Verstöpselt und verkabelt


Aus Gründen hielt es meine Hausärztin für ratsam, dass ich mich einem Langzeit-EKG unterziehe. Gesternmorgen wurde ich in der Praxis des Kardiologen verkabelt, mit der Auflage, nicht zu baden und nicht zu duschen.

Das Aufzeichnungsgerät ist etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, nur hing mir das ganze Genök mitsamt den Kabeln vor meinem Bauch. Ich hatte mir zum Glück meinen Hoodie angezogen, da fällt das nicht so auf, wenn der Bauch etwas weiter vorwölbt.

Gespannt war ich auf die Nacht. Und was soll ich sagen: Eigentlich war das überhaupt nicht störend. Trotzdem habe ich nicht so gut geschlafen, wohl eher oberflächlich, im Unterbewusstsein immer die Taschache, dass da was ist, was da nicht hingehört und was eventuell abreißen könnte.

Seit 9 Uhr heute morgen bin ich befreit. Nach dem Auslesen der Daten bestätigte mir der Kardiologe, dass alles in Ordnung sei. Perfekt!

Auf dem Heimweg habe ich dann noch schnell ein paar Zutaten für unser Essen für morgen besorgt. Zu Hause habe ich dann erstmal ausgiebig geduscht. Jetzt bin ich sauber und wach und kann den Tag genießen.

Katze im Karton


Katzen lieben Kartons. Sobald eine neue Sendung angekommen ist, wir sie eingehnd beschnuppet und inspiziert, erstmal äußerlich. Sobald der Karton geöffnet wurde, steigt eine Katze in den Karton hinein, egal, ob der Inhalt schon entfernt wurde oder noch drin ist. Meistens ist es so, dass die Katzen das Interesse am Karton nach wenigen Tagen verlieren – bis ein neuer Karton da ist.

Wusstet ihr, das Amazon von Katzen gegründet wurde? Nein? Weil sie dann oft einen neuen Karton zur Verfügung haben.

Elphie hat einen neuen Lieblingskarton. Sie benutzt ihn sehr gern als Schlafstatt. Das Katzenbett steht im Wohnzimmer herum (was tut man nicht alles für sein Haustier), auch wenn es nicht sehr aufgeräumt aussieht. Aber für unsere beiden Katzen tun wir fast alles.

Wir wissen gar nicht mehr, was uns in dem Karton geliefert worden ist. Egal, hauptsache die Katze hat Spaß damit. Und das hat Elphie, sonst würde sie nicht da liegen und grinsen.

Unnötige Floskel

„Ich würde gerne …“, gerne auch „Ich würde mir wünschen …“, dieses „würde“ im genannten Zusammenhang hört und liest man fast täglich.

Wer uns kennt weiß, dass wir den ganzen Tag lang Radio Hamburg hören. Man versucht dort, Verkehrsteilnehmer möglichst schnell über Störungen, und auch mobile Blitzer, zu informieren. Zu diesem Zweck rufen Autofahrer dort an, meistens mit diesen Worten „Ich würde gerne einen Stau melden, und zwar ….“ Ich frage mich dann jedes Mal: Warum tust du das denn nicht? Sag doch einfach, dass du einen Stau meldest, oder einen Unfall oder was auch immer.

Das gilt auch für die Floskel „Ich würde mir wünschen“. Die Frage ist z.B., wann es sich die Person wünschen würde, oder warum. Wünsch es dir doch einfach und sage: Ich wünsche mir, dass …“ Warum muss da immer das unsägliche „würde“ auftauchen?

Klingt die Aussage dann seriöser oder gebildeter wenn man das Wörtechen „würde“ einbaut? Wenn man genau hinhört, ist das in den meisten Fällen totaler Blödsinn und vollkommen überflüssig.

Ein Theaterbesuch


Gestern hatte ich ja über das Musical Wicked berichtet, welches wir uns während einer ersten Aufführung nach 17 Monaten in einem Theater angeschaut hatten. Wie lief das denn jetzt ab?

Ein paar Tage vor der Vorstellung erhielten wir vom Veranstalter Stage Entertainment eine Mail mit ausführlichen Anweisungen und Informationen. Stage Entertainment hat sich für die Version „3G“ entschieden, also man muss entweder geimpft, genesen oder getestet sein, um das Theater betreten zu dürfen und sich die Vorstellung anschauen zu können.

Bereits an der Treppe zum Haupteingang waren seitlich am Geländer Aufkleber, mit denen es möglich ist, mit der „LUCA-App“ oder mit „Darfichrein“ die Kontaktdatenerfassung zu vollziehen. Große Aufsteller standen zusätzlich unübersehbar direkt vor den Türen.

Nach dem Betreten des Eingangsbereichs mussten die Hände desinfziert werden, was nach der Anreise mit Bus und Bahn sicher auch notwendig ist. Dann wurde der G-Status kontrolliert und nach der Kontaktdatenerfassung gefragt, welche bei uns nicht kontrolliert wurde. Wir sehen wohl vertrauenswürdig aus.

Im gesamten Theater müssen die Masken getragen werden, auch am Platz.

Wir hatten ja „Open Bar“ gebucht, d.h. ab einer Stunde vor dem Vorstellungsbeginng und in der Pause sind die angebotenen Getränke im Barpreis inkludiert. Vor Corona war es so, dass jemand herumkam und nach den Getränkewünschen fragte. Auf den Tischen standen kleine Schalen mit Knabbererkram. Getränkewünsche werden jetzt am Tresen entgegengenommen und dort auch ausgehändigt. Man bekommt 2 geschlossene Tütchen mit Knabberkram mit. Im Bereich für die Open Bar darf man die Masken abnehmen, macht ja auch Sinn.

Auf den Toiletten ist jedes zweite Waschbecken und jedes zweite Urinal gesperrt.

Im Parkett ist die gesamte 1. Reihe gesperrt. In den anderen Reihen gibt es immer 2 zusammenhängende und dazwischen 2 leee Plätze. In den Reihen davor und dahiner sind die verkauften Plätze immer versetzt. Das Theater ist also maximal nur halb besetzt.

Ein Theater ist ein sehr kostenintensiver Betrieb. Stage Entertainment versucht mit den aufgestellten Regeln, den Betrieb aufrechzuerhalten und Künstler, Personal und Gäste vor Corona zu schützen.

Die Hexen sind in Hamburg


Wicked – die Hexen von Oz, ein Musical, welches wir schon 5 mal gesehen haben, 3 x in Stuttgart und 2 x in Oberhausen. Wir haben uns schon immer gewünscht, dass dieses Musical mal in Hamburg aufgeführt wird. Das sollte eigentlich schon im Oktober letzten Jahres der Fall sein, aber „aufgrundderaktuellensituation“ war das natürlich nicht möglich. Die Premiere wurde auf Mai 2021 verschoben. Das war dann auch nicht möglich. Aber kürzlich war im September nach zwei Verschiebungen endlich die Premiere der Neuinszenierung. Karten haben wir für Mitte Oktober. Aber da wir so geil nach Musicals sind, haben wir kurzfristig Karten besorgt, wir wollten ja endlich auch wissen, wie uns die Neuinszenierung gefallen würde.

Gestern Abend war es endlich soweit, nach mehr als 19 Monaten konnten wir uns wieder eine Liveshow auf einer Theaterbühen anschauen. Je näher der Beginn der Vorstellung kam, umso nervöser wurden wir. Nicht, weil es um Theater ging – aber es ging um Wicked – die Hexen von Oz. Wie würde uns das jetzt gefallen? Wir hatten schon einiges darüber gelesen und auch ein paar Fotos des Bühnenbildes gesehen und waren etwas skeptisch.

Vor der Vorstellung versuchten wir, uns bei einem Glas Wein in der Open Bar zu beruhigen. Es blieb natürlich nicht bei einem Glas, ein zweites musste her. Dann war es endlich soweit und wir begaben uns erwartungsvoll zu unseren Plätzen im Theater Neue Flora. Die Musik setzte ein, die Bühne wurde hell und die Vorstellung begann.

Und wie war’s jetzt?
Die Handlung und die Musik sind unverändert. Aber Bühnenbild ist anders. Es ist sehr modern, teils zurückhaltend einfach und nicht so pompös und bunt gegenüber der alten Inszenierung, man kann sagen: Es wirkte kühl auf mich. Eine LED-Wand mit Bildschirmen in der Smaragdstadt, in der der Zauberer von Oz regiert, war zuviel des modernen.

Der Hexenflug über das Publikum hinweg – Elphaba fehlte ein Schirm, sonst hätte sie es Mary Poppins gleichgetan, der Flug war also nicht wirklich neu. Da fand ich die Szene in der alten Inszenierung bedrohlicher, magischer, als die grüne Hexe auf der Bühne über sich selbst hinauswuchs.

Die Kostüme waren der Inszenierung gemäß modern angepasst. In der Schulszene war das ok, aber in den großen Szenen das Ensemble in grünen „Regenmänteln“? Das war schon recht einfach, ja preiswert, um nicht zu sagen billig.

Aber ein Theaterstück lebt nicht nur von der Ausstattung. Den Löwenanteil haben die Darsteller. Und die haben es gestern Abend geschafft, mit ihrer Leistung uns vom Bühnenbild abzulenken.

Vajèn van den Bosch agierte als grüne Hexe Elphaba überzeugend und mitreißend auf der Bühne. Ihre Mimik und Gestik wirkten keinen Moment aufgesetzt oder unnatürlich.

Jeannine Wacker verkörperte die Hexe Glinda, ein Partygirl und Zuckerpüppchen. Teilweise wirkte ihr Spiel recht überzogen. Ich weiß nicht, wieviel Spielraum die Darsteller auf der Bühne haben, eine Rolle zu füllen. Vielleicht war das von der Regie auch so gewollt.

Das Schlussduett der beiden Hexen, die zu Freundinnen werden, rührte zu feuchten Augen.

Naidjim Severina als Fiyero – na ja, Teilen etwas hölzern. Gut, am Ende wird er ja auch zur Vogelscheuche.

Herausragend in den Nebenrollen war Susanne-Elisabeth Walbaum als Madame Akaber. Ihr dominates Spiel beherrschte die Szenen bei ihren Auftritten.

Pamina Lenn überzeugte als Elphabas behinderte Schwester Nessarose. Ihr Verbitterung über ihr Schicksal nimmt man ihr ab.

Fazit: Es gab ein paar überraschende und schöne Szenen. Aber die alte Version hat mir besser gefallen als die entstaubte Neuinszenierung. In zwei Wochen schauen wir uns eine weitere Vorstellung an. Vielleicht gefällt es mir dann ja etwas besser. Es gab bisher zwei Musicals, in die ich mich erstmal „einsehen“ musste. Es waren Cats und Tanz der Vampire. Beide Musicals gefielen mir immer besser je öfter ich sie mir anschaute. Mal abwarten, was ich in zwei Wochen zu berichten habe.

Mein Name ist Bond

Über ein Jahr hat die Welt auf den neuen James-Bond-Film gewartet. Vor ein paar Tagen hatte ich gelesen: Der Film ist so alt, als der gedreht wurde, galten im UK noch EU-Regeln. Als James-Bond-Fans gehören wir immer zu den Ersten, die sich den neuesten Film anschauen, so auch in diesem Jahr, nämlich gestern Abend. Wir waren besonders gespannt auf den Film weil Teile an einem Ort gedreht wurden, den wir vor zwei Jahren auf einem Ausflug von Bari aus besucht hatten, Sassi di Matera. Unser Guide hatte uns seinerzeit erzählt, dass dort Szenen für den Film gedreht werden würden.

Oft ist es ja so, dass mit großem Aufwand eine Szene gedreht wird, die dann später nur wenige Sekunden im Film zu sehen ist. Hier war das gann anders. Das komplette Intro des Films wurde in Sassi di Matera gedreht, welches mehrere Minuten dauerte bis dann der Titelsong gespielt wird und die eigentliche Handlung beginnt. Die begann dann mit dem Untertitel „5 Jahre später“. Worum es in dem Intro ging, welches Jahr zum besseren Verständnis der Story dienen soll, wissen wir heute nicht mehr, nur, dass es sich um eine spektakuläre Verfolgungsfahrt handelte.

Die Handlung der James-Bond-Filme ist ja in etwa immer die gleiche: 007 soll die Welt retten. Am Ende drängt die Zeit und James hat nur noch wenige Minuten um das zu tun, was sein Auftrag ist. Schafft er es oder nicht? Natürlich schafft er es, aber um welchen Preis? Und das war in diesem Fall eine Überraschung, wenn auch eigentlich logisch, denn es war Daniel Craigs letzte Rolle als James Bond.

Wir hatten die Möglichkeit, den Film in 3D anzuschauen. Nun ja, so wirkliche tolle 3D-Effekte gab es nicht. Aber immerhin gehörten wir zu den Ersten in der kleinen Stadt an der Elbe, die den Film gesehen haben.

Ein kurzes Wiedersehen gab es mit Dame Judi Dench als „M“, wenn auch nur als Gemälde in einem Raum des MI6. In sieben James-Bond-Filmen spielte Judi Dench die Rolle der Chefin des MI6.

Nur mal so: Am 23.Februar 2020 waren wir das letzte Mal in einem Theater. Der gestrige Filmabend war der erste Theaterbesuch nach 19 Monaten! Das Impfzertifikat wurde geprüft, auf dem Weg zum Sitzplatz musste die Maske getragen werden (am Platz selbst nicht), die Plätze im Saal waren ich Schachbrettverfahren vergeben. Gleich morgen geht es weiter mit einer Musicalaufführung in Hamburg, 2 weitere Vorstellungen folgen noch im Oktober. Ich werde berichten.

Kuschelkatzen


Katzen schlafen ja etwa 13 – 16 Stunden am Tag. Ich könnte stundenlang dabei zuschauen. Na ja, irgendwann muss ich ja auch mal schlafen. Da Schatz an seinen Arbeitstagen schon recht früh aufstehen muss, für andere Menschen ist das noch mitten in der Nacht, geht bei uns spätestens um halbzehn abends das Licht aus. Und dann ist wirklich „Ruhe im Karton“, die beiden Süßen stören uns nicht, sie sind sooooo pflegeleicht.

Der Tag danach

Die Bundestagswahl 2021 ist gelaufen, und zwar so, wie ich befürchtet, aber nicht gehofft hatte. Hoffen kann man ja immer. Das vorläufige Ergebnis besagt, dass die SPD die Wahl gewonnen hat, der Abstand zur CDU aber nicht allzu groß ist. Jetzt wird es erstmal Sondierungsgespräche zwischen den Parteien geben, die eine Regierungskoalition stellen können. Das rot-rot-grüne Gespenst, vor dem die CDU gewarnt hatte, wäre trotz des Absturzes der Linken möglich. Davon ist aber im Moment keine Rede.

Am Wahlabend beanspruchte Armin LuscheLaschet die Regierungsbildung für sich. Woher er den Auftrag dazu bekommen hatte, bleibt sein Gemheimnis. OK, wenn sich SDP, Grüne und FDP nicht einigen, könnte er immer noch Kanzler werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich die 3 Parteien einigen unter der Voraussetzung, dass die CDU einen anderen Kanzler zur Wahl stellt.

Egal wer mit wem – es wird vermutlich lange dauern, bis Deutschland eine neue Regierung hat. Solange bleibt Angela Merkel geschäftsführend im Amt. Vielleicht muss sie Weihnachten eine weitere Weihnachtsansprache halten.

Ein positives Ergebnis der Wahl: Hans-Georg Maaßen hat den Einzug in den Bundestag nicht geschafft. Jetzt kann er sich ganz ungezwungen den Kackblauen anbiedern.

Platz da!


Ich will hier jetzt entspannt liegen, meine Ruhe haben und schlafen!

Glinda liegt und schläft sehr gern bei mir am Computer. Sie springt auf den Tisch, schmeißt sich dahin, ohne Rücksicht auf Verluste. Der Monitor wird mit den Hinterbeinen weggeschoben, und dann erwartet sie ein paar Knuddels bevor ihr die Augen zufallen. Ich habe hier zum Glück viel Platz auf dem Tisch.