Wetterprophet

Gestern sichtete ich zwei bis drei Möwen, die am blauen Himmel ihre Bahnen zogen. Hamburg liegt zwar am Wasser und unsere Wohnung liegt in der Nähe der Alster und ganz in der Nähe eines Teichs, dem Kuhmühlenteich, der ein Ausläufer der Alster ist. Trotzdem sind Möwen hier eher selten. Eine Wetterregel besagt, dass Sturm in Aussicht ist, wenn Möwen ins Land ziehen.

Heute Nachmittag zogen ein paar weisse Wolken am Himmel auf, deren Aussehen ebenfalls ein untrügliches Zeichen für einen bevorstehenden Sturm sind. Der Sturm kommt sicher nicht heute, morgen wohl auch nicht, aber ich vermute, dass wir übermorgen einen kräftigen Wind bekommen werden.

In Familie

Meine Mutter hatte Pfingsten ihren 81. Geburtstag. Da Pfingsten erfahrungsgemäss alle ihre Freunde keine Zeit haben, sind meine Eltern also selbst verreist. Mutters Geburtstag fiel aus, aber er sollte bei einem Essen im kleinen Kreis nachgeholt werden. Kleiner Kreis bedeutet: Oliver und Melli, Bernd und ich und natürlich meine Eltern.

Mutter hatte ein paar Ideen, in welchem Restaurant wir uns treffen sollten. „Friedrich’s Ruh“ in Niendorf/Ostee – eine gute Wahl. Aber praktisch wie Mütter sind meinte sie, dass es dort ein Parkplatzproblem geben würde. Sie hatte noch einige andere Vorschläge, doch ich konnte heraushören, dass ihr alles nicht so recht behagte. Schliesslich akzeptierte sie meinen Vorschlag, ein Restaurant in Kreuzkamp am Hemmelsdorfer See zwischen Lübeck und der Ostsee. Dort liess sie für uns 6 einen Tisch reservieren.

Das herrliche, wenn auch etwas frische Sommerwetter, verlockte zum offen fahren. Zuerst über die A1 in Richtung Lübeck und an Lübeck vorbei bis zum Ende, dann ein kurzes Stück über die B75 und dann ein paar Kilometer über eine nicht sehr gut ausgebaute Strasse durch Wald und Wiesen nach Kreuzkamp.

Nach dem Essen versorgten Bernd und ich uns ein paar Kilometer weiter in Richtung Ostsee in einem Hofladen für mit den Zutaten für das morgige Essen: Spargel, Schinken, Kartoffeln und Erdbeeren. Als kleien „Blumenstrauss“ für das noch stattzufindende Kaffeetrinken bei meinen Eltern erstanden wir ein Glas Weingelee.

Auf der Fahrt zu meinen Eltern passierten wir die Herrenbrücke, 1964 bei der Inbetriebnahme die grösste Klappbrücke Europas. Sie ersetzte eine 1902 erbaute Drehbrücke, die dem erhöhten Verkehrsaufkommen zu Lande und zu Wasser nicht mehr gewachsen war. Immerhin hat die alte Brücke 60 Jahre gehalten, was man von der neuen Brücke nicht behaupten kann. Inzwischen ist sie so morsch geworden, dass Fahrzeuge auf der Rampe nicht mehr halten dürfen, wenn die Brücke für den Schiffsverkehr geöffnet wird. Anfang August wird ein Tunnel eingeweiht, der die Brücke ersetzt. Wartezeiten für den Autoverkehr wird es dann nicht mehr geben.

Viele Jahre bin ich täglich über die „neue“ Brücke gefahren, um ins Büro und wieder nach Hause zu kommen. Es war jetzt wohl das letzte Mal, dass ich diese Brücke passiert habe. Sie war stets ein Ärgerniss, aber irgendwie gehörte sie zu Lübeck dazu. Statt einer Herrenbrücke wird es also demnächst einen Herrentunnel geben.

Mutter hatte den Kaffetisch auf dem Balkon gedeckt. Im Schatten von Markise und Sonnenschirm gab es leckere Erdbeertorte mit Sahne. Hmmmmm.

Bevor der Rückreiseverkehr von der Ostsee einsetzte, machten wir uns auf dem Heimweg. Die Sonne schien und der Fahrtwind wehte uns um die Nase – herrlich!

Richtig hingehört?

Angela, die Kanzlerinkanditatin, hat ja schon immer ihren Senf zu diversen Themen vor Kameras und Mikrofonen dazugegeben. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass sie bislang mit einem leichten „Ossi“-Akzent sprach, also kein reines Hochdeutsch. Seit neuestem scheint das anders zu sein. Ich habe sie zwar in den letzten Tagen nicht so häufig im TV gesehen und gehört, aber wenn ich sie gehört habe schien es, dass sie jetzt hochdeutsch spricht. Hat sie einen Deutschkurs gemacht? Ich werde das weiter beobachten.

Gold wert

Wer schon Mal gegrillt hat weiss, dass das Säubern der Gerätschaften meist zeitraubend und anstrengend ist. Besonders das Grillrost bedarf einer besonders intensiven Reinigung, die einen manchmal verzweifeln lässt.

Dank Jemako war es heute ein Kinderspiel, den Grillrost und den Grill zu reinigen. Der „Reinigungsschwamm blau“ für sich ist schon ein kleines Kraftpaket, dass die gröbsten angetrockneten Reste weitgehenst entfernt. Mit dem Schwamm kommt man auch ganz bequem zwischen die einzelnen Stangen. In Verbindung mit dem Jemako Kraftreiniger ging das säubern fast von selbst. Alle fettigen Rückstände waren schnell spurlos verschwunden. In kurzer Zeit war der ganze Grill wieder sauber.

Auch wenn die Jemako-Produkte nicht unbeding preiswert sind, sind sie ihr Geld allemal wert. Und haltbar sind sie noch dazu. Ich liebe Jemako!

Ich wollte nur zum HNO

Die jähriche Ohrenspülung war mal wieder fällig. Ich hatte einen Termin für heute 10.00 Uhr. Ob des tollen Sommerwetters hatte ich keine Lust, zum Arzt zu gehen. Das Auto machte mir die Sache leichter: schön offen in die Stadt fahren und nach dem Arztbesuch noch Grillfleisch für heute Abend kaufen. Und schon war ich unterwegs.

20 Minuten vor dem vereinbarten Termin sass ich im Wartezimmer. Man will ja schliesslich – wenn möglich – pünktlich drankommen. Um 10.15 Uhr wurde ich langsam etwas nervös, wollte ich doch bei dem tollen Wetter nicht stundenlang beim Arzt warten. Es wurde 10.20 Uhr, eine Karrenzzeit, die ich jedem Arzt zugestehe. 10 Minuten später hätte ich mich beschwert. Soweit sollte es aber nicht kommen. Ich wurde aufgerufen. 5 Minuten später waren meine Ohren wieder sauber.

Schnell ging es zu Karstadt in die Lebensmittelabteilung. An der Fleischtheke holte ich Grillfleisch, in der Gemüsabteilung ein paar Zutaten für das Essen, dass für morgen geplant ist. Natürlich konnte ich an der Käsetheke nicht vorbeigehen, ohne was gekauft zu haben, nämlich einen Ziegenkäse in Rotwein gereift.

2 Euro hatte der Aufenthalt im Parkhaus gekostet – und weiter ging es zum Einkaufszentrum Hamburger Strasse. Dort musste ich die Patronen für den Wassersprudler tauschen.

Wenn ich im Einkaufszentrum bin, komme ich meistens reichlich bepackt wieder raus, so auch heute. Ein Topf Lavendel für den Balkon, ein paar sportliche Sommerschuhe und eine Vorratsdose von Tupper mussten zusätzlich im Wagen verstaut werden. Es ist übrigens das erste Tupperteil in diesem Haushalt.

Und ich wollte nur zum Arzt. Lass mich nie alleine los, dann wird es meistens teurer als gedacht.

Wieder mal Mamma Mia

Die drei Karten für die heutige Abendvorstellung hatte ich im Februar ganz spontan bestellt. Eine Karte war das Geburtstagsgeschenk für Bernds Mutter.

Wenn man an keinen bestimmten Termin gebunden ist, kann man sich die Plätze aussuchen, auch wenn man dann weit im Voraus buchen muss. Meine Traumpläzte sind in der zweiten Reihe, genau die Mittelplätze, direkt hinter dem Dirigenten. In der Hoffnung, dass Sebastian De Domenico, unser ehemaliger Chorpianist, die heutige Aufführung musikalisch leiten würde, hatte ich genau diese Plätze reserviert. Und wir hatten Glück.

Kurz vor Beginn der Vorstellung nahm Sebastian seinen Platz ein. Er bermerkte uns nicht und deshalb begrüsste ich ihn. Bevor die Vorstellung begann wechselten wir noch ein paar Worte. Hinter uns liess ein junger Mann die Bemerkung fallen: „Oh, das ist ja die geile Schnitte, die wir letztes Mal auch hatten.“ Nun ja, Sebastian ist wirlich ein ansehnliches Schnittchen, das muss ich zugeben.

Der Dirigent hat bei diesem Musical ausser dem Dirigieren auch noch die Aufgabe, das Keyboard zu spielen. Es war interessant zu beobachten, wie das funktioniert. Wenn Sebastian nicht spielen muss, ist es ganz einfach. Er macht das so, wie jeder Dirigent es macht, nämlich mit beiden Armen und dem Ausdruck der Hände leitet er das Orchester. Muss er aber das Keyboard bedienen, ist ganzer Körpereinsatz gefragt: Der Oberkörper bewegt sich vor und zurück, nach rechts und links, der Kopf dreht hierin und dorthin, nickt, die Hände fliegen über die Tastatur, ab und zu ein kleiner Wink mit einer Hand. Es war fasznierend, Sebastian zuzusehen.

Natürlich waren wir nicht wegen Sebastian gekommen sondern um uns das Muscial anzusehen. Die Musik von Abba fährt einem sofort in die Glieder und es ist kaum möglich, die Füsse ruhig zu halten.

Der erste Akt bringt das Publikum mit Witz in Stimmung. Es gab viel Szenenapplaus, was durchaus nicht immer üblich ist und ausser an den Darstellern auch an den Zuschauern liegt.

Nach der Pause wird es sehr emotionell. Carolin Fortenbacher als Donna, alleinerziehende Mutter am Vorabend der Hochzeit ihrer Tochter, lässt ihren Gefühlen freien Lauf. Sie ist eine grossartige Schauspielerin mit einer grossen Stimme. Wenn sie singt „Der Sieger hat die Wahl“ (the winner takes it all) geht es einem total unter die Haut. Ihre Wut und Trauer, vor 20 Jahren von der grossen Liebe und dem möglichen Vater ihrer Tochter verlassen worden zu sein und dem sie jetzt wieder gegenübersteh, spiegelt sich in Stimme, Gestik und Ausdruck wieder, so, als hätte sie es tatsächlich erlebt. Dies ist eigentlich die beste und grösste Szene im ganzen Musical.

Doch Spass und Witz überwiegen in diesem Stück. Und so gibt es am Schluss ein Happy End und viel Partymusik. Standing Ovations und tanzendes Publikum in den Reihen beendeten einen grossen Theaterabend.

Hamburg mal anders


Für Alle, die Hamburg mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen wollen, ist diese Seite zu empfehlen. Der Fotograf Karsten Breckwoldt zeigt uns mit seinen Bildern eine Stadt im sonnigen Süden Europas. Und so nennt er seine Ausstellung im Internet Hamburgo liegt am Mittelmeer.

Mit einem treffenden Blick für’s Detail gelingt es ihm uns vorzugaukeln, Hamburg sei eine Stadt, die irgendwo am Mittelmeer liegt. Ein weiteres Mal bestätigen diese Fotos, die man zum Teil übrigens käuflich erwerben kann: Hamburg ist die schönste Stadt der Welt.

CSD-Parade

Zur diesjähren CSD-Parade, oder auch prideparade, trafen wir uns mit Holger und Gunnar in der Mönckebergstrasse am Bärentreff. Der Bärentreff ist kein schwules Szenelokal mitten in der Hamburger City sondern ein Geschäft für Gummibärchen, dass sich offentsichtlich eines regen Zuspruchs erfreut.

Die Wartezeit verkürzten wir uns mit Prosecco. Vor gelegentlichen kurzen Regenschauern fanden wir Schutz in einem Hauseingang neben dem Bärentreff.

Beim tradionellen Stopp der Parade auf der Mönckebergstrasse sollte der Rekord einer Massenumarmung in Kanada gebrochen werden. Der lag bei 5.116 Paaren. Offizielle Zähler entlang der Strasse zählten die Paare, die sich 10 Sekunden lang in die Arme fielen. Das Ergebnis: Der Rekord wurde gebrochen. 8.000 Paare lagen sich in den Armen. Die Aktion kommt jetzt ins Guinnesbuch der Rekorde – und wir haben zusammen mit Holger und Gunnar dazu beigetragen.

Ein gemeinsamer Bummel über das Strassenfest beendete das CSD-Treffen mit unseren Freunden.