Woanders gelesen

Gerrit hat mich auf einen Blogbeitrag aufmerksam gemacht, dem ich nur voll und ganz zustimmen kann. Und wer mal ein wenig darüber nachdenkt wird schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass sich das, was der Stilpirat da schreibt, auch auf die Wirtschaft, sprich Konzerne, anwenden lässt. Aber auch in mittelständischen Unternehmen nehmen immer mehr studierte Erben das Ruder in die Hand.

Bitte liebe Leserinnen und Leser, schaut mal, was der Stilpirat für Gedanken hat!

Das Rolltreppensyndrom

Es hat wohl jeder schon mal erlebt: Man benutzt in einem Kaufhaus die Rolltreppe, auf der man selbstverständlich nicht allein transportiert wird, und kommt in der nächsten Etage an. Und was passiert: Eine Person oder gar eine kleine Gruppe Menschen bleibt direkt vor der Rolltreppe stehen und versuchen erstmal zu klären, wohin sie denn nun weitergehen wollen oder sollen.

Dass es auch andersherum geht, war mir neu und habe ich heute in einem Einkaufstempel in der Hamburger Innenstadt erlebt. Eine Gruppe von 3 oder 4 Frauen steuert zielstrebig auf eine Rolltreppe zu. Direkt davor bleiben sie stehen und überlegen erstmal ob sie die Rolltreppe nun wirklich benutzen wollen oder doch lieber links oder rechts daran vorbeigehen sollen. In dem Moment, in dem ich mich an ihnen vorbeidrängelte, war die Entscheidung pro Rolltreppe gefallen. Ich gewann den Endspurt knapp. Nach dem eben Erlebten stand zu befürchten, dass sich das Spiel in der nächsten Etage wie oben beschrieben wiederholen würde. Zum Glück war mir das egal. Die waren hinter mir! Und ich weiss, wohin ich will.

Vorweihnachten

Gestern war es so weit, wir feierten unser tradtionelles Vorweihnachten. Ausrichter der Feier waren in diesem Jahr Bernd und ich, allerdings in der Wohnung meiner Mutter – weil es aus veschiedenen Gründen so besser war. Seit vielen Jahren war Oliver mal wieder dabei. Er hat schon Weihnachtsurlaub. Und klar, er erschien zusammen mit seinen süssen Frau und der kleinen süssen Tochter Ida.

Getränke, Gebäck und alle Zutaten für das Fondue brachten wir mit. Rechtzeitig waren wir vorort um alles fertig zu haben, wenn die Gäste eintreffen würden, ausser der kleinen Familie noch meine Cousine und ihr Mann. Meine Mutter war ja eh dort, ausserdem gehört ja meine Schwiegermutter noch dazu, insgesamt waren wir 9 Personen.

Traditionell beginnt die Feier mit Glögg, einem Schwedenpunsch, zum Aufwärmen. Dazu wird Gebäck gereicht. Irgendwann kommt von meiner Cousine die Frage des Abends: Wann ist Bescherung?

Na ja, alle möchten gern beschenkt werden und wollen ihre eigenen Geschenke überreichen und es geht los. Taschen und Klappkisten werden angschleppt und endlich werden die Geschenke überreicht, wobei Ida assistiert hat. Wenn alle Gaben ausgepackt sind, wird sich knutschender Weise bei jedem bedankt – und übrig bleibt, wie schon angekündigt, ein grosser Berg Papier, in dem Ida es sich gemütlich gemacht hatte.

Als genug geknutscht war, baten wir zu Tisch zum Fondue und wir liessen uns zartes Rinder-, Schweine- und Putenbrustfilet schmecken. Als der Appetit so nach und nach nachliess, sassen wir noch ein paar Stunden beisammen, wobei die kleine Ida natürlich der Mittelpunkt war.

Seit vielen Jahren war die grosse Familie väterlicherseits, auf der diese Tradtion beruht, mal wieder zu dieser Feier vereint. Und wie immer war es sehr sehr schön und hat allen unseren Gästen grossen Spass bereitet. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, wenn es wieder heisst: Vorweihnachten! – dann bei meiner Cousine.

Die Ausweichroute

Wenn ich Zeit habe und das Wetter mitspielt, gehe ich in der Mittagspause raus, meist ein mal um die Binnenalster. Unser Büro liegt nur wenige Meter von der Alster entfernt, genau zwischen Binnen- und Aussenalster. Meist geht’s vom Büro zur Lombardsbrücke, weiter wasserseitig über den Neuen Jungfernstieg zum Jungfernstieg mit dem Alsterhaus. Ich bleibe immer an der Wasserseite, da ist es halt am schönsten. Dann führt mein Weg zur Spitaler Strasse, hinüber zum Bahnhof und an der Kunsthalle vorbei wieder ins Büro. Das Ganze dauert so ca. 40/45 Minuten.

Jetzt im Dezember ist natürlich Weihnachtsmarktsaison. Es fängt an am Jungfernstieg. Die Pagodenzelte stehen dicht an dicht, mitten auf dem Weg oft auch noch Bistrotische damit der Weihnachtsmarktbesucher dort seinen Glühwein, das Schmalzgebäck oder andere Dinge verzehren kann. Und natürlich schleichen die Weihnachtsmarkttouris, meist mehrere nebeneinander, durch die eh schon vollen Gassen, dass es für einen Mittagspausler kaum möglich ist, die Leute zu überholen. Oft bleiben ganze Gruppen plötzlich mitten im Weg stehen und diskutieren erstmal, wo es denn nun hingehen soll.

Auf der Spitaler Strasse sieht es natürlich nicht anders aus. Und je näher Weihnachten kommt, umso voller werden die Weihnachtsmärkte!

Da ich nach 3 Runden, natürlich an 3 verschiedenen Tagen, alles gesehen hatte, was die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr anbieten, wurde es langweilig, und, wie schon gesagt, jeden Tag voller. Jetzt nehme ich eine Ausweichroute: Statt wasserseitig über den Jungfernstieg zu flanieren, gehe ich jetzt auf der anderen Strassenseite, am Alsterhaus vorbei. Und statt durch die Spitaler Strasse zu gehen, benutze ich jetzt die Mönckebergstrasse. Viele Wege führen ins Büro!

Packstation

Heute in einer Woche findet unsere traditionelle Familienvorweihnachtsfeier statt. Alle Geschenke sind besorgt. Heute war Packtag, d.h. alle Pakete und Päckchen wurden weihnachtlich verpackt.

Diese Feier wird in jedem Jahr von einem anderem Familienmitglied ausgerichtet, inzwischen nur noch von meiner Cousine und von uns. In diesem Jahr sine wir an der Reihe. Wir werden aber bei meiner Mutter feiern, d.h. dass wir alle Vorbereitungen treffen und alles besorgen, was notwendig ist, um einen schönen Tag zu haben. Ich werde berichten.

La Traviata

Zum Ende des Verdi-Jahres gab es zur Eröffnung der Spielzeit des Teatro alla Scala in Mailand gestern Abend die Premiere der Oper La Traviata von Guiseppe Verdi. Die Oper wurde zeitversetzt auf Arte gesendet. Es war seit langem das erste Mal, dass wir eine Fernsehsundung angeschaut haben, d.h. entschieden dazu haben wir uns erst, als wir die ersten Szenen gesehen haben. Man weiss heutzutage ja nie, was die Regisseure so auf die Bühne bringen. Und ich habe keine Lust, mir La Taviata im Autoscooter auf einem Rummelplatz anzuschauen, wie es derzeit die Hamburgische Staatsoper macht, mag die Musik auch noch so schön sein. In Mailand war es eine Mischung von modern und konservativ und war für mich so akzeptabel.

In der Rolle der Violetta (Hauprolle) brillierte die Deutsche Dina Damrau. Ihr Szenenapplaus wurde teilweise mit Bravorufen untermauert. Sie bekam am Ende auch den grössten Beifall. Ihr Liebhaber Alfredo Germont, den sie auf Druck seines Vaters Giorgio Germont wegen der Familienehre verlassen muss, wurde vom Polen Piotr Beczala gesungen. Für mich unverständlich, warum er beim Schlussapplaus teils Buhrufe aus dem Publikum bekam. Aber die Italiener sind wohl eh emotionaler und untermauern ihre Meinung eben mit Buh oder Bravo. Dazu ist zu sagen, dass gerade die Premiere zum Saisonauftakt der Spielzeit beim Publikum besondere Beachtung findet.

Apropo Publikum: Bei der Totale des Parketts war ich im ersten Moment der Meinung, es würden nur Herren in schwarzen Anzügen anwesend sein. Aber dem war nicht so, die Damen erschienen wohl sämtlich in schwarzen Kleidern. Etwas Buntes war überhaupt nicht zu entdecken, auch nicht in den Rängen bzw. Logen. Zur Premiere erscheint man in schwarz, das ist da wohl so.

War’s das?

Xaver, der Sturm wurde angesagt. Und was ist?: Nicht mehr als ein ganz normaler kräftiger Wintersturm. Hab den Reissverschluss meiner Jacke etwas höher gezogen und gut war’s. Nun ja, man weiss ja nicht, was da noch kommen könnte.

Und besser, da wird im Vorwege ordentlich Wind um den Wind gemacht, als dass man nichts sagt und es kommt ganz schlimm und es passieren unangenehme Dinge.

Neue Reise – neues Ziel

Gestern haben wir unsere nächste Reise gebucht: HAM – PMI. Euch nun raten zu lassen, wohin die Reise geht, wäre zu einfach. Man bräuchte die Abkürzungen nur in eine Suchmaschine eingeben und man wüsste Start und Ziel. Um euch das Suchen zu ersparen, werde ich die Sache gleich auflösen, es sind die internationalen Abkürzungen für die Flughäfen Hamburg (HAM) und Palma de Mallorca (PMI).

Wer nun meint, wir wollen auf Mallorca Urlaub machen, der hat sich geirrt. Der Urlaub findet nämlich schon vorher statt, auf MS Mein Schiff 1, auf der Reise von Hamburg nach Palma de Mallorca im September/Oktober nächsten Jahres. Der Reiseverlauf ist wie folgt:

Hamburg – Zeebrügge – Le Havre – Southampton – La Coruna – Leixoes – Lissabon – Cadiz – Malaga – Barcelona – Palma de Mallorca. Wir werden wieder 3 Seetage haben, insgesamt sind es 13 Übernachtungen. Wir haben die letzte Kabine auf Deck 10 buchen können. Es ist wieder eine Verandakabine, dieses mal an Steuerbord. Na, hoffentlich kommt der keiner vom Finanzamt. Aber der Bäcker auf der letzten Reise, die wir in einer Kabine an Backbord unternommen hatten, war ja auch nicht da.

Nachdem wir in diesem Jahr einmal rund um die Nordsee gefahren sind, geht es im nächsten Jahr einmal halb um Europa: Durch den Ärmelkanal in die Biscaya, weiter hinunter an der Portugiesischen Küste, dann durch die Strasse von Gibraltar, an der Spanischen Mittelmeeküste hoch bis Barcelona und dann rüber nach Mallorca. Am meisten freu ich mich auf Lissabon und darauf, nach mehr als 40 Jahren mal wieder Barcelona zu sehen.