Wenn der Ölpreis fällt …

… müsste sich die Wirtschaft doch freuen: Preise für Energie zu Herstellung von diversen Produkten fallen, Kosten für Transporte zu Land und zu Wasser fallen, aber es heisst, die Börsen gehen in den Keller. Verbraucher freuen sich über geringere Heizkosten und über sinkende Benzinpreise und haben mehr Geld übrig, um es für andere Dinge ausgeben zu können, aber die Börsen gehen in den Keller.

Ich war ja Jahrzehnte in der Seetransportwirtschaft tätig. Für uns waren hohe Ölpreise ein Dilemma. So ein Schiff, und wir hatten nur relativ kleine Schiffe in der Flotte verglichen mit Containerriesen, hat einen Verbrauch von ca. 5 – 12 Tonnen pro Tag – da kommt einiges zusammen bei einer Flotte von 20 Schiffen. Es gab Zeiten, da wurde die Geschwindigkeit gedrosselt um den Verbrauch zu senken um dadurch Geld zu sparen.

Wie das alles zusammenhängt – fallender Ölpreis und fallende Börsen – keine Ahnung. Vermutlich sind das wieder irgendwelche Spekulationsgeschäfte. Aber vermutlich kann man das auch irgendwo nachlesen. Vielleicht finde ich da was in den Tiefen des WWW.

Der Ölpreis

Täglich können wir lesen, dass der Ölpreis fällt und fällt. Von einem Preis von $ 10,00 pro Barrel ist schon die Rede, und sogar noch darunter.

Wenn ich mit dem Wagen unterwegs bin, was nicht mehr allzu oft der Fall ist, und ich auf die angezeigten Preise bei den Tankstellen schaue, denke ich immer, dass doch der Benzinpreis viel niedriger sein müsste. Gut, der Kurs des Euro zum Dollar ist ein Faktor, der eine Rolle spielt. Denn Öl wird nun mal in Dollar gehandelt

Heute habe ich gelesen, dass der Ölpreis in der Nacht so tief gewesen ist, wie seit 12 Jahren nicht mehr. Vielleicht gibt es ja irgendwo eine Tabelle, in welcher der Benzinpreis von vor 12 Jahren und von heute zu vergleichen ist.

Wie oben gesagt, der Kurs des Euro spielt eine Rolle. Aber die Ölkonzerne sind sicher ziemlich schnell damit, den Benzinpreis nach oben zu schrauben wenn die Märkte so sind. Anderseits hinken sie sicher ziemlich hinterher wenn es darum geht, den Benzinpreis zu senken. Hauptsache erstmal kassieren.

Webzeitungen

Einige Zeitungsverlage bieten seit geraumer Zeit an, dass man einiges, was in der gedruckten Ausgabe zu lesen ist, auch online lesen kann. So nach und nach wird dazu übergegangen, dass man nur noch lesen kann, wenn man ein Onlineabo abschließt. Bei anderen Verlagen ist es so, dass einzelne Artikel gegen einen Obulus von 10 Cent zu lesen sind. Das Meiste kann man aber nach wie vor umsonst lesen, äh, kostenfrei. Wobei – es ist eigentlich umsonst, weil es nicht wichtig ist. Selbst die Artikel, für die man löhnen soll, sind es im Grunde nicht wert.

Mit einem Trick, und wann man schnell klicken kann, lässt sich die Bezahlsperre umgehen:
Den entsprechenden Artikel aufrufen – auf den Link klicken – ganz schnell im Browser auf „Datei“ klicken – ganz schnell im Browser auf „offline arbeiten“ klicken … und schon kann man lesen, wofür der Verlag gern Geld haben möchte. Von Browser zu Browser mag das Verfahren und die Bezeichnung etwas unterschiedlich sein.

Natürlich könnte man jetzt sagen: Wer ein bestimmtes Angebot nutzen möchte, soll doch auch dafür bezahlen. Aber warum lockt man die User erst mit einem kostenfreien Angebot und plötzlich will man Geld dafür? Das ist so wie mit den Gehaltskonten: Erst mussten wir uns alle ein Konto einrichten, kostet ja auch nix, und plötzlich sahen die Banken eine Einnahmequelle. Gut, das ist heute schon wieder ein wenig anders. Vielleicht sehen das die Zeitungsverlage eines Tages auch wieder anders.

Eine andere Seite, auf der ich ständig Neuigkeiten aus meiner alten Heimat Lübeck lese, wird durch Werbung finanziert. Der Fuchs bietet ein Add-on an, welches Werbebanner unterdrückt. Plötzlich wird das Lesen der Veröffentlichungen dieser Seiter unterbunden wenn das Add-on eingeschaltet ist. Also wird es kurzzeitig ausgeschaltet damit ich lesen kann, was in meiner alten Heimat so passiert. Zum Glück ist die Werbung sehr zurückhaltend und nicht störend. Wobei – mich interessiert die Werbung ganz und gar nicht. Ich werfe nicht mal einen Blick auf die Anzeigen resp. Banner. Wenn ich irgendwas benötige, weiss ich mich auch anders zu behelfen als auf irgendwelche Banner zu klicken.

Manchmal vergesse ich, das Add-on wieder einzuschalten. Und dann stelle ich fest, dass es Seiten gibt, auf denen Werbung die ganze Homepage verunstalten. Aber dann bin ich ganz schnell dabei den Werbeblocker wieder einzuschalten.

Grünkohlauflauf

Es gibt Lebensmittel, für die nicht das ganze Jahr Saison ist. Spargel gehört z.b. dazu. Grünkohl gab es nur nach dem ersten Frost. Dorsch isst man nur in Monaten, in denen ein „r“ vorkommt. Muscheln gibt es im Sommer auch nicht. Es gibt sicher noch ein paar Beispiele mehr.

Grünkohl, was war das früher für ein Aufwand, den zu kochen. Ich erinner mich daran, wie der von meiner Mutter in einer Zinkwanne gewaschen wurde, immer noch mal und immer nochmal. Dann musste der abgestrippelt werden. Durch einen Fleischwolf wurde er gedreht mit einer Schüssel darunter um den Saft aufzufangen damit nicht die ganze Küche damit beschmutzt wurde. Irgendwann konnte man abgestrippelten Grünkohl kaufen. Das war schon eine Erleichterung. Und jetzt? Jetzt gibt es Grünkohl das ganze Jahr in Konserven, vermutlich auch tiefgekühlt. Trotzdem würde ich Grünkohl spätestens im Februar das letzte Mal essen. Und selbst dann darf es nicht zu warm sein, was ja schon mal vorkommen könnte. Grünkohl ist eben ein Winteressen. Weiterlesen

Die Unterschrift

Hallo Dad!
Seit ein paar Tagen suchte ich ein Dokument, auf dem deine Unterschrift zu finden ist. Durch Zufall fiel es mir gestern in die Hände. Es war schon merkwürdig, den vertrauten Schriftzug zu sehen.

Heute wäre dein 92. Geburtstag! Wir werden einen Schnaps auf dich trinken! Und ich verspreche dir: Wenn ich das nächste Mal vor dem Familiengrab stehe, trinken wir einen zusammen. Es macht mir überhaupt nichts aus, aus einer Plastiktüte eine Flasche zu nehmen und ein Glas, oder auch 2 (mal sehen, wer noch dabei ist), einzuschenken und dir einen Schluck zu gönnen indem ich ihn in die geweihte Erde kippe. Mögen mich andere Friedhofsbesucher doch als Penner ansehen. Mag ja sein, dass deine Schwester sich dann im Grab umdreht. Deine Mutter würde es aber sicherlich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nehmen.

Und jetzt erst recht!

Wie zu lesen ist, hat die Gemeinde Rheinberg den diesjährigen Karnevalsumzug abgesagt – wegen der Vorfälle in der Silvesternacht in Köln, Hamburg und anderswo.

Ganz ehrlich: Ich kann das nicht verstehen! Sicherheitskräfte und Frauen sind nach der Silvesternacht sensibilisiert.

Die Gründe für die Absage sind meiner Meinung nach an den Haaren herbeigezogen: In der Nähe der Zugstrecke befindet sich eine Flüchtlingsunterkunft mit ca. 500 Personen. „Die Menschen in der Flüchtlingsunterkunft würden keinen Karneval kennen und sich möglicherweise „falsch“ verhalten“ – so der Leiter des Fachbereichs für Sicherheit und Ordnung. Dann müssen sie Karneval eben kennenlernen!

Wie sollen die Menschen, die aus fremden Ländern zu uns kommen, dann bitte schön lernen, was Teil unserer Kultur ist, wenn sie nicht mit unserer Kultur konfrontiert werden??? Ich bin einfach nur fassungslos!

Eine wahre Freundin!

Karin heisst sie, die Freundin. Sie ist 1 Jahr älter als ich, sie könnte also die Tochter meiner Mutter sein. Scherzhaft sagen wir auch Bruder und Schwester zueinander. Karin und ihren Mann Wolfang kennen wir schon seit 46 Jahren. Die beiden haben schon auf meiner ersten Hochzeit getanzt. Karin und ihr Mann wohnen im selben Haus wie meine Mutter. Sie gehören quasi zur Familie.

Meine Mutter wird im Mai 92 Jahre alt, ist fit im Kopf aber ihr Körper ist nicht mehr fit. Nach 2 Klinkiaufenthalten war sie nicht mehr draussen. Selbst in ihrer Wohnung bewegt sie sich nur äusserst mühsam mit ihrem Rollator vorwärts. Manchmal denken wir, sie wäre besser in einer Seniorenresidenz untergebracht. Aber verpflanze mal einen alten Menschen aus seinem Elternhaus in ein Heim! Es wäre das Ende für meine Mutter.

Karin ist die gute Fee. Sie schaut jeden Tag nach Mutter, versorgt sie zurzeit noch täglich mit einer warmen Mahlzeit (demnächst gibt es aber Essen auf Rädern), assistiert ihr beim Duschen, ist dabei wenn der Hausarzt reinschaut. Karin umsorgt meine Mutter als wäre es ihre eigene. Karin hat meine Mutter kürzlich auch zur Aufnahme zum letzten Klinikaufenthalt begleitet.

Wolfgang erledigt die Einkäufe für Mutter und geht für sie zur Bank. Auch kümmert er sich sonstmal um Mutter wenn Karin keine Zeit hat. Ausserdem achtet er darauf, dass im Haus alles in Ordnung ist. Aber Karin ist einfach Karin, ohne sie wäre meine Mutter vermutlich schon lange im Heim. Es ist gut, solche Freunde zu haben! Ich sag einfach auch hier im Blog mal „Danke!“

Selbstjustiz?

Was in der Silvesternacht in Köln und anderswo passiert ist, kann man natürlich nicht gutheißen. Ebensowenig kann ich es gutheißen, dass sich jetzt Männer zusammenrotten und jagd auf Ausländer machen. Der Zentralrat der Muslime hat seine Telefonanlage stillgelegt wegen der vielen Drohanrufe. Die Deutschen, die sowas tun, stellen sich auf eine Stufe mit denen, die junge Frauen begrapschen.

Wenn ich sowas lesen muss, überkommt mich Angst, mehr Angst als vor kriminellen Imigranten und Flüchtlingen. Jagd auf andere Menschen ist das Ergebnis der Parolen von AfD und Pegida. Selbstjustiz darf es nicht geben. Auch diese Menschen muss die volle Härte unserer Gesetze treffen!

Diesen Beitrag habe ich bereits gestern verfasst und er sollte heute morgen automatisch online erscheinen. Und kurz vor der Veröffentlichung muss ich das lesen. Warum die das machten ist egal, aber das ist es, was mir Angst macht.

Vornehm ausgedrückt

Der Titel dieses kleinen Beitrags ist zweideutig, wie ihr gleich beim Lesen bemerken werdet. Abgespeichert ist er in den Kategorien „Fundstücke“ und „Kultur“. Denn das Wort, um das es gleich gehen wird, ist eher ein Fundstück. Das Thema an sich passt gut in die Kategorie Kultur, auch wenn es nichts mit Musik, Litheratur oder Kunst im Allgemeinen zu tun hat.

Wobei, es ist vielleicht doch Kunst, mit vielen anderen Menschen zusammen in – oder heisst es auf? – der Latrine zu sitzen um sein Geschäft zu verrichten. Es soll ja Männer geben, denen der Wasserstrahl versagt sobald am Urinal neben ihnen jemand steht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit vielen anderen Menschen, darunter auch Frauen, in der Lage wäre, mich zu erleichtern. Latrinen im alten Rom waren demnach die ersten Unisextoiletten, die einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Anwaltserie Ally McBeal erreichten. Aber vermutlich war man im alten Rom nicht so zimperlich, sonst würde einem vermutlich die Blase oder der Darm platzen.

Wenn man – oder frau – ein menschliches Bedürfnis verspürt, kann man wortlos aufstehen und die sanitären Einrichtungen aufsuchen. Man kann aber auch sagen: „Ich muss mal!“. Bei Damen hieß es oft: „Ich geh mich mal eben frischmachen!“ Wobei man sich fragt, wo sie sich denn erfrischen wollte. Aber die Frage ist wohl zu intim. Im Krankenhaus wird man ggf. gefragt: „Hatten Sie heute schon Stuhlgang?“. Die Schwester könnte auch fragen: „Haben Sie heute schon defäkiert?“.

Wer es drastisch liebt, sagt: „Ich muss mal kacken!“ Aber das geht nur im ganz intimen Kreis und nach ein paar Bier. Wer seine Mitmenschen mal verwirren will, sollte mal sagen: „Ich gehe mal zum Defäkieren!“. Im Krankenhaus wird man ggf. gefragt: „Hatten Sie heute schon Stuhlgang?“. Die Schwester könnte auch fragen: „Haben Sie heute schon defäkiert?“.

Wenn man sich das Wort auf der Zunge zergehen lässt -„defäkieren“- wird einem klar, wo das Wort seinen Ursprung hat, nämlich bei den Fäkalien. Und dann wird es klar, was damit gemeint ist: Sich seiner Fäkalien entledigen.

Stuhlgang hab ich immer dann, wenn unsere Nachbarn oder wir ein paar mehr Gäste haben. Dann leihen wir uns gegeseitig Stühle und gehen mit ihnen von einer Wohnung in die andere.

Nun, ihr werdet euch sicher fragen, wie ich darauf gekommen bin: Ich las darüber, dass Latrinen, ihr wisst schon, die römischen Unisextoiletten, höchstwahrscheinlich Keimschleudern gewesen sind. Wobei ich mich gerade Frage, wer da wie mit Keimen geschleudert hat! Ich will mir das lieber nicht vorstellen. Und in diesem Artikel ist vom Defäkieren die Rede. Ein köstliches Wort. Muss ich mir merken.

Der Historiker Weeber erklärt mit einfachen Worten, was Latrinen waren: Ein umgekehrter Stammtisch – weil man sich dort über Stadtgerüchte und Politik austauschte. Vermutlich waren auch Stadtgerüche dabei.
Heute hat man dazu sein Blog – ohne Gerüche. Und wenn es einen überkommt, geht man zwischendurch mal ganz locker zum Defäkieren, ohne dass jemand das merkt.

Das ist aber auch ein scheiß Thema am Montagmorgen!