11.09.2001

Viel ist zu diesem Tag gesagt und geschrieben worden. Erinnerungen wurden wach gerufen. Wissend, dass es Realität ist, dass die es die Twintowers nicht mehr gibt, scheinen die Film- bzw. Videoaufnahmen für mich immer noch Bilder aus einem schlechten Film zu sein. Sie scheinen unwirklich.

Gestern Abend wurde in der ARD ein Film gezeigt, aufgenommen durch Zufall im inneren eines der Türme und in einer Feuerwache. Es waren, wie ich finde, sehr intime Bilder von Feuerwehrmännern. Ihre Mimik drückte Erstaunen und Ungläubigkeit über das Erlebte aus. Dieser Film hat mir die Realität über das, was geschehen ist, etwas näher gebracht. Aber New York ohne Twintowers ist für mich nach wie vor unvorstellbar. Sie gehörten zur Skyline dazu wie das Empire State Building. Es fehlt etwas und es wird mir ewig fehlen.

Urlaubsfeeling

Blauer Himmel, ich sitze in der Sonne, ein leichter Wind umstreicht meinen nackten Oberkörper und meine Beine. Um mich herum Sommerblumen, teilweise exotisch. Ein Windspiel schickt sein „döng döng döng“ in die Welt hinaus. Ich höre ein Flugzeug, das von irgendwoher nach irgendwohin fliegt. Wo ich bin? Ich sitze mal wieder auf dem Balkon. Eigentlich brauche ich nicht wegfahren. Aber das Einzige, was ich vermisse, ist das Meer, das Rauschen der Wellen. Ich möchte Mal wieder im Meer baden, das Salzwasser schmecken, mich von der Sonne trocknen lassen. Stattdessen bau ich den Tischstaubsauger wieder zusammen, den ich von innen gründlich gereinigt habe.

Aber trotzdem bin ich glücklich. Ich habe alles, was ich mir wünsche – nur das Meer fehlt.

Der Mann im Haus …

Gestern wollte ich unter anderem das Badezimmer sauber machen: Fliesen, Badewanne, Fussboden und was so alles dazu gehört. Aus den bekannten Gründen kam ich nicht dazu. Also musste ich heute dabei. Der Abfluss vom Waschbecken, auch Syphon oder Geruchsverschluss, stand schon länger auf meiner Liste. Streifen von Kalkablagerungen waren daran zu sehen, wahrscheinlich alt und irgendwo undicht. Mit meinem Spezial-Microfaser-Tuch machte ich mich also darüber her. Es wurde zwar besser, aber nicht so, wie ich es haben wollte, also liess ich es in dem Zustand und machte das Waschbecken sauber. Plötzlich bekam ich nasse Füsse. Ich hatte zwar vorher den Boden gewischt, aber dass der so nass war konnte ich mir nicht vorstellen. Ein Blick nach unten klärte die Lage: Auf dem Boden stand das Wasser unter dem Waschbecken, aus dem Geruchsverschluss lief das Wasser! Bernd brachte mir schnell einen Eimer, den ich unter den Abfluss stellte, auf den Boden warf ich ein Handtuch.

Da sich die Rohre sowieso in einem erbärmlichen Zustand befanden, entschloss ich mich – ohne meinen Vermieter zu fragen (den hätte ich heute auch nicht erreicht) – einen neuen Syphon zu besorgen. Etwas Bewegung, d.h. ein Fussweg von 2 x ca. 15 Minuten würde mir gut tun.

Ich kam also mit dem Teil zu Hause an. Das alte Ding bekam ich tatsächlich abgebaut. Und dann sass ich da, wusste nicht weiter und dachte: Tunten und Technik! Ein Teil fehlte. Und das Waschbecken war ohne Abfluss! Ja nun, ein Eimer darunter hätte übers Wochenende ja gereicht, aber besonders toll ist das nicht.

Mit der neuen Packung setze ich mich auf den Balkon, nahm alles auseinander und war dann doch überrascht, dass das Teil, das fehlte, doch dabei war. Und in wenigen Minuten hatte ich den neuen Abfluss montiert – und er ist sogar dicht und tropft nicht!

Schrott

Diesen Urlaubstag hatte ich mir anders vorgestellt: Ein wenig in der Wohnung machen, einkaufen fürs Wochenende, faulenzen, in der Sonne sitzen usw. Aber es kam alles ganz anders.

Wir machten uns am frühen Vormittag auf den Weg zu Ingo, das heisst ca. 1 Stunde Autofahrt. Das Wetter war schön, die Autobahn und Landstrassen waren fast leer. Es kam tatsächlich etwas Urlaubsfeeling auf.

Ingo war noch immer ziemlich fertig, er hatte schlecht geschlafen – genau wie wir auch. Man macht sich ja seine Gedanken darüber, wie es weitergeht. Ausserdem klagte er über Schmerzen im Brustbereich – Prellungen, hervorgerufen durch den Gurt.

Ingo erzählte uns, wie der Unfall passiert ist. Es hörte sich ziemlich kompliziert an und er ist sich gar nicht mehr so sicher, dass er die Alleinschuld am Unfall hat. Er wird am Montag einen Anwalt konsultieren. Bernd sagte ihm noch Mal, dass er sich keine Vorwürfe machen soll und wir froh sind, dass ihm nicht mehr passiert ist. Aber die ganze Sache ist ihm natürlich sehr unangenehm. Wir sprachen mit ihm über die versicherungstechnischen Dinge und überlegten, was nun zu tun sei. Auf jeden Fall musste Bernd den Unfall seiner Versicherung melden.

Wir fuhren zurück nach Hamburg. Bernd meldete den Unfall persönlich bei seinem Versicherungsvertreter. Die Sache kommt also ins Rollen. Hoffentlich bekommt er das Geld auch so schnell wie möglich. Dann kommt der nächste Schritt: Ein anderes, gemeinsames Auto aussuchen und meinen Wagen in Zahlung geben bzw. privat verkaufen.

Geschäftseröffnung und Totalschaden

Endlich! Endlich ist es so weit. Die von uns vermieteten Geschäftsräume in der City von Lübeck sind wieder mit Leben erfüllt. Hoffentlich auch gefüllt mit vielen Kunden damit uns so ein Drama, wie wir es am Anfang des Jahres erlebt haben, erspart bleibt.

Der Laden ist ein Schmuckstück geworden. Eröffnet hat heute ein Jack Wolfskin Store mit sportlicher Bekleidung und Outdoorzubehör. Bernd und ich trafen uns mit Oliver und Melli, um den Laden zu besichtigen und Herrn P. unsere guten Wünsche auszusprechen. Wir können Herrn P. und uns nur wünschen, dass das Geschäft immer so voll ist, wie es heute war.

Auf dem Weg nach Lübeck bekamen wir eine unangenehme Mitteilung: Ingo rief an. Er hat mit Bernds Wagen einen Unfall verursacht. Totalschaden! Zum Glück ist Ingo unverletzt geblieben, von ein paar Prellungen abgesehen.

Wir überlegen jetzt, meinen Wagen zu verkaufen und mit dem Erlös und mit dem Geld aus der Versicherung ein gemeinsames Auto zu kaufen. Morgen fahren wir erst Mal zu Ingo und klären mit ihm die Versicherungsangelegenheiten. Zum Glück hab ich morgen auch noch frei.

Starthilfe

Bernds Wagen braucht eine neue Batterie und der Auspuff ist kaputt. Wozu hat man Freunde – auch wenn es ein Ex-Freund von Bernd ist, zu dem der Kontakt nie abgerissen ist. Ingo ist Automechaniker und kann einige Dinge günstiger besorgen oder erledigen. Der Nachteil ist, dass er in der Nähe von Ülzen auf einem kleinen Dorf wohnt. Ich glaube, der Ort ist noch viel kleiner als ein Dorf.

Wir fuhren also mit 2 Wagen zu Ingo um den von Bernd dort zu lassen. Morgen sollen wir ihn wieder abholen.

Als wir nach Hause kamen, wurden bei uns in der Strasse Filmaufnahmen gemacht. Seit Tagen waren schon Halteverbotsschilder aufgestellt, um Platz für das Filmteam zu schaffen. Die Strasse wurde durch einen Ballon erhellt, der von innen beleuchtet ist und baumhoch über der Strasse schwebte. Laute Geräusche waren nicht zu bemerken, wir konnten also ungestört schlafen.


Blick von unserem Balkon

Alles ist wieder anders

Ich war gerade in Büro als ich schon unser Hausverwalter anrief. Er hat jetzt von unserem neuen Mieter eine offizielle Einladung für sich und uns zu einem Sektempfang am Donnerstag um 19.30 Uhr erhalten. Das ist nun eine ganz andere Situation. Eine Konfrontation mit der Tante lässt sich wohl jetzt vermeiden.

Ich rief Andrea an. Sie meinte, sie würde mit Manfred gerne dort hingehen. Dann rief ich meine Eltern an. Sie würden also auch dort hingehen. Nur ich hab keine Lust, abends noch nach Lübeck zu fahren. Wir bleiben bei unserem Plan: Oliver und Melli sowie Bernd und ich werden uns Donnerstag Nachmittag in Lübeck treffen, Herrn P. die Hand geben und alles Gute wünschen.

Alte Tanten!

Andrea rief heute an. Sie hatte sich bei unserer Tante für die nette Feier bedanken wollen. Bei dieser Gelegenheit fragte sie, wer denn am Donnerstag mit zur Geschäftseröffnung kommt. Andrea erzählte ihr, dass Oliver und Melli und ich mit Bernd hingehen werden. Das passte Tantchen nun gar nicht. Sie ist der Meinung, dass nur die Grundstückseigentümer dort hingehen sollten und natürlich Oliver als Erbe. Bernd und Melli hätten dort nichts zu suchen. Was bildet sie sich eigentlich ein? Es gibt keine offizielle Einladung und deshalb kann dort jeder hingehen und sich den Laden ansehen. Ich bin total sauer! Ich kümmere ich mich um alles und mache die Koordination zwischen Hausverwalter und Familie. Deshalb kann ich mitnehmen wen ich will.

Der 90. Geburtstag – kein Dinner For One!

90 Jahre – ein gesegnetes Alter! Meine Tante hat heute diesen Geburtstag gefeiert, in geistiger Frische und mit dem ihr eigenen Charme und Witz. Zu einer Feier in einem Restaurant am Stadtrand von Lübeck hatte sie ca. 40 Verwandte – unter anderem aus Schweden – und Freunde eingeladen. Ausserdem einige Personen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen, z.B. ihren Pastor vom Lübecker Dom, ihre Haushaltshilfe und die Krankengymnastin.

Seit ca. 2 Jahren ist Tante Janne, wie sie in unserer Familie genannt wird, nach einer missglückten Knieoperation sehr stark gehbehindert und auf die Hilfe anderer Leute angewiesen. Trotzdem hat sie nie mit ihrem Schicksal gehadert, nie hat sie sich über das beklagt, was ihr zugestossen ist. Sie hat ihr Los akzeptiert, sie ist mit ihrem Leben zufrieden.

Ich wünsche und hoffe, dass ich mich – sollte mir ein Mal ähnliches wiederfahren – daran erinnern kann und sie ein Vorbild für mich sein wird.

Onlinebanking

Unsere Firma ist vor ein paar Monaten von der Bank aufgefordert worden, Überweisungen nur noch per Onlinebanking auszuführen. Das Programm musste von der Bank gekauft werden. Wir Unterschriftsberechtigten mussten zur Inbetriebnahme des Programms einen aufwendigen Initialisierungsvorgang durchführen. Seit einiger Zeit haben wir eine zweite Bank, die Deutsche Bank, die sich dem System angeschlossen hat.

Jede Überweisung muss von 2 berechtigten Personen unterschrieben werden. Ab Mitte dieser Woche sollte ich nach längerer Zeit wieder unterschreiben, da 2 meiner Kollegen im Urlaub sind.

Ich bekam also die Mappe mit den Belegen auf den Tisch, damit ich die Überweisungen damit vergleichen konnte. Das Programm wurde gestartet, ich gab mein Passwort ein und führte die notwendigen Schritte durch, meine elektronische Unterschrift zu leisten. Fehlermeldung! Ich konnte nicht unterschreiben. Ich rief bei der Hotline der Hamburgischen Landesbank an. Nach den Anweisungen des Administrators musste ich ein neues Passwort generieren. Ergebnis dieser Aktion: Mein neues Passwort wurde nicht erkannt, aber mit dem alten konnte ich jetzt unterschreiben. Wunderbar, dachte ich. Bis ich zu den Überweisungen der Deutschen Bank kam. Hier wurde weder mein altes noch mein neues Passwort akzeptiert. Wir fanden einen Weg, diese Überweisungen zu unterschreiben, schliesslich mussten sie vor 12.00 Uhr übermittelt werden, damit sie noch ausgeführt werden konnten.

Es folgte dann wieder ein Anruf bei der Hotline. Ich erhielt die Auskunft, dass das Problem dann bei der Deutschen Bank liegen müsse. Mit Hilfe der Hotline der Deutschen Bank führte ich ein paar Schritte durch, mit dem Erfolg, dass ich nächsten Tag immer noch nicht unterschreiben konnte. Eine Bank schob den Fehler auf die andere, nur mir war damit nicht geholfen. Gestern dann ein weiterer Versuch, das Programm dazu zu bringen, meine Unterschrift zu akzeptieren. Dazu hatten sie beide Banken kurzgeschlossen.

Heute morgen sollte ich also wieder unterschreiben. Na ja, ihr werdet euch denken können, dass es mit der Deutschen Bank nicht klappte. Ich war so aufgebracht, so sauer, hätte ich in diesem Zustand eine der beiden Hotlines angerufen, ich hätte wohl vollends die Fassung verloren. Ich wartete also bis nach dem Essen um mich zu beruhigen. Während meines Mittagsspaziergangs kam ich zu der Überzeugung, dass der Fehler im Programm liegen muss und nicht bei der Deutschen Bank. Ich rief also die entsprechende Hotline an und erklärte zum wiederholten Mal das Problem und auch, die Schritte, die bisher zur vermeintlichen Lösung durchgeführt wurden. Der Mitarbeiter meinte, er müsse einen Augenblick darüber nachdenken und er würde mich wieder anrufen. Nach ca. 10 Minuten hatte er genug gedacht und meldete sich bei mir: Ich soll nun eine neue Diskette mit der Unterschrift erstellen, was allerdings zur Folge hat, dass ich bei beiden Banken auf „Null“ gestellt werde und ich mich dann neu initialisieren müsste. Auf einem Freitag Nachmittag? Bei Banken? Ich hab das dann auf Montag verschoben, damit ich wenigstens Überweisungen für eine Bank unterschreiben kann. Mal sehen, wie das weitergeht.