Heute ist Donnerstag

Ausserdem ist heute ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland, der Zweite Weihnachtstag. Eigentlich ist dieser Tag unsinnig, ausser er dient dazu, in der Weihnachtsralley bisher unbedachte Familienmitglieder zu beglücken, oder zu nerven.

Früher, als ich noch meine Füsse unter den Tisch meiner Eltern stellte, war dieser Tag wirklich ein Familientag. Bei der anderen Oma kam ihre Familie zusammen. War immer ganz lustig. Insofern hatte dieser Tag einen Sinn.

Aber seien wir doch mal ehrlich: Für viele Menschen ist Weihnachten nichts als Stress weil niemand aus der Familie benachteiligt werden soll. Ein Tag zu den Eltern, ein Tag zu den Schwiegereltern. Man kann das auch zusammenlegen aber manchmal scheitert das am Platzmangel in der Wohnung, oder an der Anzahl der Kinder, die auch schon wieder Familie und Schwiegerfamilie haben.

Während meiner ersten Ehe gab es ein langes Gesicht bei meiner Mutter als wir verkündeten, meine Frau und ich wollten am 24. Dezember allein sein. Wir haben das aber durchgezogen, und danach war es ok.

Aber ich schweife ab, ich wollte eigentlich sagen, dass dieser 2. Weihnachtsfeiertag wohl eher ein künstlicher kirchlicher Feiertag ist. Da spielt sich auch nichts ab in der Kirche. Für die Menschen, die noch in Lohn und Brot stehen, ist es eigentlich ein Tag, der frei von allen Zwängen sein sollte.

In vielen anderen Ländern gibt es diesen Feiertag auch nicht, was während meiner beruflichen Tätigkeit zu vermehrter Vorausplanung führte. Frachtschiffe werden in solchen Häfen auch an diesem Tag beladen oder gelöscht. Das führte auch dazu, dass es mitunter zur Störung der Feiertagsruhe zu Hause führte wenn ein Kapitän einen Rat benötigte weil ein Prolbem auftauchte.

Für Bernd und mich ist dieser Tag wie jeder andere freie Tag auch. Es könnte auch ein Samstag oder ein Sonntag sein. Es gibt nichts besonderes zu essen, wir tun nichts aussergewöhnliches. Die Geschenke wurden gestern bei Tageslicht genauer inspiziert und ausprobiert. Heute haben wir eins für die Rücksendung vorbereitet. Heute Abend spätestens um 21:30 Uhr heisst es wieder Licht aus. Schatz muss morgen arbeiten und früh aufstehen. Aber danach hat er ein paar Tage Urlaub, die sich nicht anders anfühlen werden wie der heutige freie Donnerstag, oder auch 2. Weihnachtsfeiertag genannt.

Das, was übrigbleibt


Ich liebe Berge von Geschenkpapier. Allein das ist es wert, sich was zu schenken. Ich weiss, ökologisch ist das sicher nicht.

Was heute sinnvol bei Verpackungen gemacht wird: Es werden Lücken im Karton mit Papier ausgestopft um Beschädigungen des Inhalts zu vermeiden. Ich denke mit Grauen an die Zeiten zurück, in denen die Kartons mit Styroporflocken gefüllt waren. Das Papier in den Kartons erhöht natürlich den Spassfaktor, auch für die Katzen.

Katzenstress


Seit gestern Morgen haben unsere beiden Katzen Stress miteinander. Ich lag noch im Bett als das Unglück passierte: Elphie wollte mit dem Fenstervorhang auf das Bett springen, was sie ab und zu mal macht. Sie hatte allerdings zu wenig Stoff am Wickel, so dass sie nicht auf das Bett kam und sich wieder runterliess. Dabei blieb sie mit den Krallen einer Pfote im Vorhang hängen und konnte sich dann mit einem Ruck befreien und fiel dann auf halbwegs auf Glinda, die daneben sass.

Glinda fühlte sich angegriffen, die beiden jagten sich schreiender und fauchender Weise durch die Wohnung. Elphie verzog sich dann auf einen Lagerplatz im Schlafzimmer, von dem sie kaum runterkam. Glinda nahm die Sache etwas lockerer und war mal hier und mal da anzutreffen. Wenn sie sich Elphie näherte, fauchte diese Glinda an. Wenn Katzen fauchen ist das kein Angriffsmodus, es ist ein Abwehrverhalten. Glinda zog sich dann auch langsam zurück. Wir konnten aber auch beobachten, dass Elphie vorsichtig auf Glinda zuging und sie beschnüffelte. Weitere Jagdszenen blieben zum Glück aus.

Elphie verbrachte die letzte Nacht auf dem Lagerplatz im Schlafzimmer, was sie nur selten macht. Zweimal hörte ich sie in der Nacht leise fauchen, Glinda knurrte mit tiefem Bass. Eine Katze kam auch mal auf unser Bett, was auch ungewöhnlich ist. Ich vermute, dass das Elphie war.

Üblicherweise nehmen sie ihr Futter gemeinsam an einem Platz im Arbeitszimmer ein. Damit war heute morgen nicht zu rechnen, und so war es auch. Glinda machte sich am üblichen Platz über ihren Napf her. Elphie hatte sich versteckt. Sie kam aber raus als ich ihren Napf durch die Wohnung trug. Ein paar Brocken hat sie genommen bevor Glinda kam. Mehrmals hab ich die Position gewechselt und Elphie hat auch immer ein wenig gefressen. Ich muss den Napf dann aber immer wieder wegstellen weil sich sonst Glinda daran bedient, man könnte sie auch Garfield nennen.

Ähnliche Situationen hatten wir schon ab und zu, verursacht durch kleine Unfälle, durch die sich eine Katze bedroht fühlte obwohl das überhaupt nicht der Fall war. Es dauert meiestens 2 – 3 Tage, bis sich die beiden wieder annähern ohne zu fauchen. Es dauert dann nochmal 2 Tage oder länger, bis sich die Situation wieder komplett normalisiert hat.

Magdeburg!


Wir waren schon ein paar Mal in Magdeburg. Gerade gestern Abend hatten wir Freunde zu Gast, die ein paar Jahre aus beruflichen Gründen in Magdeburg gewohnt und gearbeitet haben. Wir hatten einen netten Abend bei Glögg, Gebäck, Käse und Schinken. Heute morgen trafen wir unsere Freundin, sie auf dem Heimweg vom Wochenendeinkauf, wir gerade auf dem Weg. Ihre mentale Verbindung zu Magdeburg ist ganz ganz sicher viel intensiver als unsere. Unsere Freundin war geschockt: Da kommt man von einem netten Abend nach Hause, und dann das! Über die Hintergründe haben wir uns auch nicht weiter ausgetauscht. Die Einzelheiten kamen ja heute in Wurstschscheiben an die Öffentlichkeit. Das Ende der Wurst ist noch lange nicht erreicht. Ich saga dazu erst was, wenn überhaupt, wenn die Erkenntnisse sicher sind.

In den sozialen Medien, bei mir Instagram, werden ganz viele Kerzen für die Opfer und Hinterbliebenen anzgezündet. Es wurde auch ein Foto des jüngsten Opfers, das ums Leben gekommen ist, veröffentlicht, ein Junge, ich glaube 9 Jahre alt.

Das ganze Ding ist äusserst tragisch, unbestritten. Aber muss man jetzt ein Foto des Jungen durch die digitale Welt schicken? Nur weil er ein Kind ist? Was ist mit den anderen Opfern? Ich finde das masslos übertrieben. Ebenso die Sache mit den Kerzen. Machen die Leute das aus echter Betroffenheit oder machen sie es, weil es gut aussieht, das zu tun, so wie Kerzen auf die Gräbern der Altvorderen an Allerheiligen zu stellen, damit die Nachbarn das auch ja mitbekommen und nicht sagen können: Guck mal, die haben ihre Familie vergessen?

Ich für mich mache mein Ding und denke, dass das scheisse ist, was da gestern Abend passiert ist, ohne bisher die Hintergründe des Täters zu kennen. Aber ich steige nicht auf irgendeinen Zug auf und verkünde öffentlich meine Betroffenheit. Von Trauer will ich gar nicht erst reden. Denn trauern kann ich nur um jemanden, der mir nahesteht.

Rückenwohl


Das ist kein Arbeitstischzubehör, um es der Katze bequemer zu machen wenn ich am PC „arbeite“. Das ist ein höhenverstellbarer Schreibtischaufsatz.

Fürsorgliche Arbeitgeber schaffen sich für ihre Angestellten elektrisch höhenverstellbare Schreibtische an damit sie rückenfreundlich auch mal im Stehen arbeiten können. So erzählte mir meine Cousine gestern (sie ist seit ein paar Jahren in Rente), dass ihr ehemaliger Arbeitgeber alle alten Schreibtische entsorgt und höhenverstellbare angeschafft hat. Früher, als sie noch tätig war, wurde das nur auf Antrag des Arbeitnehmers gemacht, der wohl schon länger an Rückenproblemen gelitten hat und dementsprechende Fehlzeiten hatte.

Nun ist es ja so, dass meine überwiegende Rentnerbeschäftigung daraus besteht, das Internet leerzulesen, ab und zu mein Blog zu füllen und meinen Instagramaccount mit Katzenfotos zu versorgen. Ich übe also eine überwiegend sitzende Tätigkeit aus. Zum Ausgleich hatte ich mich ja für Wirbelsäulengymnastig und Pilates 55+ angemeldet. Nach diversen Facharztbesuchen und der Implantat-OP hab ich das schleifen lassen, das gebe ich zu. Und mit den Folgen muss ich nun kämpfen. Die Wirbelsäulengymnastik habe ich inzwischen wieder aufgenommen.

Ich hatte dann die Idee, ob es nicht einen Aufsatz für Schreibtische gäbe, die höhenverstellbar sind. Ein elektrichsch zu betätigender Arbeitstisch kommt nicht in Frage. Wir haben hier eine Tischleranfertigung für 2 Arbeitsplätze. Und ja, da gibt es solche verstellbaren Aufsätze.

Ich habe mich nicht für die preiswerteste Variante entschieden. Das Teil von Leitz macht einen sehr stabilen Eindruck. Die Ablage für die Tastatur lässt sich einschieben. So habe ich genügend Spielraum auf dem Tisch. Glinda hat die Fläche, auf der der Monitor steht, schon annektiert. Dort hat auch mein Mini-PC und der kleine Lautsprecherwürfel Platz gefunden.

Mal gucken, ob die neue Beweglichkeit meine Rückenprobleme reduzieren kann.

Nach meiner Bandscheiben-OP vor einigen Jahren, durfte ich kaum sitzen, aber stehen und liegen. Wir legten uns einen Bistrotisch zu, der für den PC sehr hilfreich war. Vor ein paar Wochen wollte ich das Teil reaktivieren. Inzwischen haben wir die beiden Katzen. Auf der Glatten Oberfläche des Tisches finden die Krallen aber keinen Halt. So passierte es, dass eine Katze beim Draufspringen wieder runterrutschte. Die andere Katze, die daneben sass, hatte sich so erschreckt, dass sie von einem Angriff ausging. Es dauerte mehrere Tage, bis sich die Situation wieder beruhigt hatte.

Der neue Aufsatz ist auch insofern praktisch, weil die Geräte, besonders der Monitor, ich hin- und hergestellt werden muss wenn ich zwischen stehen und sitzen abwechseln will. Alles bleibt an seinem Platz.

Wicked – Der Film, Teil 1


In den sozialen Medien gibt es derzeit einen neuen Hype, ausnahmsweise ist das nicht die Dubaischokolade, es geht um den Musicalfilm Wicked. Gestern Abend haben wir uns den Film in unserem Dorfkino angeschaut. Der Film wurde im kleinen Kinosaal mit 107 Plätzen gezeigt von denen maximal die Hälft besetzt waren. Ich hatte mir schon gedacht, dass Geesthacht nicht unbedingt ein musicalaffines Publikum hat. Allerdings erschienen zwei junge Frauen zünftig kostümiert, eine als Elphaba in schwarzem Hexenkostüm mit dem spitzen Hut, die andere als Glinda im pinken Prinzessinnenoutfit mit Krönchen.

Wir sind ja grosse Fans von Wicked. Mehrmals haben wir das Musical in Stuttgart und Oberhausen gesehen. Die Neuinszenierung in Hamburg gefiel uns überhaupt nicht. Der Trailer zum Film versprach optisch ein Highlight zu sein, was durchaus gelungen ist. Die beiden Hauptrollen spielen Cynthia Eviro als grüne Hexe Elphaba sowie Ariana Grande als verwöhnte Glinda.

Der Film wurde in 3D gezeigt, was eigenlich nicht notwendig ist. Es gibt kaum entsprechende Effekte. Deshalb wird er in einigen Kinos auch nur in 2D angeboten. Die gesprochenen Texte wurden auf Deutsch synchronisiert. Die Gesangsnummern wurden englisch gesungen mit deutschen Untertiteln. Textlich passte das nicht immer zusammen. Wer der englischen Sprache halbwegs mächtig ist und dann die Untertitel in Deutsch zu liest, merkt schnell, dass das nicht immer im Einklang war. Störend war auch, dass kurze Pausen während des Gesangs dann wieder in Deutsch gesprochen wurden und gleich darauf ging es englisch weiter, man musste schon ziemlich schnell reagieren und im Kopf den Schalter umlegen.

Filmtechnisch lässt sich heute ja viel machen, insofern war die Szenerie wirklich toll. Sowas lässt sich auf einer Theaterbühne nicht umsetzen. Es ist aber so, dass eine Bühnenaufführung lebendiger und intensiver wahrgenommen wird als ein Film.

Wir haben das Kino nicht euphorisch verlassen. Dazu beigetragen hat wohl der durch die englischen Liedtexte unterbrochene Fluss der Dialoge, die Texte sind ja Teil der Handlung. Das Glas Wein vor der Vorstellung im Foyer des Kinos war nicht hilfreich.

160 Minuten dauert der Film, und das war nur der erste Teil der Geschichte. Langweilig wurde es nie. Den 2. Teil gibt es dann im nächsten Jahr zu Weihnachten. Dann werden wir nach einer Vorstellung mit deutschen Gesangstexten suchen.

Unvergessen

Heute vor 17 Jahren war die spektakuläre Trauerfeier für meine Tante, damals das Familienoberhaupt. Ich weiss das Datum deshalb so genau, weil sie am Luzia-Tag beigesetzt wurde, dem 13. Dezember.

Der Luzia-Tag wird in Schweden mit der Lichterkönigin und ihrem Gefolge gefeiert. Tantchen hatte einen guten Draht nach Schweden. Soweit ich weiss, war sie dort einst als junges Mädchen als au pair beschäftigt. Ausserdem hielt sie engen Kontakt zu unserer entfernten Verwandtschaft in Schweden. Und sie war angestellt im Schwedischen Generalkonsulat in Hamburg. Da war der Luzia-Tag der passende Tage für Tantchens Trauerfeier.