Archiv des Autors: Hans-Georg Kloetzen

Es funktioniert wieder

Kürzlich hatte ich ja berichtet, dass ich keine Infos mehr bekomme, wenn in den von mir abonnierten Blogs neue Beiträge erschienen sind. Die Konsequenz war, dass ich täglich manuell die Blogs angeklickt und nachgeschaut habe. Es gibt schlimmeres.

Und was soll ich sagen: Seit gestern werde ich wieder per Email informiert. Nun ja, warum auch immer das System nicht funktioniert hat.

Über den Grossvater

Wer jetzt erwartet, was über meine Grossväter zu lesen, wird enttäuscht sein. Ich habe gerade gelesen, dass der Grossvater von Idiot Trump eine Friseurlehre in Deutschland gemacht hat bevor er mit 16 Jahren in die USA auswanderte.

Wenn Grossvater Trump seinen Enkel sehen könnte, würde er sich wohl im Grabe umdrehen, die Haare raufen, die Hände vors Gesicht schlagen.

Den Grundstein für das Trumpsche Vermögen hat der Opa aber nicht mit dem Friseurhandwerk gelegt, sondern mit der Gastronomie. Von dem Vermögen ist ja wohl nicht viel übrig geblieben, steht ja wohl alles irgendwie auf tönernen Füssen. Heisst es nicht: Die erste Generation baut auf, die zweite Generation hält und die dritte Generation macht alles kaputt?

Aufregung am frühen Morgen

Im Dämmerzustand bekam ich mit, wie Bernd die Wohnungstür zuzog. Ich drehte mich im Bett um und umarmte sein Kopfkissen. Eigentlich schlaf ich dann wieder ein.

Heute Morgen hörte ich im Treppenhaus Stimmen und Geräusche, und zwar recht laut. Ich hörte eine Weile hin um zu versuchen herauszufinden, was da wo loswar. Es war so laut, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Ich zog mich notdürftig an und wollte runtergehen, um mich zu beschweren. Auf dem Weg nach unten kam mir im Treppenhaus ein Nachbar entgegen, er bat mich, doch mal mit runterzukommen. Er hatte die Feuerwehr gerufen weil er den Wassereinbruch gehört und festgestellt hatte.

Was war passiert: Die Feuerwehr war da und pumpte den Heizungskeller leer. Die Sicherung für Keller- und Treppenhaus war bereits ausgeschaltet. Im Schein einer Leuchte der Feuerwehr betrat ich den Heizungsraum. Einer der Feuerwehrleute zeigte mir ein Wasserventil, welches offengestanden hätte und von dem durch einen Schlauch Wasser in den Keller gelaufen sei. Wir bräuchten dringend einen Notfallelektriker. Um 5:13 rief ich die Hausverwalung an und sprach auf deren AB und erklärte das Problem. Inzwischen war die Feuerwehr mit ihrem Gerätewagen wieder abgezogen.

Der Lift war ausser Betrieb, Licht im Keller und Treppenhaus brannte nicht, die Klingelanlange, ebenso Internet und Telefon funktionierten nicht.

Gegen 9 Uhr kam der Hausverwalter. Ich erklärte ihm, was passiert war. Gemeinsam gingen wir noch mal in den Keller. Er schaltete die Sicherung wieder ein und wir hatten Licht ohne Kurzschluss. Ich zeigte dem Verwalter, das Ventil, welches offen gewesen war. Gemeinsam überlegten wir, warum und kamen auch zu einem Ergebnis. Darauf möchte ich aber nicht näher eingehen.

Wir haben im Keller jetzt mehrere Bautrockner. Nicht nur der Heizungsraum war betroffen, auch in den Kellerfluren stand Wasser. Die Feuchtigkeit muss natürlich raus.

Demnächst haben wir Eigentümerversammlung, an der ich eigentlich nicht persönlich teilnehmen wollte weil es kein wichtiges Thema zur Abstimmung gibt. Über den heutigen Vorfall wird der Hausverwalter sicher berichten. Ich werden deshalb wohl doch zur Versammlung gehen.

Das fiel mir auf

Aus einer Deutschen Online-Nachrichtenseite:
“ … der zuletzt in Lübeck aufhältig gewesen sein soll.“

Ich habe mal danach im grossen Netz gesucht. Das Wort gibt es tatsächlich, aber nicht im allgemeinen Sprachgebrauch. Es der Amtssprache zuzurechnen. Das kann ich mir gut vorstellen. Aber warum eine Onlinezeitung dieses Wort benutzt, ist mir rätselhaft.

Als Ersatz akzeptiert


Heute ist also der erste Tag nach drei Monaten, an dem ich mit unseren beiden Katzen allein bin. Wir haben ja beide unsere Herzkatzen, vermutlich ist es auch eher andersherum: Die beiden Katzen haben ihre Herzmenschen. Wir haben sie dazu nicht besonders motiviert.

Es ist also so, dass Elphie sich mehr zu Bernd hingezogen fühlt, Glinda kuschelt lieber mit mir. Aber Bernd ist jetzt nicht da und Elphie fordert ihre Kuscheleinheiten bei mir ein. Das ist natürlich auch sehr süss.

Heute morgen sass Elphie neben mir, mauzte und schaute mich an. Als ich meinen Arm runterhängen liess, stupste sie sofort ganz intensiv mit ihrem Köpfchen gegen meine Hand, was heisst: Knuddel mich. Sie warf sich dann auf den Boden, legte sich auf die Seite und sie liess sich am Bauch knuddeln.

Später legte sie sich in den Knuddelkarton, in dem Glinda sonst liegt. Ich nahm sie hoch, sie legte sich zur Ruhe und schlief ein.

Inzwischen hat Elphie sich erholt, sie liegt auf dem Schrank und beobachtet mich.

1. Juni 2025

Dieses Datum ist für meinen Schatz und für mich ein wenig bemerkenswert, es ist der erste offizielle Arbeitstag nach drei Monaten Sabbatical. Natürlich muss er heute nicht arbeiten, es ist ja Sonntag. Aber morgen früh geht es wieder los, und früh heisst dann immer: Wecker um 4 Uhr.

Es waren ganz tolle drei Monate. Wir haben jeden Moment gemeinsame Zeit genossen, auch wenn wir nicht viel unternommen haben, also eigentlich haben wir gar nichts unternommen. Es reicht uns vollkommen, dass wir uns ganz nah sind, dass wir uns haben, dass wir wir sind.

Jeder wurschtelt für sich vor sich hin. Ein paar Stichworte: PC, lesen, Haushalt, Balkonpflanzen, Katzen, Mahlzeiten vorbereiten, waschen, einkaufen. Unser Leben ging ganz normal weiter, mit dem Unterschied: Wir waren uns ständig ganz nah.

Heute Abend geht spätestens um halb zehn das Licht aus. Die Sonne ist dann noch nicht mal untergegangen. Aber es hilft nichts, Schatz muss früh aufstehen.

Am kommenden Samstag hat Schatz gleich seinen turnusmässigen freien Tag. Es ist das Pfingstwochenende, also sind es gleich drei freie Tage am Stück. Das macht den Start nach drei Monaten etwas leichter.

Es war eine gute Entscheidung für das Sabbatical. Mein Schatz, es waren superschöne drei Monate. Ich hab dich ganz doll lieb.

Mein Schiff Flow


Heute wurde das neueste Schiff der Reederei TUICruises auf der Werft Fincantieri in Monfalcone zu Wasser gelassen, „launching“ ist der englische Ausdruck dafür, egal ob es um einen herkömmlichen Stapellauf oder um das Aufschwimmen in einem Baudock geht.

In Italien ist man diesbezüglich noch sehr traditionell, was ich persönlich sehr gut finde. Nach den üblichen Ansprachen wurde das Schiff durch einen Pfarrer mit Weihwasser besprenkelt. Anschliessend fand die Schiffstaufe mit Sekt, Spumante oder Champagner statt, ich vermute Spumante. Die Taufpatin durchtrennte mit einem kleinen Beil ein Seil und die Flasche zerbarst dann am Schiffsbug der „Mein Schiff Flow“.

Danach wurden die Ventile geöffnet woraufhin das Wasser in das Baudock strömte. Das Schiff kam das erste Mal mit seinem Element in Berührung und schwamm dann langsam auf.

Im nächsten Jahr, erst ein paar Wochen nach der Indienststellung, wird es dann eine offizielle Schiffstaufe geben. Das ist dann eigentlich nur noch eine Showveranstaltung für geladene Gäste und zahlende Passagiere.

Im September nächsten Jahres werden wir auf diesem neuen Schiff eine Mittelmeerkreuzfahrt machen.

Musik am Hafen


Heute Nachmittag startete die diesjähre Konzertreihe Musik am Hafen. Organisiert wird das durch die Stadt Geesthacht. Der Eintritt ist frei. Wenn das Wetter mitspielt und die richtigen Bands auftreten, haben schon ca. 1.200 Zuschauer dort zugesehen, gehört und getanzt.

Die Sitzterrassen des Hafens, wo die Konzerte stattfinden, liegen ja fast direkt vor unserer Haustür. So sind wir nach einem kurzen Fussweg und wenigen Minuten am Hafen und können gucken, was da los ist.

Die Band MANNSCHAFT eröffnete heute die Sommerkonzerte. Hm, deren Musik war nicht unser Stil. Wir hörten ein paar Minuten zu und entschlossen uns dann, einen kleinen Spaziergang zu machen.

Heute Abend soll noch die Band DenManTau auftreten. Leider ist ein Regengebiet auf dem Weg. Mal gucken, wie das um 19 Uhr aussieht und ob wir überhaupt noch mal Lust haben, zum Hafen zu gehen.

Die Konzerte locken immer viele Menschen an. Wer weiss, in ein paar Jahren werde ich auch da so sitzen, ein Kaltgetränk schlürfen und froh sein, mal was anderes zu sehen.

Dorfkirmes


Zweimal im Jahr gibt es in der kleinen Stadt an der Elbe einen kleinen Jahrmarkt, in anderen Regionen auch Kirmes genannt. Hier heisst das Frühjahrsmarkt und Herbstmarkt. Er dauert vier Tage, von Freitag bis Montag.

In diesem Jahr ist mal wieder ein Riesenrad dabei. Vom höchsten Punkt schaut man weit über die Elbe hinaus nach Niedersachsen hinein. Ohne, dass wir darüber sprachen, hatten wir beide die Idee, mit dem Riesenrad zu fahren, bis ich mal sagte: Ich möchte mal wieder ins Riesenrad. Mein Schatz stimmte sofort zu, weil er diesen Gedanken auch hegte.

Freitag, nach meiner Kiefern-OP, fiel also aus. Samstag war es Scheisswetter, kalt und stürmisch. Aber gestern, Sonntag, nach dem Regen, da wurde es sonnig, kaum Wind – am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg. Was heisst in der kleinen Stadt an der Elbe schon „auf den Weg machen“? Von dort, wo wir wohnen, ist ja alles nur ein Katzensprung entfernt.

Frau Riesenrad, die in ihrem Glaskasten sitzend 6 Euro pro Person kassierte, war recht unfreundlich. Sie stapelte wortlos ihr Kleingeld zu Türmchen als Bernd versuchte, einen kleinen Scherz zu machen. 6 Euro für 6 Runden in 5 Minuten finde ich angemessen.

Während der gerade stattfindenen Rundfahrten hatten wir gesehen, dass die meisten Gondeln nasse Sitzflächen hatten, es hatte ja vorher kräftig geregnet. Als die Gondeln anhielten, wurde uns eine trockene zugewiesen. Viele Menschen standen nicht an, kaum hatten wir Platz genommen, ging die Reise los.

Die Aussicht von oben ist wirklich phantastisch. Die Elbe floss in der Abendsonne ganz ruhig dahin. Wir entdeckten auch unsere Wohnanlage, konnten aber so schnell nicht feststellen, welches denn nun das Haus ist, in welchem wir wohnen. Von der Terrasse unserer Nachbarin kann man das Riesenrad sehen, ich hatte dort in ihrer Abwesenheit die Blumen versorgt.

Der Elbe abgewandten Seite sahen wir den Geesthang mit den Häusern der Oberstadt.

Als eine Wolke die Sonne verdunkelte, änderte sich die Lichtstimmung beeindruckend.

Von oben sieht man das ganze Ausmass der Hafencity, wie eng dort die Bebauung ist (rechts neben dem Strommast). Da kann man nur teuer in der ersten Reihe am Wasser wohnen, alles andere – nein! Wir haben ja auch keine Absicht, das Revier zu wechseln. Um uns herum ist es grün und die benachbarten Häuser in der Anlage sind weit weg und kaum zu sehen durch das Laub.

Viel zu schnell war die Fahrt zu Ende, ich hätte gern noch länger in die Ferne geschaut.

Wir sind dann noch über den Jahrmarkt geschlendert und haben geschaut, was sonst noch angeboten wird. Der Breakdancer ist ganz sicher nicht rückenfreundlich. Ein anderes Fahrgschäft interessierte uns nicht. Autoscooter sind wir wohl seit Jahrzehnten nicht mehr gefahren, ist nicht so unsers. Entenangeln wurde mehrmals angeboten.

Natürlich gab es jede Menge Buden, an denen es was zu essen gab, die Auswahl war reichhaltig. Wir kauften uns auf dem Rückweg Schmalzgebäck, für Bernd eine Apfeltasche und ich nahm eine Eierlikörtasche. Wir verspeisten beides gemütlich zu Hause, sehr lecker und noch warm.

aus – an – aus


Vor etwa 3 Wochen habe ich die Heizung ausgestellt, es war schön muggelig hier in der Wohnung. Und dann kamen die Eisheiligen, von denen keiner mehr weiss, wann die in der Realität heutzutage eintreffen. Jedenfalls war die Sonne nur noch selten zu sehen und es wurde windig. Es wurde wieder kalt in der Wochnung.

An einem Abend ging ich zitternd ins Bett, das kann ich ja nun gar nicht vertragen. Als das Zittern sich nicht legte, stand ich wieder auf, startete meinen PC und nach zwei Klicks lief die Heizung wieder. Bei einer Fussbodenheizung dauert es immer etwas länger, bis die Räume warm sind, aber am nächsten Morgen würde alles gemütlich sein.

Dann kam die Sonne wieder und es gab wenig Wind. Natürlich wird die Heizung mit Raumcontrollern geregelt, aber sicherheitshalber, damit nicht doch noch irgendwo Heizungswasser verbraucht wird und durch den Zähler fliesst, schaltete ich die Heizung wieder ab.

Seit vorgestern stehe ich wieder vor der Frage „an?“. Aus Gründen gab es heute Suppe, heisse Suppe, das tat soooo gut. Aber die Heizung wieder anstellen? Solange ich nicht wieder zitternd in die Pfühle steigen muss, bleibt die Heizung jetzt bis zum Herbst ausgestellt.