Archiv für den Monat: Juni 2006

Lange Leitung

Wie ich am Ende des vorigen Eintrags erwähnte, haben wir derzeit ziemlich arge Probleme, eine Verbindung zum Internet aufzubauen, und das seit Samstag Abend. Heute haben wir uns endlich aufgerafft, bei Hansenet anzurufen. Wie es scheint, konnte der Fehler recht schnell gefunden werden: Unser Splitter ist defekt. Wir werden einen neuen zugeschickt bekommen und hoffen, dass wir dann wieder störungsfrei via Internet in die grosse weite Welt reisen können.

Reise in die Vergangenheit

Ich hatte ja bereits früher erzählt, dass ein ehemaliger Geschäftspartner aus DDR-Zeiten mein Weblog und mich gefunden hat. Man sieht also mal wieder, dass

1. die Schifffahrtswelt klein ist
und
2. die schwule Welt ist klein ist.

Wir verabredeten seinerzeit, dass wir in Kontakt bleiben und uns in Wismar zu einem Gedankenaustausch treffen. Heute war es endlich so weit und Bernd und ich machten uns auf den Weg nach Wismar.

Ich bin zu DDR-Zeiten zwei Mal in Wismar gewesen und hab zusammen mit meinem damaligen Chef die Firma – sie war damals ein VEB – besucht. Telefonisch hatten wir sowieso einen intensiven Kontakt. Leider hatte ich von Wismar selbst damals wenig gesehen. Wir fuhren immer direkt zum Büro am Hafen, gingen später in einem Restaurant essen und fuhren danach wieder zurück nach Lübeck. Ich war also jetzt neugierig, von der Stadt etwas mehr zu sehen.

Wir trafen uns mit Günter und Reiner an einer Tankstelle, wo wir unseren Wagen abstellen konnten. Von dort ging es dann mit Günters Wagen weiter in die Stadt. Bei einem Cappuchino bzw. Kaffee berochen wir uns erstmal ein wenig bevor wir uns auf den Weg zu einem Stadtrundgang machten. Wismar ist zum Weltkulturerbe ernannt worden. Überall gut erhaltene bzw. liebevoll restaurierte alte Häuser, Lübeck nicht unähnlich.

Wahrscheinlich haben die Juroren die Tittentasterstrasse übersehen – sonst wäre es wohl nichts geworden mit der Weltkultur.

Bei aller Kultur hatten wir genügend Zeit und Gelegenheit, über alte Zeiten zu sprechen. Viele Namen tauchten auf, mit denen wir damals einen intensiven Kontakt pflegten. Vor meinem geistigen Auge erschienen Bilder von Personen und Gelegenheiten, bei denen ich diese Leute getroffen habe. Günter war erstaunlicher Weise in der Lage, zu jedem Einzelnen ein paar Fakten zusammen mit Jahreszahlen beizusteuern. Doch irgendwann hatte auch er den Kontakt verloren. Nach der Wende und der Wiedervereinigung hat sich „drüben“ viel verändert. Firmen wurden von anderen Firmen übernommen oder mit ihnen verschmolzen bzw. liquidiert. Die ehemaligen Mitarbeiter wurden in alle Winde verstreut. Meinen Dank an Günter für den geschäftlichen Trip in die Vergangenheit.

Nach einem leckeren Essen am Rande des Martkplatzes von Wismar unter schattenspendenden Sonnenschirm machten wir uns auf den Heimweg. Eine Stunde 15 Minuten dauert die Fahrt über die A20 und A1 nach Hamburg. Wenn ich mich richtig erinnere, hat damals die Reise von Lübeck nach Wismar länger gedauert, was wohl zum Teil auch an der Grenzabfertigung gelegen hat.

Ergänzung: Aufgrund erheblicher Probleme bei der Internetverbindung wird dieser kleine Bericht erst heute, am 13.6.2006 veröffentlicht.

Ab jetzt WM-frei

Holger hat die Aktion „WM-freies Weblog“ ins Leben gerufen. Rechtzeitig vor dem Anstoss habe ich mich der Aktion angeschlossen. Ab jetzt muss ich meine Zunge zügeln. Es gibt Dinge – siehe der heutige Eintrag zu Michael Ballacks Wade -, die mich einfach herausfordern, freche Bemerkungen zu machen. Na, ich hoffe, dass ich es überleben werde, ohne daran zu ersticken.

Ich bin ja eher der Antifussballer während Bernd schon ein gewisses Interesse daran hat und wir uns deshalb einige Spiele auch ansehen werden. Fussball ist ja auch nicht uninteressant. Aber das Gerede im Vorfeld dieser Veranstaltung ist einfach nervraubend.

Und das sollen für die nächsten Wochen die letzten Worte von mir zum Thema gewesen sein.

Das Topthema

Seit Tagen dominiert sie jede Nachrichtensendung: Michael Ballacks Wade. Spielt er oder spielt er nicht? Hat er zu früh mit dem Training angefangen? Hätte er noch warten sollen? Selten sind Körperteile eines Menschen so in das öffentliche Interesse gerückt worden. Die Frage ist allerdings, ob die Öffentlichkeit an der Wade von Michael Ballack überhaupt noch Interesse hat. Durch die massive Bewerbung kann sich das auch leicht ins Gegenteil verkehren und die Ballack-Wade ist mittlerweile den meisten Menschen sowas von egal, dass sie ihm sie ruhig amputieren könnten.

Ich stelle folgende Theorie auf: Die ganze Geschichte über die Wade von Michael Ballack wird absichtlich hochgeputscht. Kann nämlich Michal Ballack nicht oder nur zeitweise Spielen und wird die Deutsche Nationalelf am Ende nicht Weltmeister, hat man eine gute Begründung: Die Wade von Michael Ballack war Schuld.

Ich kann nur hoffen, dass Deutschland frühzeitig ausscheidet damit der grösste Hype um die Fussballweltmeisterschaft so schnell wie möglich vorbei ist.

Ein offenes Ende

Gestern Abend haben wir uns also den Film Das Omen angesehen, Dank Radio Hamburg mit Freikarten. Bevor ich auf den Film eingehe, muss ich wieder mal meine Meinung zum Thema Kino im Allgemeinen kund tun: Es ist einfach nervig. Es raschelt um uns herum – selbst während der spannensten Szenen – wenn die Kinobesucher in ihre Pobcorntüten greifen. Es wird gnadenlos gequatscht – selbst während der spannensten Szenen. Ausserdem frage ich mich immer, was die Menschen dazu veranlasst, nach einer Szene, in der man sich wirklich fürchertlich erschreckt hat, zu kiechern, ja, gar zu lachen. Kino an sich war wieder mal ein Anti-Erlebnis.

Auch im DVD-Zeitalter wird man wohl im Kino immer noch den besten Eindruck von einem Film bekommen, es sei denn, man hat eine excellente Heimkinoanlage, die man ohne Rücksicht auf seine Nachbarn hemmungslos aufdrehen kann. Aufgrund der Grösse der Bilder und der Lautstärke der Töne erschreckt man sich vor der Leinwand wohl doch stärker als zu Hause auf dem Sofa.

Und von solchen Szenen gab es einige, obwohl es nicht unbedingt ein Horrorfilm ist – jedenfalls empfand ich das so. Aber es ist eine spannende Geschichte um den Antichrist, der die Welt ins Chaos stürzen will. Dass die Geschichte so ausgeht wie sie ausgeht, wird in der Endphase allerdings recht schnell klar.

Fazit: Ein spannender Film gepaart mit den Unanehmlichkeiten eines Kinobesuchs.

06.06.06

Die Standesämter haben heute Hochkonjunktur. Viele Paare haben sich entschieden, aufgrund des heutigen Datums den Bund für’s Leben zu schliessen. Es gibt aber auch Menschen, für die der heutige Tag eher eine mystische Bewandnis hat. Jedenfalls ist dieser Tag Grund genug, den Film Das Omen in die Kinos zu bringen.

Für mich scheint der 6. Juni 2006 eher ein Glückstag zu sein:
1. An meinem ersten Urlaubstag scheint endlich die Sonne.
2. Ich habe eben bei Radio Hamburg für heute Abend 2 Karten für den Film Das Omen gewonnen.

Löschen

Jeder hat sich wohl schon mal auf irgendwelchen Seiten für einen Newsletter eingetragen. Eine Zeit lang schaut man sich die empfangenen Neuigkeiten an bis man eines Tages feststellt, dass das, worum es da geht, einen gar nicht mehr interessiert.

Vor Jahren hab ich mich bei einem Weinanbieter eingetragen. Ich erinnere mich nicht, ob ich da mal was bestellt hatte. Wenn ja, habe ich inzwischen andere Anbieter gefunden, bei denen ich mich recht wohl fühle.

Gerade kam mal wieder ein Newsletter von besagtem Weinversand. Ich egriff die Initiative und trug mich aus dem Newsletterversand aus. Als Bestätigung erhielt ich den Vermerk: „Sie sind nicht von nun an eingeschreiben“. Das sieht mir doch ganz stark nach einer Onlineübersetzung aus. Egal, Hauptsache ein Newsletter weniger.

Schon bald die nächste Vorstellung

Viele Menschen geben ihr Geld für Fussball aus, oder hängen jedes Wochenende in Kneipen und Clubs rum, oder hängen sich ihr Geld als Klamotten auf den Leib, oder schmieren es sich als Schminke ins Gesicht, oder kaufen Schuhe bis der Schuhschrank platzt. Und wir? Wir gehen im nächsteh Monat wieder ins Operettenhaus zu Mamma Mia.

Nun ist es aber nicht so, dass wir viel Geld für die teuersten Karten ausgeben (können). Doch ein Angebot, an günstige Karten für die teuersten Plätze zu kommen, muss man annehmen – wenn man Mamma-Mia-Fan ist.

Anlässlich der heutigen Eröffnung des Spielbudenplatzes, an dem das Operettenhaus liegt, gibt die Karten nur heute für 49,00 Euro, nur für Vorstellungen bis zum 30. Juli. Klar doch, dass wir da zugreifen mussten.

Titanic – das Musical, haben wir 15 Mal gesehen, und auch nur deshalb, weil es zum Ende der Spielzeit so günstig angeboten wurde. Ich gebe zu, dass wir es uns sonst auch nicht leisten könnten, so oft ins Musical zu gehen.

Das Virus

Heute vor 25 Jahren wurde im wöchentlichen Bulletin der Gesundheitsbehörde Amerikas ein Bericht über eine misteriöse Krankheit veröffentlicht. Fünf Patienten waren bereits an dieser Krankheit gestorben. Die Krankheit erhielt ein Jahr später den Namen AIDS.

Viel Forschungsarbeit wurde in diese Krankheit gesteckt. So fand man u.a. heraus, dass AIDS viel älter ist. Es wird vermutet, dass bereits zwischen 1920 und 1930 in Afrika das Virus auf den Menschen übertragen wurde. Eine gesicherte Infizierung eines Menschen stammt aus dem Jahr 1959. 1978 erkrankte der erste Deutsche an dieser Krankheit.

Nach der besagten Veröffentlichung am 5. Juni 1981 begannen die medizinischen Forschungen, die leider immer noch nicht dazu geführt haben, einen Impfstoff zu entwickeln.

Das Zeichen der Solidarität mit AIDS-Kranken, die rote Schleife wird zum ersten Mal im Jahr 1991 getragen.

Always on tour


Meine 82-jährigen Eltern sind zu bewundern: Gestern verabschiedeten sie sich telefonisch bei uns zu einer 7-tägigen Busreise. Seit heute morgen 06.00 Uhr sind sie in Richtung Maria Alm in Österreich unterwegs, ohne Zwischenübernachtung.

Am Montag nächster Woche kommen sie zurück. Gleich am nächsten Tag machen sie eine Tagesfahrt mit dem Nautischen Verein Lübeck. Mittwoch haben sie dann „frei“. Donnerstag geht es wieder auf Tour, und zwar mit dem Bus zu einem Taugesausflug nach Soenderborg in Dänemark. Freitag haben sie wieder „frei“. Für Samstag haben sie eine Einladung nach Hamburg. Freunde von meinen Eltern feiern den 40. Geburtstag ihrer Yacht auf der Bauwerft in Hamburg-Harburg.

Ich hoffe, sie können noch lange gemeinsam ihre Fahrten machen.