Es ist wohl schon an die 50 Jahre her, dass ich mal einen echten Maikäfer gesehen habe. Eben fand ich dieses nassgeregnete Exemplar auf unserer Terrasse.
Erster!
Wie ich schon geahnt hatte, waren die Strassen sehr sehr leer heute Morgen. An normalen Arbeitstagen benötige ich zurzeit mehr als eine Stunde für den Weg ins Büro. Den gleichen Weg legte ich heute in 40 Minuten zurück. Bereits um fünf vor acht war ich im Büro (meine Arbeitszeit beginnt um halb neun!).
Die Haustür ist eh immer noch verriegelt wenn ich ankomme, aber heute musste ich auch die noch die Tür vom Treppenhaus zu den Büroräumen mit dem Sicherheitschip öffnen – ich war mal der allererste im Büro. Ein Fenster zum Lüften durfte ich auch noch nicht aufmachen. Wenn das vor acht Uhr geschieht, gibt es nämlich in der Sicherheitszentrale Alarm.
Es war dann heute doch etwas mehr zu tun als ich befürchtet hatte, was natürlich eine glückliche Fügung ist. Nichts ist schlimmer als ein langweiliger Arbeitstag. Aber es kristallisierte sich schnell heraus, dass der Nachmittag sehr ruhig wird. Deshalb hiess es dann heute um 15.00 Uhr: Feierabend und Wochenende! Es war dann sozusagen ein halber Brückentag.
Keine Brücke
Heute ist wieder Brückentag. Tausende werden heute einen Tag Urlaub genommen haben um vier Tage am Stücke frei zu machen. Da meine Kollegin zwei Wochen Urlaub hat, komme ich leider nicht in diesen Genuss.
Vermutlich wird es geschäftlich ein ganz ruhiger Tag werden, aber man soll den Arbeitstag ja nicht vor dem Feierabend loben.
Der Titel „Keine Brücke“ ist übrigens zweideutig:
Erstens weil der heutige Tag für mich kein Brückentag ist.
Zweitens weil die Abgebildete Brücke nicht mehr existiert. Es ist die Herrenbrücke, einstmals Europas grösste Klappbrücke, die die Trave bei Lübeck überspannte. Sie wurde durch einen umstrittenen Tunnel ersetzt, der sich teilweise durch eine Maut finanziert. Viele Einwohner aus Lübeck und dem Umland nehmen lieber einen Umweg in Kauf als die Maut zu bezahlen.
Heute wird über den Tunnel gemeckert – früher wurde über die Brücke gemeckert. Es konnte nämlich schon mal vorkommen, dass man bei einer Brückenöffnung für Frachtschiffe schon mal bis zu 30 Minuten warten konnte. Während meiner Lübecker Zeit musste ich täglich 4 Mal über die Brücke fahren. Wenn ich nur 5 Minuten später aus dem Büro kam, konnte ich mit Sicherheit darauf warten, dass 2 Finnlandfähren aus Lübeck endlich die Enge passiert hatten.
Dumm f***t gut
Aus dem Profil eines Suchenden in einem schwulen Kontakt- und Kommunikationsforum:
„Wenn du was Wissen willst denn Frag einfach“
und
„Ich Lese gerne und fahr viel mit inliner durch die gegend,sonst tue ich noch Tauchen.“
Die Schreibweise wurde im Original aus dem Profil entnommen. Der Typ muss es wohl besonders gut können.
Bimmeln statt Knall
Heute ist Marathon in Hamburg. Wie gerade im Radio gemeldet wurde, wird statt eines Startschusses mit einer Glocke der Beginn des Rennens angezeigt. Nun könnte man meinen, dass dies eine Neuerung aufgrund des maritimen Flairs der Hansestadt geschieht. Nein, es ist etwas anderes:
Der Start zum Hamburgmarathon findet auf der Reeperbahn statt. Und dort auf dem Kiez gibt es seit dem vorigen Jahr ein Waffenverbot. Deshalb darf der Start nicht mit einer Startpistole und mittels Startschuss angezeigt werden. Stattdessen wird mit einer Glocke gebimmelt.
Ich finde das total bescheuert.
Die Wette
Wenn mir auch sonst nichts einfällt – was zum Schmunzeln hab ich immer auf Lager:
Der Bauarbeiter Huber fällt vom Gerüst und schlägt so unglücklich auf, dass er verstirbt. Nun muss einer seiner Kollegen die traurige Aufgabe übernehmen, die Nachricht seiner Frau mitzuteilen.
‚Komm Schorsch, Du bist der Polier und unser Chef. Mach Du das.‘
‚Ach Leute, ich kenne die Frau schon von klein auf, ich kann das nicht.‘
‚Sepp, Du warst sein bester Freund, geh Du hin.‘
‚Vergesst es, die Kinder nennen mich sogar Onkel, das bricht ihnen das Herz, wenn ausgerechnet ich diese schlimme Nachricht überbringe.‘
‚Tja, wer könnte das jetzt übernehmen?‘
‚Üzgür, wie sieht es mit Dir aus?‘
‚Is geine Brobläm.‘
‚Echt jetzt? Machst Du das?‘
‚Warum nix? Isch mach.‘
Üzgür macht sich also auf den Weg und die anderen fragen sich, ob das die richtige Entscheidung war. Nach 2 Stunden kommt er wieder mit einem fetten Grinsen im Gesicht und einem Kasten Bier auf der Schulter.
‚Üzgür, wie hat sie’s aufgenommen?‘
‚Warum grinst Du so und woher ist die Kiste Bier?‘
‚Isch geklingelt, sie aufgmacht.
Hab isch gesagt, gute Frau, sind Sie die Witwe Huber?
Sagt sie Nein, ich bin Frau Huber, aber keine Witwe.
Sag isch : Wettma Kaste Bier?‘
Spiegelungen
Seit Tagen plagt uns die Langeweile im Büro. Nichts ist schlimmer, als kaum was zu tun zu haben. Die Zeit vergeht fast gar nicht und man bekommt Appetit. Zu Zeiten, wo es recht stressig zugeht, hat man gar keine Zeit, ans Essen zu denken. Morgen allerdings muss es auch nicht stressig werden. Stress am Freitag – wer will das schon.
Wenn man dann so am Schreibtisch sitzt, die Sonne ins Fenster scheint und die Blicke so umherschweifen, kann man manchmal ganz witzige Dinge entdecken, die rein zufällig zustande gekommen sind. Die Utensilien auf dem obigen Bild sind nämlich nicht exta für die Aufnahme auf dem Schreibtisch arrangiert worden. Meine Uhr lege ich immer ab, wenn ich ins Büro komme. Das kleine Papierschiffchen hat mir unsere Auszubildende gebastelt als Ersatz für ein Schiff, das kürzlich verkauf wurde und an dem ich sehr gehangen habe. Und das Glas mit Apfelsaft habe ich einfach wahllos da so hingestellt. Und das alles zusammen ergab dan einen interessanten Effekt. Da ich meine Kamera immer dabei habe, griff ich gleich zu selbiger und hielt die Situation fest, die so vielleicht niemals wieder entstehen wird, jedenfalls nicht rein zufällig.
Kleiner Abendspaziergang
Der grosse Strom namens Elbe ist immer wieder einen kleinen Ausflug wert. Heute am frühen Abend präsentierte er uns Lichtspiele, Wasserspiele und Sexspiele. Ursprünglich wollten wir Enten mit altem Brot füttern. Aber die hatten daran überhaupt kein Interesse. Na ja, wenn ich die Wahl zwischen Sex und altem Brot hätte würde ich mir auch lieber beim Sex zusehen lassen.
Starker Entschluss
Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass jetzt Frühling ist. Seit ein paar Tagen habe ich morgens meine Sommerjacke an, etwa 3 – 4 Wochen später als sonst. Gut, es ist natürlich frisch, wenn ich mich morgens in den Wagen setze. Die Winterjacke hat für diesen Winter ausgedient – auch wenn es mich morgens gelegentlich fröstelt.
Heisser Brei
In Hamburg war ja bekanntlich Bürgerschaftswahl. Die CDU büsste die absolute Mehrheit ein und benötigt einen Koalitionspartner, um an der Macht bleiben zu können. Bekanntlich hat man sich zu einer rot-grünen Koalition durchringen können. Der Koalitionsvertrag wurde vorgestern unterschrieben. So weit so gut.
Die vormals alleinregierende CDU hat kurz vor der Wahl noch den Bau eines Kohlekraftwerkes angeleiert. Das mag zwar legitim gewesen sein, aber über so ein umstrittenes Unterfangen kurz vor einer Wahl zu entscheiden ist, so ist meine Meinung, unklug. Desweiteren hat sich die CDU zur Elbvertiefung bekannt. Beides sind gravierende Punkte gewesen, die die Grünen vor der Wahl abgelehnt haben.
Und nun? Diese beiden Punkte sind jetzt, wie es politisch inzwischen üblich ist, um des Machterhalts wegen bzw. um die Beteilung an der Macht zu gewährleisten, im Koalitionsvertrag nicht ganz eindeutig entschieden worden. Man beruft sich auf das überlicherweise einzuhaltene Verfahren in solchen Dingen. Keine Partei hat sich also klar für oder gegen das Kraftwerk und die Elbvertiefung bekannt.
Politikverdrossenheit und mangelnde Wahlbeteilung – kein Wunder wenn um den heissen Brei herumgeredet wird.