Archiv für den Monat: April 2004

Fachleute

Traditionell gibt es bei uns am 1. Mai Spargel und Schinken. Dazu gehört natürlich auch eine gute Flasche Weisswein. In der Mittagspause ging ich zu Karstadt um in der Lebensmittelabteilung, in der es eine umfangreiche Weinabteilung gibt, eine Flasche zu kaufen. Vor der Abteilung war eine Sonderfläche mit diversen Lebensmitteln und Verkostungen, darunter auch Wein. Ich schaute mich um und entdeckte nur Rotwein. Ich fragte den zuständigen Berater. „Haben sie hier nur Rotwein?“ – „Ja, hier haben wir – in Anführungszeichen nur Rotwein.“ Als wenn Weisswein etwas minderwertiges wäre. Ich ging also weiter zur Weinabteilung. Dort gab es noch einen Verkostungsstand. Ich wandte mich an die Dame: „Ich hätte gern eine Flasche halbtrockenen Weisswein.“ – “ Halbtrocken? Äh, ja, also wie meinen sie das? Also so rund im Geschmack?“. Ich fragte mich, warum ausgerechnet diese Dame eine Verkostung von Weinen macht und sagte: „Wissen sie, es gibt trockenen, halbtrockenen und lieblichen Wein.“ – „Ja, ich weiss, also da müssen wir mal zum Kollegen gehen.“ Sie führte mich zum Kollegen, der mir endlich den passenden Wein verkaufen konnte.

Hilfe, ich werde verfolgt!

Seit mehreren Jahren gehe fast täglich zur gleichen Zeit durch die Lange Reihe, nie ist er mir aufgefallen. Und jetzt musste ich diese Person gleich an 2 Abenden hintereinander erblicken, heute in einem anderen Outfit: Rote, kniehohe Stiefel mit einem ca. 5 cm hohem Absatz, ein rosafarbener, durchscheinender Gummimantel, fleischfarbene Gummihandschuhe (e-kel-haft), eine schwarze Gummihaube, und ein rosa Handtäschchen.

Halb angewidert, halb fasziniert, schaute ich ihm hinterher und versuchte herauszufinden, was unter dem Mantel war. Irgendwas unförmiges war dort zu erkennen. Ich vermute, der Hintern ist gar nicht so dick, der ist gepolstert oder er trägt eine Windel. So was soll es ja auch geben.

Mein Blicke wurde immer wieder magisch angezogen. Fast hätte ich Christoph nicht gesehen, der mir entgegen kam. Klar doch, dass wir sofort ein Gesprächsthema hatten.

Fetisch

In der Langen Reihe ist immer ein buntes Völkchen anzutreffen. Nicht umsonst nennt man diese Strasse auch „Hamburgs schwule Meile“. Dazu kommen noch Menschen verschiedener Nationalitäten. Der Stadtteil St. Georg ist ein richtiger Schmelztiegel.

Auf meinem Heimweg heute Abend war ich dann aber ziemlich überrascht über das, was ich gesehen habe. Ich wurde von einer – auf den ersten Blick weiblichen – Person überholt in einem ziemlich ungewöhnlichen Outfit. Ich fang mit der Beschreibung am besten unten an: Gummistiefel – Nylonstrümpfe oder Strumpfhose (das obere Ende entzog sich meinen Blicken und ich hätte da auch lieber nicht hingesehen), am rechten Bein eine breite Laufmasche. Dann ein grauer Gummimantel, auf dem Kopf eine graue Gummikappe mit irgendwelchen metallischen Verzierungen. Die Hände und Arme steckten in langen grauen Gummihandschuhen, die über die Ärmel des Mantels gezogen waren. Diese Bekleidung an sich schon ungewöhnlich, besonders auch noch an so einem warmen Tag wie diesen. Ich möchte nicht wissen, wie triefnass die Person unter diesen Gummiklamotten gewesen sein muss, es sei denn, da war eine Kühlung eingebaut.

Als nächstes fiel mir der Körperbau auf: Gross, breites Kreuz, schmale Taille, auslandendes Fahrgestell. Es hatte den Anschein, als sei die Taille geschnürt. Ein paar Minuten ging diese Person vor mir her und ich hatte Gelegenheit genug, mir die Rückseite eingehend zu betrachten. Dann wollte die Person die Strasse überqueren und sie drehte sich zur Seite, so dass ich das Gesicht sehen konnte. Es war ein Mann! Na gut, warum auch nicht. Jedem das Seine. Aber ich dachte immer, Gummiklamotten trägt man nur beim Sex – hab ich mal gehört. Na, vielleicht wollte er zu einem entsprechenden Date. Es gehört jedenfalls eine gehörige Portion Mut dazu, diesen Fetisch öffentlich auf der Strasse zu tragen. Entsprechend erstaunt waren auch die Reaktionen anderer Passanten, die mir entgegen kamen.

Verbrauchermesse

„Du und deine Welt“ – so heisst die grosse Verbrauchermesse in Hamburg. Seit vielen Jahren habe ich diese Messe heute mal wieder besucht, inspiriert von einem Schreiben unseres Weinhändlers, der auch auf der Messe mit einem Stand vertreten ist. Ich bin nicht durch alle der 12 Hallen gegangen. Vieles ist doch eher uninteressant für mich. Aber Haushalt, Wohnen, Wellness, Delikatessen, das ist meine Welt. Und Geld habe ich auch ausgegeben, für Praktisches, Dekoratives und Gewürze. Ausserdem habe ich noch 6 Flaschen Sekt bei unserem Weinhändler bestellt, die erst Ende November/Anfang Dezember geliefert werden.

Ca. 2 Stunden habe ich mich auf der Messe aufgehalten. Wenn man weiss, wo man hin will und was man sehen will kann es recht flott gehen. Es sei denn, die Leute, die nicht wissen was sie wollen, stehen einem im Weg – wie im Supermarkt oder Kaufhaus.

Tanz der Vampire


Mit Margreth, Holli, Gunnar, René und Jörn haben wir uns heute den Tanz der Vampire angesehen. Für Bernd und mich war es die zweite Aufführung (Ende November letzten Jahres waren wir in einer Voraufführung). Seit dem hat sich doch einiges getan bei den Künstlern, sie sind lockerer geworden. Auch die Tontechnik hat man jetzt im Griff – oder die Sänger, die ich seinerzeit kritisiert hatte (Jessica Kessler und Norbert Kohler), singen besser. Jedenfalls hat uns die Aufführung besser gefallen als im November, sie hat uns sogar sehr gut gefallen. Die Wiederholung eines Besuchs ist nicht ausgeschlossen – oder eher noch wahrscheinlich.

Geld ausgeben

Nachdem das Schiff langsam in Richtung Kreuzfahrtterminal entschwunden war machten wir uns auf den Weg um noch ein paar Besorgungen zu erledigen: Musicalkarten abholen und einen neuen Brenner für mich kaufen. Der alte hatte aus unerfindlichen Gründen und kaum benutzt seinen Geist aufgegeben. Bei Saturn entschieden wir uns für eine Kombination aus DVD- und CD-Brenner. Bei der Gelegenheit konnte ich auch den Gutschein von Olli und Melli einlösen, den ich zum Geburtstag bekommen hatte.

Jewel of the Seas


Der neuest Neubau der Meyer-Werft in Papenburg hat sich heute in Hamburg vorgestellt. Die Ankunft des Schiffes wollte ich gernde selbst miterleben und von den Landungsbrücken anschauen. Aus Presseveröffentlichungen war mir bekannt, dass das Schiff gegen 15.00 Uhr in Hamburg eintreffen sollte. Durch Webcams in Cuxhaven und an der Schiffsbegrüssungsanlage in Wedel versuchte ich, den Weg des Schiffes zu verfolgen. In Cuxhaven hatte ich das Schiff verpasst. Gegen 13.00 Uhr tauchte es auf der Webcam in Wedel auf.


Langsam machten wir uns auf den Weg zum Hafen. An den Landungsbrücke bekamen wir noch einen Platz in der ersten Reihe. Der Geruch von gebratenem Fisch stieg uns in die Nase und machte Appetit auf ein Brötchen mit einer Fischfrikadelle. Während Bernd unseren Platz reservierte mischte ich mich unter die Touristen und stellte mich am Imbiss in die Warteschlange. Die Fischfrikadelle entpuppte sich widererwarten als äusserst schmackhaft. Wir hatten nicht erwartet, an einer touristischen Hochburg in Hamburg solch gute Qualität zu bekommen.

Unser Blick schweifte immer wieder elbeabwärts, wo ja irgendwann das neue Schiff erscheinen musste. Endlich, ganz weit weg, hinter einer Kurve, zwischen einem Kran und einem Haus, bewegte sich etwas. Das musste es sein. Langsam schob sich der Neubau heran. Inzwischen war kein Logenplatz mehr frei auf den Landungsbrücken. Über uns kreisten Hubschrauber, die Ausflugsschiffe hatten extra ihre Abfahrtzeiten verschoben um den Passagieren auf der Hafenrundfahrt etwas aussergewöhnliches bieten zu können.

Von einem im Hafen liegenden Schiff wurde die „Jewel of the Seas“ akustisch mit dem Signalhorn begrüsst. 3 mal ein langer Ton ist die internationale Formel, die auch bei Verabschiedungen benutzt wird. Der Neubau erwiderte, wie es üblich ist, die Begrüssung ebenfalls mit „3 mal lang“. 3 mal erklang ein wunderbarer dunkler, durchdringender Ton über den Hafen, was bei mir wieder mal eine Gänsehaut auslöste.

Eine kleine Kurve noch, und das Schiff wurde für uns in seiner ganzen Pracht sichtbar. Mit seiner Länge von 293 m war es nicht möglich, den Neubau von der Seite komplett aufzunehmen.





Neugierig wie ich nun mal bin suchte ich später im Internet nach weiteren Informationen über das Schiff. Und natürlich wollte ich auch wissen, wie es innen aussieht. Fündig wurde ich bei den Kreuzfahrt-Experten:

Sportdeck mit Kletterwand


Halle


Restaurant


Badelandschaft

Urlaubszeit

Heute war der letzte Tag nach 2 Wochen, in denen ich für 2 arbeiten musste. Montag ist Steffi nach ihrem wohlverdientem Urlaub wieder da. Teilweise war es ganz schön stressig, doch an den meisten Tagen war es gut auszuhalten. Ich musst halt etwas mehr bedenken, d.h. statt für 8 für 16 Schiffe sorgen. Aber wenn keine besonderen Probleme auftauchen, die es gilt zu lösen und zu beseitigen, ist alles machbar und zu schaffen. Steffi wird am Montag einen sauberen Schreibtisch vorfinden ohne Hinterlassenschafen, die ich nicht geschafft habe – wie es manchmal schon leider geschehen ist.

Auffrischung

Gartenmöbel aus Teakholz kann man ölen, muss man aber nicht. Wenn sie nicht geölt werden, bekommen sie eine Patina und werden hellgrau. Es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man graue Teakholzmöbel lieber mag. Da unsere Möbel das ganze Jahr auf dem Balkon bleiben, werden sie mit der Zeit grau. Gestern hab ich sie ja schon gesäubert mit einem speziellen Mittel für Teakholz. Danach schimmerte schon der für Teakholz typische Farbton durch. Heute wurden Tisch und Stühle geölt und jetzt sieht alles fast wieder wie neu aus, richtig frisch.

Alte Einträge

Mein Kommentarsystem schickte mir heute eine Mail über einen neuen Kommentar, mit dem ich nur bedingt etwas anfangen konnte. Ich musste erst ein wenig genauer hinsehen um festzustellen, dass sich dieser Kommentar auf einen Weblogeintrag vom Oktober vorigen Jahres bezog. Ich hab dann erst mal nachgelesen, was ich denn da rührseliges geschrieben habe (der Verfasser des Kommentars hatte feuchte Augen bekommen beim Lesen des Eintrags). Beim Lesen des Berichts bekam ich dann selbst feuchte Augen und eine Gänsehaut. Es war der Bericht über die allerletzte Titanicvorstellung.

Es ist vielleicht ganz angebracht, die alten Tagebucheinträge mal nachzulesen, nicht nur dann, wenn man wissen will, wann dieses oder jenes geschehen ist.