Ob es hilft?


Bernds Mutter ist fast 3 Jahre tot. Immer wieder bekommen wir Werbung, die an sie adressiert ist. Da mein Schatz seinen Namen bei unserer Heirat behalten hat, steht der Nachname am Briefkasten, den auch meine Schwiegermutter hatte.

Vielleicht hilft ja dieser drastische Kommentar auf dem Umschlag, die Dame endlich auch als Karteileiche zu tilgen. Hoffnung habe ich allerdings nicht.

Das perfekte Ei


Es geht hier nicht um das Innere eines gekochten Eis, z.B. ob ein Frühstücksei nun eher 3-1/2 oder 4-1/2 Minuten zu kochen hat, oder irgendwas dazwischen, und ob das Ei nach der Eieruhr gekocht wird oder nach Gefühl. Man kennt den Sketch von Loriot „Das Frühstücksei“.

Hier geht es um das Äussere eines hart gekochten Eis. Ich hatte ja schon mal darüber geschrieben, dass ich immense Probleme mit dem Abpellen habe und sehr viel hartes Eiwess an der Eierschale kleben bleibt. Ich war erstaunt, dass es viele Tipps zu dem Problem gab.

Inzwischen habe ich die ultimative Weise herausgefunden, wie es für mich am besten funktioniert:

Die Eier kochen und dann im Topf erschrecken, äh, abschrecken, also kaltes Wasser über die Eier laufen lassen.
Jedes Ei an der Seite, an der es angepiekt wurde, anditschen und wieder in das kalte Wasser legen.
Soviel Wasser abgiessen, dass die Eier gerade so mit Wasser bedeckt sind.
Deckel drauf und ordentlich schütteln, so richtig kräftig.

Die Schale ist dann richtig brüchig und kann leicht abgepellt werden. Das Ei bleibt fast immer unversehrt. OK, es gibt ab und zu einen leichten Pellverlust, der ist aber zu vernachlässigen. Das Ei auf dem Foto ist jedenfalls so glatt wie ein Babypopo.

Und da taucht die Frage auf: Darf man das überhaupt noch sagen oder gilt das schon als Pädophilie? Man muss ja heute vorsichtig sein mit dem was man sagt, sonst wird man schnell in irgendeine Ecke gestellt.

Entspannung und Vertrauen


Nachdem ich heute sogar zweimal eine Milchtrittmassage bekommen habe, legte Glinda sich auf den Tisch und schlief ein.

Bei Katzen ist der Bauch eine Stelle, an der sie angreifbar sind. Wenn sie sich so hinlegen wie auf dem Foto und dann auch noch schlafen, zeugt das von absolutem Vetrauen und dem Wissen: Hier passiert mir nichts.

Veränderungen


Dem Einen oder der Anderen wird es vielleicht schon aufgefallen sein: Ein paar Fotos, die ich in den letzten Tagen in meine Blogtexte eingebunden habe, haben ein anderes Format. Statt 4:3 ist das Seitenverhältnis jetzt 16:9. Das ist zeitgemäss und passt für alle gängigen Monitore. Der Wilhelm hatte kürzlich darüber geschrieben (ich finde aber seinen Blogtext zu dem Thema nicht mehr) und mein Mann hat auch vorgeschlagen, dass ich das doch bitte ändern sollte.

Ein paar Farbtupfer mussten heute für ein Foto im neuen Format herhalten. Ganz deutlich ist zu erkennen, dass das Foto unpünkltich ist: Es fängt unten zu früh an und hört oben zu früh auf, ich habe der Laterne den Deckel abgeschnitten. Das bedeutet also, dass ich mehr üben muss.

Meine kleine Kamera und die Handykamera habe ich schon umgestellt. Jetzt heisst es aber, mich bei Fotoaufnahmen an das Format zu gewöhnen. In der Breite passt jetzt mehr auf das Bild, in der Höhe aber weniger. Ob das jetzt besser ist, weiss ich noch nicht. Rein gefühlsmässig finde ich 4:3 besser, ist aber vielleich eine Sache der Gewöhnung. Einen Weg zurück wird es vermutlich nicht geben, es sei denn ich greife mal auf alte Fotos zurück.

Coffee Table Book I


Wo wohnst du eigentlich?! – Eine Frage die man gern anderen Menschen stellt, die irgendwas nicht richtig begriffen haben, die nicht wissen, was läuft, die nicht wissen, was Sache ist. Wir wohnen seit etwas mehr als 15 in Geesthacht, der grössten Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Als ehemaliger Lübecker, und danach Hamburger, Städte, die sich eine Grenze mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg teilen, weiss man ein paar Dinge über den Kreis. Da gibt es die Städte Ratzeburg und Mölln. Man weiss, dass Ratzeburg die Kreissstadt ist und dem Kreis das Autokennzeichen RZ verdankt. Autos mit diesem Kennzeichen sind in den beiden Grossstädten verpönt für ihre oftmals übervorsichtige und unkonventionelle Fahrweise. Wenn die vom Land schon mal in die Stadt fahren … Die Insassen werden deshalb als RübenZüchter verschrieen. Wogegen diese Menschen sich selbst RosenZüchter nennen.

Ich habe kürzlich zwei Bücher über den Kreis Herzogtum Lauenburg entdeckt. Heute will ich ein wenig über das erste Buch schreiben, welches zurzeit auf dem Coffee Table im Wintergarten liegt, an welchem ich am späten Vormittag Espresso trinke.

„Fast alles über das Herzogtum Lauenburg“ – Ein charmantes Sammelsurium, so Titel und Untertitel des Buches, zusammengetragen von Franz Lerchenmüller. In alphabetischer Reihenfolge von A wie Agroforst bis W wie Woods Art Institute beschreibt Franz Lerchenmüller in kleinen Kapiteln, was es in unserem Kreis zu sehen und erleben gibt, welche Personen irgendwann in ihrem Leben mit dem Herzogtum zu tun hatten (z.B. George Berrnhard Shaw, Vicky Leandors, Alfred Nobel, Uwe Barschel, Bismarck), welche Naturschutzgebiete es gibt. Museen werden erwähnt, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt und zu denen man auch mal mit Gästen von ausserhalb fahren kann.

Franz Lerchenmüller versteht es, dem Interessenten auf kurzweilige Weise das Herzogum Lauenburg näher zu bringen und neues Wissen zu vermitteln. Lauenburg, die Nachbarstadt von Geesthacht und Namensgeberin des Kreises sollten wir nun wirklich mal besuchen. Beide Städte sind nur einen Katzensprung voneinander entfernt.

Als Schlusswort greife ich einen Satz einer Buchbeschreibung der Lübeckischen Blätter auf: „Ein echtes Überraschungspaket, dieses Herzogtum“! Dem kann ich nur zustimmen. Und ich weiss jetzt mehr darüber, wo wir überhaupt wohnen.

Koks gefunden

In Hamburg sind ca. 3 Tonnen Koks gefunden worden. Ich frage mich, wer denn heute noch mit Koks heizt? Wer hat denn noch Ofenheizung?

Früher hatten wir zu Hause einen Kacheloffen, da wurde Koks verheizt, und Eierkoks, auch Eierbriketts genannt. Das wurde gemischt und mit so einem Kohlenschütter in den Ofen geschüttet. Aber wer hat denn heute noch Platz, Koks einzulagern?

Alles sehr merkwürdig.

Glinda, meine Herzkatze


Jeden Morgen, wenn ich meine Blogrunde drehen, die neuesten Nachrichten lese und bei Instagram reinschaue, kommt Glinda auf den Tisch. Erst bekomme ich eine Milchtrittmassage, was totals süss, aber sehr unangenehm ist. Ich bin da schon ganz wund. Ein T-Hemd hat den Krallen kaum was entgegenzusetzen. Ich streichel Glinda dann immer über den Rücken und sag „Fein machst du das!“ und lass sie treten. Denn wenn Katzen von dieser Liebesbezeugung abgehalten werden, verliert sich dieses Muster aus der Kittenzeit auf Dauer.

Danach legt Glinda sich mit dem Rücken auf den Tisch, natürlich über die Tastatur, die ich schon längst abgeschaltet habe, und lässt sich knuddeln. Dabei schnurrt sie so laut wie ein Airbus. Wenig später robbt sie da so lange rum, bis ihr Katzenköpfchen an meinem Bauch liegt und dann schläft sie ein.

Dieses Ritual macht Glinda nur morgens. Später am Tag sitzt sie auf dem Boden und piept ganz zaghaft und bettelt damit um Aufmerksamkeit. Mit der Hand klopfe ich dann gegen einen Karton, der neben mir bereitliegt. Die Katze legt sich in den Karton, den ich hochhebe, auf meinem Schoss ablege und sie dann mit einer Hand knuddel. Den direkten Körperkontakt sucht sie dann nicht mehr.

Katzen sind schon merkwürdige Wesen. Glinda scheint eine ganz besondere Katze zu sein.

Der Pastatopf


Früher wurde Weihnachten mit dem gespielt, was man als Kind vom Weihnachtsmann bekommen hat. Heute ist es nicht viel anders. Das, was man zu Weihnachten bekommen hat, muss ausprobiert werden.

Wir machen uns ja nicht viel Mühe mit dem, was wir an den Weihnachtstagen essen. Am 24. gibt es Fondue, am 25. eine Fleischpfanne mit den Resten vom Fondue. Alle Reste der Fonduesaucen werden dazugekippt. Und das schmeckt, unglaublich. Jedes Jahr ein wenig anders weil es andere Saucen sind. Bisher war das immer traumhaft, so auch in diesem Jahr.

Für heute war die Frage: Pizza oder Pasta. Beides ist schnell zubereitet. Der Pizzateig wird von der Küchenmaschine geknetet, gehen tut er dann allein. Die Pasta werden im Pastamaker gemacht, auch ein Selbstgänger. Natürlich wollte ich heute mein Weihnachtsgeschenk ausprobieren, den Pastatopf von Myolav.

Das Teil sieht edel aus auf dem Herd. Die Augen essen bekanntlich mit. Wenn die Nudeln fertig sind, wird der Siebeinsatz aus dem Wasser gehoben, die Teigwaren tropfen ab und werden dann, wie üblich, in eine grosse Schüssel geschüttet. Klar, ein Sieb erfüllt den selben Zweck. Aber es hat schon was, die Pasta in so einem edlen Teil zuzubereiten. Bei uns gibt es nie wieder Nudeln, nur noch Pasta.

Als Pesto diente der Rest von den Fonduesaucen. Sehr pikant war die Mixtur in diesem Jahr – und auch zu Pasta war das perfekt. Wir hatten nichtmal Pastakäse drübergestreut. Wir sind ja so sparsam: Weihnachten gab es 3 Tage lang Fonduesaucen.

Für alle, die den Spargel noch schwimmend im Wasser auslaugen lassen: Als Spargeltopf würde sich das Gerät auch eignen.

Früher war mehr Papier


Lang lang ist’s her, da wurde Vorweihnachten mit der ganzen Familie gefeiert. Grosseltern, Eltern, Onkels und Tanten, Kinder, Nichten, Neffen, nickende Fichten usw. Wann ist Bescherung? Eine Frage, die heute noch zum Standardrepertoire zu Weihnachten gehört.

Geschenke wurde ausgetauscht, jeder hatte was für jeden, besonders für die Kinder bzw. Enkel- oder Urenkelkinder. Alle wurden bedacht. Tantchen verschenkte Wein vom Weingut ihres Vertrauens. Der Karton beinhaltete eine Auswahl guter Weine, zusammengehalten mit alten Strumpfhosen. Nun ja, sie war sehr sparsam.

Geschenkpapier wurde zerrissen, alles, was mühsam und sorgfältigt eingepackt wurde, lag in Sekunden bloss vor den Beschenkten. Das Papier türmte sich auf dem Fussboden. Mittendrin sassen die Kleinen und die Alten sassen drumherum und freuten sich.

Heute haben die Kleinen selbst Kinder, die damals Alten weilen schon lange nicht mehr unter uns. Aus beruflichen Gründen ist die kleine Familie, die noch übriggeblieben ist, nicht mehr an einem Ort konzentriert. Das ist halt heute so. Da kann man nichts machen, das muss man so akzeptieren, der Lauf der Zeit.

Aber Geschenke gibt es immer noch, in trauter Zweisamkeit. Und das Papier landet immer noch auf dem Boden, so will es die Tradition. Statt kleiner Kinder sitzen die Katzen im kleinen Papierhügel. Da, wo die Kinder sind, sitzen die immer noch auf dem Boden und packen ihre Geschenke aus – so wie früher, vor vielen Jahren. Und da gibt es auch mehr Papier.