Entfolgt

Instagram ist ein Sammelbecken von vielen Interessen, welche von den Usern als Fotos oder Videos eingestellt werden. Zusätzlich zum Fotoalbum gibt es die Stories. Das, was dort veröffentlicht wird, ist 24 Stunden sichtbar.

Instagram ist auch ein Sammelbecken für viele verschiedenen Menschen. Durch die Interessen findet man zusammen, man tauscht sich aus – mit einigen weniger, mit anderen mehr. Manchmal folgt man einigen Usern, schaut sich an, was sie zeigen oder sagen. Man kann es kommentieren oder „liken“, oder einfach ignorieren. Klick, der nächste User bitte, was gibt es bei XY zu sehen?

Heute ging es in einer Story um das Impfen. Die Familie veröffentlichte in ihrer Story ein Statement irgendeines Professors, der meinte, es wäre eine Impflicht durch die Hintertür eingeführt worden und dass das nicht der Verfassung entspräche. Wer solche Meinungen kommentarlos weiterverbreitet, schließt sich dieser Meinung an. Sowas kann wie eine Lawine durch die sozialen Medien gehen. Einer nimmt das auf, mehrere andere sehen bzw. lesen das, verbreiten es weiter – und die Lawine rollt.

Über die Chatfunktion diskutierte ich mit der Dame, welche die Meinung des Professors weiterverbreitet hatte. Es stellte sich heraus, dass sie selbst gegen das Impfen gegen Corona sei. Auf meine Nachfrage, warum das so ist, erhielt ich die Antwort – Zitat: „Weil es ein Virus ist und ich davon überzeugt bin, dass wir dieses Virus ohne Probleme überstehen würden.“ Ob sie mit „wir“ ihre Familie meint oder die Bevölkerung im allgemeinen, weiß ich nicht. Aus einer früheren Bemerkung weiß ich, dass sie auch gegen die Maskenpflicht ist.

Meine Antwort – Zitat: Das ist Dummheit pur. Dann tut es mir leid, diese Einstellung kann und will ich nicht akzeptieren. Damit entfolge ich euch jetzt. Bleibt gesund.

Ein Klick – und sie waren aus meiner Liste verschwunden. Ich habe diese Familie inzwischen auch blockiert. Mit solchen Leuten will ich wirklich nichts zu tun haben.

Was war noch Karstadt?

Wie zu lesen ist, wird Karstadt, ebenso wie Kaufhof, ab Ende Oktober aus dem Straßenbild in Deutschland verschwinden.

Ich lese gerade einen Kriminalroman, in dem Karstadt erwähnt wurde. Da fiel mir ein, dass es irgendwann junge Menschen geben wird, die fragen „Häh?“ wenn die Älteren über Karstadt reden. Und irgendwann wird niemand mehr wissen, wer oder was Karstadt war. Da fällt mir ein: Kennt jemand noch Kepa?

Mit Kaufhof wird es genauso ablaufen. Ich stamme ja aus einer Stadt, da gab es nur Karstadt, und Kepa. Kaufhof gab es dort nicht. Aber Karstadt war DER Magnet in der City von Lübeck. Dort gab es alles. Karstadt war ein Begriff. Wenn jemand von Karstadt sprach, hatte man gleich das große Gebäude in der Innentadt vor Augen. Herrje, Karstadt, das ist eine Institution, oder war. Karstadt kann doch nicht einfach verschwinden. Karstadt ist Kultur! Und bald schon soll Karstadt Geschichte sein? Ich kann es nicht glauben.

Man nehme


Mit diesen Worten begannen früher alle Koch- und Backrezepte. In Dänemark beginnen Rezepte mit den Worten „Tag en skål“. Anfangs dachte ich, man müsse einen Schnaps trinken bevor man zu kochen oder backen beginnt. Biolek trank ja immer Wein, warum also nicht einen Schnaps trinken bevor man beginnt. Mit Schnaps oder anderen alkoholischen Getränken hat das aber nichts zu tun. Man wird nur aufgefordert, erstmal eine Schale zu nehmen, ist ja auch logisch.

Heute beginnen viele Rezepte damit, dass man erstmal den Backofen auf 200 Grad vorheizen soll. Dann wird erklärt, wie mit den Zutaten des Gerichts zu verfahren ist, z.B. Gemüse schnibbeln, Fleisch in Würfel schneiden, Kartoffeln schälen, solche Dinge halt. Würde ich mich danach richten, dass ich zuallererst den Ofen vorheize, wobei das eigentlich eh nicht notwendig ist, würde ich unnütz viel Energie verschwenden. Der Ofen braucht maximal 5 Minuten um 200 Grad zu erreichen. Während dieser Minuten kann man keine Kartoffeln schälen, Gemüse schnibbeln und auch kein Fleisch würfeln (gibt es überhaupt Fleisch mit Punkten drauf?).

Wer Back- oder Kochanfänger ist und sich genau nach den Vorgaben eines Rezeptes richtet, wird erstmal die Küche beheizen bevor das Gericht soweit zubereitet ist, dass es in den Ofen geschoben werden kann.

Heute gab es übrigens bei uns „Einfache Paella“ von Emmi. Die wird auch im Ofen zubereitet,die Paella – nicht Emmi. Deshalb kam ich darauf, dass diesen Artikel zu schreiben. Ich mach das übrigens in vielen Fällen so, dass ich im Lauf des Tages alle Zutaten soweit vorbereite, dass ich sie nur noch nach dem Rezept zusammenwerfen muss wenn abzusehen ist, wann wir Hunger haben. Hähnchen, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch gewürfelt, Reis und Erbsen abgewogen, und dann alles erstmal katzensicher weggestellt. Na ja, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika würden sie wohl verschmähen. Aber ganz sicher würden sie ihre Pfoten in das Hähnchenfleisch stecken.

Willkommen


Vor ein paar Tagen erhielt ich eine Benachrichtigung, dass mein Willkommenspaket unterwegs sei, und zwar vom Hersteller unseres neuen Kaffeevollautomaten. Huch, was wird da schon drin sein? Wasserfilter, Reinigungstabletten, Entkalker, so’n Zeug halt, Werbung damit man das zukünftig dort auch kaufen bzw. bestellen soll.

Ich war dann doch dezent überrascht, dass das Paket, außer einem Wasserfilter, 1 kg Kaffeebohnen enthielt, nämlich 4 Pakete unterschiedlicher Röstungen à 250 g, u.a. auch 250 g Decaffeinato. Na ja, den schlucken wir wohl auch weg. Außerdem waren in dem Paket 2 Cappuccinogläser, und zwar Thermogläser, d.h., sie haben einen luftgefüllten Hohlraum, der dazu dient, dass man sich nicht die Finger verbrennt beim Trinken.

Das musste ich natürlich alsbald ausprobieren. Also machte ich mir heute einen Cappuccino im Glas. Sehr interessant. Als ich nämlich den ersten Schluck nahm, war das Getränk wirklich heiß während meine Finger das Glas problemlos halten konnten.

Eine tolle Idee, uns mit solchen Gimmicks zu überraschen.

Alles nicht so schlimm?

Die Taliban in Afghanistan zeigen sich moderat, jedenfalls im Moment: Privathäuser dürfen von den Kämpfern nicht betreten und die Autos nicht mitgenommen werden. Beamten wird straffreiheit versprochen. Frauen werden aufgefordert, wieder zur Arbeit zu gehen. Frauen werden zur Mitarbeit in der Regierung aufgerufen. Im Fernsehen ist eine Moderatorin zu sehen. Auf den Straßen sind auch Frauen gesehen worden. Es sieht alles nach Normalität aus.

Ist das jetzt ein Trick um die Bevölkerung zu beruhigen? Und wenn alle sich in Sicherheit wiegen, schlagen die Taliban unbamherzig zu, so, wie es viele Menschen bereits erwartet und versucht haben, sich auf dem Flughafen von Kabul in Sicherheit zu bringen, sich verzweifelt an startende Flugzeuge geklammert haben?

Was ist wahr, was ist unwahr an den Gräueltaten der Taliban? Sind diese Menschen geläutert? Haben sie das Potenzial der in den vergangenen Jahren geschulten Frauen erkannt? Ich halte mich bis auf weiteres zurück mit meinen Einschätzungen, mit meiner Meinung zum Thema Taliban. Die Zukunft wird zeigen, wie es in Afghanistan weitergehen wird.

Afghanistan und Herr Laschet

Angesichts der dramatischen Ereignisse in Afghanistan warnt der Kanzlerkanditat der CDU, Armin Laschet (Zitat aus ntv-online vom heutigen Tag): „Wir dürfen die Fehler von 2015 nicht wiederholen.“ Ich möchte gern wissen, von welchem Fehler er spricht. Kanzlerin Angela Merkel hat vor 6 Jahren gesagt „Wir schaffen das!“ Ich habe nicht das Gefühl, dass wir es nicht geschafft hätten.

Weiter ist Herr Laschet der Meinung, man müsse allen Organisationen so helfen, dass sich Menschen nicht erst auf weg nach Deutschland und Europa machen.

1. Der Esel nennt sich immer zuerst! Deutschland steht nicht an erster Stelle, an erster Stelle steht Europa – dann erst kommt Deutschland, Herr Laschet.
2. Welche Organisationen meint Herr Laschet? Organisationen in Afghanistan? Wenn die nicht von den Taliban zerschlagen werden, befinden sich die Mitarbeiter auf der Flucht, Herr Laschet!

Herr Laschet, Ihre Äußerungen sind eines Kanzlerkandidaten nicht würdig! Man kann nur hoffen, dass es ein großer Teil der Deutschen Wählerschaft auch so sieht bei der Bundestagswahl im September nicht ihr Kreuz bei den Kandidaten der CDU macht!

Ich muss die obigen Worte etwas relativieren, das Zitat wurde wohl aus dem Zusammenhang gerissen. Inzwischen hat ntv über Afghanistan und Herrn Laschet einen separaten Beitrag verfasst, der hier nachzulesen ist.

Aufmerksamkeit erregen


Glinda weiß, wie sie Aufmerksamkeit bekommt, und natürlich eine große Prise Knuddels. Erst wirft sich sich auf den Tisch zwischen Tastatur und Monitor. Dann muss ich erstmal schützend meine Hände über die Tastatur halten. Das Emailprogramm steht inzwischen eh auf einem unbedeutenden Account. Glinda hat es nämlich schon geschafft, Emails unwiderruflich zu löschen, die waren nämlich auch nicht mehr im Papierkorb. Am besten ist es, wenn ich den Monitor auch sofort ausschalte. Dann besteht nicht die Gefahr, dass alle Einstellungen verändert werden, die ich erst nach mühsamer Suche, wie ich das machen muss, wieder in den Originalzustand setzen kann.

Heute hat sich Glinda auf meinen Schoß gelegt, wie sie es noch nie gemacht hat. Die Stellung ist zwar nicht ungewöhnlich, manchmal schläft sie so hinter dem Monitor. Ich habe hier zum Glück genügend Platz, um Tastatur und Monitor, den Ansprüchen der Katzen entsprechend, hin- und herzuschieben. Dass Glinda sich aber so bei mir hinlegt und ihre Knuddeleinheiten einfordert, das ist nun ganz neu. Während ich dann über ihren Bauch schubberte, schnurrte sie genießerisch.

Von einer Sekunde auf die andere war der Spaß vorbei. Glinda wühlte sich in Position um auf den Boden zu springen und verschwand irgendwo in den Tiefen der Wohnung.