Klare Worte

Heute Morgen, S-Bahnhof Nettelnburg. Auf der elektronischen Anzeige stand zu lesen: „Der 1. Wagen ist verschlossen“. Die Bahn lief in den Bahnhof ein, der Zugführer machte noch mal eine Ansage, dass man bitte nicht in den 1. Wagen einsteigen soll, der sei verschlossen. Wahrscheinlich hören viele Leute einfach gar nicht hin, was da gesagt wird, lesen können die wohl auch nicht, jedenfalls wiederholte der Zugführer die Ansage noch mal mit dem Zusatz „Da hat jemand reingekotzt!“

Nächste Haltestelle, die gleiche Prozedur. Erst die normale Ansage, dann die drastische Wiederholung. Es ist ja wohl so, und davon nehme ich mich nicht aus, dass die Fahrgäste jeden Morgen in den gleichen Waggon einsteigen und stellen sich blind an den gewohnten Platz wo „ihr“ Waggon hält. Deshalb kann man aber doch mal auf die Anzeigentafel schauen bzw. auch mal zuhören, was da so über die Lautsprecher verkündet wird.

Noch drastischer machte es der Zugführer am nächsten Stop: „Sie wollen da gar nicht einsteigen, das stinkt tierisch!“.

Auf humorvolle Weise wurde das Leid des Zugführers am nächsten Bahnhof verkündet, nachdem er auch dort zweimal erklären musste, das man und warum man in den ersten Wagen nicht einsteigen kann. Sinngemäss sagte er: Die Leute haben ja auch alle Stöpsel in den Ohren und hören laut Musik, deshalb verstehen die mich nicht.

Bei dieser Gelegenheit bekam die DB auch ihr Fett weg: „Wir haben ein paar Minuten Verspätung weil die Türschlösser schlecht gewartet worden sind.“ – Mir war unterwegs aufgefallen, dass die Bahn länger als gewöhnlich brauchte, um die Bahnhöfe wieder zu verlassen. Vielleicht lag das daran, dass die Türen nicht schnell genug geschlossen werden konnten.

Egal, es war jedenfalls eine amüsante Fahrt, die dem einen oder anderen Fahrgast ein Lächeln auf das morgenmuffelige Gesicht zauberte.

4 Gedanken zu „Klare Worte

  1. CekaDo

    Die Leute sind einfach nur “abgeschaltet” habe ich manchmal das Gefühl. Insbesondere junge Leute gehen völlig unaufmerksam durch die Welt und scheitern an den kleinsten Unabwägbarkeiten. Mal ganz abgesehen von den dämlichen Knöpfen im Ohr.

    Am Sonntag stand am hellichten Tage eine junge Frau in der S-Bahn vor der Türe, die mit einem gelben Aufkleber versehen war. “Tür defekt” stand darauf. Sie wartete ruhig und geistesabwesend mit dem Aufkleber direkt vor den Augen auf die Einfahrt in den Bahnhof.

    Ich hätte ja mal abgewartet, was passiert. Schatz hatte jedoch ein weiches Herz und wies die junge Dame auf die Tatsache der Türstörung hin. Die Reaktion war klassisch: “Was? Oh! Wieso denn? Habe ich garnicht gesehen.”

    kopfklatsch

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  2. Honigbaerli

    kann ich dir auch ein erreignis von letzten sonntag bei meiner rückfahrt aus lüneburg erzählen was da in hannover geschah hatte da etwas länger aufenthalt:
    da vielen die zugslauftafeln aus und was man da so antraf obwohl alle 2 minuten aus den lautsprechern informiert wurde das die zugslauftafeln ausgefallen waren wie mancher mich fragte(ich bin ja nicht von der bahn zwar) wo ihr zug fährt habe dann die leute auf die lautsprecherdurchsagen aufmerksam gemacht und da tönte es dann oft “die habe ich gar nicht gehört” ja gottseidank fand kein chaos statt aber bei den meisten leutren ist das meckern halt näher als mal das umfeld zu checken!!
    auch bei mir ging es nicht ganz ohne verspätung ab ich hatte ab frankfurt 5 minuten weil ein zug die einfahrt in den bahnhof wohl blockierte..und auf der strecke bis basel kamen dann noch 10 minuten verspätung dazu weil der lockführer wohl auf der strecke blumen pflücken wollte*FG* angesagt worde eine störung im betriebsablauf!
    manchmal frage ich eh was da los ist es sind im moment wieder so viele technikpannen bei der deutschen bahn ob wohl ja die fahrkarten in den letzten jahren massiv teurer wurden ich kann das schlecht nachvollziehen!!

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  3. Sandy

    Ich find das klasse, wenn Zugführer, wie auch die Leute von der Bahnsteigüberwachung Humor zeigen. Ganz viel davon brauchen sie wohl wieder, wenn in München das Oktoberfest losgeht ;o)
    Liebe Grüße
    Sandy, die trotzdem nicht gern Bahn und sonstiges fährt.

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