Ein meeting und noch eins und noch eins

Ich lese Blogs, viele davon werden von Damen geschrieben, die noch berufstätig sind – sofern man Qutschen als Beruf definieren kann. Ich lese in den Blogs nämlich, dass es viele meetings gibt. Gerade las ich, dass auf ein meeting das nächste folgte und das nächste usw. und zwar ununterbrochen von 9 Uhr bis 15:45 Uhr.

Wird da auch mal gearbeitet? Wer erledigt die anfallende Arbeit? Vermutlich von Personen der unteren Gehaltsstufen. Und die, die das meiste Geld bekommen, quatschen dumm rum.

Ich glaube, dass viele Produkte wesentlich preisgünstiger sein könnten, wenn der quatschende Wasserkopf erheblich reduziert werden würde.

Zeppelin – ein Musical


Zeppelin, so der Titel des brandneuen Musicals. Die Welturaufführung fand am 16. Oktober 2021 statt. Jeder kennt die tragische Geschichte des Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“, der bei der Landung in Lakehurst in Flammen aufging. Der Titel „Graf Zeppelin“ wäre dem Musical eher gerecht geworden.

Als ich vor ein paar Monaten entdeckte, dass es ein neues Musical geben würde, nämlich „Zeppelin“, dachte ich, das wäre doch ein Geburtstagsgeschenk für meinen Schatz, zu verbinden mit einem Besuch bei unseren Freunden in München. Frank, unser Freund, den mein Mann mit in die Ehe gebracht hat, war auch interessiert. Wir sendeten ein paar Nachrichten hin und her, der Termin wurde ausgemacht und Tickets, Flüge und Hotelzimmer gebucht. Mein Mann war begeistert über dieses Geschenk. Am vergangenen Freitag, eine Woche nach der Welturaufführung, war es endlich soweit, wir saßen gespannt im Festspielhaus Füssen und harrten der Aufführung. Kurz vor dem Beginn gab es dezenten Beifall. Was ist jetzt los? Der Komponist des Musicals, der Großmeister des ESC, Ralph Siegel, betrat das Parkett und setzte sich auf einen Platz. Dann begann die Vorstellung, also nicht die des Ralpf Siegel, sondern die des Musicals.

Ich möchte hier jetzt nicht den Inhalt des Stücks komplett wiederholen. Ein paar kritische Anmerkungen seien mir aber gestattet.

Es geht in dem Stück zwar um den Zeppelin, der am 6.Mai 1937 in Lakehurst bei der Landung in Flammen aufging. Der Grund dafür konnte ja nie wirklich geklärt werden, was am Ende des Musicals in verschiedenen Kommentaren auch widergespiegelt wird. War es ein Blitz, ein Schuss, ein Attentat – man weiß es nicht. Gerüchte eines blinden Passagiers werden während der Handlung eingestreut. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Leben des Grafen Zeppelin.

Die Handlung springt vor und zurück, beginnend mit dem Jungen Ferdinand Zeppelin, der eine Tuchfabrik erben soll, die er dann doch nicht erbt. Militärausbildung, Bürgerkrieg in Amerika, Heirat – dazwischen Einblendungen von Überfahrten nach Amerika mit dem Zeppelin inklusive Unterhaltungsprogrogramm an Bord der Riesenzigarre. Dann wieder zurück in das Leben des Grafen, wieder nach vorn – es ist ein einziges Durcheinander, welches nur zu verstehen ist durch Texteinblendungen oberhalb der Bühne, was denn jetzt in den nächsten Minuten zu sehen ist.

Cut! Vorhang! Königshof mit Karl I. von Württenberg, der als Tunte auftriftt, was er nach meiner Recherche auch war. Cut! Vorhang! Varietee in Berlin. Cut! Graf Zeppelin heiratet. Cut! Bühnenüberschrift, was die nächste Szene zeigt, und so geht es weiter und weiter, vor und zurück, mit einem Wort: Chaos.

Die Szenenübergänge wirkten unferting und planlos. Eine ordentlche Inszenierung kommt ohne ergänzende schriftliche Hinweise aus. Man muss das aus dem Fortgang der Story auf der Bühne erkennen können.

Der 2. Akt begann mit einer Ballettszene, in der für Staubsauger geworben wurde – weil ein Staubsaugervertreter an Bord der Hindenburg war, der in die USA wollte. Diese Szene war so überflüssig wie in Kropf, wir konnten nur mit dem Kopf schütteln.

Die Idee zu dem Musical, sowie die Kompositionen und die Texte, stammen von Ralph Siegel. Es heißt, er habe sein Privatvermögen für diese Produktion belastet. Es war sein Traum, ein Musical auf die Bühne zu bringen. 5 Jahre hätte er an dem Projekt gearbeitet. Das Buch schrieb Hans Dieter Schreeb. Die Regie lag bei Benjamin Sahler. Wer von den Dreien jetzt die Idee von Vor- und Rückgriffen hatte, wissen wir nicht. Nach unserer Meinung ist das gründlich danebengegangen – und da waren wir 4 uns einig. Die Musik enthält einige Ohrwürmer, die Texte sind in Teilen flach, ein Beispiel: Oh Ferdinand, gib mir deine Hand!

Für die Inszenierung konnten einige in der Musicalszene bekannte Namen angeworben werden: Patrick Stanke, Uwe Kröger, Mathias Edenborn und Kevin Tarte. Die Protagonisten agieren und singen toll, herrausragend Kevin Tarte. Außerdem stand Sigmar Solbach auf der Bühne, bekannt aus diversen Fernsehrollen, mit seiner markanten und kräftigen Stimme.

Fazit: Es scheint, als wollten Ralph Siegel oder Hans Dieter Streeb in dieses Musical alles hineinpacken, was die Geschichte hergibt, angefangen im jungen Knabenalter von Ferdinand Graf von Zeppelin bis zu seinem Tod 1917, die Zeppelinaera, Rücksckläge bei der Konstruktion, Ballettauftritte und die Nixe im Cocktailglas in einschlägigen Cabarets während des 3. Reiches, Liebschaften, Eifersuchtsdramen, Judenhass – und schließlich das spektakuläre Ende. Kaum was davon bringt die Geschichte auf der Bühne voran, vieles ist verzichtbar und man fragt sich: Was soll das jetzt? Und wie weiter oben erwähnt – ohne die Textüberschriften bliebe vieles im Dunkeln.

Am Ende der Vorstellung gab es standing ovations. Wir hätten nicht große Lust gehabt, uns dem nicht anzuschließen. Aber wir wollten dann ja auch sehen, was auf der Bühne noch passiert. Unser Freund Thomas hat 50 Personen beim Schlussapplaus gezählt, die auf der Bühne den Dank des Publikums entgegennahmen. Man hat da wirklich aus dem Vollen geschöpft, wie auch viele Theaterideen in das Stück hineingestopft wurden, weniger wäre mehr gewesen – Theater, Theater, gesungen von Katja Epstein und komponiert von ….. Ralph Siegel. Er selbst erschien auch auf der Bühne um den Beifall entgegenzunehmen. Üblich ist das eigentlich nur bei der Uraufführung bzw. bei Premieren.

Zeppelin war das 40. Musical, welches ich mit meinem Schatz zusammen gesehen habe, also ein kleines Jubiläum.

Nach der Vorstellung löschten wir unseren Durst an der Bar mit einer Schorle, serviert in stilvollen Gläsen. Wie wir da so standen und schlürften, wurde der Meister in einem Rollstuhl herangeschoben und direkt neben uns platziert. Fans konnten sich mit Ralph Siegel fotografieren und sich ein Autogramm von ihm geben lassen. Na ja, wer’s braucht!

Hexen in Hamburg II

Vor 2 Wochen hatten wir uns ja die mit Spannung erwartete Neuinzsenierung des Musicals „Wicked – die Hexen von OZ“ angeschaut. Am vergangenen Samstag waren wir zum zweiten Mal in der Vorstellung. Beim Essen sagte ich zu Bernd: Ich freue mich, ins Theater gehen zu können, ich freue mich aber nicht wirklich auf das Musical.

Manchmal ist es ja so, dass man in ein Stück „hineinwachsen“ muss. Das ist mir seinerzeit bei Cats so gegangen, wie auch bei dem Musical Tanz der Vampire. Ich hatte also Hoffnung für den Theaterabend.

Während ersten Teil der Vorstellung saß ich also in Reihe 6 und ließ mich berieseln. Ich hätte auch im Kino oder vor dem Fernseher sitzen können. Das Musical berührte mich nicht wirklich, da konnte mir auch das Talent der Protagonisten nicht helfen. Vielleicht hätte ich mich mehr auf Spiel und Gesang konzentrieren sollen als auf das Drumherum. Der Höhepunkt war das Ende des ersten Teils, als die grüne Hexe Glinda mit ihrem Besen sich erst in die Luft erhob, dabei gesungen hat und mit dem Höhepunkt des Liedes schwebte sie singend über das Publikum hinweg. Diese Szene ist wahrlich wirklich toll mit der Musik und dem Gesang abgestimmt.

Nach der Pause ließ ich mich mehr einfangen. Es wurde sehr spannend und die Darsteller spielten und sangen wirklich toll. Ich sitze ja sehr gern in den vorderen Reihen. Von dort aus lässt sich die Mimik der Sängerinnen und Sänger am besten beobachten. Obwohl mir die Handlung ja inzwischen gut bekannt ist, war ich voll dabei – im Gegensatz zum ersten Teil.

Gestern, am Tag nach der Aufführung, sprachen Bernd und ich über den Theaterabend. Wir sind beide der Meinung, dass wir uns das Musical in dieser Inszenierung nicht nochmal anschauen müssen. OK, wenn aus unserem Freundeskreist jemand fragt, ob mir mitwollen, würden wir uns das vielleicht überlegen. Aber von unserer Seite fragen wir nicht, ob jemand mit uns das Hexenmusical anschauen möchte.

Wir sind große Fans der alten Inszenierung, sind deshalb nach Stuttgart geflogen und nach Oberhausen gereist, nur um „Wicked“ zu sehen. Ob das auch mit dieser Inszenierung der Fall gewesen wäre? Ich weiß es nicht, jedenfalls nicht im Vergleich alt gegen neu. Wenn wir nur diese neue Inszenierung kennen würden – vielleicht. Ich bin mir aber wirklich nicht sicher.

Am kommenden Samstag schauen wir uns Deutschlands neuestes Musical an, welches am Samstag Welturaufführung hatte. Vielleicht reisen wir deshalb nochmal nach München. Wer weiß das schon. Ich werde berichten.

Was übrigbleibt

Im vorigen Jahr starb meine Schwiegermutter kurz vor ihrem 80. Geburtstag. Bei uns im Keller stand noch ein Karton mit ihrem „Büro“, allerhand Papierkram. Um sowas zu sortieren und ggf. zu entsorgen, bedarf es Lust darauf, das endlich zu erledigen. Das ist so ähnlich wie mit der Steuererklärung.

Gestern habe ich mich dazu durchgerungen, den Papierkram zu sichten. Es ist nicht mehr übriggeblieben als ein schmaler Ordner, der jetzt nur noch ein paar Urkunden und die Rechnung vom Bestatter enthält. Alles andere bringen wir demnächst zum Schreddern. Versicherungspolicen, Rentenbscheid, Rechnungen, Kontoauszüge usw.gehören nicht in den Altpapiercontainer.

Das „Büro“ meiner Mutter, die ebenfalls im vorigen Jahr gestorben ist, ist etwas umfangreicher. Dazu bedarf es etwas mehr Zeit, das erledigen.

Unterschiedliche Strömungen

Wir auch nur irgendwie mit dem Meer zu tun hatte, lernt es, das Wetter zu beobachten. Meine Eltern besaßen ja Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts bereits ihre erste kleine Motoryacht. Die Wochenenden und Ferien verbrachten wir im Sommer an, bzw. auf der Ostsee. Während der Zeit lernte ich bereits viel über Wind und Wetter, allein durch das Zuhören wenn sich die Erwachsenen unterhielten. Abgelegt ich die Wetterbeobachtung nie, nehmen Wind und Wetter doch auch Einfluss auf das tägliche Leben.

Wenn man ein Auto zur Verfügung hat, ist man vom Wetter ziemlich unabhängig. Da der Wagen aber jetzt von meinem Schatz okkupiert wird, mache ich viele Besorungen per pedes, was ich auch sehr gern mach, Bewegung tut gut und ich bewege mich eh viel zu wenig. Sitzen ist das neue Rauchen.

Notwendige Einkäufe plane ich also nach der Wettervorhersage, nach dem Motto: Übermorgen soll es Regen geben, ich geh dann morgen schon los.

Heute habe ich unterschiedliche Luftströmungen beobachten können:
Leichte tiefhängende Wolken kommen aus Nord-West, hohe Wolken ziehen von Norden her über den Himmel. Hier unten, sozusagen in Wohnhöhe, küselt der schwache Wind, zu erkennen an den Abgasen aus dem Schornstein gegenüber, die ständig in eine andere Richtung wehen, meistens sogar konträr zu den beiden Hauptwindrichtungen weiter oben.

Ich liebe Wetter!

Woanders

Ich lese viele Blogs in meiner morgendlichen Blogrunde. Nicht alle sind in meiner öffentlichen Blogroll gelistet, das würden den Rahmen sprengen. In meinem Browser gibt es einen Ordner „Blogs“. Alle Tabs werden geöffnet und so kann ich die Blogs gleich wieder wegklicken, in denen es nichts neues gibt.

Wir kennen das: Gibt es heute irgendwas, was ich ins Blog schreiben könnte, fragen wir uns. Nein, es gibt nichts. Also lassen wir das. Aber zu schreiben, dass es nichts zu schreiben gibt, ist eine Kunst, das muss man erstmal schaffen.

Diesen Zustand kann man gerade bei „hmbl“ nachlesen. Sehr beeindruckt hat mich die Beschreibung des eigenen Ichs an so einem Tag, an dem es nichts zu schreiben gibt: Einfach so vor mich hin zu sein. Und das beschreibt es verdammt ganz genau auf den Punkt.

Verstöpselt und verkabelt


Aus Gründen hielt es meine Hausärztin für ratsam, dass ich mich einem Langzeit-EKG unterziehe. Gesternmorgen wurde ich in der Praxis des Kardiologen verkabelt, mit der Auflage, nicht zu baden und nicht zu duschen.

Das Aufzeichnungsgerät ist etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, nur hing mir das ganze Genök mitsamt den Kabeln vor meinem Bauch. Ich hatte mir zum Glück meinen Hoodie angezogen, da fällt das nicht so auf, wenn der Bauch etwas weiter vorwölbt.

Gespannt war ich auf die Nacht. Und was soll ich sagen: Eigentlich war das überhaupt nicht störend. Trotzdem habe ich nicht so gut geschlafen, wohl eher oberflächlich, im Unterbewusstsein immer die Taschache, dass da was ist, was da nicht hingehört und was eventuell abreißen könnte.

Seit 9 Uhr heute morgen bin ich befreit. Nach dem Auslesen der Daten bestätigte mir der Kardiologe, dass alles in Ordnung sei. Perfekt!

Auf dem Heimweg habe ich dann noch schnell ein paar Zutaten für unser Essen für morgen besorgt. Zu Hause habe ich dann erstmal ausgiebig geduscht. Jetzt bin ich sauber und wach und kann den Tag genießen.

Katze im Karton


Katzen lieben Kartons. Sobald eine neue Sendung angekommen ist, wir sie eingehnd beschnuppet und inspiziert, erstmal äußerlich. Sobald der Karton geöffnet wurde, steigt eine Katze in den Karton hinein, egal, ob der Inhalt schon entfernt wurde oder noch drin ist. Meistens ist es so, dass die Katzen das Interesse am Karton nach wenigen Tagen verlieren – bis ein neuer Karton da ist.

Wusstet ihr, das Amazon von Katzen gegründet wurde? Nein? Weil sie dann oft einen neuen Karton zur Verfügung haben.

Elphie hat einen neuen Lieblingskarton. Sie benutzt ihn sehr gern als Schlafstatt. Das Katzenbett steht im Wohnzimmer herum (was tut man nicht alles für sein Haustier), auch wenn es nicht sehr aufgeräumt aussieht. Aber für unsere beiden Katzen tun wir fast alles.

Wir wissen gar nicht mehr, was uns in dem Karton geliefert worden ist. Egal, hauptsache die Katze hat Spaß damit. Und das hat Elphie, sonst würde sie nicht da liegen und grinsen.

Unnötige Floskel

„Ich würde gerne …“, gerne auch „Ich würde mir wünschen …“, dieses „würde“ im genannten Zusammenhang hört und liest man fast täglich.

Wer uns kennt weiß, dass wir den ganzen Tag lang Radio Hamburg hören. Man versucht dort, Verkehrsteilnehmer möglichst schnell über Störungen, und auch mobile Blitzer, zu informieren. Zu diesem Zweck rufen Autofahrer dort an, meistens mit diesen Worten „Ich würde gerne einen Stau melden, und zwar ….“ Ich frage mich dann jedes Mal: Warum tust du das denn nicht? Sag doch einfach, dass du einen Stau meldest, oder einen Unfall oder was auch immer.

Das gilt auch für die Floskel „Ich würde mir wünschen“. Die Frage ist z.B., wann es sich die Person wünschen würde, oder warum. Wünsch es dir doch einfach und sage: Ich wünsche mir, dass …“ Warum muss da immer das unsägliche „würde“ auftauchen?

Klingt die Aussage dann seriöser oder gebildeter wenn man das Wörtechen „würde“ einbaut? Wenn man genau hinhört, ist das in den meisten Fällen totaler Blödsinn und vollkommen überflüssig.