Alstervergnügen 2002

Heute war der erste Tag des Alstervergnügens. Wie in jedem Jahr wird es bis Sonntag dauern. Donnerstag, Freitag und Samstag gibt es jeweils über der Binnenalster ein Feuerwerk, begleitet von Musik und ausgerichtet von jährlich verschiedenen Nationen.

Gegen Mittag rief mich Oliver an und fragte, ob wir heute Abend zum Feuerwerk gehen würden. Er und Melli wollten dann von Lübeck und es sich mit uns ansehen. Na klar gehen wir zum Feuerwerk wenn Oliver und Melli kommen! Ich freute mich den ganzen Tag und war richtig glücklich, dass die Beiden kommen wollten.

Gegen 19.30 Uhr waren wir auf dem Strassenfest. Es war noch nicht sehr voll und wir entschlossen uns, einen Rundgang zu machen, d.h. ein Mal um die Binnenalster. Der Bierstand vom „Willi’s“ auf der Lombardsbrücke war unser Zielpunkt. Von dort hat man einen guten Blick auf die Alster und damit auch auf das Feuerwerk. Hier trafen wir auch noch einige Chormitglieder.

Carl-Heinz Hollmann, früherer NDR-Moderator, ist der Organisator dieser Veranstaltung. Über die rund um die Alster aufgestellten Boxen kündigte er an, dass die Alsterfontäne in den Olympischen Farben erstrahlen wird, aber gleich mit der Einschränkung, dass es nur ein Versuch sein wird. Sekunden später wurde die Fontäne gestartet, ein paar Scheinwerfer leuchteten auf, aber von Olympischen Farben war nichts zu sehen. Herr Hollmann erklärte dem Publikum, dass es ein paar Minuten dauert, bis die Scheinwerfer zu ihrer vollen Kraft gelangen. Aber auch nach 10 Minuten war nur ein schwacher Goldton zu erkennen. Doch Herr Hollmann war so begeistert von seiner Fontäne, dass er die Feuerwerker bat, sie während des Feuerwerks laufen zu lassen, was ihm auch genehmigt wurde.

Zu Titeln von Frank Sinatra, Gloria Gaynor und Andrea Bocelli wurde ein phantastisches Feuerwerk präsentiert, gesponsort vom Hamburger Boxstall Universum.

Auf die Fontäne hat bestimmt keiner mehr geachtet, ausser Herrn Hollmann vielleicht. Nach dem Feuerwerk wendete er sich noch Mal an die Zuschauer. Dabei sprach er nur noch von „der Alsterfontäne in den angedachten Olympischen Farben“. In einem Interview hat er sich angeboten, die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 zu gestalten – für den Fall dass sie nach Hamburg vergeben werden. Ich hoffe, dass für den Fall professionellere Leute bereitstehen.

2 Kugeln

Die Rede ist hier nicht von Eis oder von männlichen Körperteilen. Ich meine hier ein Galileo-Thermometer: In einem Zylinder aus Glas, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, schweben Glaskugeln, die eine farbige Flüssigkeit enthalten. An den Kugeln hängen kleine Metallplättchen, auf denen die Gradzahl eingraviert ist. Die unterste Kugel von denen, die oben schweben, zeigt die Temperatur an.

So ein Thermometer ziert unsere Wohnung. Die höchste Temperatur, die es anzeigt, beträgt 28 Grad. Wenn sich alle Kugeln unten im Zylinder befinden, ist es wärmer als 28 Grad – das war in den letzten Wochen der Fall.

Heute Abend waren 2 Kugeln oben! Das bedeutet, dass es „nur“ noch 26 Grad warm ist bei uns, eine erhebliche Abkühlung. Vielleicht ist können wir ja mal wieder kuscheln beim Einschlafen.

Stapellauf

In einer Schifffahrtszeitung wurde gestern der Stapellauf eines Fährschiffes für heute Nachmittag in Lübeck angekündigt. Auf der Flenderwerft, werden Schiffe noch auf alt hergebrachte Art und Weise ihrem Element übergeben. Auf vielen Werften werden Schiffe heute in einem Baudock gebaut, das dann beim entsprechenden Grad der Fertigstellung geflutet wird und das neue Schiff schwimmt dann ganz einfach auf – langweilig und unspektakulär.

Bernd hat noch nie einen Stapellauf gesehen und für mich ist schon ein paar Jahre her, seit ich das letzte Mal auf der Flenderwerft zu so einem Ereignis war. Es muss zeitlich ja auch immer passen. Ein Samstag Nachmittag war also ideal.

Wir waren viel zu früh in Lübeck, das Werfttor war für die Allgemeinheit noch nicht geöffnet. Das neue Schiff war aber auch von aussen nicht zu übersehen (Bild 1). Um 15.00 Uhr öffnet der Pförtner die Schranke und wir betraten, zusammen mit vielen anderen Schaulustigen, das Werftgelände.

Ein Stahlkoloss von 165 m Länge, 30 m Breite und 20 m Höhe ist schon ein imponierender Anblick. Das Gewicht des Schiffes in diesem Zustand beträgt 10.000 T (Bild 2, 3, 4)!

Es dauerte noch eine Weile bis die Ehrengäste eintrafen und das Podium zur Taufe betraten. Bis dahin mussten wir uns anhören, was die selbsternannten Fachleute ihren Freunden oder Angehörigen über das Schiff erzählten. Es war teilweise haarsträubend, was für ein technischer Schwachsinn verzapft wurde. Am liebsten hätte ich mich eingemischt und die Leute berichtigt. Ich liess es lieber bleiben.

Endlich kamen die Ehrengäste an. Nach den üblichen Reden des Werftdirektors und der Vertreter der Reederei wurde das Schiff von der Frau des Reedereidirektors auf den Namen „Norröna“ getauft. Die Sektflasche zerbarst am Schiffsbug (Bild 5). Durch einen Knopfdruck, ausgführt durch einen leitenden Werftingenieur, wurden die letzten Bremsvorrichtungen, die das Schiff noch auf dem Helgen hielten, gelöst. Sanft setze sich der Koloss in Bewegung und glitt, begleitet von Tönen der Signalhörner der Schlepper und anwesender Yachten in sein Element (Bild 6, 7, 8). Ich bekam mal wieder eine Gänsehaut und feuchte Augen. Unter den Klängen der Nationalhymnen der Färöer Inseln (Sitz der Reederei) und Deutschlands wurde die „Norröna“ von 3 Schleppern auf den Haken genommen, gedreht und zum Ausrüstungskai bugsiert.

Hier noch ein paar technische Einzelheiten:
Die Zeit von der Kiellegung bis zum Stapellauf: 7 Monate
Ablieferung des Schiffes an die Reederei: in ca. 7 Monaten
Das Schiff wird 1482 Passagiere befördern können und hat für Autos auf 2 Decks eine Stellfläche von 1830 Metern zur Verfügung.
Der Preis für dieses Schiff: 100.000.000 Euro


So soll das Schiff aussehen wenn es fertig ist


Shoppen

Zwei bedeutsame Familienfeiern stehen ins Haus: Am nächsten Samstag der 90. Geburtstag meiner Tante und 4 Wochen später der 55. Hochzeitstag meiner Eltern. Die Frage, die uns bewegt: Was zieht man an. Bei mir ist das kein Problem. Ich hatte mich im Vorausverkauf günstig neu eingekleidet. Bernd schiebt so was gerne vor sich her, insbesondere deshalb, weil er grosse Familienfeiern nicht so gerne mag.

Es liess sich aber jetzt nicht umgehen, dass er etwas Neues haben musste. Bernd holte mich vom Büro ab und wir gingen shoppen. Entsprechende Geschäfte liegen aufgereiht wie auf einer Perlenkette an der Mönkebergstrasse, was ganz praktisch ist.

Gleich im ersten Geschäft gefiel ihm ein Anzug. He, er sieht vielleicht schnuckelig darin aus! Ein passendes Hemd und eine Krawatte brauchte er natürlich auch noch. Vermutlich stiehlt er mir die Show am Samstag. Aber für mich fiel auch noch ein neues Hemd und eine passende Krawatte ab. Wir werden sicher ein hübsches Paar.

Geldregen

Mein Konto ist im Plus – das erste Mal seit 5 Jahren! Meine Eltern hatten mir in der vorigen Woche einen netten Betrag aus dem Verkauf ihrer Yacht überwiesen und heute habe ich meine Steuerrückzahlung für das vergangene Jahr bekommen. Es geht bergauf!

Was ist noch normal?

Heute Morgen, auf meinem Weg zur Arbeit, hörte ich hinter mir eine Fahrradklingel. Natürlich ging ich nicht auf dem Fahrradweg sondern auf dem Gehweg. Nun, bei solchen Aktionen bin ich ganz plötzlich schwerhörig, ich reagierte also nicht auf das Klingeln. In kurzen Abständen wurde weiter geklingelt und an einer etwas breiteren Stelle wurde ich dann von 5 Radfahrern überholt, Kinder und Erwachsene. Die Kinder waren in einem Alter, in dem es ihnen nicht mehr erlaubt ist, auf dem Gehweg zu fahren. Aber welcher Radfahrer kümmert sich heute noch darum ob er auf dem Fussweg Fussgänger belästigt?! Jedenfalls finde ich es frech und an Nötigung grenzend, wenn Radfahrer auf dem Fussweg klingeln, um vorbeigelassen zu werden. Meine diesbezüglichen Bemerkungen wurden mit frechen Antworten quittiert. – Ist das normal?

Auf meinem weiteren Weg kam mir ein Mädchen entgegen, dass es sehr eilig hatte, zur Schule zu kommen. Seine Mutter stand mit der Schwester auf einem Balkon. Das Schulmädchen war ca. 50 Meter vom Haus entfernt, als die Mutter etwas rief, ich verstand das Wort „Winken“. Das Schulmädchen blieb stehen, drehte sich zum Haus um, winkte der Mutter zu und lief dann weiter. Ich fragte mich, ob denn die Mutter noch normal ist. Ich selbst bin ja in der glücklichen Lage, Vater eines Sohnes zu sein und glaube deshalb, mir ein Urteil darüber erlauben zu dürfen. Ich bin der Meinung, das war nicht normal.

Naturereignisse

Ich mag Naturereignisse – wenn sie nicht mit einer Katastrophe enden: Gewitter, Regen, Wind, Sternschnuppen, Sonnenauf- und -untergänge.

Heute musste ich natürlich den schönen Sommerabend auf dem Balkon geniessen. Ich bemerkte, wie der Mond langsam hinter einem Hochhaus hervorkam, beinahe rot, an einem von Schleierwolken bedecktem Himmel. Es war ein Schauspiel!

Meine Gedanken schweiften ab zu der Flut an der Elbe und mir wurde wieder ein Mal klar: Wir Menschen sind gegen die Natur machtlos – und das ist auch gut so. Ich bezweifle, dass das extreme Wetter der vergangenen Wochen unbedingt was mit der Erwärmung der Atmosphäre zu tun hat. Wurde doch in der Presse erwähnt, dass vor zig Jahren schön ähnliche Wasserstände gemessen wurden. Wahrscheinlich sind enge Besiedlung sowie Kanalisation der Flüsse der Grund, dass die Wassermassen keine Ausdehnungsmöglichkeit mehr haben. Die Dämme wurden doch zum Schutz der Einwohner gebaut, die in einem Gebiet angesiedelt sind, das vor vielen vielen Jahren dem Fluss als „Ausweichzone“ diente. Das Wasser sucht sich halt seinen Weg und lässt sich nicht aufhalten.

Neueröffnung

Durch eine Anzeige in der Tagespresse ist Bernd aufmerksam geworden auf die Neueröffnung eines Geschäftes für DVD. Die Anzeige lockte mit dem Angebot für den Film Lara Croft zu Euro 9,99. Gleichzeitig diente die Anzeige als Gutschein über Euro 2,50. Für einen Film, der nicht sehr hochkarätig ist, ist das ein annehmbarer Preis. Wir setzten uns also in den Wagen und fuhren los.

Vor dem Geschäft konnte man sich mit in Gold gekleideten Damen auf einem roten Teppich fotografieren lassen, mit einem Oscar in der Hand. Wir lehnten dankend ab. Vielleicht hätten wir das Angebot angenommen, wenn schnuckelige Kerle uns eingerahmt hätten.

Einlass in den Laden gab es nur auf Anweisung, es war schon ziemlich voll. Es wurden jeweils nur so viele Interessenten hineingelassen wie das Geschäft verliessen. Wir brauchten aber nicht lange warten.

Drinnen war es nicht nur voll sondern auch heiss. Nach kurzer Zeit lief uns das Wasser an der Stirn herunter, unsere Hemden waren nass. Wir schauten uns schnell das Angebot an und entdeckten noch 2 Filme, die unser Interesse weckten und günstig angeboten wurden: „Das Omen“ und „Halloween – 20 Jahre später“. An der Kasse stand eine Schlange von ca. 20 Leuten, aber es ging relativ schnell. Insgesamt hatten wir ca. 30 Minuten in dem Geschäft zugebracht, viel länger hätte ich es auch nicht ausgehalten.

Draussen war es richtig kalt und ich bekam eine Gänsehaut, obwohl es ein warmer Sommertag war. Ich schätze die Temperatur in dem Geschäft auf über 30 Grad mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit..

Ärgerlich war, dass ich vergessen hatte, den Gutschein einzulösen. Na, wir werden es überleben.

Nach Hause zurückgekehrt, konnte ich wieder Mal die Sonne geniessen. Länger als eine Stunde halte ich das nicht aus. Und das ist wohl auch besser so wegen der allseits bekannten Risiken. Das Beste nach dem danach notwendigen Duschen ist das Eincremen, für das Bernd dann zuständig ist!

Abends schauten wir uns dann „Das Omen“ an. Sehr interessant und mit einigen überraschenden Szenen. Also wie da der Kopf….. !!!!

Grillabend

Hanne und Hansi sind Freunde von Andrea und Manfred. Andrea ist eine meiner Cousinen, Manfred ist ihr Mann. Das erst Mal vorweg.

Hanne und Hansi haben wir im November auf Andreas fünfzigstem Geburtstag kennen gelernt. Einer ihrer Söhne, Stefan, ist schwul. Mit ihm hatte ich mal was, vor ca. 5 Jahren, bevor ich Bernd getroffen habe. Es harmonierte aber nicht mit uns, wie das halt manchmal so ist.

Bei Hanne und Hansi waren wir heute zum Grillabend eingeladen, zusammen mit Andrea und Manfred. Es war ein gemütlicher, schöner Sommerabend mit interessanten Gesprächen.

Hanne musste uns das Haus zeigen. Es sieht aus wie in einem Antiquitätenladen. Unmengen von Uhren, Kaffeekannen, Tellern und Schüsseln stehen auf Schränken, Tischen und Regalen, ja teilweise sogar auf dem Boden. Sollte ich das nur nicht alles sauber halten. Und es war alles sauber. Es passte alles zusammen, aber es sah nicht gemütlich aus, eher wie in einer Ausstellung. Selbst der Fernseher und die Stereoanlage waren in einem Schrank versteckt. Diese Geräte hätten das Gesamtbild auch erheblich gestört. Vielleicht wäre es dadurch aber etwas wohnlicher gewesen.

Na ja, es soll ja in erste Linie den Leuten gefallen, die mit diesen Dingen wohnen. Für uns wäre das nichts.

Ein Fest?

Warum heisst das Ding eigentlich Festplatte? Kann man darauf Schnittchen anrichten oder einen Braten servieren? Jedenfalls habe ich seit heute eine neue Festplatte. Und das einzige, was an ein Fest erinnerte, war die Pizza, die wir mit Oliver und Melli gegessen haben.

Oliver kam gegen Mittag und hat dann ca. 12 Stunden daran gearbeitet, meinen Rechner wieder zum Laufen zu bekommen. Warum es so lange gedauert hat entzieht sich meiner Kenntnis. Das Problem war wohl, ein Image der alten Festplatte auf die neue zu bekommen. Melli, die von der Arbeit zu uns gekommen war, fuhr um 22.00 Uhr nach Hause. Sie muss früh aufstehen. Oliver fuhr nach Mitternacht. Und ich war müde. Vermutlich wird es noch ein paar Tage dauern, bis ich weiss, ob alles richtig funktioniert.