Die Flut


Im Februar 1962 wurde Hamburg von einer veheerenden Sturmflut heimgesucht. Es heisst, es war die grösste Naturkatastrophe, die Deutschland je heimgesucht hat. Mehr als 300 Menschen kamen ums Leben, etwa 60.000 Menschen wurden obdachlos weil ihre Wohnungen und Häuser von Wasser überflutet waren oder von der Flut zerstört wurden. Der Fernsehsender RTL hat aus diesem Ereignis einen 2-teiligen Film gemacht. Der erste Teil wurde gestern Abend gesendet.

In diesem Film gibt es diverse Nebenschauplätze, die direkt oder indirekt mit der Geschichte zu tun haben. Allerdings sind den Machern des Films mindestens zwei Fehler unterlaufen, die mir aufgefallen sind:

1. Ziemlich am Anfang des Films wird eine Szene gezeigt, in der ein Schiff in schwerem Seegang auf der Nordsee unterwegs ist. Als der Bug des Schiffes durch den Wellengang aus dem Wasser gehoben wird, wird ein sogenannter Wulstbug sichtbar. Diese Art von Schiffsvorderteilen, die der Treibstoffersparnis dienen, gab es 1962 ganz sicher noch nicht. Sie wurden erst Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre eingeführt.

2. In den Unterhaltungen in der Wetterstation ist die Reede von einem Containerschiff, dass in Seenot geraten ist. Auch Containerschiffe gab es 1962 noch nicht.

Wer sich mit der Schifffahrt nicht so gut auskennt, wird diese Fehler sicher nicht bemerken. Es stellt sich aber die Frage, wieviele Fehler das Fernseh- und Filmpublikum über sich ergehen lasse muss, ohne dass diese Fehler bemerkt werden und wir sie dann als Tatsachen in unserem Gehirn abspeichern, besonders wenn es sich im Spielfilme handelt, die den Charakter einer Dokumentation haben.

Heute Abend wird der zweite Teil des Films gesendet. Ich bin gespannt, ob ich noch mehr Fehler entdecken kann.

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