Ausprobiert

Die Kreuz.net-Seite hat mich dermassen aufgeregt, dass ich meinen Frust erst mal von der Seele schreiben und die Seite, auch wenn sie sehr sehr negativ ist, bekannt machen musste. Dadurch ist die zeitliche Abfolge meines Weblogs ein wenig durcheinander geraten. Ich werde die Diskussion bei Kreuz.net noch ein wenig verfolgen, auch wenn sich mir dabei der Magen umdreht.

Doch nun zurück zum Alltag.

Gestern Abend waren wir wieder auf dem Alstervergnügen, um das Feuerwerk anzuschauen. Wie schon am Freitag hatten wir uns wieder beim Willies-Bierstand eingefunden. Zum einen, weil man von dort einen guten Blick auf das Feuerwerk über der Binnenalster hat und zum anderen, um vielleicht ein paar Bekannte zu treffen.

Das Feuerwerk am Freitag war nicht halb so gut wie das Eröffnungsfeuerwert vom Donnerstag. Dafür war es am Samstag recht nett, auch wenn es zuerst den Anschein hatte, dass sich die Abfolge und die Effekte wiederholen würden. Aber das grosse Finale riss alles heraus. Es knallte und zischte, es blitzte und der Himmel über der Alster war voll von aufplatzenden Raketen, die ihre Funken in vorherbestimmten Mustern und Farben versprühten.

Mit meinem neuen Fotohandy habe ich versucht, ein paar Aufnahmen zu machen. Eine ist sogar so gut geworden, dass ich sie hier zur Schau stellen kann. Allerdings habe ich, wie schon im vorigen Jahr beim Feuerwerk in Grömitz, die Erfahrung gemacht, dass man vom Feuerwerk selbst recht wenig mitbekommt weil man sich auf das Display konzentrieren muss um ein Bild einfangen zu können. Ich werde in Zukunft also keine Feuerwerkbilder mehr machen.

Unverbesserlich und nichts dazugelernt

Bei meinen Irrfahrten durch das www habe ich das private Weblog von Elisabeth gefunden. Von dort gelangte ich auf eine Seite Kreuz.net, die, laut Impressum, von einer Gruppe internationaler Katholiken betrieben wird. Wie es scheint handelt es sich um eine Gruppe erzkonservativer Katholiken denn es wird dort unter anderem mit äusserster Intoleranz über uns Schwule, die als Homos bezeichnet werden, berichtet. Es ist gar von Krankheit und Geistesgesörtheit die Rede. Die Mitglieder lassen sich über Sinn und Unsinn der weltweiten CSD-Veranstaltungen aus und sinnieren über einen eventuellen Boykott von Firmen, die Schwule in der Werbung als Zielgruppe entdeckt haben.

Aufmüpfig, wie ich manchmal bin, habe ich durch einige Kommentare meinen Gedanken freien Lauf gelassen und eine kleine Diskussion ausgelöst. Was heisst Diskussion, nein, es sind einseitige Aussagen und Meinungen unverbesserlicher katholischer Fundamentalisten, die uns Schwule und Lesben am liebsten in der Hölle brennen sehen würden.

Ich kann nur allen Lesern der obigen Zeilen empfehlen, die genannte Seite so weit es geht bekannt zu machen damit alle Welt sieht, dass unser Kampf gegen Intoleranz und Akzeptanz noch lange nicht gewonnen ist.

Ich mag keinen Fisch

Wer kennt nicht den obigen Ausruf? Und wer kennt nicht die Situation, dass der, der angeblich keinen Fisch mag, sehr gerne Klotzfisch (Fischstäbchen), Fischfrikadellen, Fischbrötchen und andere undefinierbare Dinge ist? So auch mein Herzallerliebster!

Bei uns ist es schon Tradition, dass wir beim Besuch des Alstervergnügens beim „Leuchtturm“ eine Portion Backfisch essen. Der Fisch wird irgendwo oben gebacken bzw. eher frittiert und gelangt über eine Fischrutsche nach unten, wo schon die hungrigen Nichtfischesser ungeduldig auf das Läuten der Glocke warten, die Ankündigung, dass die nächste Portion Fisch auf dem Weg nach unten ist.

Der Fischanteil von Backfisch ist sehr gering, was es den Nichtfischessern wohl leichter macht, diese Fischart zu essen. Der kleine Kern besteht in der Tat aus Fisch. Drumherum ist eine Luftschicht, das Ganze ist eingehüllt in eine nicht unerhebliche Portion Backteig. Dazu gibt es eine reichhaltige Saucenauswahl, entweder Remoulade oder Knoblauchsauce. Wir entschieden uns für Remoulade, die Knoblauchsauce hinterlässt einen unangenehmen pelzigen Geschmack.

Das Feuerwerk war kurz aber heftig. Nach zehn Minuten war es schon vorbei, aber es war grandios. Es wurde fast ausnahmslost Höhenfeuerwerk gezeigt. Zeitweise lag die Binnenalster unter einer Kuppel aus Goldregen und anderen wunderbaren Effekten. Leider bekamen wir an unserem Standort kaum etwas von der Musik mit. Heute Abend suchen wir uns einen anderen Platz. Und Backfisch gibt es heute Abend auch nicht.

Alstervergnügen

Ab heute Abend werden sich wieder zig-tausend Menschen rund um die Binnenalster wälzen. Ich hatte meinen Rundgang bereits in der Mittagspause. Dann kann man wenigstens noch sehen, was wo angeboten wird. Ich wunderte mich allerdings, dass an vielen Ständen bereits reger Betrieb herrschte. Essen und Trinken geht halt immer.

Allabendlich wird ein grosses Feuerwerk zu Muskik abgebrannt. Wer mich kennt weiss, dass ich ein grosser Feuerwerkfan bin. Also geht es gleich an die Alster. Nicht um mit den Menschenmassen um die Alster zu schieben, nein, um das erste Feuerwerk anszusehen. Frühes Erscheinen sichert einen guten Platz auf der Lombardsbrücke. Also auf geht’s.

Bundestagswahl

Heute sind die online bestellten Briefwahlunterlagen angekommen. Das ging schnell, ich habe sie erst Ende der letzten Woche beantragt. Jetzt kann ich also wählen.

Aber was soll ich wählen? Ich weiss, welche Parteien ich nicht wählen werde. Die Partei, die mir der Wahlomat vorgeschlagen hat, kann ich auch nicht wählen – oder doch oder wie oder was? Ich gehöre wohl somit zu den Unentschlossenen. Aber vermutlich läuft es letztendlich darauf hinaus, dass ich das wähle, was ich immer gewählt habe.

Ich mache übrigens deshalb Briefwahl, weil ich den Wahlvorstand in meinem Wahllokal so fürchterlich unnett finde. Die sitzen da und kommen sich vor wie Graf Koks von der Gasanstalt und sind unfreundlich wie sonstwas.

So früh

Das erste Weihnachtsgeschenk ist gekauft. Aber was soll man auch machen. Kalender werden jetzt überall angeboten. Und bevor ich irgendwann suche und nichts mehr finde, greife ich lieber jetzt zu.

Für meinen Vater muss es immer was maritimes sein. Die Auswahl ist ziemlich gross. Nur was nützt ein Kalenderbild, wenn es nicht lebt. Leuchttürme z.B., sie stehen so tot in der Gegend rum. Meist rot-weiss gestreift, auf einer grünen Wiese, blauer Himmel und blaues Wasser – sieht tot aus. Obwohl ich liebe Leuchttürme. Aber nicht auf Kalenderbildern.

Kalender mit Windjammern – auch immer nett anzusehen, aber tot. Die schwabbeln da auf ruhigen Gewässern weil man sie sonst kaum fotografieren kann, keine Bewegung, tot.

Stundenlang kann man in den Kalenderabteilungen suchen. Der vielleicht? Ich nehme ihn vom Haken und schaue mir auf der Rückseite die Fotos an. Nein, wieder nichts.

Ich wäre ja auch bereit, mehr Geld auszugeben (Man glaubt übrigens nicht, wieviel Geld man für einen Kalender ausgeben kann). Doch was hilft es, wenn er mir micht gefällt. Und ich verschenke nun mal nichts, was mir nicht gefällt, es sei denn Jemand wünscht sich was spezielles.

Präferenzen

Das Bad bräuchte mal wieder ein wenig mehr Aufmerksamkeit, sprich eine etwas gründlichere Reinigung. Nicht nur oberflächlich sondern, na ja, ihr wisst schon. Ich hatte mir das für heute vorgenommen. Da aber das Wetter heute schön sonnig und warm ist, was ja in den letzten Tage eher Mangelware war, und ich morgen wieder die Sonne durch das Bürofenster geniessen darf, habe ich kurzfristig umdisponiert und mich bei einer Tasse Espresso und mit ein paar Zeitschrifen auf den Balkon gesetzt. Das Badezimmer muss warten.

Der A380

Heute ist Familientag im Airbuswerk in Finkenwerder, sozusagen ein Tag der offenen Tür für die Familienangehörigen, damit Söhne und Töchter wissen, wo Papi arbeitet. Aus diesem Anlass ist der A380 zu Besuch in Hamburg gewesen. Er ist nicht gelandet sondern hat das Werkgsgelände zwei Mal überfolgen bevor er nach Toulouse zurückgeflogen ist.

Bernd und ich sassen am Rechner als ich ein dröhnendes Geräusch draussen hörte. Flugs war ich auf dem Balkon. Und da kam er, der A380. Von seinem Kurzbesuch auf dem Rückweg nach Toulouse flog er von Norden kommend bei uns vorbei, machte eine leichte Rechtskurve und entschwand unseren Blicken.

Ich weiss nicht, wie welche Flughhöhe der Airbus hier hatte, vielleicht 400 oder 500 m. Aber wir konnten erkennen, dass es ein gewaltiger Flieger ist, und ein lauter.

Skandal!


Um das obige Werbebild von Dolce + Gabbana gibt es grosse Aufregung. Wo? In den USA natürlich. Und warum? Weil aus der Hose ein paar wuschelige Haare hervorlugen. Nirgendwo in der westlichen Welt würde sich jemand über dieses Bild aufregen. Eine Hausfrau aus Georgia ist angwidert und bezeichntet das Plakat als Pornografie. Entweder ist sie nicht verheiratet oder sie macht beim Sex das Licht aus. Was heisst Sex? Wahrscheinlich schläft sie nur mit ihrem Mann – falls sie überhaupt einen hat – nur zur Zeugung weiterer Kinder.

Und die Kinder werden dann nicht aufgeklärt, die Mädchen werden zwischen 11 und 19 Jahren schwanger – wie in einer Kleinstadt in Ohio geschehen. Präsident Bush hat nämlich an den Schulen den Sexualkundeunterricht derart geändert, dass nicht mehr über Empfängnisverhütung gesprochen wird sondern es wird Abstinenz bis zur Ehe gepredigt. Nur halten sich die neugierigen Schüler auf der Highschool nicht daran, mit dem Resultat, dass jede siebte Schülerin schwanger ist. Jetzt werden Kurse in Kindererziehung statt in Sexualkunde angeboten. Vielleicht wird den Schülerinnen dort auch beigebracht, dass man seine Kinder aufklären sollte.

Die Schulbehörde ist der Meinung, dass die Eltern zu faul sind, auf die Disziplin ihrer Kinder zu achten. Nein, die Eltern sind nicht faul, sie sind zu konservativ, ihre Kinder aufzuklären, die Dinge beim Namen zu nennen. Wenn sie schon von ein paar harmlosen Schamhaaren angwidert sind und ihnen davon schlecht wird – wie sollen sie dann ihre Kinder ordentlich aufklären? Solche Worte wie Penis und Vagina und alles, was sonst noch dazu gehört sind wohl schmutzig und nimmt man nicht in den Mund – äh, spricht man nicht aus, oder wie oder was.

Nein, ich werde diese Prüderie der Amerikaner, die von Mr. President auch noch unterstützt wird bzw. eher gewollt ist, nie verstehen.