Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Der Schleicher

Ich hatte im Keller zu tun, neue Regale aufstellen. Wir ziehen nämlich um, von einem Kellerraum in einen anderen. Wenn man Regale aufstellt, kommt auch ein Hammer zum Einsatz. Soll ja alles gut passen und die Regale sollen ja unter der Last nicht zusammenbrechen.

Zwei Regale wurden heute angeliefert, ziemlich schwere Pakete. Die „mit Rücken“ und durch eine Feuerhemmtür in den richtigen Raum zu bringen, ist nicht einfach. Das erste Paket stellte ich gegen die selbstschliessende Tür. Das zweite Paket brachte ich irgendwie so weiter, dass ich es öffnen und die jeweils benötigten Teile entnehmen konnte. So werkelte ich also vor mich hin ohne mir was dabei zu denken.

Irgendwann bemerkte ich eine Person, die im Keller umherschlich. Ah, da will wohl mal jemand gucken, was da unten los ist. Ich möchte betonen, dass ich zwar nicht geräuschlos gearbeitet habe, aber auch nicht so, dass die Wände zitterten. Und dann hörte ich noch was. Sollte ja jemand das an der Feuerschutztür lehnende schwere Paket bewegt haben? Als ich um die Ecke schaute, stand das Paket neben der Tür an die Wand gelehnt. Ich sah gerade noch eine Person im bequemen Outfit (wer eine Jogginhose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren) durch die Tür verschwinden, bevor sich diese schloss.

OK, kann ja sein, dass sich jemand aus dem EG durch meine Arbeit gestört fühlte. Durch die offenstehende Tür mögen ja die Arbeitsgeräusche in den Vorkeller und in das Treppenhaus gelangt sein. Aber kann man dann nicht mal den Mund aufmachen und sagen: Hör mal, können wir die Tür zumachen damit es oben etwas leiser ist? Aber nein, da packt jemand, ich weiss, wer das war, das Paket an, stellt es beseite und verschwindet wieder. Wenn der Typ mich angesprochen hätte, hätte ich ihn gebeten, mit mir gemeinsam das schwere Paket ca. 2 Meter weiter zu tragen, dann hätte ich es leichter gehabt, es in meinen Kellerraum zu stellen, „wegen Rücken“. Aber so sind sie, die Mieter!

Ich war so überrascht über diese Aktion, dass ich nicht in der Lage war, den Typ anzusprechen, ob er es nicht für nötig befindet, mit mir mal kurz zu reden. Ich stand da mit offenen Mund und hab ihn ziehen lassen.

Fädchenex


Hier ein letztes Foto von Glindas Pfote mit den Fäden drin.

Heute hatten wir den Termin zum Fädenziehen. Das war nicht so ganz einfach. Die Ärztin, die Glinda operiert hatte, hat nämlich einen tollen Job gemacht. Zum Teil musste sie zwischen den Zehen nähen. Und so ein Katzenfuss ist ja nicht zu vergleichen mit dem eines Menschen. Bei einer Katze ist nicht viel Platz, selbst wenn man die Zehen auseinanderbiegt.

Es hat also eine Zeit gedauert, bis der Katzendoc sämtliche Fäden entfernt hatte. Er musste sogar die ganz helle Lampe zur Hilfe nehmen, um alles sehen zu können. Wo ich dies jetzt schreibe fällt mir ein, dass ich ja auch ein Foto hätte machen können, bzw. ich hätte fragen können, ob ich eins machen darf. Jedenfalls ist das Thema Pfote jetzt erledigt.

Es ist erstaunlich, wie ruhig und gelassen Glinda das über sich ergehen liess, jedenfalls äusserlich. Wahrscheinlich hat ihr Herz ganz doll geschlagen. Aber sie hat nicht gezappelt oder gemauzt. Erst zum Ende hin wurde sie etwas unruhig.

Die Autofahrt in der Transportbox ist nicht sehr beliebt. Ich hatte die Box auf dem Schoss und konnte durch das Gitter manchmal Glinda ein wenig knuddeln. Ob ihr das wirklich geholfen hat, wage ich zu bezweifeln, sie mauzte ja trotzdem fast ununterbrochen. Aber das haben wir nun alle überstanden.

Was genau passiert ist, wird wohl Glindas Geheimnis blieben, es sei denn, wir finden durch Zufall mal irgendwelche Stellen oder Anzeichen, wo und wie sie sich die Verletzung zugezogen hat. Es wird mit einem auf dem Esstisch auf den Kopf gestellten Stuhl zu tun haben. Wir hörten es poltern, der Stuhl lag auf dem Boden und Glinda war verletzt.

In sechs Monaten müssen wir wieder los. Dann mit beiden Katzen, die jährliche Impfung ist dann fällig.

Schnappschuss mit Zunge


Ich finde es ja total putzig, wenn eine Katze ihre Zunge durch die Lippen steckt. Bei unseren Katzen ist das äusserst selten. Und wenn, dann ist gerade das Handy oder die Kamera nicht zur Hand oder die Perspektive für eine Aufnahme ist sehr ungünstig. Meistens ist es auch noch so, dass jede Bewegung, die man macht und jedes Geräusch, das man verursacht, die Katze neugierig macht und sie dann ihre Position ändert.

Heute hatte ich tatsächlich mal Glück, dass es mir gelang, ein Foto von Glinda zu machen, wie sie ihre kleine rosa Zunge ein wenig herausstreckt.

Die Lollo ist tot

Gina Lollobrigida ist im Alter von 95 Jahren in Rom gestorben. Sie gehörte zu den grossen Schauspielerinnen, deren Namen auch nach ihrem Tod Bestand haben werden. Ich habe sie in dem Film der Glöckner von Notre Dame in der Rolle der Esmeralda gesehen.

Mein Schatz hatte die zweifelhafte Ehre, die Lollo bei der Premiere des Musicals Titanic mit seinem Bauch beiseite schieben zu müssen. Die geladenen Stars, u.a. Liza Minelli und Sophia Loren, kamen am Ende der Vorstellung auf die Bühne. Einer der Darsteller benötigte für das Schlussbild noch ein Ausstattungstück seines Kostüms, welches Bernd, der seinerzeit dort als Dresser arbeitete, aus der Garderobe holen müsste. Die Lollo mit ihrer Vogelnestfrisur stand irgendwie im Weg und Bernd musse sie zurseiteschieben. Er hat aber hinterher geduscht.

Hat Merz recht?

Ja, hat er wenn er von „kleinen Paschas“ redet. OK, er hätte das vielleicht auch anders formulieren können, weniger drastisch. Aber manchmal kann eine drastische Wortwahl aufrütteln. Und was ist passiert in Deutschland? Man regt sich darüber auf, dass er „kleine Paschas“ gesagt hat. Und genau das trifft es, und das nicht erst seit heute.

Ich erinnere mich daran, wie die Tochter eines Arbeitskollegen eingeschult wurde, was inzwischen wohl schon 20 Jahre her ist. Mein Kollege berichtete, dass die kleinen Türkenjungs die Mädchen auf dem Schulhof schubsten, die Lehrerinnen frech behandelten. Freunde von uns, deren Enkelin eingeschult worde, vor etwa 5 Jahren, berichteten von ähnlichen Vorfällen. Ich bin wahrlich kein Freund der CDU. Aber Herr Merz hat den Kern getroffen, weshalb ich die CDU trotzdem nicht wählen würde.

Das Problem sitzt tiefer, nämlich in der Familienstruktur der „Ausländer“, in denen die Frauen leider immer noch nicht viel, oder eher gar nichts, zu sagen haben. Die Männlichkeit dominiert und damit die Männer in der Familie. Selbst die Söhne haben haben mehr zu sagen als die Mutter, haben ein Auge auf ihre Schwester.

Mich treibt es schon ein paar Tage um, über die kleinen Paschas zu schreiben. Gerade habe ich von einer Lehrerin gelesen, die die kleinen Paschas selbst erlebt hat. Niemand wagt es, dagegen was zu tun, weil man dann gleich in die Ecke Rassismus und Islamophobie gestellt wird. „Entscheidend ist, dass Strafe auf dem Fuße folgt. Das hätte abschreckende Wirkung, weil ein belangter Randalierer es schwer hat, sich als „cool“ zu präsentieren.“ Aber vermutlich steht dann gleich der ganze Clan auf der Matte und die Lehrerin oder der Lehrer hat ein Messer in der Brust.

Geniesserkatze


Nach den Aufregungen der letzten Tage hat Glinda es verdient, verwöhnt zu werden. Das, was da auf dem Foto zu sehen ist, hat sie aber noch nie gemacht. Ja, sie rollt sich schon mal auf meinem Schoss zusammen und schläft dort. Das ist nicht immer bequem für mich, aber was tut man nicht alles für die Katze.

Die obige Stellung nimmt sie sonst nur auf dem Arbeitstisch ein, möglichst quer über die Tastatur, die Beinchen am Montitor und das Köpfchen an meinen Bauch gekuschelt. Das ist ganz praktisch, kann ich dann Glinda mit einer Hand knuddeln und mit der anderen Hand kann ich die Tastatur oder die Maus bedienen und mich durch das Internet lesen. Heute war das ein Novum, und noch unbequemer für mich als sonst. Aber na ja, sie hat sich das verdient.

Entwarnung

Wir sind froh und glücklich, und Glinda sicher auch, dass wir vorerst nicht mehr in die Tierklinik müssen, erst wieder in einer Woche, wenn die Fäden gezogen werden sollen.

Der diensthabende Tierarzt hat sich die Pfote sehr genau angesehen und die Arbeit der Kollegin, die die Wunden vernäht hatte, gelobt. Wunden an den Pfoten seien sehr schwierig zu behandeln. Na, da haben wir Glück gehabt, an eine gute und kompetente Tierärztin gekommen zu sein.

Natürlich werden wir Glindas Pfote gut beobachten.

Auch für Glinda ist die Fahrt zum Tierarzt Stress. Sie mauzt fast ununterbrochen in ihrer Transportbox. Auf dem Rückweg war sie viel ruhiger und hat sogar ihr Köpfchen an meine Finger gelegt, die ich durch das Gittertürchen stecken konnte.

Uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.

Das ist endlich ab


Die Halsmanschette, die Glinda davor bewahren sollte, an ihrer Pfote zu lecken, ist ab jetzt auch erledigt. Glinda sass schräg hinter mir auf der „Knuddelpappe“. Ich hörte ein Geräusch und sah gerade noch, wie sie mit der verletzten Pfote die Tüte über den Kopf schob.

Jetzt beginnt die Putzorgie, endlich kommt sie überall hin und kann sich putzen. Das dauert jetzt bis sie fertig ist. Natürlich wird auch die Pfote nicht ausgelassen, die sie eigentlich nicht lecken soll.

Der nächste Schritt wäre, dass sich Glinda selbst die Fäden zieht.

Dreier im Bett


Wir wünschen uns schon länger, dass die Katzen mal mit uns das Bett teilen. In der letzten Nacht war das der Fall, wenn der Grund dafür nicht unbedingt Freude auslöste.

Ich wachte in der Nacht auf und merkte, dass da was an meinen Füssen war, was da sonst nicht ist. Bernds Füsse sind nicht so haarig. Eine der beiden Katzen im Bett! Ich blieb eine Weile still in der Dunkelheit liegen um zu versuchen herauszufinden, wer von den beiden ins Bett gekrabbelt war und in welcher Position die Katze da liegt. Wenn ich meinen Fuss vorsichtig bewegte, wurde der leicht angestupst, Katze musste also auf der Seite liegen. Als der Bettbesuch seinen Kopf schüttelte, erkannte ich am Geräusch durch die Manschette, dass es Glinda war.

Glinda hatte einen Teil der Bettdecke okkupiert. Den grössten Teil beanspruchte Bernd, nur ich hatte etwas zu wenig. Ich wollte natürlich nicht an der Bettdecke zerren. Bernd wollte ich nicht aufwecken und Glinda wollte ich nicht aus dem Bett jagen. Ein wenig konnte ich meine Blösse bedecken, so dass ich nicht frieren musste. Es war eben ein wenig unwarm.

Als die Blase drückte, stand ich vorsichtig auf und erledigte das Bedürfnis. Glinda lag danach noch auf der Decke, Bernd lag dadrunter – also alles ok, ich legte mich wieder dazu. Der Schlaf wollte aber nicht wirklich wiederkommen. Ich bemerkte schliesslich, dass Glinda die Position wechselte und sich zwischen uns legte. Mit einem Lächeln im Gesicht kuschelte ich mich an Bernd uns spürte an den Füssen dem Gewicht der Bettdecke nach. Einen wirklich entspannten Schlaf hatte ich natürlich nicht. Da ich aber nicht früh aufstehen und zur Arbeit muss, ist mir das egal. Ich geniesse dann einfach die Nähe meines Schatzes und in dieser Nacht auch die von Glinda.

Ich hatte vorhin die Gelegenheit, die Pfote mal von unten zu betrachten. Für meinen laienhaften Verstand sieht das alles ganz gut aus, auf jeden Fall ist es trocken und nässt nicht. Wir werden morgen wie geplant die Klinik aufsuchen. Auf einen weiteren Verband ist zu verzichten. Das von Anne im Kommentar des vorherigen Artikels erwähnte Produkt ist in den Apotheken nicht zu bekommen und kann auch nicht bestellt werden. Ich habe Anne kontaktiert und gebeten, uns ihre Flasche zu überlassen.

Krankes Kätzchen


Glinda wurde gestern am späten Abend in der Tierklinik Lüneburg an der Pfote operiert. Was genau passiert ist, wissen wir nicht. Glinda hatte sich jedenfalls innerhalb der Wohnung verletzt. Die Wunde blutete leicht. Elphie liess sie nicht an sich ran, wenn sie zu nahe kam, fauchte und knurrte Glinda. Ich rief in der Tierklinik an und wir bekamen für den Abend noch einen Termin. Die Ärztin untersuchte die Pfote, zwei Risse waren zu sehen. Es sollte genäht werden. Da noch ein Notfall reingekommen war, riet man uns, Glinda in der Klinik zu lassen und sie spät am Abend wieder abzuholen.

Es wurde ein langer Abend, erst nach 23 Uhr kam der ersehnte Anruf. Zum Glück hat mein Schatz heute seinen freien Tag. Als wir in Lüneburg eintrafen, war Glinda zwar schon wach, aber sie war noch wackelig auf den Beinen. Wir mussten also noch warten, bis Glinda transportfähig war. Sie lag in ihrer Transportbox, die Wunde war, aus unserer Sicht, gut verbunden. Wir bekamen Medis mit (Schmerzmittel und Antibiotikum) und fuhren nach Hause.

Als wir Glinda aus der Transportbox entliessen, blieb der tolle Verband in der Box liegen. Den wieder über das Beinchen zu ziehen, wäre unmöglich gewesen, so eng war der. Was tun? Die Wunde blutete und nässte nicht. Wir entschieden uns, schlafenzugehen. Glinda ging noch durch die Wohnung und suchte sich einen Platz. Wir hörten, wie sie mit der Halskrause hier und da eneckte.

Heute Morgen rief ich gleich wieder in der Klinik an und erklärte, was passiert war. Wir sollten kommen und wir würden eingeschoben werden damit Glinda einen neuen Verband bekommt.

Zurück im Haus öffneten wir die Transportbox, Glinda kroch heraus, schüttelte mehrmals die verbundene Pfote, bis der Verband durch die Wohnung flog. Wieder ein Anruf in der Klinik und die Siuation erklärt. Wir kamen überein, das Pfötchen zu beobachten. Freitag hätten wir ja eh einen Termin zum Verbandwechsel. Wenn die Wunde auffällig werden sollte, sollen wir uns sofort melden. Wir hoffen, dass das nicht notwendig wird.

Jetzt heisst es abwarten und hoffen. Ich denke, wenn wir den Freitag überstanden haben, kann nicht mehr viel passieren. Der nächste Verbandwechsel, so er denn überhaupt möglich ist, ist für Montag nächster Woche angesetzt.