Wintersparziergang
Ja, auch hier im Norden hat es geschneit. Heute ist Spaziergehwetter, es scheint nämlich die Wintersonne vom blauen Winterhimmel. Und ja, ich gebe zu, bei diesem Wetter sieht die weiße Landschaft ja ganz nett aus. Aber ich bleibe dabei: Grün ist mir lieber!
Die rote Winterjacke habe ich schon einige Jahre. Aber getragen habe ich sie eher selten. Wenigstens 3 Jahre hing sie da und ich brauchte sie nicht. Heute hätte ich sie eigentlich auch nicht gebraucht, also von der Temperatur her. Aber sie passte heute zur winterlichen Landschaft. Und so ein Farbklecks macht sich doch ganz gut.
Der Hamburger Bürger hat seine Elbe und seine Alster. Der Untertan aus der kleinen Stadt an der Elbe im Herzogtum Lauenburg hat auch seine Elbe. Und wenn die noch fast vor der Haustür der Nordsee entgegenfließt, geht der Untertan an der Elbe spazieren. Warum dabei einige junge Damen untentwegt auf ihr Handy starren, erschließt sich mir nicht. Sie könnten dafür auch zu Hause bleiben.
Uns zwei Untertanen hat der kleine Spaziergang jedenfalls ganz gut getan. Wir haben nach links und rechts geschaut, auch nach oben, und an prekären Stellen auch nach unten. Denn es war teilweise angemessen glatt. Vorsichtshalber sind wir dann doch lieber wieder nach Hause gegangen anstatt die Runde weiter auszudehnen. Ich hatte nämlich keine Lust, mich noch auf meinen knöcherigen Achtersteven zu setzen.
19 Jahre
In diesem Jahr will ich den Bloggeburtstag, nicht den Bloggergeburtstag, nicht vergessen: Heute vor 19 Jahren erschien in diesem Blog, welches damals noch den Namen Burningheaven trug, der allererste Eintrag.
Wer mag, kann sich gern mal durch die Jahre lesen. Einfach rechts in der Sidebar in der Box „Archiv“ ein wenig scrollen.
Vermutlich ist das Layout der alten Beiträge nicht immer optimal, vielleicht fehlt auch mal ein Foto. Beim Übertrag von einem alten System auf WP kann schon mal was durcheinander geraten sein.
Recht hat er!
Seit langem mal wieder was über Corona gelesen, und zwar den Kommentar des WHO-Experten David Nabarro zur Politik in Deutschland in Sachen Corona. Ich dachte mir, der Mann ist „von Außerhalb“ und schätzt es ziemlich neutral ein, was hier passiert. Er sagt u.a. „Dieses Virus wird uns besiegen, wenn wir nicht einig sind.“
Und genau das ist der Punkt: Hier in Deutschland kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen. Und die Rede ist auch schon wieder davon, wo vielleicht Lockerungen möglich sind. Liebe Deutschen Politiker, besonders die Landesfürsten: Zieht doch mal alles an einem Strang und versucht nicht, euch ständig zu profilieren, vermutlich unter der Angst, bei der nächsten Wahl Stimmen zu verlieren.
Wir haben eine Pandemie! Eine Seuche! Und das wichtigste ist doch, dass wir den Mist in den Griff bekommen. Ich lese immer über Forderungen von Interessenverbänden, dass die dieses und jenes gelockert werden soll. Nein, gar nichts muss gelockert werden, so leid es mir für viele Bereiche tut, dass sie keine Einnahmen haben, dass Eltern mit Homeschooling überfordert sind, ach, eine unendlich lange Liste könnte ich hier erstellen. Man sieht, hier bei uns besteht keine Einigkeit, was zu tun ist.
Ich schrieb weiter oben, dass ich das lese. Nein, ich lese nur die Schlagzeilen. Das bleibt ja kaum aus wenn man sich in Newsseiten informiert. Ich bin es leid, in die Einzelheiten zu gehen, wer warum wieso was fordert, warum das mit den Impfungen nicht klappt. Jeder hat eine andere Meinung, jeder schiebt die Schuld auf den anderen.
Mein Reden seit Wochen: Reiseverbot, Grenzen zu. Schulen und Kindergärten schließen bzw. geschlossen halten – derzeit mindestens bis Ende Februar. Warum funktioniert das hier nicht in Deutschland? Weil jeder es besser weiß! Jetzt wird darüber gesprochen, Grenzen zu schließen, der Flugverkehr wurde aus besonders betroffenen Ländern gesperrt. Warum erst jetzt? Was soll diese Salamitaktik? Es ist zum Kotzen!
Sie haben Post
Kennt ihr noch die verbale Ankündigung des Emailprogramms: Sie haben Post! Ich weiß gar nicht mehr, welcher Anbieter das war. Aber der kleine Satz hat sich eingeprägt.
Unser Briefkasten ist stumm. Er sagt nichts, er piept nicht und macht auch sonst keine Geräusche, wenn dort was abgelegt wird, was meistens eh nur Werbung ist. Nur die Briefkastenklappe klappert ziemlich laut sie sich schließt nachdem die Briefzustellerin dort Briefe und Sendungen „an alle Haushalte“ eingeworfen hat. Das kann ich aber in der Wohnung nicht hören. Ich muss mich also höchstselbstpersönlich die Treppen hinunterbemühen und nachschauen. Ich könnte auch den Lift nehmen, das dauert aber viel zu lange. Außerdem: Bewegung tut gut.
Also ich wollte sagen, dass ich nun auch Post von der Bundesregierung erhalten habe. Für 2 Euro kann ich mir 6 Filtertüten bei der Apotheke abholen. Ich hatte mir ja schon eine „regulär“ gekauft. Aber ich finde die schrecklich. Da ich einen kleinen Kopf und ein dementsprechend kleines Gesicht habe, bleibt ja gar nichts mehr davon zu sehen. Und dann diese Küsstüte, völlig unkleidsam. Und da ich Bartträger bin, ist so eine FFP2-Maske ja eh nicht sehr sinnvoll. Ich werde auf die OP-Masken ausweichen.
Natürlich hole ich mir die FFP2-Masken aus der Apotheke, zum Kaffeekochen. Nee, jetzt mal im Ernst: König Markus von Bayern hat ja dort verfügt, dass jeder seiner Untertanen gefälligst so eine Filtertüte im Gesicht tragen muss. Und da die Ansichten eines Königs Gewicht haben, könnte man ja eventuellgegebenenfallsunterumständen davon ausgehen, dass die zukünftig auch in der Bundesrepublik getragen werden müssen, nicht nur im Königreich Bayern. Und dann habe ich ein paar Filtertüten für mein Gesicht parat. Aber meinen Bart werde ich dann nicht abrasieren, und wenn sich der König auf den Kopf stellt.
Die Sache mit dem Mond
Bislang hat die Wissenschaft vehement bestritten, dass der Mond Einfluss auf den Menschen hat, besonders der Vollmond. Jetzt gibt es zwei Untersuchungen, die besagen, dass der Mond durchaus Einfluss auf den Menschen haben kann. Dazu bedarf es keiner wissenschaftlichen Studien, man hätte mich befragen sollen, denn ich habe genügend Erkenntnisse über mein Schlafverhalten während der Mondphasen. Zu Menstruationszyklen kann ich keine Auskunft geben.
Ohne zu wissen, wann zunehmender Mond oder gar Vollmond ist, merke ich das an meinem Schlaf- und Traumverhalten. Wenn ich plötzlich des nachts sehr bizarre Träume habe, gehe ich davon aus, dass die Phase „zunehmender Mond“ begonnen hat. Es ist in manchen Nächten wirkich irre, was ich da zusammenträume, meistens mit Personen aus meinem realen Leben, die sich aber nie zusammen begegnet sind. Schaue ich dann am nächsten Morgen im großen Netz nach den Mondphasen, wird meine Annahme bestätigt: Zunehmender Mond!
Ab etwa 3 Nächten vor dem Vollmond kann ich immer sehr schlecht schlafen. Am Tag des Vollmonds ist es dann vorbei und ich schlafe wieder normal, und zwar während der ganzen Mondphase „abnehmender Mond“. Heute Abend ist Vollmond, ich freue mich auf einen störungsfreien Schlaf in der kommenden Nacht – bis zum 11. Februar. Dann ist nämlich Neumond und der Mond nimmt wieder zu und alles beginnt von vorn.
Kennt jemand noch Grog?
Als ich noch ein Kind war, tranken die Männer in der Familie im Winter Grog: Rum, heißes Wasser und Zuckerwürfel nach eigenem Gusto. Das Rezept lautet so: Rum muss, Wasser kann, Zucker darf. Zum Umrühren und zum Zerstoßen der Zuckerwürfel gab es Stäbchen aus Glas, die am unteren Ende eine Verdickung hatten. Als ich das erste Mal geheiratet habe, gehörten zur Grundausstattung des Haushalts Groggläser und die dazugehörigen Glasstäbchen. Ich war jetzt schließlich erwachsen und durfte Grog trinken, was eher selten geschah.
Heute hört man eigentlich gar nicht mehr davon, dass jemand Grog trinkt. Glühwein ist das Wintergetränk. Glühwein ist milder als Grog. Glühwein lässt sich aber gut mit Rum aufmotzen, je mehr Rum – umso besser. Denn eigentlich ist Glühwein ja ein recht süßes Gesöff und verträgt noch mindestestens einen guten Schuss Rum. Ob der Kopf am nächsten Tag noch durch die Tür passt, ist eine andere Sache. So ein reiner Grog ist da viel gesünder.
Wie komme ich jetzt auf Grog? Merkwürdig ist, dass ich gerade vor ein paar Tagen an Grog denken musste. Ist vielleicht auf das Alter zurückzuführen. Und ausgerechnet gestern las ich bei Buddenbohm & Söhne von Grog. Herr Buddenbohm höchstselbstpersönlich erinnert sich daran, dass, als er noch Kind war, die erwachsenen Männer Wintertags Grog tranken.
Vielleicht stirbt das Grog trinken mit den damals erwachsenen, heute alten, Männern aus. Von meinen alten und grogrinkenden Anverwandten lebt keiner mehr. Ich sollte mir vielleicht mal ein Groglas und ein Glasstössel besorgen und das Grogtrinken anfangen.
Mal angefangen
Die Steuererklärung schiebt man ja immer vor sich her. Wenn man die Belege gut sortiert und nicht alles auf den Stapel des Grauens legt, ist das ja eigentlich fix gemacht. Aber ich bin kein Buchhalter, die Rechnungen und sonstigen Belege kommen unsortiert in eine Mappe. Dort warten sie dann auf den Tag X.
An jenem Tag setze ich mich damit an den Esstisch und sortiere, was privat und was Vermietung ist. Als Mutter die Steuererklärung noch selbst gemacht hat, hat sie die Mappe des Grauens an den Steuerberater gegeben. Klar, dass er ein hohes Honorar für die Steuererklärung verlangt hat. Hier in der Wohnanlage haben wir ein Steuerbüro. Dort hatte ich mal nachgefragt, was die denn nehmen würden. Die Frage hat sich gelohnt. Seit dem bereite ich die Unterlagen vor und reiche sie zusammen mit den Belegen einfach mal rein.
Ab diesem Jahr wird dort auch die Steuererklärung für meinen Mann und mich gemacht. Vermietung und private Einkünfte wie Rente und Gehalt – das tue ich mir nicht an. Für 2020 muss das auch auseinander dividiert werden da meine Mutter ja im Mai letzten Jahres gestorben ist.
Die Renteneinkünfte meiner Mutter und ihre privaten Kosten, wie die Heimunterbrinung und diverse ärztliche Verordnungen, habe ich jetzt schon mal erledigt. Die Exceltabelle musste nur entsprechend geändert werden. Als nächstes ist dann wohl die Vermietung des Elternhauses meiner Mutter dran. Dafür muss ich aber erstmal die Nebenkostenabrechnung machen.
Und dann ist da noch eine Wohnung, für die Mutter die Miete kassiert hat. Das kann ich vorbereiten, aber erst abschließen, wenn ich die Endabrechnung vom Verwalter bekommen habe.
Aber statt hier dauernd aus dem Fenster zu gucken und die Ampel zu beobachten, kann ich ja auch mal was produktives machen.
Der Deutsche und die rote Ampel
Aus dem Fenster neben meinem häuslichen Arbeitsplatz kann ich eine Fußgängerampel sehen, die den Spaziergängern das gefahrlose Queren der Straße entlang der Elbe ermöglichen soll. Wenn ich träumend aus dem Fenster schaue, fällt das helle grüne Signal für die Autofahrer ins Auge. Normal ist eben für die Autofahrer grün. Erst wenn jemand den Sensor betätigt, wird es für die Autofahrer rot. Für Fußgänger ist die Straße nach beiden Seiten sehr weit einzusehen.
An Wochenenden, besonders in den Morgenstunden, sind wenige Fahrzeuge unterweges, allerdings schon der eine oder andere Spaziergänger, der die Straße queren möchte. Ich sehe also, wenn ich träumend aus dem Fenster schaue, dass die Ampel rot anzeigt. Ein Fahrzeug ist nicht zu sehen. Jemand quert die Straße, es wird wieder grün, auch von der anderen Seite kommt jetzt kein Fahrzeug.
Der obrigkeitshörige Deutsche hat also eine Ampelanlange betätigt, was völlig unnötig gewesen wäre. Gefahrlos hätte die Person auch bei rot für Fußgänger die Straße überqueren können. Aber das macht man ja nicht. Es ist rot, ich muss den Sensor betätigen und warten bis ich grün sehe und auf die andere Straßenseite gelangen kann – auch wenn weit und breit kein Fahrzeug kommt. Und ich wiederhole nochmal: Nach beiden Seiten ist die Straße sehr weit einzusehen.
Besonders auffalend war das während der zwei kürzlichen Bombenentschärfungen. Die Straße war gesperrt, der Fußgängerüberweg befand sich aber außerhalb des Gefahrenbereichs, die Ampel war nicht deaktiviert. Und was macht der Deutsche Spaziergänger? Genau, er betätigt den Sensor damit die Ampel für ihn grün zeigt und er die Straße überqueren darf. Die Leute sind verrückt.