Archiv für den Monat: Mai 2014

Auch wir sind Conchita

Einer der Autoren des diesjähren ESC-Siegertitels „Rise like a Phoenix“ ist Alexander Zuckowski, Sohn des bekannten Komponisten und Kinderliederschreibers Rolf Zuckowski. Somit hat auch Deutschland einen Anteil am Erfolg Österreichs bzw. am Erfolg von Conchita Wurst. Und da Alexander Zuckowski Hamburger ist, hat auch Hamburg einen Anteil daran. Das schmälert aber nicht den Erfolg, den Conchita Wurst für Österreich hatte.

Europa hat gewählt

Ein schöner Abend war’s mal wieder bei unseren Gastgebern. Gastgeber? Also teilweise. Denn jeder Gast war für irgendwas zuständig, wir z.B. für den Wein. Die Gastgeber stellten ihre Wohnung und den Spargel vom Spargelbauern nebenan zur Verfügung. Schinken, Kartoffeln, Dessert, Knabberkrams für danach und den Schnaps für danach – alles wurde von jemandem mitgebracht. Ach ja, wir steuerten ja noch die Wahlzettel von Ossi bei.


Auf dem grossen Flatscreen schauten wir dann die Wahlveranstaltung aus Kopenhagen. Und in so einer grossen Gruppe, 14 Personen, wurde mit Kommentaren nicht gegeizt. Dementsprechend laut war’s, die machnmal bissigen Kommentare von Peter Urban gingen dann ab und zu unter. Aber wir ja waren zusammengekommen, um die grossartige Show aus Kopenhagen zu sehen und um gespannt auf das Wahlergebnis zu warten.

Die Damen der Runde schienen einen Hang zur Ballade zu haben, wie man den Äusserungen entnehmen konnte. Und die Herren? Na klar, die waren für Polen – wohl weniger wegen des flachen Liedguts als vielmehr wegen des gar nicht flachen Dekolletés der schlübberwaschenden Polin. Was sagte ich schon beim 2. Semi?: Sex sells.


Aber gereicht hat es nicht, die Hupen nochmal als Sieger auf der Bühne zu sehen. Schon ziemlich schnell war deutlich zu erkennen, dass Conchita Wurst aus Österreich auf den vorderen Plätzen landen würde, zusammen mit Schweden und Holland. Letztendlich machte Österreich das Rennen. Herzlichen Glückwunsch! Neidlos gönne ich unseren Nachbarn den Sieg. Da spielt es überhaupt keine Rolle, wo Deutschland denn gelandet ist. War ja eh klar, dass wir allerbestenfalls einen Platz im Mittelfeld ergattern würden.

Die Frage, wem ich denn 12 Punkte geben würde, gestaltete sich für mich recht schwer. Holland, Schweden, Österreich? Gewonnen hat bei mir dann Griechenland. Eine gemeinsame Auswertung der Punkte haben wir nicht gemacht. Wir sollten das vielleicht für das nächste Jahr ins Auge fassenn – oder nach Wien zum Finale reisen.

Habt ihr schon mal was von einem Streubart gehört? Das ist ein künstlicher Bart, den man sich ins Gesicht streut und der dann fixiert wird damit die Fusseln nicht wieder abfallen. Tina vermutet, dass Conchita sowas im Gesicht hat. Vielleicht sollte ich meine Stoppeln mal als Streubart verkaufen, so als kleines Zubrot wenn ich im nächsten Jahr Rentner bin.

Das Headerbild zeigt Conchita Wurst im Moment des Sieges, als klar war, dass sie von Schweden oder Holland nicht mehr überholt werden könnte.

Es kann losgehen

Den Wein hab ich heute morgen schon abgeliefert. Gerade bin in der Wanne entstiegen. Die Votingsheets für 15 Personen sind gedruckt, dieses Mal nicht in bunt, bunt ist nämlich leer. Aber es wird auch so gehen. Oskar hat sich, wie in jedem Jahr, die Mühe gemacht, die Stimmzettel vorzubereiten und online zu stellen, in bunt! Vielen vielen Dank!

Ich wünsche allen ESCern einen unterhaltsamen Abend.

ESC 2014 – 2. Semi in Kopenhagen

Nun stehen sie also fest, die Teilnehmer für das grosse Finale des ESC morgen Abend in Kopenhagen. Zum 2. Halbfinale gestern Abend veranstalteten die Dänen eine tolle Show. Allein das Entree war schon phantastisch und zauberte mir eine Gänsehaut auf den Rücken. Die beiden anderen Tanzeinalagen waren ebenfalls sehenswert: Eine Tanzgruppe aus Australien, wo die grösste Musikveranstaltung der Welt ebenfalls verfolgt wird, sowie eine zusammengewürfelte Schar Dänen jeden Alters, von Kindern im Grundschulalter bis zur über achtzigjährigen Omi. In der Halle herrschte Finalstimmung. Sind die Dänen in der Lage, für morgen Abend noch ein Brikett draufzulegen? Man mag es kaum glauben.

Und wer ist weiter und wer nicht? Alle Teilnehmer hier persönlich zu werten würde zu weit führen. Aber einige möchte ich doch erwähnen.

Für das Finale haben sich qualifizert:
Österreich mit Conchita Wurst, der „Frau“ mit Bart. Ganz grosses Kino, was uns da geboten wurde. Schön, dass Österreich es ins Finale geschafft hat.
Polen – mein Gott, mit einer Trachtengruppe, die aus irgenwelchen Hupfdolen besteht, die im Vordergrund eine Polin mit grossen Hupen und offener Bluse platziert haben, die lasziv ihre Schlübber wäscht. Klischee pur für polnische Frauen. Sex sells!
Schweiz – das hätte nicht sein müssen.
Malta – sehr nett anzuhören und anzusehen.
Griechenland – ein Gutelaunesong.
Belarus – ein Zwilling von Tim Mälzer hat es geschafft, morgen Abend im Finale aufzutreten. Ganz nett anzusehen und anzuhören.
Norwegen – eine grosse Balade, aber eher langweilig. Wer’s mag…
Finnland – die Schulbubis waren ganz ok aber das war nichts besonderes.
Rumänien – die Beiden hatten schon mal einen Auftritt im ESC-Finale. Na ja, kann man hören.
Slovenien – die Dame mit der langen Flöte. Ist das Penisneid? Jedenfalls voll langweilig und gut für die Pinkelpause.

Draussen ist leider Irland, trotz meines mehrmaligen Votings. Schade, nicht nur deswegen, weil ich dem rothaarigen Stepper doch gern mal unter den Rock geschaut hätte. Am liebsten würde ich Irland gegen Slovenien eintauschen. Aber so ist das nun mal, wir sind ja tolerant.

Morgen Abend werde ich dann mal sehen, wer mein Favorit wird. Ich entscheide da ganz spontan.
Wie auch in den vergangenen Jahren, werden wir das Finale zusammen mit ca. 12 sehr netten Menschen sehen. Es wird wieder lustig werden.

ESC 2014 – 1. Semi in Kopenhagen

Gestern Abend wurden die ersten zu wählenden 10 Teilnehmer für das Finale des ESC am 10. Mai in Wonderful Copenhagen gekürt. Die Veranstaltung findet in einer alten, hergerichteten Schiffbauhalle statt. Die Bühnentechnik hat uns sehr gut gefallen. Es ist ja auch nicht immer einfach, jedes Jahr etwas neues tolles zu kreiren. Die Moderatoren machten auf mich einen aufgesetzt lustigen Eindruck. Einzig die Dame im Trio wirkte etwas lockerer.

Nun meine Meinung zu den zur Abstimmung gestellten Titeln, die es ins Finale am Samstag geschafft haben:

Armenien wird ja zurzeit bei den Wetten als die Nummer Eins gesehen. Der Gesang selbst wirkte etwas flach aber die Musik ist bombastisch. Das wird vermutlich das Abstimmungsergebnis positiv beeinflussen.
Aserbaidschan – eine Schlaftablette, mehr ist dazu nicht zu sagen.
Ungarn stand nicht auf meiner Favoritenliste. Ich vermute, dass das Thema Kindesmisshandlung ein paar Punkte gebracht hat.
Holland ist in diesem Jahr mit einem ruhigen Duett dabei, sehr schön.
San Marino hat den Altmeister des Grand Prix, Ralph Siegel, bemüht. Und er hat sich bemüht, ein Titel der mir gut gefällt, was sehr erstaunlich ist. Ralph Siegel hat die Sängerin übrigens höchstselbstpersönlich am Flügel auf der Bühne begleitet.
Die Ukraine und Russland werden im Finale sozusagen gegeneinander antreten. Beide sind mit eingängigen Melodien dabei. Die Buhrufe bei der Nominierung Russlands waren fehl am Platz. Aber wo lässt sich die Politik heute noch draussen lassen?!
Island ist mit ein paar bunten und schrägen Vögeln dabei und fällt mit seinem Song aus dem Rahmen. Mein Geschmack ist das nicht.
Schweden hat es auch geschafft, ins Finale zu kommen, in diesem Jahr mit einer Ballade. Ja, ist ok für mich.
Montenegro – ok, es gibt schlechteres, aber das ist nicht mein Ding. Meinetwegen hätte es draussenbleiben können.

Morgenabend werden die nächsten 10 Teilnehmer für das Finale am Samstag gesucht. Wir sind gespannt, was uns morgen präsentiert wird.

Das Langzeitgedächtnis

Marinetraffic – eine Seite, auf der sich Schiffsbewegungen nachvollziehen lassen. Natürlich muss man den Namen des Schiffes wissen, von dem man wissen will, wo es sich gerade befindet. Aus nachvollziehbaren Gründen habe ich dort eingegeben, dass ich benachrichtigt werden möchte, wenn unser Traumschiff, „Mein Schiff 1“, einen Hafen anläuft oder von dort wieder wegfährt. Schliesslich werden wir in diesem Jahr unsere 2. Kreuzfahrt auf dem Schiff machen und im nächsten Jahr unsere 3.

Das Schiff war jetzt in einer Werft in Bremerhaven und startete von dort zu einer neuen Reise. Also bekam ich eine Nachricht von Marinetraffic, dass das Schiff jetzt unterwegs ist. Das System basiert auf Googlemaps. Als ich die Seite anklickte, war noch ein Teil der Karte von Bremerhaven zu sehen. Und mein Blick fiel auf die Wurster Landstraße.

Die Wurster Landstraße hat weder mit der/dem ESC-Teilnehmer/in Conchita Wurst aus Österreich zu tun noch mit Wurst ansich. Conchita würde man wohl kaum eine Strasse, und schon gar nicht eine ganze Region in Deutschland widmen. Land Wursten ist ein Landstrich zwischen der Wesermündung und der Elbemündung – so ganz grob gesagt.

Nun werdet ihr euch vielleicht fragen, woher ich Land Wursten kenne. Dort hatte mein Lehrherr EO seine Wurzeln, seinerzeit Deutschlands grösster Privatreeder, bei dem ich von 1967 bis 1970 meine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann machte, damals hiess das noch Reedereikaufmann, was sich wesentlich eleganter anhört.

EO bekam eines Tages eine neue Sekretärin, ein junges Fräulein. Ich weiss noch genau, wie sie seinerzeit aussah, ich erinner mich auch noch an ihren Namen. Ja, damals nannte man unverheiratete weibliche Wesen noch Fräulein.

Fräulein K…up.eier bekam also von EO einen Brief diktiert, so richtig mit Stenoblock und spitzem Bleistift, in dem es u.a. etwa hiess: „Und in der Anlage übersende ich Ihnen ein Buch über Land Wursten.“ Das Fräulein war noch ziemlich neu in der Firma, kannte den persönlichen hintergrund von EO noch nicht und meinte, sich verhört zu haben. Sie schrieb dann in dem Brief: „Und in der Anlage übersende ich Ihnen ein Buch über Langusten.“

Manchmal ist es merkwürdig, wie man plötzlich über etwas stolpert und an Dinge erinnert wird, an die man Jahrzehnte nicht gedacht hat. Das Fräulein Chefsekretärin trug mit Vorliebe Minröcke, war etwas blond und kompakt geschnitten, also nicht dicklich aber breit, also breite Hüften will ich mal sagen.

Und wie lange ist das her? Puh, ich könnte jetzt meine Ordner wälzen, aber dazu hab ich keine Lust. 1967 begann meine Lehre, heute sagt man Ausbildung. 1977 ging ich zu EO und sagte, ich wäre jetzt 10 Jahre in der Firma. Damals gab es noch DM 600 steuerfrei beim 10-jährigen. Da ich aber 18 Monate meinen Grundwehrdienst geleistet hatte, wurde die Firmenzugehörigkeit dadurch unterbrochen. EO meinte dann zu mir, ich soll mich in 1-1/2 Jahren wieder bei ihm melden, was ich dann auch tat im Februar 1979. Und dann bekam ich einen Scheck über DM 600. Kurz darauf habe ich gekündigt. Aber die Zeit bei EO ist unvergesslich. Anfangs fuhren noch zwei Dampfer in der Flotte, „Gebe Oldendorff“ und „Ilsabe Oldendorff“, Namen, die der Familie von EO entliehen waren.

Das Langzeitgedächtnis – muss ich mir Sorgen machen?

Was essen wir heute?

Diese Frage hat sich wohl jeder schon mal gestellt.

Bei uns wird in der Regel nur samstags gekocht. Und wenn wir die Regel gerade nicht haben, dann auch. Es sei denn, wir haben Urlaub, dann wird auch während der Woche gekocht. Urlaub haben wir erst in der übernächsten Woche.

Heute musste also was auf den Tisch. Meistens ist es so, dass Bernd oder ich eine Idee haben, ein Gericht aus unserem Standardrepertoire. Das ist wohl überall das Gleiche, wir kochen doch meistens das, was wir kennen und schon mal gemacht haben. Aber heute fiel uns absolut nichts ein. Kochbücher zu wälzen hatte ich keine Lust. Mein persönliches Kochbuch auf der Festplatte gab auch nichts her, was ich zubereiten wollte. Entweder war es zu aufwändig oder der Jahreszeit nicht angemessen, oder oder oder.

Aber wozu haben wir den Rezepteblock?! Also hab ich da mal „durchgeblättert“, bei Geflügel. Wir lieben Geflügel. Und da fand ich ein Gericht, welches wir erst einmal gegessen haben. Es muss uns gefallen haben, sonst hätte ich das da nicht eingestellt: Hähnchen mit Curry, Senf und Kokosmilch. Dafür haben wir uns dann entschieden. Unter dem Rezept steht, dass ich es von Egon habe. Ich weiss heute nicht mehr, wer Egon ist. Egal, lecker war’s. Dazu passte eine Flasche Weisser Burgunder.

Und was essen wir morgen? Morgen ist hier Marktsonntag und Bernd muss am Nachmittag arbeiten. Und wenn er nach Hause kommt, wird der Lieferservice bemüht.

Vergleich

So wie auf diesem Foto sah es am 1. Mai 2013 hier aus. Wir alle erinnern uns sicher noch daran, dass es lange noch kalt war. Am 1. Mai gab es noch keinen Spargel. Aufgrund der anfangs kühlen Witterung wurde die Spargelsaison sogar um eine Woche verlängert.

In diesem Jahr sieht es ganz anders aus. Spargel gibt es schon ein paar Wochen. Trotzdem wurde bei uns die Spargelsaison traditionell erst heute am 1. Mai eröffnet, mit im Bratschlauch gegartem Spargel – wie immer bei uns.

Hier nun das Foto vom 1. Mai 2014. Wie man unschwer erkannen kann, sieht es hier rund um das Elbe-Penthouse in diesem Jahr ganz anders aus: