Die Vorfreude auf diese Nacht war gross und wurde nicht enttäuscht.
Oliver kam schon am Nachmittag und wollte noch eine paar Dinge an unseren Rechnern machen, was dann leider nicht ging. Um 19.30 Uhr trafen wir uns mit Harald zum Essen im „Flickenschildt“, ein Kneipenrestaurant mit einer einfachen Speisekarte. Es gibt nur Toasts oder Gerichte mit Bratkartoffeln, dazu kalte Beilagen, z.B. Sauerfleisch. Die Bratkartoffeln sind phantastisch.
Von dort fuhren wir zum Cinemaxx-Kino. Hier stiess Matthias zu uns, er hatte vorher noch einen Auftritt.
Um 22.00 Uhr wurde das Foyer geöffnet. Da es keine reservierten Plätze gab, stürmte alles gleich in den grossen Kinosaal, ohne sich um den angebotenen Welcomedrink, ein Glas Sekt, zu kümmern. Nachdem der erste Ansturm vorbei war, gingen Bernd und Harald und holten uns ein Glas Sekt. Wir stiessen auf eine schöne Nacht an.
Es wurde dann ein ganz fürchterlicher Film gezeigt: „Jay and silent Bob kehen zurück“. Es sollte wohl witzig sein, ein paar Leute konnten auch darüber lachen. Aber es war eigentlich nur peinlich.
Anschliessend konnte man sich im Foyer am Büffet bedienen. Die Auswahl war nicht sehr gross, dafür aber ausreichend und das Angebotene war Schmackhaft. Ausserdem gab es Kaffee umsonst, und das die ganze Nacht.
Ca. um 02.00 Uhr begann dann die Übertragung aus Los Angeles. Es beginnt immer mit der Red Carpet Show, sozusagen der Einmarsch der Stars. Einige von ihnen werden von den Fernsehteams zu einem Mini-Interview gebeten. Für Pro7 stand Steven Gätjen am roten Teppich. Im Studio gab Susann Atwell ihre Kommentare ab. Beide sind so schlecht, dass es schon wieder gut und fast Kult ist. Wir zusammen mit dem restlichen Publikum im Kinosaal hatten unseren Spass.
Die Oscar-Verleihung wurde in diesem Jahr wieder von Whoopi Goldberg moderiert. Am Beginn der Show schwebte sie vom Theaterhimmel ein. Sie macht es phantastisch, gelegentlich mit ein paar kleinen Sticheleien. Alleine sie ist es wert, sich die Show anzusehen.
So eine Nacht ist doch ziemlich lang. So hatte ich doch grosse Mühe, bei der Dankesrede von Robert Redford meine Augen aufzuhalten. Jegliche Müdigkeit verschwand allerdings, als Halle Berry als Gewinnerin des Oscars für die beste Schauspielerin feststand. Sie war ja wohl fast einem Nervenzusammenbruch nahe. Minutenlang bekam sie kaum ein Wort heraus. Ihre Tränen liefen, sie stammelte. Im Gegensatz zu manchem Gewinner, der abgeklärt den Oscar in Empfang nahm und den Dank vom Zettel ablesen musste, war ihr Auftritt sehr erfrischend, geladen mit Emotionen – es war einfach schön.
Als wir das Kino verliessen, morgens um kurz vor 07.00 Uhr, schien die Sonne. Der Berufsverkehr rollte durch Hamburg, in den wir uns einreihten, um nach Hause zu fahren. Ich war im Badezimmer genau zur gleichen Zeit, als wenn ich zur Arbeit muss. Wir fielen ins Bett und haben bis ca. 10.00 Uhr geschlafen. Aufgestanden sind wir erst später!