Antik?

Ich weiss nicht, wie alt Gegenstände sein müssen, um sie als Antik zu bezeichnen. Tatsache ist, dass unser Familienhaus, ein Wohn- und Geschäftshaus mitten in der City von Lübeck, 1899 erbaut worden ist. Leider ist die Origianlfassade nicht mehr erhalten. Im Zuge einer Strassenverbreiterung wurde das Haus in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts äusserlich umgebaut.

Eine der Wohnungen, in der seit Jahrzehnten ein Steuerberater sein Büro hatte, muss jetzt renoviert und modernisiert werden. Teile der Wohnung sind noch im Original erhalten, nämlich die Türklinken, die Spülkastenkonsolen des WC, die Fliesen in der Küche sowie Stuck in 2 Räumen.

Die Decken in den beiden mit Stuck geschmückten Räumen sind zurzeit abgehängt. Wir werden untersuchen lassen, was die Restaurierung des Stucks kostet verglichen mit einer neuen Abhängung der Decken. Der Spükasten muss weg. Die neuen Mieter möchten aber gern die beiden Konsolen anderweitig verwenden. Die Fliesenflächen sind leider bereits ausgebessert und müssen wohl komplett entfernt werden. Die Türklinken bleiben erhalten.

Was die ganze renovierung kosten wird, wissen wir noch nicht. Fussböden müssen hergerichtet werden, der Maler muss rein, eine neue Heizungs- und Warmwasseranlage muss installiert werden. Badezimmer und WC müssen neu. Eine Küche muss eingebaut werden. Da kommen wieder mal ein paar zigtausend Euro Investitionen auf uns zu. Aber dann ist es eine schmucke 5-Zimmerwohnung.

Die neuen Bewohner, eine junge Familie mit einer kleinen Tochter, gehören zur Familie. Die junge Frau ist mit Zwillingen schwanger, die im Dezember auf die Welt kommen sollen. Bis dahin muss die Wohnung fertig sein.

Heute hatten wir zusammen mit unserem Hausverwalter und einem Installateur einen familiären Ortstermin. Maler und Tischler schauen sich zwecks Abgabe Angebots für die notwendigen Arbeiten in den nächsten Tagen die Wohnung an. Ich hoffe, dass wir bis Ende nächster Woche wissen, mit welchen Zahlen ich zur Bank muss.

Kaffeetante?


Ich bin Der feurige Esspresso-Fan
Von halben Sachen halten Sie nichts, bei Ihnen muss der Kaffee stark, würzig und
von hoher Qualität sein.

Gleichzeitig sind sie experimentierfreudig und immer auf dem neuesten Stand der
Kaffee-Variationen.

Prädikat: ein heißblütiger Liebhaber!

Da ist was dran.

Ein netter kleiner Test anlässlich des Tages des Kaffees am 26. September.

Entdeckt bei Wortperlen.

Wandertag

Wandertag war immer was aufregendes. Man brauchte nicht in der Schule lernen. Man musste was zu essen einpacken für unterwegs, und was zu trinken auch. Es gab etwas Geld, damit man sich vielleicht ein Eis kaufen konnte. An einen Wandertag erinnere ich mich ganz besonders gut: Es ging mit der Bahn von Lübeck nach Mölln. Dort kamen wir in einen ganz fürchterlichen Regen. Das Wasser strömte durch die Strassen. Da wir eh alle schon durchnässt waren, stapften wir durch die Wassermassen. Der nächste Zug brachte uns wieder heim.

Vielleicht war es dieses Erlebnis, dass mich dazu animierte, heute einen Pullover mitnehmen zu wollen. Wir waren nämlich heute zu einem Wandertag eingeladen mit einer angenehmen Unterbrechung im Café Koch in Tesperhude. Und da kann man natürlich nicht ablehnen.

Als wir unsere Nachbarn vom Haus gegenüber auf der Strasse trafen, standen die ohne Pullover oder Jacke vor uns. Und da Claudia und Thomas erfahrene Wanderer sind, vertraute ich ihnen und verstaute meinen Pullover im Briefkasten.

Vertrauensvoll folgten wir den Beiden. Erst durch ein paar Gassen unserer kleinen Stadt, dann runter an die Elbe entlang von der Stadt neuangelegter Anlagen. Von dort eine lange Treppe hoch, um auf den Geesthang zu gelangen. Bald hatte der Wald uns eingefangen, den wir sonst nur von der Strasse aus kennen, wenn wir mit dem Wagen zu Café Koch fahren, um dort Torte zu kaufen.

Unterwegs hatte Thomas die Idee, einen kleinen Umweg zur Aussichtsplattform am Stausee für das Pumpspeicherkraftwerk zu machen. Aber erst ging es noch höher hinauf auf die Geest. Mein Herz klopfte bis zum Hals ob dieser Anstrengung. Oben angekommen waren es nur noch ein paar Schritte bis zum Stausee. Das Gitter bot eine willkommene Stütze für eine kleine Erholungspause. Thomas, ein eingeborener Geesthachter, erzählte uns ein paar geschichtliche Anekdoten über den Bau des Kraftwerks und dessen positive Folgen, nämlich den Bau eines Schwimmbades.

Nachdem wir uns ein paar Minuten ausgeruht hatten, bestiegen wir die Aussichtsplattform. Ich war überrascht, wie weit man von dort aus gucken kann, nämlich bis nach Hamburg. Der Heinrich-Hertz-Turm war natürlich gut zu erkennen, dazu noch einige Hochhäuser. Sogar die drei Mundsburg-Tower, in deren unmittelbarer Nähe wir 10 Jahre gewohnt haben, konnte man gut sehen.

Die Aussicht auf leckere Torte trieb uns weiter, vorbei an den Anlagen des Kernkraftwerks Krümmel, das zurzeit ja abgeschaltet ist und auch hofftentlich abgeschaltet bleibt. Was uns allerdings wunderte ist die Tatsache, dass in den zahlreichen Leitungen und Masten knisterte und brummte, so als würde elektrische Energie durchfliessen. Wir redeten uns ein, dass so ein Kraftwerk ja auch Strom benötigt wenn es den nicht selbst produziert und es dieser Strom ist, der zum Kraftwerk fliesst, den wir dort hörten. Nun war es nicht mehr weit bis nach Tesperhude. Der Weg führte uns noch durch ein Waldstück, in dem die Produktionsanlagen der Nobel-Fabrik einst gestanden haben. Auch hierüber wusste Thomas interessante Dinge zu erzählen.

Dann endlich waren wir im Ortsteil Tesperhude der Stadt Geesthacht. Noch ein paar Meter – und wir konnten uns nach etwa zwei Stunden wandern in die Plüschsessel vom Café Koch fallen lassen. Da wir das Standardangebot an Torten mittlerweile gut kennen, war es nicht notwendig, dass wir uns am überfüllten Kuchentresen was aussuchen mussten. Die Bedienung nahm unsere Bestellung auf. Nach wenigen Minuten wurden Kaffee, heisse Schokolade und Torten serviert.

Allzulange wurde uns die Pause nicht gegönnt und Claudia blies zum Aufbruch. Entlang der Elbe ging es wieder heimwärts. Die Strecke bis nach Geesthacht schwankt auf verschiedenen Hinweisschildern zwischen 5 km und 6,8 km. Irgendwo dazwischen wird es wohl liegen. Der Weg ist leicht zu bewältigen da es keine Steigungen gibt. Trotzdem merkte ich langsam, dass ich Füsse und Oberschenkel habe. Allerdings waren wir noch gut fit im Schritt und konnten ein gutes Tempo einhalten.

Kurz nach dem Kernkraftwerk passierten wir die 3 Rohre mit dem gewaltigen Durchmesser, durch die das Wasser aus dem Stausee strömt, um die Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben. Der grösste Teil der Wanderung war geschafft. Am Freibad und weiter über den Menzer-Werft-Platz waren wir auf vertrautem Terrain. Ein kleiner Anstieg noch über die Hafenbrücke und hoch zum Bahndamm – und das Pappelwäldchen hatte uns wieder. Von Steigungen hatte ich für heute genug und nahm statt der Treppe ausnahmsweise mal den Lift zum Elbe-Penthouse.

Es war ein interessanter kleiner Ausflug in die Umgebung unserer neuen Heimat. Ein neues Ziel ist bereits ausgemacht. Da soll es auch die Möglichkeit geben, sich unterwegs zu laben.

Vielen Dank an Claudia und Thomas dafür, dass sie uns dazu bewegt haben, mal mit unserem Hintern hochzukommen und die sehenswerte Umgebung von Geesthacht einer näheren Inspektion zu unterziehen.

Aufmerksam


Vor einiger Zeit bin ich bei meinen Reisen durch das www über ein Kochbuch gestolpert, das mein Interesse weckte: 1000 recipes to try before you die. Da ich derzeit das Geld dafür nicht ausgeben wollte und ich im Grunde einen ausreichenden Bestand an Kochbüchern habe, nahm ich davon Abstand, mir das Buch zu bestellen. Bernd hatte sich allerdings meinen Wunsch gemerkt und schenkte mir das Werk mit mehr als 2000 Seiten zu unserem 11. Jahrestag.

Die Rezepte lesen sich wie eine Reise um die Welt. Aus jedem Erdteil sind mehrere Länder ausgwählt. Und aus jedem dieser Länder werden mehrere Spezialitäten präsentiert. Vorspeisen, Hauptgerichte, Süssspeisen – alles ist vertreten. Jedem Rezept werden zwei Seiten eingeräumt: Eine Seite für die Zutaten und die Zubereitung. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Foto des entsprechenden Gerichts. Ein erstes Durchblättern liess mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hätte ich man da bereits kleine Merkzettel zwischen die Seiten gelegt.

Heute war der Tag, an dem ich das erste mal etwas aus dem Buch zubereiten wollte. Im Gefrierschrank lag noch ein Stück Rinderfilet, dass mal vernichtet werden musste. Ein passendes Gericht aus China fand ich auf Seite 1200: Rinderfiletscheiben mit Orangenschale und Chilischoten. Von den Zutaten brauchten wir nur Ingwer und Frühlingszwiebeln zu kaufen – alles andere hatten wir im Haus.

Das Gericht erwies sich als sehr schmackhaft und lecker und wir werden es ganz sicher nicht das letzte mal gekocht haben. Wer gerne nachkochen möchte findet das Rezept im Rezepteblock.

Wischfest

Immer noch auf der Suche nach einem geeigneten, der Nase meines Mannes und meiner Nase genehmen Duftes, machte ich mich heute auf den Dufttempel schlechthin. Dort erkunkdigte ich mich nach Annayake, wovon, wie sollte es auch anders sein, drei verschiedene Duftsorten gibt. Eine Duftexpertin sprühte von jeder Sorte auf je einen Pappstreifen, damit es mir möglich war, eine Vorauswahl zu treffen. Eine Ausführung konnte ich gleich aussondern. Die beiden anderen waren interessant und ich fragte, ob ich ein Probe bekommen könnte. Da keine fertigen Probem vorrätig waren, wurde mir je eine Probe abgefüllt. Ein netter Service.

Zu Hause tupfte ich mir einen Duft auf das Handgelenk. Im ersten Moment, war ich sehr angetan. Nachdem sich aber die Kopfnote verflüchtigt hatte, blieb ein sehr intensiver Duft übrig, der absolut nicht meinem Geruchssinn entspricht. Mehrmals habe ich versucht, das Übel abzuwaschen, was leider nicht gelingt. Die Intensität spricht zwar für das Produkt, doch was nützt es mir, wenn ich es nicht riechen kann.

Es hat sich mal wieder bewahrheitet, dass man Düfte nicht nach der Pappstreifenbesprühmethode kaufen kann. Auf der Haut entwickelt sich ein Duftwasser ganz anders.

Porgy and Bess

Im Rahmen einer Deutschlandtournee gastierte das New York Harlem Theatre mit der Oper Porgy and Bess vom 12. August bis heute in der Hamburgischen Staatsoper. Eine Aufführung dieser Oper vor vielen Jahren im Stadttheater Lübeck habe ich noch immer in sehr guter Erinnerung. Deshalb musste ich unbedingt diese von George Gershwin komponierte Oper einmal wiedersehen. Gemeinsam mit unseren Nachbarn besuchten wir gestern Abend die Vorstellung.

Um die Autenzität dieser Geschichte zu wahren, darf die Oper weltweit nur mit schwarzen Darstellern aufgeführt werden. Deshalb waren damals in Lübeck auch alle Rollen mit Gästen besetzt obwohl es eine hausgemachte Inszenierung war.

Die Musik von George Gershwin ist natürlich gewöhnungsbedürftig. Wer eine Oper im Stil von Verdi, Puccini usw. erwartet, wird enttäuscht. Der Stil geht eher in Richtung Musical.

Das Bühnenbild dieser Produktion hätte für meinen Geschmack etwas bunter sein können. Die Geschichte spielt zwar in der ärmlichen Catfish Row in Charleston S.C. Aber deshalb müssen die Häuser nicht alle in unscheinbarem braun getrichen sein. Gerade Schwarze sind doch dafür bekannt, dass sie Freude an Farbe haben.

Die Protagonisten steigerten sich spielerisch und stimmlich im Laufe der Aufführung. Nach der Pause wurde es spielerisch wirklich höchst dramatisch und gleichzeitig sehr sensibel, als sich die Tragödie anbahnte. Das einfühlsame Spiel der Darsteller liess die Musik in den Hintergrund treten und verursachte bei mir ab und zu Gänsehaut und feuchte Augen am Schluss als sich der Krüppel Porgy von seinen Nachbarn verabschiedet und sich auf seinem Rollbrett auf den Weg von Charleston nach New York macht, um seiner geliebten Bess zu folgen. Wirklich grosse Oper!

Sexsucht

David Duchovny, bekannt geworden als Agent Fox Mulder in der Serie Akte X, meint, dass er sexsüchtig sei. Deshalb hat er sich selbst zur Behandlung in eine Klinik eingwiesen.

Ich frage mich, woran man merkt, dass man sexsüchtig ist. Fummelt man ununterbrochen an seinem Geschlechtsteil rum oder hat man eine Dauererrektion? Kann man mehrmals täglich?

Also ich weiss nicht, ob ich es als sexsüchtig bezeichnen würde, wenn ich dauernd andere Männer anbaggern oder meinen Mann mehrmals täglich flachlegen würde. Sex empfinde ich als eine ganz normale menschliche Funktion. Einer mag/kann öfter, einem anderen reicht es einmal im Monat (was wohl etwas wenig ist). Der Trieb muss schon sehr extrem sein, wenn man meint, man sei sexsüchtig.

Vermutlich würde ich nie auf die Idee kommen, dass ich sexsüchtig bin – weil eben Sex für mich die normalste Sache der Welt ist. Aber indem ich das so schreibe, bin ich vielleicht gar schon sexsüchtig. Und wenn schon – behandeln lassen würde ich das nicht. Da müsste mein Mann durch!

self checkin

Auf dem Flughafen in Stockholm hat eine 78-Jahre alte Dame etwas falsch verstanden bezüglich self checkin: Anstatt ihr Gepäck auf das Band zu stellen hat sie sich selbst draufgelegt. Schwupps – und die Oma fuhr durch die Kofferklappe und war verschwunden. Auf der anderen Seite wurde sie allerdings vom Personal in Empfang genommen und auf den richtigen Weg gebracht.

Da ich eine sehr bildhafte Vorstellungskraft habe, war ich heute, immer wenn ich an diesen Vorfall dachte – und das war sehr oft, laufend am Kiechern.