Eurovision Song Contest 2008

Selten haben wir uns vor dem Fernseher so sehr amüsiert wie gestern Abend beim 1. Halbfinale zum Eurovision Song Contest, das in Belgrad stattfand.

Der Abend wurde von einer Blaskapelle eröffnet, die – über die Bühne hüpfend – alte Siegertitel intonierte. Der Anblick war so erfrischend komisch, dass es uns die Lachtränen in die Augen trieb. Das war aber wohl nicht die Absicht der Veranstalter.

Nur wenige Augenblicke später begann der Wettbewerb. Schlag auf Schlag präsentierten die „Künstler“ ihre Titel. Erstaunlicher Weise gefielen mir einige Titel doch recht gut, wie z.B. Dustin the Turkey aus Irland mit „Ireland douze points“. Hinschauen durfte man nicht, aber wenn ich die Augen zumachte – ganz akzeptabel. Leider schafften es die Iren nicht ins Finale am kommenden Samstag.

Zu den für mich positiven Überraschungen zählten auch Elnur und Samit aus Aserbaidschan mit „Day after day“, die es damit ins Finale schafften. Gisela aus Andorra im Sex-and-the-City-outfit schaffte es mit „Casanova“ leider nicht, weiterzukommen wogegen Laka und seine strickenden Bräute aus Bosnien-Herzogwina sich glücklich schätzen können, das Finale erreicht zu haben. Vielleicht schaffen sie dann, ihren Schal fertigzustricken.

Belgien schickte Ishtar mit „O Julissi“ ins Rennen. Ishtar tanzte als Eisschirmchen über die Bühne. Ihre Backgroundsängeringen trugen unförmige Kleider zu dicken Stampferbeinen. Diese Geschichte war erbärmlich aber lustig anzusehen.

Sehr gut gefallen hat mir der Auftritt von Sirusho aus Armenien mit „Qele qele“. Aussergewöhnlich war die Choreographie der sie begleitenden Tänzer, die sich sehr positiv vom Rumhampeln anderer Darbietungen abhob. Es freut mich, dass es dieser Titel es ins Finale geschafft hat.

Wenn ich an die Deutschland vertrenden No Angels bzw. an ihren Ttitel denke, befürchte ich nach dem gestrigen Abend, dass wir am Samstag mal wieder unter „ferner liefen“ in der Tabelle der Finalisten landen werden. Aber bei dieser Veranstaltung weiss man ja nie, was passiert. Wir werden den Abend zusammen mit mehreren Leuten bei Freunden verbringen.

Landparty


Anlässlich ihres 5-jährigen Zusammenseins hatten Frank und Peter gestern zu einer kleinen intimen Grillparty eingeladen. Leider regnete es ja den ganzen Tag und wir mussten deshalb mit kleinen Einschränkungen leben: Gegrillt wurde auf dem Balkon unter dem Dachüberstand, gegessen wurde im Essbereich des grosszügigen Landsitzes. Solche Improvisation ersetzt natürlich nicht das Grillen auf dem Rasen und das Essen unter freiem Himmel – aber geschmeckt hat es trotzdem sehr sehr gut!

Die Beiden wohnen in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein. Dort werden noch die Kühe über die Strasse zum Melken in den Stall getrieben.

Landpartie

Donnerstag beging meine Mutter ihren 84. Geburtstag, ihr erster Geburtstag ohne ihren Mann, mit dem sie mehr als 60 Jahre verheiratet war. Kurz nach Vaters Tod erklärte sie mir, dass sie in diesem Jahr ihren Geburtstag nicht feiern wolle. Aber das wollte ich nicht so einfach hinnehmen. Wenn sie nicht feiern will – dann feiern wir sie! Zu diesem Zweck hatte ich mir freigenommen.

Ohne Mutter näheres zu erklären, erzählte ich ihr, dass wir sie an ihrem Geburtstag mittags abholen würden. Was sie nicht wusste:
1. Bernds Mutter würde mit uns fahren.
2. Da unser Wagen für 4 Personen nicht geeignet ist, würde ich mir einen Wagen leihen.
3. Wir würden zum Palmenhaus Café fahren.
4. Nach unser Rückkehr würden wir bei Freunden, die bei ihr im Haus wohnen, zusammen mit meiner Cousine und ihrem Freund eine kleine Überraschungsparty arrangieren.

Gestern morgen holten wir den vorbestellten Wagen ab. Statt eines Golf bzw. Peugeot bekamen wir ein upgrade. Uns wurde ein Audi A3 Diesel zur Verfügung gestellt. Über Hamburg, wo wir Bernds Mutter einsammelten, fuhren wir dann nach Lübeck zu meiner Mutter.

Ihr Erstaunen war gross als sie Bernds Mutter erblickte. Wie sie uns dann später erzählte, war ihre erste Überlegung: Wie kommen wir nur alle in Hans-Georgs und Bernds Wagen unter?. Das war dann die nächste Überraschung als wir alle in den Audi einstiegen.


Unser Fahrtzielt war das Palmenhaus Café in Sierhagen bei Neustadt an der Ostsee, was meine Mutter ja aber nicht wusste. Die Fahrt ging weitestgehend über Landstrassen Richtung Ostsee, vorbei an gelbstrahlenden Rapsfeldern, die einen schönen Kontrast zum blauen Himmel abgaben.

Während der Fahrt rätselte Mutter, wo wir denn nun hinfahren würden. Anfangs kannte sie die Gegend. Aber als wir uns in Neustadt von der Ostsee weg ins Landesinnere bewegten, musste sie passen.


Eine schmale Landstrasse mit vielen Kurven führte uns zum Gut Sierhagen. Blauer Himmel, grünes Gras und eine himmlische Ruhe empfing uns dort, unterbrochen nur durch das Geräusch, das ein Steinmetz mit Hammer und Meissel erzeugte, der im Garten sass und an einer Skulptur arbeitete.


Im Palmenhaus suchten wir uns am Tortentresen ein Stück Torte aus. Der Jahreszeit entsprechend entschieden wir uns für eine Erdbeertorte.


Danach suchten wir uns einen Platz auf der Terrasse des Cafés mit Blick auf die hügelige Umgebung. Unsere Mütter waren begeistert von diesem wunderschönen Fleckchen Erde. Nach und nach füllte sich die Terrasse mit weiteren Gästen und es wurde ziemlich interessant, diese zu beobachten. Leider liess es sich nicht vermeiden, einen Herrn zurechtzuweisen, der sehr laut mit seinem Handy telefonierte. Meine Bitte, er möge doch leiser sprechen, wurde von anderen Gästen positiv honoriert.


Nach einem Schnaps für meine Mutter, einem Eis für meine Schwiegermutter und einem Eiskaffee für mich machten wir einen Rundgang durch die Gutsgärtnerei. Wenn wir doch nur eine grössere Terrasse hätten! Ich hätte ein Vermögen dort lassen können! Und so liess es sich nicht vermeiden, dass ich mich mit nur 2 kleinen Kräutertöpfen zufrieden geben musste. Die Heimfahrt führte uns an der Ostseeküste entlang durch Sierksdorf, Haffkrug und Scharbeutz. In Lübeck machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Friedhof.


Im Haus meiner Mutter – ein 3-Etagen-Wohnaus – drängte ich sie von der Treppe weg und klingelte bei den Freunden unser Familie im Erdgeschoss, wo auch meine Cousine wartete. Wir schoben Mutter in die Wohnung, wo schon der Abendbrottisch reichlich gedeckt war. Auch diese Überraschung war gelungen, sehr zur Freude von allen, die an diesem Tag mitgewirkt hatten. Gemütlich sassen wir noch ein paar Stunden beisammen. Mutter erzählte von ihrer Reise, von der sie am Tag vorher zurückgekehrt war. Und genug Gesprächsstoff finden wir sowieso immer, wenn wir alle zusammen sind, so dass die Zeit nie lang wird.

Doch auch ein schöner Tag geht mal zu Ende. In dem Bewusstsein, meiner Mutter einen schönen Geburtstag bereitet zu haben, machten wir uns auf den Heimweg über Hamburg nach Geesthacht, eine Strecke, wir in ca. 1 Stunde meisterten, ohne mit dem Bleifuss über die Autobahn gerast zu sein.

Schmutzig Tanzen

Nur noch wenige Wochen wird das Musical Dirty Dancing auf der Bühne des Theaters Neue Flora in Hamburg zu sehen sein. Es war wohl nicht so der grosse Hit.

Wir sind ja eingefleischte Musicalfans, hatten aber an diesem Stück nicht so das grosse Interesse, um es uns zu regulären Eintrittspreisen anzusehen. Seit ein paar Wochen gibt es sozusagen Auslaufpreise: 99 Euro für 2 Tickets auf den besten Plätzen. Neugierig wie wir nun mal sind, haben wir uns dieses Angebot – zusammen mit unseren Nachbarn – gegönnt und haben uns es uns gestern Abend angesehen.

Auf einen ganz einfachen Nenner gebracht: Es hat uns nicht vom Hocker gehauen.

Es ist wohl nicht so einfach, einen Film eins zu eins für eine Bühnenproduktion umzusetzen. Die Dialoge wirkten zum Teil hölzern, was vielleicht an der Qualität der Darsteller gelegen hat. Der berühmte Funke wollte einfach nicht überspringen. Mit zu wenig Schwung kam das Stück über die Rampe. Nun ja, die Handlung hat auch ziemliche Längen.

Das Bühnenbild war einfach gehalten. Allerdings hat man mit viel Technik und fast ununterbrochen eingesetzter Drehbühne versucht, Effekthascherei zu erzielen, was teilweise auch gelungen ist.

Im Finale liefen dann alle Darsteller zu Höchstform auf. Bei „Time of my life“ gab es sogar noch einen Gänsehauteffekt. Doch damit liess sich der Gesamteindruck der Aufführung nicht total zum Positiven wenden. Wie sagte Bernd so treffend: Wenn man 3 Stunden lang die letzten 15 Minuten wiederholt hätte – dann wäre es gut gewesen.

Eins ist mir gestern klar geworden: Das Theater Neue Flora ist das das imposanteste Musicaltheater in Deutschland, das ich kenne.

Luftiger Arbeitsplatz


Sohnemann ist mal wieder unterwegs um seinen Job zu machen, tagsüber in einer Firma, in der er – zusammen mit einem Kollegen – ein Programm installieren soll. Das derzeit in ganz Deutschland gute Wetter macht es möglich, dass die Beiden am späten Nachmittag jeweils auf ihrem zum Hotelzimmer gehörenden Balkon sitzen und programmieren. Ich kann ihnen nicht verdenken, sich das Leben so schön wie möglich zu machen wenn sie schon tagelang von zu Hause weg sind und im Hotel übernachten müssen.

six oder one?

Bei meinen Runden durch das www schau ich mir auch gern auch Männer an, mal mehr – mal weniger bekleidet. Da bleibt es nicht aus, dass mich auch Männer auf den Bildschirm geraten, die ich nicht so attraktiv finde. Bei anderen dagegen läuft mir doch schon mal das Wasser im Mund zusammen. Allerdings kann dem besten und schönsten Mann, den ich nämlich hier zu Hause habe, keiner das Wasser reichen.

Wenn ich mir so die verschiedenen Typen ansehe, komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass für mich Männer mit einem sixpack total unattraktiv sind, da kann das dazugehörige Gesicht noch so interessant sein. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Hand über diese Gnuppel streicht – da werde ich ja seekrank. Diese Unebenheiten auf einem Männerkörper sind nicht mein Schönheitsideal.

Aber wenn meine Augen ein onepack erblicken, schön eben und ohne störendes Kopfsteinpflaster, dann finde ich das sehr erotisch. Die Hand könnte über die Rundungen hinweggleiten, ohne dass sie an Ecken und Kanten hängenbleibt, einfach lecker!

Wer mag kann ja mal seine kundtun, was er – natürlich auch sie – lieber mag.

Erster!

Wie ich schon geahnt hatte, waren die Strassen sehr sehr leer heute Morgen. An normalen Arbeitstagen benötige ich zurzeit mehr als eine Stunde für den Weg ins Büro. Den gleichen Weg legte ich heute in 40 Minuten zurück. Bereits um fünf vor acht war ich im Büro (meine Arbeitszeit beginnt um halb neun!).

Die Haustür ist eh immer noch verriegelt wenn ich ankomme, aber heute musste ich auch die noch die Tür vom Treppenhaus zu den Büroräumen mit dem Sicherheitschip öffnen – ich war mal der allererste im Büro. Ein Fenster zum Lüften durfte ich auch noch nicht aufmachen. Wenn das vor acht Uhr geschieht, gibt es nämlich in der Sicherheitszentrale Alarm.

Es war dann heute doch etwas mehr zu tun als ich befürchtet hatte, was natürlich eine glückliche Fügung ist. Nichts ist schlimmer als ein langweiliger Arbeitstag. Aber es kristallisierte sich schnell heraus, dass der Nachmittag sehr ruhig wird. Deshalb hiess es dann heute um 15.00 Uhr: Feierabend und Wochenende! Es war dann sozusagen ein halber Brückentag.

Keine Brücke

Heute ist wieder Brückentag. Tausende werden heute einen Tag Urlaub genommen haben um vier Tage am Stücke frei zu machen. Da meine Kollegin zwei Wochen Urlaub hat, komme ich leider nicht in diesen Genuss.

Vermutlich wird es geschäftlich ein ganz ruhiger Tag werden, aber man soll den Arbeitstag ja nicht vor dem Feierabend loben.

Der Titel „Keine Brücke“ ist übrigens zweideutig:
Erstens weil der heutige Tag für mich kein Brückentag ist.
Zweitens weil die Abgebildete Brücke nicht mehr existiert. Es ist die Herrenbrücke, einstmals Europas grösste Klappbrücke, die die Trave bei Lübeck überspannte. Sie wurde durch einen umstrittenen Tunnel ersetzt, der sich teilweise durch eine Maut finanziert. Viele Einwohner aus Lübeck und dem Umland nehmen lieber einen Umweg in Kauf als die Maut zu bezahlen.

Heute wird über den Tunnel gemeckert – früher wurde über die Brücke gemeckert. Es konnte nämlich schon mal vorkommen, dass man bei einer Brückenöffnung für Frachtschiffe schon mal bis zu 30 Minuten warten konnte. Während meiner Lübecker Zeit musste ich täglich 4 Mal über die Brücke fahren. Wenn ich nur 5 Minuten später aus dem Büro kam, konnte ich mit Sicherheit darauf warten, dass 2 Finnlandfähren aus Lübeck endlich die Enge passiert hatten.