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Sie schmecken schon wieder

Weihnachten mochte ich sie nicht mehr, und damit war ich nicht allein. Jetzt ist März und jetzt schmecken sie wieder: Gewürzspekulatius! In den Tiefen unserer Büroschränke wurden zwei Pakete aufbewahrt weil sie Ende des Jahres niemand mehr essen mochte. Aber jetzt, jetzt greifen alle zu, die am Teller vorbeikommen. Schwupps, wieder einer weniger! Kaum zu fassen. Vielleicht liegt es auch am winterlichen Wetter.

Apropo Winter: Heute wurde wieder die Alsterfontäne gestartet. Hoffentlich wird das kein Eiszapfen. Seit mehr als zehn Jahren arbeite ich jetzt in Hamburg. Ich habe während der Zeit noch nie gesehen, dass die Alsterfontäne von einer Eisfläche umgeben ist. Sehr ungewöhnlich.

Wirrungen

Vorige Woche erhielt ich eine Mail von einem mir unbekannten Absender. Allerdings deutete der Text der Nachricht daraufhin, dass ich dem netten Menschen, der mir die Mail geschickt hatte, persönlich bekannt bin. Leider konnte ich nicht genau erkennen, was man von mir wollte. Es gab einen Bezug zu meinem Job, der Name eines bestimmten Schiffes wurde erwähnt. Weiter gab es eine Art Einladung zu einem Besuch in Wismar. Ich war völlig verwirrt.

Mein Gehirnwindungen arbeiteten sich heiss um herauszufinden, wer wohl hinter dieser Nachricht steckt. Privat kenne ich niemanden in Wismar (in Gedanken ging ich alle meine Chatbekanntschaften durch). Artig und höflich wie ich bin, beantwortete ich die Mail und fragte, wer denn wohl der Absender sei. Leider bekam ich keine Antwort. Aber die Nachricht ging mir nicht aus dem Sinn. Da muss es doch jemanden in Wismar geben, der mich näher kennt.

Gestern Abend klärte sich die misteriöse Sache auf:
Ich erhielt auf meiner Geschäftsleitung zu Hause eine Anruf aus Wismar, und zwar von einem Herrn, den ich schon seit mehr als 20 Jahren beruflich kenne, und zwar noch zu DDR-Zeiten, zu dem ich aber seit einigen Jahren nur noch wenig Kontakt habe.

Wir hatten seinerzeit beinahe täglich telefonisch miteinander zu tun, was nicht so einfach war: Es gab keine Direktwahl, Telefongespräche mussten als „dringendes Gespräch“ beim Fernamt angmeldet werden. Wenn man Glück hatte, konnte man am Hörer auf die Verbindung warten. Meistens aber wurde man innerhalb von 1 – 2 Stunden zurückgerufen. Wenn man nicht die Option „dringendes Gespräch gegen doppelte Gebühr“ genutzt hätte, hätte es möglicherweise Tage dauern können, bis man den Teilnehmer „drüben“ erreicht hätte. Zwei oder drei Mal waren mein damaliger Chef und ich zu einem persönlichen Besuch in Wismar.

Ja, und dieser Herr kennt dieses Tagebuch und auch das Elbe-Penthouse. Die Absenderadresse der entsprechenden Mail war nicht von ihm sondern von einem Freund. Ausserdem waren wichtige Teile der Nachricht verlorgengegangen. Deshalb konnte ich wenig bzw. gar nichts damit anfangen. Aus technischen Gründen war meine Antwort auch nicht angekommen (das ist ja fast wie vor 20 Jahren *hihi*)

Wir haben verabredet, uns mal auf ein Schälchen Kaffee in Wismar zu treffen.

Man sieht, in den Zeiten des Internet kann man nicht so leicht mehr verloren gehen. Und ausserdem ist es in der Schifffahrt so: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben!

Langer Winter


Als ich gestern Morgen nach dem Aufstehen auf dem Weg durch das Wohnzimmer ins Badezimmer war, sah ich zu meinem Schrecken, dass es schneite. Ca. 2 cm Schnee lagen bereits auf unserem Balkontisch. Wie wir später aus den Medien erfuhren, hatte es ca. um 05.30 Uhr zu schneien begonnen.

Und es schneite weiter den ganzen Tag, feine Schneeflocken fielen vom Himmel, aber so dicht, dass ich aus meinem Bürofenster nicht die Binnenalster sehen konnte. Sie lag versteckt wie hinter einer Nebelwand, nur dass es eben Schnee war.

Aus dem Radio erfuhr ich, dass auf den Strassen rund um Hamburg das Chaos herrschte, verursacht durch die starken Schneefälle. Bei uns am Büro lief der Verkehr noch recht zügig. Aber es schneite weiter, immer weiter und dann brach auch bei uns der Verkehr zusammen. Zum Glück gehe ich zu Fuss nach Hause, notfalls kann ich die U-Bahn nehmen. Und das tat ich gestern auch – weil ich nämlich den Wind den ganzen Weg von vorn gehabt hätte und mir der Schnee direkt ins Gesicht geweht worden wäre.

Heute Morgen führten wir erst mal eine Messung durch, wie hoch denn der Schnee bei uns liegt (ich wurde eben schon als Messfetischist bezeichnet). Das Ergebnis ist oben auf den Fotos zu sehen.

Seit neun Jahren wohne ich jetzt in Hamburg. So viel Schnee an einem Tag hatten wir während der Zeit noch nicht, und schon gar nicht Mitte März.

Ohrwurm

Im Verlauf einer amüsanten Show wurde gestern Abend der diesjährige Deutsche Beitrag für den Eurovision Songcontest gekürt, der am 20. Mai in Athen stattfinden wird.

Es war bekannt, dass nur drei Interpreten mit ihren Liedern zur Auswahl standen. Deshalb fragte ich mich, wie man das in eine 90-minütige Show verpacken will. Mein persönliches Fazit: Vollauf gelungen, schade, dass wir nicht live dabei gewesen sind.

Den ersten Platz und damit die Fahrkarte nach Athen bekamen Texas Lightning mit ihrem Titel „No no never“, ein überraschend erfrischender Song, leicht und locker, der mir den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf bzw. aus dem Ohr ging.

Natürlich war der gestrige Abend ein Thema in den Morgennachrichten bei Radio Hamburg. Der Titel wurde kurz angespielt – und schon war er wieder da, der Ohrwurm. Den ganzen Tag wurde ich ihn nicht wieder los. Eine Firma, mit der wir viele Geschäfte machen, hat ihn bereits als Pausenmusik auf der Telefonanlage.

Die Chancen, in Athen einen guten Platz zu bekommen, wage ich nicht zu beurteilen. Das Ergebnis ist mir auch ziemlich egal. Mir gefällt das Stück nämlich!

drei statt acht

Brokeback Mountain hat es also doch nicht geschafft,bei der alljährlichen Oscarverleihung bester Film zu werden. Ich hatte es zwar gehofft, aber nicht erwartet. Hollywood ist also noch nicht so weit, einem Film, der schwule Themen zum Inhalt hat, die höchste Ehre zu verleihen. Er hat nur drei von nominierten acht der begehrten Trophäen bekommen.

Angeblich besteht die Jury aus etwas 6.000 – in Worten: sechstausend – Juroren, von denen nur ein kleiner Teil Schauspieler sind. Das Durchschnittsalter soll etwa 60 Jahre betragen. Was soll man da auch anderes erwarten?!

Schneechaos

Das Wetter ist derzeit in aller Munde. In Süddeutschland herrscht das Schneechaos, auch Schleswig-Holstein ist von heftigen Schneefällen heimgesucht worden. Wir hier in Hamburg sind – bis jetzt jedenfalls – verschont geblieben. Lächerliche 5 cm fielen heute Morgen innerhalb ca. 1 Stunde. Allerdings sind die wieder verschwunden. Aber man weiss ja nie, ob wir nicht eventuell auch noch was abbekommen. Zurzeit haben wir auch einen kräftigen Schneeschauer.

Christoph und Tim haben es sich unter der Decke gemütlich gemacht. Frank in München ist nicht mal zum Kieser gegangen. Er hat mir eben ein Foto aus seiner Strasse geschickt, dass er heute aufgenomem hat:

Wohl dem, der eine gemütliche und warme Wohnung hat und nicht stundenlang über die Autobahn fahren muss, wie Oliver, der im Moment von Lübeck nach Mönchengladbach unterwegs ist.

Passend zum Wetter fand ich heute ein neues Bild des Künstlers Michael Breyette, das er „Snow Day“ genannt hat. Der Typ auf dem Bild kann den Schnee wohl auch nicht mehr sehen, sonst würde andersherum liegen, was auch für den Betrachter des Bildes sicher reizvoller wäre.

Wahrscheinlich träumt er von „Afternoons in Anguilla“. Es muss ja nicht Anguilla sein, aber an einem ähnlichen Ort wäre ich jetzt auch gern.

Unverständlich

1.
Jeder von uns prüft sicher regelmässig den Counter seines Weblogs mit allen angebotenen Möglichkeiten, unter anderem z.B. die, herausfinden zu können, mit welchen bei Google eingebenen Suchbegriffen Jemand im Weblog gelandet ist.

Sehr erstaunt war ich heute Morgen über den Begriff „gründe für kleinen busen“. Ich weiss hunderprozentig, dass ich über dieses Thema nie geschrieben habe, interessieren mich doch Busen, ob gross oder klein, seit einigen Jahren ganz und gar nicht mehr. Und warum ein Busen nun gross oder klein ist, hat mich noch nie interessiert. Das verhält sich wohl ähnlich wie mit dem primären Gechlechtsorgan des Mannes: Es ist halt eine Laune der Natur.

2.
Höre ich doch eben in den Nachrichten, dass Jürgen Klinsmann wegen des Debakels des Freundschaftsspiels gegen Italien vor den Sportausschuss des Deutschen Bundestages zitiert werden soll.

Will sich die Politik jetzt in die Belange des Nationaltraines einmischen? Erkennt man bereits jetzt, dass die Gefahr besteht, dass Deutschland nicht Weltmeister wird? An Klinsmanns Stelle würde ich sofort von meinem Posten zurücktreten, wenn die Politik versuchen würde, sich in den Job einzumischen. Und ausserdem: Deutschland muss nicht immer Erster sein. Wir sind doch schon Papst. Das ist doch auch was.

Im übrigen haben wir in Deutschland – politisch gesehen – viel dringendere Aufgaben anzupacken als Weltmeister im Fussball zu werden.

Es stinkt!


Seit zwei Wochen wird im öffentlichen Dienst gestreikt, hier in Hamburg hauptsächlich bei der Müllabfuhr. Ich muss zugeben, dass ich sogar ein gewisses Verständnis für den Streik habe.

Bei uns vor dem Haus befindet sich eine Ecke für drei Müllcontainer, die in einer Art „Garage“ stehen. Eingefasst ist das kleine Areal von einer Hecke. Vor der Müllgarage befindet sich ein kleiner Platz. Dort sind inzwischen ein paar wenige Müllbeutel abgestellt worden. Dafür, dass zwei Wochen der Müll nicht abgeholte wurde, ist es wirklich eine sehr kleine Menge.

Seit ein paar Tagen stinkt es bei uns, nicht beim Müllplatz, nein im Treppenhaus. Es stinkt entsetzlich. Es scheint, als ob jemand den Müll in seiner Wohnung hortet.

Wie es scheint, haben sich die Tarifparteien heute geeinigt und der Streik wird wohl in den nächsten Tagen beendet sein. Wenn es dann im Treppenhaus immer noch stinkt, liegt vielleicht irgendwo eine verwesenede Leiche hinter der Wohnungstür.

Die Flut


Im Februar 1962 wurde Hamburg von einer veheerenden Sturmflut heimgesucht. Es heisst, es war die grösste Naturkatastrophe, die Deutschland je heimgesucht hat. Mehr als 300 Menschen kamen ums Leben, etwa 60.000 Menschen wurden obdachlos weil ihre Wohnungen und Häuser von Wasser überflutet waren oder von der Flut zerstört wurden. Der Fernsehsender RTL hat aus diesem Ereignis einen 2-teiligen Film gemacht. Der erste Teil wurde gestern Abend gesendet.

In diesem Film gibt es diverse Nebenschauplätze, die direkt oder indirekt mit der Geschichte zu tun haben. Allerdings sind den Machern des Films mindestens zwei Fehler unterlaufen, die mir aufgefallen sind:

1. Ziemlich am Anfang des Films wird eine Szene gezeigt, in der ein Schiff in schwerem Seegang auf der Nordsee unterwegs ist. Als der Bug des Schiffes durch den Wellengang aus dem Wasser gehoben wird, wird ein sogenannter Wulstbug sichtbar. Diese Art von Schiffsvorderteilen, die der Treibstoffersparnis dienen, gab es 1962 ganz sicher noch nicht. Sie wurden erst Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre eingeführt.

2. In den Unterhaltungen in der Wetterstation ist die Reede von einem Containerschiff, dass in Seenot geraten ist. Auch Containerschiffe gab es 1962 noch nicht.

Wer sich mit der Schifffahrt nicht so gut auskennt, wird diese Fehler sicher nicht bemerken. Es stellt sich aber die Frage, wieviele Fehler das Fernseh- und Filmpublikum über sich ergehen lasse muss, ohne dass diese Fehler bemerkt werden und wir sie dann als Tatsachen in unserem Gehirn abspeichern, besonders wenn es sich im Spielfilme handelt, die den Charakter einer Dokumentation haben.

Heute Abend wird der zweite Teil des Films gesendet. Ich bin gespannt, ob ich noch mehr Fehler entdecken kann.