Tennistickets

Kundenkarten, Payback-Karten, überall gibt es diese Dinger und wir haben auch tatsächlich 3 davon. Eine ist von HEW (Hamburger Elektrizitätswerke). Dazu gibt es eine Zeitschrift, die 4 Mal im Jahr erscheint. Dort wird Werbung für Veranstaltungen und Geschäfte gemacht. Man kann dort Punkte einlösen oder einkaufen um zusätzliche Punkte zu erhalten.

Gestern kam die neue Zeitschrift. Ein Angebot fiel mir auf: Für das Endspiel des Herrentennisturnier in Hamburg gibt es Karten der Kategorie II zum halben Preis + 2000 Punkte. Eine Karte kostet regulär 70 Euro. Das hört sich doch gut an und dazu gibt es noch 2000 Punkte! Ich nahm das Telefon zur Hand und rief Oliver an um zu fragen, ob er und Melli auch Interesse haben. Ja klar, haben sie.

Die Karten kann man online bestellen. Nachdem wir das Passwort endlich gefunden hatten (wir benutzen diese Karte zum ersten Mal) bekam ich Zugang. Ich gab 4 Karten ein und bekam eine Meldung, dass wir nur 6000 Punkte hätten, dazu die Frage, ob die Bestellung geändert werden soll. Sollte sie natürlich nicht. Noch Mal das Ganze. Und wieder kam die Meldung. Langsam kam ich da hinter, dass es nicht 2000 Punkte gibt, wenn man ein Ticket kauft sondern dass ein Ticket 34,50 Euro kostet und pro Ticket 2000 Punkte abgebucht werden. Mist, da hab ich mal wieder zu schnell gelesen. Nun musste ich Oliver wieder anrufen und mein Missgeschick beichten. Ich bestellte dann 2 Karten für Bernd und mich. Ein wenig traurig war ich schon, dass wir ohne Oliver und Melli gehen.

Ohne Jacke

Meine Winterjacke will ich jetzt nicht mehr anziehen, irgendwann muss mal Schluss sein damit. In dieser Jahreszeit ist es ja aber leider so, dass es morgens auf dem Weg zur Arbeit noch recht frisch ist, also ist eine Jacke noch notwendig.

Aber was sollte ich in der Mittagspause machen? Die Jacke anziehen oder nicht? Ich stand eine Weile am Fenster und versuchte festzustellen, was die Leute anhaben. Was ich sehen konnte, machte mir die Entscheidung nicht leichter. Die meisten hatten Jacken oder sogar Mäntel an.

Mutig wie ich nun mal bin viel meine Entscheidung gegen die Jacke aus. Im ersten Moment war es etwas „unwarm“ als ich aus dem Haus kam. Aber es war wohl nur ungewohnt. Denn nach ein paar Minuten war es angenehm. So kann es bleiben – bis Weihnachten.

Ostersonntag

Heute wollte ich meinen Geburtstag mir meinen Eltern und mit Bernds Mutter feiern und mit Oliver und Melli, die bei uns übernachtet haben.

Leider konnten meine Eltern nicht kommen. Mein Vater hatte sehr starke Schmerzen im Bein und konnte nicht gehen. Es ist um so schlimmer, da das andere Bein seit seinem Schlaganfall im vorigen Jahr sehr stark beeinträchtigt ist und er eine Gehhilfe benutzen muss.
Er war am Samstag kurz zur Untersuchung im Krankenhaus. Abnutzung hat der Arzt festgestellt. Ich glaube, die Ärzte machen es sich zu leicht, diese Diagnose zu stellen. Abnutzung kommt doch nicht innerhalb von ein paar Stunden und verursacht dann so starke Schmerzen, dass sie nur noch mit sehr starken Schmerzmitteln halbwegs zu ertragen sind.

So legte sich leider ein Schatten über das Osterfest und meinen Geburtstag. Ich hoffe sehr, dass es meinem Vater bald wieder besser geht.

Geburtstag


Mein Geburtstag begann natürlich um Mitternacht – logisch.

Bernd und ich hatten uns krampfhaft wach gehalten und wollten mit einem Glas Prossecco anstossen. Wir haben dann doch die ganze Flasche geschafft. Mein Geburtstagsgeschenk hatte ich ja schon früher bekommen – den neuen Brenner. Aber Bernd hatte noch eine Überraschung für mich: „Die Manns“ auf DVD. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet und ich hab mich riesig gefreut. Irgendwann sind wir dann schlafen gegangen.

Morgens mussten wir noch ein paar Einkäufe erledigen – wir sollten ja Gäste bekommen.

Oliver und Melli kamen schon recht zeitig am frühen Nachmittag. Oliver hat auf unseren Rechnern noch was gemacht – wenn ich nur wüsste was. Aber es funktioniert ja noch alles.

Um 18.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Zelt der fliegenden Bauten, wo die Ten Tenors aus Australien zur Zeit ein Gastspiel geben. Da es keine nummerierten Plätze gibt und Einlass bereits um 19.00 Uhr ist, muss man rechtzeitig dort sein. Die Vorstellung beginnt zwar erst um 20.30 Uhr, aber 30 Minuten nach der Öffnung ist es schwierig, für 4 Personen gute Plätze zu bekommen.

In der verbleibenden Zeit bis zur Vorstellung kann man Getränke geniessen oder sich etwas zu essen bestellen. Man sitzt nämlich ein kleinen Tischen. Da wir zu Hause gegessen hatten, bestellte ich Prossecco.

Nun, über die Ten Tenors und ihre Aufführung etwas zu erzählen ist im Grunde nicht machbar. Man muss es einfach erleben. Die Jungs sind grandios. Sie stehen nicht nur steif auf der Bühne. Sie machen Show, sie bringen das Publikum zum Lachen, sie tanzen.
Ich kann nur jedem empfehlen, sie sich selbst anzusehen. Einen kleinen Einblick von ihrer Show gibt es auf dem Video, dass auf ihrer Homepage zu sehen ist. Sollten sie wieder ein mal nach Hamburg kommen – wir sind dabei!

Nach der Vorstellung sind wir noch über den Hamburger Dom gegangen. Melli, Bernd und ich haben uns in den Euro-Star gewagt, eine Achterbahn, die nicht auf den Schienen fährt sondern unter den Schienen hängt. Es gibt einen Looping und mehrere „Korkenzieher“. Ob es zwei oder drei sind kann ich nicht sagen, es ging alles rasend schnell. Ich mag das. Ich liebe Achterbahnen.

Wir waren nach Mitternacht zu Hause und es war schon Ostersonntag. Die Strassen lagen in einem leichten Dunst, die Überreste von diversen Osterfeuern rund um Hamburg. Der Geruch lag noch in der Luft. Für mich ist das irgendwie feierlich!

Karfreitag

Dieser Tag ist bekannt als der höchste christliche Feiertag. Ich erinnere mich, dass die Radiosender vor ca. 15 Jahren an diesem Tag nur sehr ernste Musik sendeten. Heute ist das alles anders geworden – was nicht heisst, dass es schlechter ist. Warum sollen die, die mit der Kirche nichts zu tun haben wollen, diesen Tag anders verbringen als normal? Und kann man nicht auch als Christ diesen Tag „feiern“ und trotzdem Popmusik hören? Ich denke: Ja, man kann.

Trotzdem sollte man gewisse Rücksichten nehmen. Ich habe z.B. auf unserem Balkon heute die letzten notwendigen Arbeiten verrichtet. Um 08.00 Uhr (wir sind ja Frühaufsteher) habe ich schon ein paar Stellen mit Farbe ausgebessert, an denen es nicht richtig gedeckt hatte. Um diese frühe Zeit hat es bestimmt keinen gestört. Anschliessend musste der Balkonboden gereinigt werden. Normalerweise mache ich das mit einem Schrubber und Mengen von Wasser, dass dann durch das Ablaufrohr laut plätschernd von der 3. Etage im Garten landet. Heute nahm ich den Microfaser-Bodenwischer von Aldi. Das ging ganz lautlos und war also auch nicht störend.

Danach haben wir dann den Balkontisch aufgestellt. Wen sollte das stören?

Zu meinem Geburtstag und zu Ostern ist nun alles fertig. Ich feierte das Ereignis mit einem spanischen Brandy und einer Tasse Espresso auf dem Balkon in der Sonne sitzend. Ein erster Schmetterling, ein Zitronenfalter, zog von der warmen Frühlingssonne angelockt, seine Bahnen.

Ein neuer Mieter?

Entsprechend dem weiteren Verlauf bezüglich der Vermietung hat sich unser Verwalter mit einem der Interessenten heute in Verbindung gesetzt. Er war nicht sehr erfreut über das Ergebnis unserer gestrigen Besprechung und wollte selbst mit einem Familienmitglied sprechen. Das Gespräch landete bei mir, einem seiner Fürsprecher, und war sehr angenehm.
Er erklärte mir, dass er grosses Interesse an der Anmietung des Ladens hat. Im Laufe der Unterhaltung bot er an, die Miete um 2 Euro pro Quadratmeter zu erhöhen und möglichst schnell einen Mietvertrag zu unterschreiben. Ende Mai möchte er sein Geschäft eröffnen.

Wir standen vor einer neuen Situation.

Also musste ich alle anrufen: Meine Tante, meinen Vater, meine Cousine. Ich erklärte ihnen den neuen Sachverhalt und versuchte sie zu überzeugen, dass er der richtige Mieter sei.

Es hätte mich überrascht, wenn es anders gekommen wäre, aber alle stimmten zu. Ich rief den Interessenten an mit den Worten: Ich möchte Ihnen ein angenehmes Osterfest bescheren. Klar, das hat er verstanden.

Jetzt geht es in der nächsten Woche weiter mit Terminen beim Steuerberater und bei der Bank, damit wir den richtigen Weg für unsere Investitionen finden. Wir hoffen, dass wir jetzt einen Mieter haben, mit dem wir viele Jahre zusammenarbeiten können.

Eins ist schon jetzt klar: Der Laden wird ein Schmuckstück!

Übrigens: Nebenbei habe ich auch noch den Balkon gemalt!

Familie

Einfach ist es nicht, die Familie zu einer Meinung zu bewegen. Die Familie ist in diesem Fall meine 89-jährige Tante, mein 78-jähriger Vater und meine 50-jährige Cousine. Na und ich mit meinen fast 52 Jahren gehöre auch dazu. Es ging um unser Haus in Lübeck, speziell um einen Nachmieter für den Laden und um die Investitionen, die gemacht werden müssen.

Alle hatten sie Ihre Meinung. Unser Hausverwalter hielt sich zurück. Ich vermutete, wie seine Meinung war. Ich habe fast täglich mit ihm Kontakt. Einer muss schliesslich alles koordinieren.

Zu einer Entscheidung bezüglich der Investitionen sind wir gekommen. Ca. 100.000 Euro ! Damit sind aber die nächsten 5 Jahre abgedeckt – wenn nicht was Unvorhergesehens eintritt. Die Entscheidung für einen der beiden Bewerber für den Laden wurde vertagt. Eine weitere Besichtigung durch den einen Bewerber in der nächsten Woche soll abgewartet werden.

Halbwegs befriedigt fuhr ich wieder nach Hamburg zurück. Ein toller Sonnenuntergang ent-
schädigte mich für den Nachmittag.

Unterwegs überkam mich ein menschliches Bedürfnis (nicht Sex), ich musste meine Blase entleeren. Ich hielt auf einem Rastplatz mit einer Toilette. Nach den eindeutigen Angeboten mit Telefonnummern, die auf die Wände geschmiert waren, war es ein Cruisingtreffpunkt. Es roch ganz fürchterlich nach Urin – eigentlich ungewöhnlich. Bisher hatte ich Autobahntoiletten in angenehmer Erinnerung bezüglich der Sauberkeit.

Ich erledigte unbehelligt mein Anliegen und fuhr weiter. Im Wagen war dieser unangenehme Geruch immer noch vorhanden. Angefasst hatte ich nichts, ausser dem, was notwendig war, und das stinkt nicht so. Also konnte es nur von den Schuhen kommen. Wahrscheinlich stand ich in einer Pfütze, was ich auf Grund der Dringlichkeit nicht bemerkt hatte, und der Gestank klebte an meinen Schuhen. Soweit es Möglich war, versuchte ich, die Füsse nicht auf die im Wagen liegenden Matten zu stellen.

Samstag werde ich den Wagen zum Einkaufen benutzen müssen. Ich bin jetzt schon gespannt, ob da noch was übriggeblieben ist von den Gerüchen.

Müde

Es war ein richtiger „Gammeltag“. Die Augen waren klein und wir waren müde, wohl nicht nur von der Oscar-Nacht.

Ich habe versucht, im Tagebuch über die Oscarverleihung zu schreiben. Ich liess es wieder, es ging mir nicht von der Hand. Zum Kochen hatten wir auch keine Lust – wir bestellten uns Pizza.

Wir hatten uns mit Harald und Matthias verabredet, abends ins Kino zu gehen. Im Eintrittspreis für die Oscar-Nacht war freier Eintritt für einen Film nach Wahl enthalten, aber nur für Montagabend. Und so waren wir 12 Stunden nach dem wir das Cinemaxx verlassen hatten wieder dort.

Matthias kannte „Herr der Ringe“ noch nicht. Nun, so eine Sitzung nach der Nacht? Na, macht ja nichts wenn ich einschlafe, wir kennen den Film ja schon. So richtig eingeschlafen bin ich zwar nicht, aber so ein bisschen schon. Ca. um Mitternacht waren wir wieder zu Hause und konnten endlich uns aneinandergekuschelt ins Bett fallen.

Oscar

Die Vorfreude auf diese Nacht war gross und wurde nicht enttäuscht.

Oliver kam schon am Nachmittag und wollte noch eine paar Dinge an unseren Rechnern machen, was dann leider nicht ging. Um 19.30 Uhr trafen wir uns mit Harald zum Essen im „Flickenschildt“, ein Kneipenrestaurant mit einer einfachen Speisekarte. Es gibt nur Toasts oder Gerichte mit Bratkartoffeln, dazu kalte Beilagen, z.B. Sauerfleisch. Die Bratkartoffeln sind phantastisch.

Von dort fuhren wir zum Cinemaxx-Kino. Hier stiess Matthias zu uns, er hatte vorher noch einen Auftritt.

Um 22.00 Uhr wurde das Foyer geöffnet. Da es keine reservierten Plätze gab, stürmte alles gleich in den grossen Kinosaal, ohne sich um den angebotenen Welcomedrink, ein Glas Sekt, zu kümmern. Nachdem der erste Ansturm vorbei war, gingen Bernd und Harald und holten uns ein Glas Sekt. Wir stiessen auf eine schöne Nacht an.

Es wurde dann ein ganz fürchterlicher Film gezeigt: „Jay and silent Bob kehen zurück“. Es sollte wohl witzig sein, ein paar Leute konnten auch darüber lachen. Aber es war eigentlich nur peinlich.

Anschliessend konnte man sich im Foyer am Büffet bedienen. Die Auswahl war nicht sehr gross, dafür aber ausreichend und das Angebotene war Schmackhaft. Ausserdem gab es Kaffee umsonst, und das die ganze Nacht.

Ca. um 02.00 Uhr begann dann die Übertragung aus Los Angeles. Es beginnt immer mit der Red Carpet Show, sozusagen der Einmarsch der Stars. Einige von ihnen werden von den Fernsehteams zu einem Mini-Interview gebeten. Für Pro7 stand Steven Gätjen am roten Teppich. Im Studio gab Susann Atwell ihre Kommentare ab. Beide sind so schlecht, dass es schon wieder gut und fast Kult ist. Wir zusammen mit dem restlichen Publikum im Kinosaal hatten unseren Spass.

Die Oscar-Verleihung wurde in diesem Jahr wieder von Whoopi Goldberg moderiert. Am Beginn der Show schwebte sie vom Theaterhimmel ein. Sie macht es phantastisch, gelegentlich mit ein paar kleinen Sticheleien. Alleine sie ist es wert, sich die Show anzusehen.

So eine Nacht ist doch ziemlich lang. So hatte ich doch grosse Mühe, bei der Dankesrede von Robert Redford meine Augen aufzuhalten. Jegliche Müdigkeit verschwand allerdings, als Halle Berry als Gewinnerin des Oscars für die beste Schauspielerin feststand. Sie war ja wohl fast einem Nervenzusammenbruch nahe. Minutenlang bekam sie kaum ein Wort heraus. Ihre Tränen liefen, sie stammelte. Im Gegensatz zu manchem Gewinner, der abgeklärt den Oscar in Empfang nahm und den Dank vom Zettel ablesen musste, war ihr Auftritt sehr erfrischend, geladen mit Emotionen – es war einfach schön.

Als wir das Kino verliessen, morgens um kurz vor 07.00 Uhr, schien die Sonne. Der Berufsverkehr rollte durch Hamburg, in den wir uns einreihten, um nach Hause zu fahren. Ich war im Badezimmer genau zur gleichen Zeit, als wenn ich zur Arbeit muss. Wir fielen ins Bett und haben bis ca. 10.00 Uhr geschlafen. Aufgestanden sind wir erst später!

Alida

Zur NDR-Talkshow gehörte Alida Gundlach. Heute war ihre letzte Sendung, nach 17 Jahren.
Nein, regelmässig habe ich die Sendung nicht angesehen. Eher bin ich zufällig dort gelandet nach einem Spielfilm. Selten, dass ich die Talkshow bewusst eingeschaltet habe, um einen bestimmten Gast zu sehen.

Alida hat das immer sehr erfrischend gestaltet. Meine Meinung ist, dass einige der männlichen Moderatoren in ihrem Schatten standen. Ich mag sie und die Art, wie sie die Gäste interviewt hat.

Heute Abend wollte ich die Abschiedssendung sehen, nein, ich musste sie sehen! Und ich habe es nicht bedauert. Einige ihrer Weggefährten waren dabei, viele Gäste, die irgendwann ein mal in der Talkshow mitgewirkt hatten. Als sie ihren letzten Gesprächspartner ankündigte, wurde mir doch etwas mulmig- ich bin bei solchen Gelegenheiten immer sehr stark mit dem Gefühl dabei – und ich bekam feuchte Augen.

Von Axel Bulthaupt, einem ihrer ehemaligen Mitstreiter, wurde sie dann aufgefordert, ihre Gesangskünste zum Besten zu geben. Bernd und ich waren sehr überrascht, was für eine tolle Stimme sie hat.

Ja, und dann kam das Ende. Blumen, Küsschen, Umarmungen, Tränen – auch bei mir!

Schade, dass Alida Gundlach aufgehört hat!