Besuch in der großen Stadt

Seit 2 Monaten bin ich jetzt Rentner, seit 2 Monaten war ich nicht mehr in der City von Hamburg. Aber gestern mal wieder. Ich brauchte eine Unterschrift von meinem ehemaligen Arbeitgeber. Kombiniert hatte ich diesen Termin mit einem Termin beim Zahnarzt.

Mit dem Wagen nach Hamburg hineinzufahren ohne dass man einen festen Parkplatz hat, sollte man tunlichst vermeiden. Die Parkhäuser in der City sind teuer. Ich machte also Park+Ride, stellte den Wagen am S-Bahnhof Nettelnburg ab, zahlte 2 Euro Parkgebühr und mit der nächsten S-Bahn fuhr ich zum Hauptbahnhof.

Am Hauptbahnhof traf mich fast der Schlag: Diese Menschenmassen, die auf dem Bahnsteig und im Bahnhof selbst umherwaberten, sowas bin ich ja gar nicht mehr gewohnt. Sowas gibt es nicht hier in der kleinen Stadt an der Elbe. Schnell kaufte ich ein paar Stücke Kuchen und wenige Minuten später Stand ich meinen ehemaligen Kollegen gegenüber. Die Freude des Wiedersehens war groß, auf beiden Seiten. Im Büro war es ruhig und wir hatten Zeit, den Kuchen zu essen und uns wie alte Freunde zu unterhalten.

Auf dem Weg zum Zahnarzt wieder diese Menschenmassen. Wie habe ich das früher nur ertragen?! Gut, in der Mittagspause, wenn ich statt um die Binnenalster zu gehen mal in die City musste, war es nie so voll wie gestern Nachmittag. Na ja, Hamburg ist eben eine Millionenstadt und ein Magnet für Touristen.

Nach dem Zahnarzttermin musste ich mich tatsächlich noch in’s Getümmel stürzen. Diese Hektik, die die Menschen an den Tag legen! Und diese Touris, die dazwischen umherschlendern! Slamlomlaufen war für mich angesagt.

Ich war dann froh, als ich wieder die S-Bahn Richtung Heimatdorf besteigen konnte. Aber eine Kinderhüterin mit 4 kleinen Kindern bestieg den gleichen Wagen. Die Kinder waren laut, die Kinderhüterin hatte eine unangenehme Stimme. Weiter vorn telefonierte ein Mann laut über sein Handy. Mir wurde bewusst wie gut ich das hatte, täglich mit meinem Mikrokosmos auf 4 Rädern zur Arbeit und wieder nach Hause fahren zu können.

Ich hatte mich ja dazu entschlossen, meinen Zahnarzt in Hamburg bis auf weiteres zu behalten um ab und zu mal einen Hamburgtag einlegen zu können – weil, Hamburg ist schön, Hamburg ist toll. Beim nächsten Mal werde ich wohl dann nicht mitten in die City gehen sondern die Ecken aufsuchen, in denen ich mittags gern gewesen bin: Einmal um die Binnenalster oder die Lange Reihe rauf- und runterschlendern und gucken wie die anderen gucken!

Erstklassig?

„Der HSV bleibt erstklassig!“ – so tönen Medien und Fans nach dem gewonnenen Relegationsspiel, welches wir uns gestern Abend zusammen mit Freunden angesehen haben. Ich weiss natürlich, wie der Slogan gemeint ist: Der HSV bleibt in der 1. Liga. Aber erstklassig?

Man sollte mit diesem Attribut sehr zurückhaltend sein was den HSV betrifft. Ein Verein, der es 2 Jahre hintereinander nur durch die Relegation geschafft hat, in der 1. Liga zu bleiben, der durch die ganze Saison eher am untersten Ende der Tabelle gekrebst hat, der ist nicht erstklassig. Auch das Spiel gestern Abend war nicht erstklassig. Erst kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit wurden der Mannschaft wohl bewusst, was auf dem Spiel steht, nämlich der Abstieg in die 2. Liga. Die HSV-Elf drehte so richtig auf, so wie man es von einer erstklassigen Mannschaft erwarten kann. Aber das sollte nicht nur 10 Minuten so sein, das sollte ein Dauerzustand sein.

Wir waren gestern abend 8 Leute, die sich das Spiel angeschaut haben. Einzig Birgit war für den HSV und den Verbleib in der 1. Liga. 6 Leute hatten gehofft, der HSV würde absteigen. Bleibt noch meine Meinung:

Die Leistung, die die Mannschaft in den letzten Monaten gebracht hat, rechtfertigt einen Verbleib in der 1. Liga nicht. Es wäre allerding sehr schade gewesen, wenn eine Stadt wie Hamburg keinen Fussballverein in der 1. Bundesliga hätte. Ein weiterer Beweggrund für mein Hoffen auf einen Sieg ist die Tatsache, dass der HSV der einzige Fussballverin ist, der seit Anbeginn der Bundesliga ununterbrochen in dieser spielt. Und das finde ich ziemlich beeindruckend. Aufgrund dieser Tatsache bleibt der HSV der Dino der Bundesliga, aber erstklassig zu sein, davon ist der Verein weit entfernt!

Stetig bergab

Dies ist nun die vierte Woche, in der ich vormittags zum Schwimmen gehe. Mein bestes Ergebnis waren 2.500 Meter. Die schaffe ich aber nicht immer. An manchen Tagen merke ich schon morgens nach dem Aufstehen, dass ich die 2.500 nicht schaffen werde. Ich habe mir selbst zur Auflage gemacht, dass ich mindestens 2.000 Meter schwimme. 5 x in der Woche mach ich mich morgens auf den Weg ins Schwimmbad. Manchmal kostet es etwas Überwindung. Bisher war es ja auch immer noch recht frisch. Anderseits hoffe ich, dass durch die niedrige Lufttemperatur andere Badegäste davon abgehalten werden, das Schwimmbad aufzusuchen wodurch ich ungestörter meine Bahnen ziehen kann. Die Dümpler, die zu viert vorwärts, rückwärts und seitwärts dümpeln, damit man im Wasser besser klönen kann, sind doch ziemlich störend.

Samstag morgen brachte ich 83 kg Lebendgewicht auf die Waage. Das war vor 2 Jahren das letzte Mal der Fall. Die Kreuzfahrt hatte alles zunichte gemacht. Die dritte Kreuzfahrt steht kurz bevor, in 30 Tagen geht es los.

Am Wochenende achte ich nicht darauf, was ich esse und trinke. Klar, dass am Montag morgen das Gewicht immer erheblich höher ist als am Ende der Woche. Solange ich dann weniger wiege als in der Vorwoche ist es ok für mich. Wenn ich die Mitte nehmen zwischen Montag und Freitag bzw. Samstag, habe ich 4 kg abgenommen. Dafür mach ich mich doch gern bei 10 Grad Lufttemperatur auf den Weg zum Schwimmbad.

Manchmal macht eine Einladung mir auch einen Strich durch die Gewichtsrechnung:
Gestern wurden wurden wir spontan für heute Abend zum Fussballschauen eingeladen. Es wird sich entscheiden, ob der HSV heute in die 2. Liga absteigt oder ob er dann der einzige Verein bleibt, der ununterbrochen in der 1. Bundesliga spielt. Und was gibt’s zu essen heute Abend?: CuP (Currywurst und Pommes). Den Spargel, den ich für heute bestellt habe, gibt es dann morgen Abend. Na, vermutlich kann ich in dieser Woche die glatte 83 nicht halten.

Die Hoffnung auf 80 kg bis Ende Juni kann ich wohl eh begraben. Wenn ich dann irgendwas mit 82 auf die Waage bringe, bin ich durchaus zufrieden.

Montags wird erst im 10:00 Uhr geöffnet. Dann warte ich ca. eine Stunde ab damit die, die dann schon vor der Tür mit den Hufen scharren, wieder weg sind. Gleich geht’s aber los, mir jucken schon die Schwimmhäute!

ESC 2015 – Das Grande Finale

Was für eine Abend! Was für ein Opening, was Österreich der Welt präsentiert hat – mit einem Wort: GENIAL! Und dann der Pausenact während die Abstimmung lief: Martin Grubinger mit seiner Percussionshow. Das war der Hammer, im wahrsten Sinn des Wortes, schlug da doch einer mit einem Riesenhammer auf ein Stück Metall. Und der Grubinger, wie der die Stöckchen schwingt – das ist Spanking extrem! Er sieht ja schon etwas strange aus während seiner schweisstreibenden Aktion, aber er macht das gut.

Aber wie ist es nun ausgegangen?:
Eins vorweg: Österreich und Deutschland sind mit 0 Punkten nach Hause gefahren. Es gab schlechteres zu hören und zu sehen, als diese beiden Titel. Österreich hätte wenigstens einen Punkt für den brennenden Trickflügel bekommen müssen. Und Deutschland für den sexy Auftritt von Ann Sophie.

Gewonnen hat – wiedermal – Schweden. Nun, mein Favorit was das ja nicht, aber das geht in Ordnung, besser als wenn diese eingefärbte Blondine aus Russland mit ihrem langweiligen Lied gewonnen hätte. Zeitweise war Russland ja vorn. Aber dann rutschte doch Schweden an die erste Stelle und war schliesslich uneinholbar von Russland.

Ich habe meine Wertung dann doch noch geändert. Wein, Birnengeist, die Stimmung in unserer Gruppe – alles zusammen hat sich wohl irgendwie ausgewirkt, dass ich mich anders entschieden habe.

Meine Top 3:
1. Italien
2. Litauen
3. Serbien

Als Elnur Huseynov aus Aserbaidschan auf der Bühne stand, gab es einen überraschten Aufschrei unserer Gastgeberin und ihrer Tochter. Sie erkannten den blondierten Tänzer, der zusammen mit seiner Partnerin den Auftritt begleitete. Unsere Gastgeberin leitet eine Ballettschule. Sie und ihre Tochter hatten in Spanien an einem Tanzworkshop teilgenommen, der von diesem Tänzer, Lukas McFarlane, geleitet wurde. Die Welt ist so klein.

Es gab gestern Abend übrigens 2 Jubiläen zu feiern: Den 60. ESC und das 25. Spargelessen unserer Gastgeber. So lange sind wir natürlich nicht dabei, wohnen wir ja man gerade etwas länger als 7 Jahre in der kleinen Stadt an der Elbe. Und vor 25 Jahren kannte ich Bernd noch gar nicht. Die netten Menschen, mit denen wir gestern Abend zusammensein durften, haben wir ja auch erst in den letzten Jahren kennengelernt. In den Anfängen war das Spargelessen nicht Teil eines vergnüglichen Abends zum ESC. Diese Symbiose ist erst später entstanden. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr. Nach dem ESC ist vor dem ESC. Und nach dem Spargelessen ist vor dem Spargelessen.

2.500 Meter

Heute habe ich das nächste Etappenziel erreicht: 2.500 m!
Aber das war so: Während ich im Schwimmbad meine Bahnen zog, fing es an zu regnen. Ich musste also weiterschwimmen bis es aufhörte. Sonst wäre ich ja nass geworden. Wozu Regen doch gut sein kann!

ESC 2015 im Radio

So, ich habe mir das angetan und die 27 Finalisten, die morgen Abend in Wien live auf der Bühne stehen werden, im Radio angehört. Ich habe jetzt 8 Titel, die ich bepunktenswürdig finde.

Meine persönlichen ersten 3:
1. Litauen
2. Norwegen
3. Serbien

Warum die Schweden so hoch gehandelt werden, kann ich gar nicht verstehen. Wenn man den Song nur hört, wird er immer langweiliger je länger man ihn hört. Vielleicht landet er bei mir auf Nr. 4. Das werde ich morgen Abend entscheiden. Ich muss ja den Stimmzettel vollbekommmen. Na ja, ich habe noch 4 Fragezeichen auf meiner Länderliste. Mal sehen, wer da noch von profitieren kann.

ESC 2015 – 2. Semi

So, nun stehen sie also fest, die 27 Teilnehmer des Grand Final, welches morgen Abend in Wien stattfinden wird.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass mir das 2. Semi besser gefallen hat. Vielleicht lag das an dem rothaarigen Drummer der Iren. Um es gleich zu sagen: Irland ist nicht im Finale, was ok ist.

Gleich der erste Auftritt, Monika und Vaidas aus Litauen mit „This Time“, heizte die Stimmung im Saal ein. Dieser Titel hätte mich eine Tanzfläche stürmen lassen. Das reisst mit – und ist im Finale. Übrigens: Von Vaidas hätte ich mich auch gern küssen lassen.

Schweden präsentiert einen weiteren Titel, der mir gut gefällt, Maans Zelmerlöw mit „Heroes“ ist auch im Finale.

Die einzie Ballade aus beiden Semis, die ich wirklich toll finde, wird von Norwegen präsentiert, „A Monster like me“ geht unter die Haut und hat berechtigt einen Platz im Finale gefunden.

Ich habe für jeden dieser Beiträge abgestimmt. Wobei ich wirklich nicht weiss, welchen Titel ich am besten finde. Das wird sich vielleicht ab heute Mittag klären, wenn alle 27 Finalisten bei Radio Hamburg gesendet werden, nur zum hören, ohne Show, ohne Bart, ohne Feuerwerk und ohne Tanz.

Warum diese Schlaftablette aus Zypern weitergekommen ist erschliesst sich mir ganz und gar nicht. Stattdessen hätte ich lieber Portugal oder die Schweiz im Finale nochmal gesehen bzw. gehört. Das Gleiche gilt für Slowenien. Das Duo braucht die riesigen Kopfhörer wohl um die Luftgeige zu hören. Wenn ich die Stimmzettel von Ossi für das Finale ausgedruckt habe, kann ich bei beiden gleich ein Strich machen, was so viel heisst wie „durchgefallen“, also Zypern und Slowenien.

Polen wird von einer Dame im Rollstuhl präsentiert – und ist ins Finale gerollt. OK, sie kann singen, aber der Titel ist eher so lalala. Sollte da ein Mitleidsfaktor Einfluss gehabt haben? Wenn ich morgen noch einen Song benötige, um meine Punktevergabe zu komplettieren, könnte Polen dabei sein, 1 Punkt, maximal 2. Da ändern auch ihre hübschen lange Beine nichts dran.

Wie oben erwähnt habe ich 3 persönliche Favoriten. Morgen muss ich mich entscheiden wenn ich meinen Stimmzettel ausfüllen muss. Wenn ich nochmal so darüber nachdenke, könnte der Showact den Ausschlag geben. Der von Schweden hat mir nicht so gut gefallen. Aber wie schon in den Vorjahren erwähnt: Es geht nicht um Show, es geht nicht um den Interpreten, es geht um Musik.

Waschbrett- oder Waschbärbauch?

Da müht man sich ab, schwimmt tausende Meter, lässt das Auto stehen und geht kilometerweit zu Fuß zum Einkaufen um das Gewicht in Grenzen zu halten bzw. zu reduzieren. Und dann muss man lesen, dass Waschbrett out ist und Männer mit Bauch sexy sind. Gut, für meinen Mann ist das nichts neues. Er stand schon immer eher auf Waschbär statt auf Waschbrett. Und ich muss gestehen, dass ich ein Waschbrettbauch auch nicht so anziehend finde. Sieht ja aus wie ’ne Hundehütte: An jeder Ecke ein Knochen.

Was ich im Moment veranstalte, mach ich aus gesundheitlichen Gründen. Dass ich Übergewicht habe, steht nun mal fest, was auch für den Blutdruck mitverantworlich ist. OK, ich bin nicht fett, aber es ist schon gut, wenn ein paar Kilo runterkommen. Einen Waschbrettbauch will ich gar nicht erreichen. Wenn das der Fall wäre, würde ich im Gesicht wohl ziemlich alt aussehen. In meinem Alter muss man sich entscheiden, ob man faltig sein will oder lieber etwas glatter. Und ich hätte es lieber nicht so faltig.

Mindestens 1 Kilo muss noch runter, das werde ich bis zum Antritt der Reise auch schaffen. Wenn es dann etwas mehr als 1 Kilo ist – auch gut, dann hab ich etwas Reserve.

Etappenziel erreicht

Das hätte ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet: 2.000 m habe ich heute im Freibad geschafft! Und das nach 2 Wochen! Ich bin begeistert.

Seit gestern schwimme ich mit einer Schwimmbrille. Das ist wesentlich entspannter für die Nackenmuskulatur weil ich den Kopf jetzt eher in einer Linie mit Körper halten kann. Auch die Atmung ist dadurch gleichmässiger und perfekter.

Knapp 6 Wochen habe ich noch Zeit, ein paar Gramm Körpergewicht zu verlieren. Heute in 6 Wochen befinden wir uns auf hoher See zwischen Hamburg und Bergen. Alles, was ich auf der Reise zunehmen werde, kann ich bis Ende September wieder abtrainieren. Dann wird das Freibad leider geschlossen.