatz einen Schnaps auf Mutter trinken. Prost!

Das Foto habe ich auf ihrem 94. Geburtstag aufgenommen.

Eine Nacht mit Musik

Der ESC 2024 ist Geschichte. Ein paar Tage noch werden sich die Gemüter über die dargebotenen Songs und deren Interpreten die Köpfe heissreden, ebenso darüber, dass auch die Politik dort Einzug gehalten hat. Ein weiterer Diskussionspunkt wäre der Ausschluss des Niederländischen Interpreten vom Finale.

Deutschland hat in diesem Jahr einen guten Mittelplatz belegt, nämlich den 12. Platz. Auch in den letzten Jahren war die Vorhersage immer recht positiv – und wir landeten immer ganz hinten. Ich denke mal, ein weniger mehr Show dabei wäre besser gewesen. Optisch war es immer langweilig. In diesem Jahr gab es viel Feuer rund um Isaak. Eigentlich geht es ja um das Liedgut, um die Musik und nicht um die Optik. Es heisst ja auch SONG Contest und nicht SHOW Contest. Aber wenn’s hilft, soll es uns recht sein. In diesem Jahr hat es geholfen.

Das Lied der Schweiz, „The Code“, wurde Sieger. Der Interpret Nemo trug bei seinem Auftritt einen weiten, wehenden Minirock. Zum Glück trug er noch ein Höschen drunter. Der Auftritt selbst bleibt im Gedächtnis hängen. Man wird später sagen: Weiss du noch, der Nemo mit seinem Minirock? Die Musik hatte ich jedenfalls schon gleich nach seinem Auftritt wieder vergessen – wie eigentlich alle Lieder. Es war irgendwie immer das Selbe, was uns zu Gehör gebracht wurde. Es gab vielleicht drei, vier Ausnahmen, die sich vom Einheitsbrei unterschieden. Dazu gehörten Kroatien und Estland. Dem Interpreten aus Finnland, Windows95man, wurde erst zum Ende seines Auftritts das Höschen vom Himmel gelassen.

Nach vielen Jahren, in denen Peter Urban für die Deutschen Fernsehzuschauer das grösste Musikspektakel der Welt moderierte, war in diesem Jahr zum ersten Mal Thorsten Schorn am Mikro, eine gute Wahl, denn seine Kommentare zu den einzelnen Acts waren zum Teil ähnlich böse, wie wir es von Peter Urban gewohnt waren.

Im nächsten Jahr wird der ESC also in der Schweiz ausgerichtet werden. 1956, im ersten Jahr seines Bestehens, gewann die Schweiz den ESC, bzw. Grand Prix Eurovison de la Chanson, wie die Veranstaltung anfangs hiess. Dann nochmal 1988, und in diesem Jahr zum 3. Mal.