Es ist ESC

Aufgrund der Pandemie musste der ESC im vorgigen Jahr abgesagt werden. Aber in diesem Jahr findet er statt, sogar vor Publikum. Die Halle in Rotterdam fasst ca. 16.000 Besucher, 3.500 Personen sind dabei wenn der größte Musikwettbewerb der Erde stattfindet. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen ziemlich eng beieinander sitzen oder stehen, fragen wir uns, ob das wirklich so toll ist.

Das erste Semifinale am Dienstag haben wir uns nicht angeschaut weil Schatzi schon morgens um 4 Uhr wieder aufstehen muss. Aber da er heute seinen freien Tag hat, haben wir gestern der Übertragung des 2. Semifinales auf dem heimischen Sofa beigewohnt.

Marylin Monroe ist auferstanden und singt sich als Natalia Gordienko ins Finale. Drei Engel für Charly treten als die Girlgroup Hurricane für Serbien an und lassen sich ihre Extension von der Windmaschine trockenföhnen. Stefania schwebt im hautengen Ganzkörpersuit für Griechenland durch eine verstörende und verwirrende LED-Installation. Finland ist mal wieder mit Hardrock vertreten.

Positiv in Erinnerung geblieben sind für mich die Beiträge aus San Marino, interpretiert von Senhit, aus der Schweiz mit Gjon’s Tears, und besonders aus Portugal mit der Gruppe The Black Mamba. Leider ist Österreich ausgeschieden, dessen Beitrag auch postiv aus dem Rahmen fällt.

Das Highlight des Abends war für mich das Dänische Duo Fyr & Flamme. Angelehnt an die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts sorgten sie mit ihrem Beitrag für köstliche Unterhaltung. Schade, dass ich mich morgen Abend nicht nochmal darüber amüsieren kann, Fyr & Flamme sind leider ausgeschieden.

In diesem Jahr habe ich mich im Vorfeld überhaupt nicht mit den einzelnen Beiträgen auseinandergesetzt. Sonst habe ich mir ja schon immer bei der Nominierung ein Bild gemacht. In diesem Jahr lass ich mich komplett überraschen, was morgen Abend in Rotterdam dargeboten wird.

Drängeln an der Kasse

Ich mag es nicht, wenn fremde Menschen mir sehr nahe kommen, mich eventuell noch berühren. Inderaktuellensituation mag ich das schon gar nicht und ist ein absolutes Unding. Wovon rede ich:

Brav habe ich meine Ware auf das Laufbank gelegt und den Warentrenner hinter der Ware platziert. Ich warte, dass es weitergeht. Und was passiert?: Von hinter mir legt jemand seine Ware auf das Band, schiebt sie, möglichst noch vornübergebeugt, sehr nah an meinen Warentrenner heran und macht schreckliche Verrenkungen um an den nächsten Warentrenner heranzukommen. Es könnte ja dadurch etwas schneller gehen. Dabei bleibt es nicht aus, dass es zu kurzen Berührungen kommt. Jedes Mal, wenn sowas geschieht, bitte ich die hinter mir agierenden Kunden, doch bitte Abstand zu halten, und das mach ich nicht nur inderaktuellensituation.

Heute passierte die oben beschriebene Aktivität. Ich bat die Dame, doch bitte Abstand zu halten. Sie entschuldigte sich zwar, gleichzeitig musste ich mir anhören, sie wäre bereits zweimal geimpft worden. Mir fiel dazu keine bessere Erwiderung ein als zu sagen: Das weiß ich ja nicht.

Auf dem Heimweg dachte ich noch über die eben gemachte Erfahrung nach und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Und wie das oft so ist, fiel mir auch eine viel bessere Antwort ein: Das ist kein Grund hier rumzudrängeln.

Asiapfanne


Leider haben wir hier in der kleinen Stadt an der Elbe kein gutes Asiatisches Restaurant mehr, jedenfalls ist mir keins bekannt. Das beste kleine Restaurant wurde vor ein paar Jahren plattgemacht und musste einem Geschäftshaus weichen. Während der Bauphase vom Elbe-Penthouse waren wir öfter dort zum Mittagstisch zu gast. Viele Handwerker und Monteure nahmen dort auch ihre Mahlzeit ein. Heute kann man an jenem Ort Schuhe, Drogerieartikel und Mode kaufen, aber nicht mehr mit Stäbchen essen.

Wir essen sehr gern Asiatisch. Reis haben wir immer im Haus. Für ein Gericht mit Kartoffeln müssten wir uns erstmal mit Kartoffeln versorgen. Gerne bereiten wir exotische Speisen aus aller Welt zu. Instagram ist inzwischen ein internationales Kochbuch für mich geworden. Ich scheue selbst vor Gerichten nicht zurück, dessen Rezept auf Englisch veröffentlicht wurde.

Eine Ideengeberin ist Emmi. Emmi ist nicht nur bei Instagram, sie betreibt auch ein Kochblog, Emmi kocht einfach. Bei Emmi habe ich z.B. mal das ulitmative Rezept für Fleischrouladen gefunden. Die Sauce ist zum Fingerlecken. Emmi kocht aber sehr vielseitig, eben auch asiatisch. Ihre Hähnchenpfanne süß-sauer haben wir schon ein paar mal nachgekocht, auch gerade heute wieder. OK, mit der Zeitangabe von 35 Minuten komme ich nicht wirklich zurecht. Aber darauf kommt es auch nicht an, die Hauptsache ist doch, dass es schmeckt.

Wie dumm!

In Niedersachsen sollte ein Parteitag der AfD stattfinden. Dieser musste wegen Überfüllung abgebrochen werden. Nachdem die Presse den Veranstaltungssaal verlassen mussten, befanden sich immer noch zu viele AfD-Mitglieder im Saal um den Coronaauflagen zu genügen. Es waren mehr Mitglieder angereist als erwartet.

Sind die Blauen so blöd oder tun die nur so? Wie kann man ernsthaft diese Partei wählen wenn sie nicht mal in der Lage ist, einen Parteitag zu organisieren?! Wer bei dieser Partei bei einer Wahl sein Kreuz macht, ist nicht minder dumm und blöd als die Organisatoren der AfD.

Der Neue


Der alte Grill hat viele Jahre gute Dienste geleistet. Mit der Zeit wurde er ziemlich unansehnlich. Es gäbe die Möglichkeit, einzelne Teile zu ersetzen, was dann aber auch ziemlich teuer geworden wäre. Außerdem war der sehr unhandlich zu transportieren. Er war schwer und hatte keine Rollen. Beim Angrillen im April war dann die einhellige Meinung: Ein neuer Grill muss her.

Für mich war ganz klar, dass es ein Edelstahlgrill werden müsste und Rollen zum Transportieren sollte er haben. Wer uns kennt weiß, dass wir auch auf die Optik achten. Ein Grill soll in erster Linie seine Arbeit machen, aber für uns muss er auch schick anzuschauen sein. Ziemlich schnell wurde ich im Internet fündig während der Gatte meinte, er würde nochmal schauen. Es blieb dann aber bei dem Grill, den ich gefunden hatte, dem Holzkohlegrill Premio II von Schickling, ein Schmuckstück.

Der Grill kam in Einzelteilen gut verpackt als Baukasten. Alle Teile waren mit einer Schutzfolie versehen, eine sehr gute Aufbauanleitung war auch beigefügt. In Anbetracht des zu erwartenden Grillwetters am Sonntag, bauten mein Schatz und ich das neue Teil in der vorigen Woche zusammen. Perfekt!


Gestern war dann die Grillpremiere. Als der Premio II da so jungfräulich auf der Terrasse stand, fanden wir beide es sehr schade, dass er so nie wieder aussehen würde. Ich war drauf und dran, den alten Grill wieder aus dem Keller zu holen, der war ja eh schon eingesaut. Natürlich kam das nicht in Frage. Beherzt schütte Bernd die Holzkohle hinein, er ist für das Anheizen zuständig. Unser alter Grill war ein Säulengrill mit Schornsteineffekt, die Kohle war immer sehr schnell arbeitsbereit. Der Premio II ist hat aber keine geschlossene Kohlemulde, da kommt von unten genügend Luft ran. Nachdem die gewürzten Fetapakete fertig waren, war auch die Kohle für das erste Stück Fleisch fertig.

Der schönste Grill nützt aber nichts, wenn das Ergebnis dessen, was er tun soll, nicht gut ist. Aber das war es. Wir waren überrascht, wie toll das Fleisch geworden war, auch die Wurst, die wir uns für den Schluss aufgehoben hatten, war super. Vielleicht liegt es daran, dass die Ascheauffangschale, ebenfalls aus Edelstahl, die Hitze gut reflektiert. Wir sind angemessen begeistert vom neuen Grill.

Das Ärgernis kommt dann immer am Tag darauf, nämlich dann, wenn man den Grill reinigen muss, was beim Premio II ziemlich einfach ist. Die Restasche vom Kohlebleck nahm ich mit einer Kehrschaufel auf. Auf der Ascheauffangschale lagen nur sehr wenige Rückstände, die ich mit dem Handbesen zusammenfegen konnte und dann in einer Mülltüte entsorgte. Der Grillrost besteht aus 3 einzelnen Teilen, die man bequem in die Spüle legen und dort bearbeiten kann. Danach kommen sie in die Spülmaschine.

Natürlich haben die anderen Teile des Grill jetzt Gebrauchsspuren. Aber ein Grill ist ein Gebrauchsgegenstand und kein Dekoartikel, auch wenn der Premio II ein schickes Teil ist. Leider ist die Wettervorhersage für die nächste Zeit nicht wirklich grilltauglich.

Alles wieder gut

Donnerstag am frühen Nachmittag bemerkte ich bei Elphie, dass sich an den Plätzen, wo wie sich aufhielt, kleine Pfützen mit einer klaren Flüssigkeit unterhalb ihres Mauls bildeten. Ständig leckte sie mit der Zunge über ihre Nase. Irgendwas stimmte da doch nicht. Sie hatte vorher gut gegessen und auch Wasser geschlabbt, was ja grundsätzlich ein gutes Zeichen ist. Aber nee, das ging so nicht. Wir fuhren mit ihr in die Tierklinik nach Lüneburg.

Der Tierarzt stellte erstmal fest, dass es Speichel war, was aus ihrem Maul tropfte. Im Maul selbst konnte er nichts feststellen. Elphie wurde abgetastet, abgehorcht und es wurde fiebergemessen – nichts war irgendwie auffällig. Wir setzten sie auf den Boden des Untersuchungsraumes, wo sie auch umherlief und sie schnell versteckte, was für die ängstliche Katze normal ist. Der Arzt wusste keinen anderen Rat als ihr ein Antiallergikum zu spritzen. Wir hätten sie auch zur Beobachtung in der Klinik lassen können, dazu konnte ich mich aber nicht durchringen. Ich zahlte die Rechnung und wir fuhren wieder nach Hause. Der Speichelfluss verringerte sich, Elphie lag die meiste Zeit in ihrer Transportbox. Nachts stellte ich frisches Wasser hin, von dem sie gleich eine große Portion wegschlabberte.

Auch gestern kam sie kaum aus der Box heraus. Elphie fraß und trank normal, sie war auch mit Glinda auf der Terrasse, aber sie machte einen müden Eindruck. Ich saß am Rechner und bemerkte nichts. Als ich mir was zu trinken holen wollte, schaute ich ins Katzenklo. Ui, da entdeckte einen Durchfallfleck. Hm, was jetzt? Da Elphie aber fraß und trank und sich auch in der Wohnung bewegte, entschieden wir, erstmal abzuwarten.

Gestern Abend wurde Elphie etwas munterer. Sie streunte länger durch die Wohnung, legte sich auch auf den Boden um ein paar Knuddler einzufordern, Speichelfluss war nicht mehr vorhanden. Eine Besserung war wohl eingetreten.

Heute, am Samstag, ist alles ganz normal. Vorhin hat sie hier bei mir gelegen und geschlafen. Sie spielt mit irgendwelchem Zeug und tobt umher, Essen und trinken schmeckt. Was unsere Kleine in den letzten Tagen hatte, wissen wir nicht. Vielleicht hat sie Wasser aus der Vogeltränke geschlabbt, das ist ja nun nicht besonders sauber. Auch am Pampasgras hat sie gekaut. Das ist eine neue Pflanze, auf der vielleicht noch chemische Reste waren. Oder sie hat sich an den scharfen Stengeln eine kleine Verletzung im Maul zugezogen was die Ursache des starken Speichelflusses gewesen ist – wir wissen es nicht. Wir müssen zukünftig nur stärker darauf achten, was sie während des Terrassenfreigangs so treibt.

1. Dose

Heute habe ich meine erste Anticoronaimpfung bekommen. Nach dem Pieks muss man ja 15 Minuten warten bevor man gehen darf. Damit will man eventuellen Unpässlichkeiten vorbeugen. Unpässlich war ich nicht, aber es war schon merkwürdig.

Als ich da so saß und auf eventuelle Unpässlichkeiten wartete, spürte ich plötzlich ganz was anderes: Wenn ich meinen Kopf oder meine Arme bewegte, konnte ich Stimmen hören und Bilder sehen. Auch die Bewegung meiner Augen beeinflussten das, was ich bemerkte. Plötzlich konnte ich meinen Lieblingsradiosender hören, nicht aus irgendeinem Lautsprecher im Warteraum, nein, das Radio war in mir drin. Eine andere Bewegung meiner Körperteile startete plötzlich einen Browser vor meinen Augen und ich konnte im Internet surfen und Blogs lesen. Es war ein heilloses Durcheinander in mir.

Auf dem Heimweg setzten sich diese Wahrnehmungen fort und ich versuchte, mich sehr kontrolliert vorwärts zu bewegen. Die erstaunten Blicke der Passanten, die mir begegneten, versuchte ich zu ignorieren. Zum Glück war ich zu Fuß unterwegs. Hätte ich einen Wagen gehabt, unser Impfzentrum liegt ca. 30 Gehminuten von unserer Wohnung entfert, hätte es leicht zu einem Unfall kommen können.

Zum Glück ist jetzt Wochenende und ich kann versuchen, meine Bewegungen in den Griff zu bekommen, vielleicht kann ich damit auch alles ausschalten, wie soll ich sonst schlafen? Ich vermute, man hat mir einen Chip von Bill Gates eingespritzt, der sogleich seinen vorgesehenen Platz in meinem Gehirn gefunden hat.

Im Juni bekomme ich die 2. Impfung. Wer weiß, was ich da gespritzt bekomme. Vielleicht den zentrifugierten Extrakt enführter und in tiefen Gewölben unter der Erde gefangengehaltener Kinder und ich werden dann ein Teil der Weltherrschaft.

Zärtlich


Eine Pfote auf der Nase, auf dem Fuß, auf dem Arm, auf der Brust, – noch nie sind unsere Mäuse agressiv uns gegenüber gewesen. Nie haben lassen fahren sie die Krallen aus. OK, im Spiel passiert es schon mal, dass es einen kleinen Ratscher auf der Haut gibt, dass Blut fließt. Aber das ist normal und haben wir uns zum Teil selbst zuzuschreiben.

Wenn Elphie und Glinda nicht wollen, dass wir ihnen zu nahe kommen, dass jetzt genug mit knuddeln ist, weisen sie uns freundlich, aber mit Nachdruck zurück, aber nie fahren sie die Krallen aus.

Wenn Katzen nicht wollen, dann wollen sie nicht, und das muss man akzeptieren. Umso schöner sind die seltenen zärtlichen Momente.