Duftwahl


Ich bin mal wieder auf der Suche nach einem neuen Duft, ein Drittduft sozusagen. Die Wahl fällt schwer. So in etwa kenne ich meine bevorzugte Duftrichtung: Nicht zu leicht, nicht so spritig, eher schwerer, orientalisch. Wobei eine gewisse Frische auch nicht verkehrt sein kann.

Davidoff, Joop, Boss, Dior, Chanel – um nur einige zu nennen, die Auswahl ist riesig gross. Jede Marke bietet auch noch verschiedene Produkte an, was vollends zur Verwirrung der Sinne beiträgt. Und dann steht man vor dem Regal, greift sich eine Probeflasche und sprüht sich vorsichtig eine Ladung auf Unterarm und Handgelenk, eine Sorte links, eine Sorte rechts. Etwas warten, bis die Kopfnote verduftet ist und dann schnüffeln ob es gefällt.

Manche Beschreibungen lesen sich wie der Griff in das Gewürzregal in der Küche zu Hause: Zimt, Kardamom, Ingwer, Pfeffer, Minze – alles Ingredenzien, die ich zum Kochen verwende. Man könnte denken, ein paar Tropfen Eau de Toilette ins Essen statt eine Prise hiervon und ein paar Blätter davon hätten den gleichen Effekt. Das könnte sogar eine Marktlücke sein: zu den Gewürzen im Menue den passenden Duft auflegen. Vielleicht sollte ich das den grossen Duftmischern mal vorschlagen.

Neue Düfte werden von den Herstellern immer in grossen Aktionen angepriesen. Meist locken attraktive junge Männer – oft genug spärlich bekleidet – zum Kauf. Jedoch jünger und attraktiver macht der Gebrauch so eines Duftes auch nicht. Irgendwann ist der Zug nämlich abgefahren. Wobei es in den einschlägigen Foren Männer weit jenseits der 40 gibt, bei denen „boy“ ein Wortteil ihres Nicks ist. Lächerlich!

Verlockend für den Griff ins Regal und das öffnen der Geldbörse ist auch ein exklusives Design der Flakons. Doch so ein Fläschen ist nicht zum Anschauen da, es geht schliesslich um den Inhalt – auch wenn es sich auf einer Ablage im Badezimmer gut macht, dort was exklusives stehen zu haben.

Heute Mittag habe ich wieder zwei Düfte probiert. Den einen habe ich mir in der Firma gleich wieder runtergewaschen. Der andere, Diamonds von Armani, kommt in die engere Wahl. Dior Homme Sport steht ebenfalls auf der Liste derer, die in Frage kommen.

Wo ich die Mittagspausen der nächsten Tage verbringen werde steht fest: In der Abteilung Männerdüfte eines grossen Kaufhauses in der City.

Die Botschafterin


Heute vor 50 Jahren lief bei der Werft Blohm und Voss in Hamburg das Segelschulschiff „Gorch Fock“ vom Stapel. Benannt wurde das stolze Schiff nach dem Dichter Rudolf Kinau, der sich den Namen Gorck Fock als Pseudonym zugelegt hatte. Ulli Kinau, eine Nichte des Schriftstellers, die 1958 gerade mal 14 Jahre alt war, wurde die Ehre zuteil, das Schiff mit der obligatorischen Sektflasche zu taufen, die auch gleich beim ersten Wurf zersplitterte. Über 10.000 Menschen sollen damals das Ereignis beobachtet haben. Die etwa 40 Meter hohen Masten waren beim Stapellauf bereits aufgetakelt.

Seit der Indienststellung hat das Schiff ca. 700.000 Seemeilen zurückgelegt, was bedeutet, dass die „Gorch Fock“ auf ihren Reisen 32 Mal die Erde umrundet hat. Die bisher erreichte Höchstgeschwindigkeit unter Segeln beträgt 17 Knoten. Bei diversen Wettfahrten ist sie acht mal schnellstes Schiff im Zielhafen gewesen.

Auf zahlreichen Auslandsreisen auf allen Weltmeeren ist die „Gorch Fock“ als Botschafterin Deutschland unterwegs gewesen und wird sie auch in Zukunft weiterhin sein.

(Bildquelle: www.pixelio.de / Fotograf Jenny Horn)

Nachtrag und Berichtigung:
Frau Kinau, die Taufpatin, die seinerzeit die Gorch Fock getauft hat, hat darauf aufmerksam gemacht, dass der obige Beitrag nicht ganz richtig ist. In der Tat war der Dichter, nach dem das Schiff seinen Namen erhalten hat, nicht Rudolf Kinau sondern ihr Onkel Johan Kinau. Ich bitte, das Versehen zu entschuldigen.

Schreibtischfood


Unser Koch hat Urlaub, es sei ihm gegönnt, er ist nämilch ein sehr guter Koch. Deshalb ist die Kantine geschlossen und wir müssen uns auf irgendeine Art und Weise selbst verpflegen. Zum Glück arbeiten wir fast mitten in der City von Hamburg, so gibt es um uns herum eine grosse Auswahl von Imbissgeschäften, Bäckereien usw. Eine Selbstverpflegung ist daher recht einfach und kann abwechslungsreich gestaltet werden.

Heute haben wir uns bei Jim Block versorgt. So eine Minimahlzeit kostet ca. 6 Euro. Das ist zwar etwas mehr als das, was wir in der Kantine bezahlen, aber man wird satt.

Am Schreibtisch zu essen ist zwar nicht so gemütlich wie in der Kantine, aber es ist auszuhalten.

Ach ja: Wer jetzt lästert, dass man einen Burger nicht mit Messer und Gabel isst, dem sei gesagt, dass man diese Teile nicht aus der Hand essen kann. Es quellen dann nämlich Salat, Sauce, Tomate und Fleisch hinten und seitlich heraus wenn man vorne reinbeisst.

Klare Worte

Heute Morgen, S-Bahnhof Nettelnburg. Auf der elektronischen Anzeige stand zu lesen: „Der 1. Wagen ist verschlossen“. Die Bahn lief in den Bahnhof ein, der Zugführer machte noch mal eine Ansage, dass man bitte nicht in den 1. Wagen einsteigen soll, der sei verschlossen. Wahrscheinlich hören viele Leute einfach gar nicht hin, was da gesagt wird, lesen können die wohl auch nicht, jedenfalls wiederholte der Zugführer die Ansage noch mal mit dem Zusatz „Da hat jemand reingekotzt!“

Nächste Haltestelle, die gleiche Prozedur. Erst die normale Ansage, dann die drastische Wiederholung. Es ist ja wohl so, und davon nehme ich mich nicht aus, dass die Fahrgäste jeden Morgen in den gleichen Waggon einsteigen und stellen sich blind an den gewohnten Platz wo „ihr“ Waggon hält. Deshalb kann man aber doch mal auf die Anzeigentafel schauen bzw. auch mal zuhören, was da so über die Lautsprecher verkündet wird.

Noch drastischer machte es der Zugführer am nächsten Stop: „Sie wollen da gar nicht einsteigen, das stinkt tierisch!“.

Auf humorvolle Weise wurde das Leid des Zugführers am nächsten Bahnhof verkündet, nachdem er auch dort zweimal erklären musste, das man und warum man in den ersten Wagen nicht einsteigen kann. Sinngemäss sagte er: Die Leute haben ja auch alle Stöpsel in den Ohren und hören laut Musik, deshalb verstehen die mich nicht.

Bei dieser Gelegenheit bekam die DB auch ihr Fett weg: „Wir haben ein paar Minuten Verspätung weil die Türschlösser schlecht gewartet worden sind.“ – Mir war unterwegs aufgefallen, dass die Bahn länger als gewöhnlich brauchte, um die Bahnhöfe wieder zu verlassen. Vielleicht lag das daran, dass die Türen nicht schnell genug geschlossen werden konnten.

Egal, es war jedenfalls eine amüsante Fahrt, die dem einen oder anderen Fahrgast ein Lächeln auf das morgenmuffelige Gesicht zauberte.

Witzcontent?

Ich gebe zu, dass ich ab und zu mal einen Witz veröffentliche weil es sonst nichts nennenswertes zu berichten gibt. Ob ich damit immer den Geschmack der Leser treffe weiss ich nicht. Wenn ich zu dieser Notlösung greife, handelt es sich eh um Witze, die mir gefallen. Sollte ich damit den einen oder anderen Leser zum Schmunzeln, zum Lachen oder gar zum Unterdentischfallen animiert haben – umso besser.

Natürlich soll dieses Weblog nicht zu einem Witzblog verkommen. Allerdings sind mir gerade heute jede Menge Witze zugespielt worden, die mir fast alle sehr gut gefallen. Das heisst jetzt nicht, dass nun täglich einen davon veröffentlichen werde. Ich möchte aber gern eure Meinung hören, wie ihr zum Witzcontent steht.

Lächerliche Lückenfüllung

„Damit soll verhindert werden, dass die Welt einen schlechten Eindruck von China bekommt.“ – so steht es u.a. bei N-TV.de zu lesen. Es geht darum dass leergebliebene Plätze der Wettkampfstätten von Cheerleadern aufgefüllt werden sollen, die dazu auch noch zum „Klatschen und Jubeln angehalten“ werden.

Einen schlechteren Eindruck als sie schon hat kann die Welt von China gar nicht bekommen.

Schummelei

Glaube nur das, was du mit eigenen Augen siehst! Diese Weisheit ist im Zeitalter der digitalen Möglichkeiten sehr sehr wichtig und habe ich mir schon seit Jahren zu eigen gemacht. Filme, sei es auf der Kinoleinwand oder im Fernsehen, Fotos im Internet oder in Printmedien – alles kann heute manipuliert und verändert werden. Rausschneiden, einfügen oder sonstwie verändern, es gibt heute wohl kaum etwas was, was nicht möglich ist.

Bei SpiegelOnline kann man sich informieren, wie die kleinen Chinesen die Bilder der Eröffnungsfeier manipuliert haben sollen. Und die Amis sollen es ihnen gleich nachgemacht haben.

Gefunden bei Magic Volker.

Geschummelt wird auch seit Jahren schon bei den sportlichen Leistungen. Dies mit eigenen Augen zu erkennen ist so gut wie unmöglich. Der sportlich interessierte Zuschauer mag sich ob dem gerade beigewohnten Rekord nur fragen, wie denn das wohl möglich sein. Hierzu und zu einem anderen Thema, dass mit Olympia zu tun hat, die Gedanken eines Fliegenden.