Arme Sau

Eben am Telefon, vermutlich ein Callcenter:

– Guten Tag, Fa. xy, ich hätte gern den Geschäftsführer gesprochen.
– Um was geht es?
– Es geht um ihre bestehenden Handyverträge.
– Sie wissen, dass sie am Telefon keine Werbung machen dürfen?
– Das ist auch keine Werbung, wir wollen am Telefon auch nichts verkaufen.
– Von welcher Firma sind sie?
– Firma xy
– Mit ihnen haben wir keine Handyverträge, also wollen sie ihre Firma bewerben!
– Ist in Ordnung, aufwiederhören.

Ziemlich genau so spielte sich das Gespräch zwischen dem Anrufer und mir ab.

Ich verstehe ja, dass jemand nach jedem Strohalm greift, um einen Job zu haben. Aber warum muss es gerade ein Callcenter sein, wo den Leuten vorgegaukelt wird, dass Anrufe bei Firmen oder Personen um etwas zu bwerben, keine Werbeanrufe sind?

Traumhochzeit


Am Donnerstag vergangener Woche machten wir uns mit einem Leihwagen auf den Weg nach Mönchengladbach, wo die Hochzeit von Oliver und Sabrina stattfinden sollte. Es musste ein Leihwagen sein weil wir meine 85-jährige Mutter mitnehmen wollten und es für deshalb für 3 Personen in unserem kleinen Cabrio zu eng ist.

Von Geesthacht ging es also erstmal nach Lübeck, wo wir meine Mutter einsammelten. Punkt 12.00 Uhr machten wir uns von dort auf den Weg nach Wegberg, wo wir nach einer Fahrt von 6-1/2 Stunden eintrafen. Wegberg liegt etwa 20 km ausserhalb von Mönchengladbach. Dort im Hotel Burg Wegberg sollte die Hochzeitsfeier stattfinden. Dortselbst waren wir auch untergebracht.



Nachdem unsere Kledage im Zimmer verstaut war, hatten wir erst mal Hunger. Im gemütlichen Restaurant nahmen wir ein kleines Abendessen ein. Währenddessen rätselten wir, in welchem der Räume die Feier stattfinden würde. Später am Abend traf noch die Familie meiner Frau aus der Nähe von Schleswig ein. Gemeinsam sassen wir beisammen und unterhielten uns über die kommenden Tage und über das, was uns erwarten würde.

Freitag morgen nach dem Frühstück war noch ein wenig Zeit, die Umgebung der kleinen Burg zu erkunden, bevor wir uns auf den Weg nach Mönchengladbach machen mussten, um der standesamtlichen Trauung beizuwohnen.

Die Trauungszeremonie wurde vom Leiter des Standesamtes durchgeführt, der die notwendigen rechtlichen Vorlesungen und die kleine Ansprache sehr humorvoll über die Bühne brachte. Anwesend waren 16 Personen aus dem engsten Familien- und Freundeskreis sowie Olivers Kollegen, zum Teil mit ihren Frauen.


Trotz der humorvollen Zeremonie liess es sich nicht vermeiden, dass Papa feuchte Augen bekam. Auch Oliver musste sich ab und zu mal die Augen wischen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir vom gleichen Blut sind. Als die geseztliche Trauung vollzogen war, gab es Sekt vor dem Eingang des Standesamts. Danach fuhren wir, d.h. der enge Kreis, zum Restaurant der Kaiser-Friedrich-Halle, wo uns im Hochzeitszimmer ein 4-Gängemenue serviert wurde, das die Brautleute sich ausgesucht hatten. Zwischen den Gängen las meine Frau ein selbstverfasstes Gedicht vor, das sie selbst emotional sehr berührte. Es war dies der einzig richtige Rahmen und Zeitpunkt, um das zu tun. Wir waren alle sehr beeindruckt.

Am späten Nachmittag löste sich die Gesellschaft auf. Die Brautleute hatten noch zu tun, die beiden Mütter hatten noch zu tun. Es waren offensichtlich für den nächsten Tag noch einige Vorbereitungen zu treffen. Weitere Gäste mussten vom Bahnhof abgeholt werden. Es herrschte nicht gerade Nervosität oder Hektik, aber es war zu merken, dass etwas in der Luft lag. Wir fuhren zurück zur Burg. Während Mutter sich auf ihr Zimmer zurückzog, machten Bernd und ich einen kleinen Rundgang durch den nahegelegenen Stadtkern von Wegberg. Am Abend sassen wir wieder zusammen mit den anderen Hochzeitsgästen. Die Hochzeit selbst war natürlich das grosse Gesprächsthema. Aber es gab noch ein weiteres: Am nächsten Tag, dem Tag der kirchlichen Trauung, hatte nämlich Olivers Grosscousin seinen 6. Geburtstag.



Samstagmorgen trafen wir uns alle zum Geburstagsfrühstück. Das Hotel hatte einen Geburtstagsttisch hergerichtet. Der kleine Oke bekam seine Geschenke überreicht. Dann wurde gefrühstück. Und es wurde sogar noch ein Kuchen mit Wunderkerzen überreicht. Das beste Geschenk war ein funkfernzulenkendes Fahrzeug, eine Art Trecker, mit einer kleinen Lademulde. Da noch Zeit bis zur Abfahrt war und um die langsam einsetzende Nervosität zu überbrücken, machten wir einen kleinen Rundgang im Park der Burg. Wir mussten aber noch Luftballons aufblasen mit denen wir den Wintergarten schmückten. Der Vater der Braut stellte eine Leinwand und einen Beamer auf. Olivers Kollegen stellten Musikinstrumente bereit und die dazugehörige Technik. Sie wollten damit ein paar Einlagen geben.

Oliver war nun auch eingetroffen, der sich hier umziehen wollte während seine Frau dies zu Hause tat. Um 13.00 Uhr war Abfahrt unseres kleinen Konvois zur Evangelischen Johanneskirche in Mönchengladbach. Während die Hochzeitsgäste die Kirche betraten, wartete Oliver draussen auf seine Braut. Beim Betreten der Kirche wurde uns ein kleines Faltblatt sowie ein einzelnes Textblatt überreicht. Während wir gespannt auf den Einzug des Brautpaares warteten, nahm ich Beides in Augenschein. Das Faltblatt wurde von Oliver und Sabrina selbst gestaltet. Enthalten sind die während der Trauung zu singenden Liedtexte, der Trauspruch, Danksagung an die Mitwirkenden sowie eine kleine Erinnerung an die Familienmitglieder sowie eine sehr gute Freundin, die leider nicht mehr an diesem Tag teilnehmen konnten. Und das Wichtigste überhaupt war ein eingestecktes buntes Papiertaschentuch für die Freudentränen. Sehr süss das alles. Als das Orgelspiel ertönte wussen wir: Das Brautpaar tritt ein. Wir erhoben uns von unseren Plätzen und warteten, dass es in unser Blickfeld kam, waren wir doch darauf gespannt, wie die Braut aussieht.

Die kirchliche Feier begann damit, dass der Pastor uns das Interieur der Kirche erklärte, insbesondere die Wand hinter dem Altar, die aus grauen Klinkersteinen besteht. Einige Steine stehen etwas hervor, was Wellen auf der See symbolisieren soll. Etwas an der Seite befindet sich ein stilisiertes Segelschiff, aus den gleichen grauen Steinen wie die Wand. Die gesamte Predigt baute sich auf dem Thema „Schiff und Hafen“ auf, grössenteils sehr lustig, aber es gab auch ein paar Stellen zum Nachdenken. Ein Sängerin sang 2 Lieder, ein Gospellied und ein Lied aus dem Musical „Wicked – die Hexen von Oz“. Die Hochzeitsgäste sangen die Lieder aus dem Faltblatt. Meine Frau wurde vom Pastor auf die Kanzel gebeten. Er sagte ihr, dass sie dort etwas finden würde, das für sie bestimmt sei. Sie Griff irgendwo hin und ihre Hand kam mit einem gefüllten Cognacglas hervor, wovon sie zur Beruhigung einen Schluck trinken sollte und es auch tat. Prost statt Amen! Uns wurde dann eine kleine Geschichte aus Käpt’n Blaubär vorgelesen, die von einer Insel handelte. Eine Insel kann man ja nur mit dem Schiff erreichen, also war auch hier wieder die Verbindung zum Schiff. Geschichten von Käpt’n Blaubär lesen die Beiden sehr gern. Der Text war sehr romantisch uns sehr tiefsinnig. Acht enge Freunde sowie Olivers Cousine und ihr Mann trugen jeweils ein Gebet vor. Während der Ansprache des Pastors wurde den Brautleuten ein kleiner Anker, ein Minirettungsring und ein kleiner Kompass zugeworfen. Dies waren Symbole für die Ehe – und wieder die Verbindung zum Schiff. Das einzelne Textblatt, das uns beim Betreten der Kirche überreicht wurde, war eine Überraschung für Sabrina und Oliver. Meine Frau hatte auf der Basis eines bekannten Liedes einen neuen, sehr persönlichen Text gedichtet. Gemeinsam wurde auch dieses Lied gesungen, wobei ich mich mit dem Singen redlich bemühte. Wenn es um meinen Sohn geht, will ich auch singen. Ansonsten lass ich es lieber. Desweiteren hatte der Pastor eine Flasche Rotwein für die Beiden. Ihm war nämlich beim Besuch bei ihnen zu Hause aufgefallen, dass in der Küche 5 leere Rotweinflaschen standen. Auch diese kleine Aktion trug wieder zur allgemeinen Erheiterung bei.

Wie? In der Kirche wird nicht gelacht? Es wurde sogar geklatscht, nämlich nach den beiden Darbietungen der Sängerin und nach dem Vortrag meiner Frau! Bernd, der nicht mal mit dem Chor in Kirchen aufgetreten ist, sagte nach der Trauungszeremonie, dass er sich vorstellen könnte, auch mal einen Gottesdienst zu besuchen. Nein, es muss nicht nur immer ernst in der Kirche zugehen. Die Kirche soll doch das Leben wiederspiegeln. Und im Leben wird eben auch gelacht, warum nicht auch in der Kirche während einer kirchlichen Handlung. Ach ja, fotografiert wurde während der Trauung auch!

Während der Fahrt zur Kirche hatte Bernd mich gefragt, wie lange die Trauungszeremonie denn dauern würde. Na ja, überlichweise so ca. 30 – 40 Minuten. Nun, diese Trauung dauerte etwa 1 Stunde, eine Stunde, die so schnell verging. Und als alles zu Ende war, war ich irgendwie traurig, dass es nun vorbei war.

Auf dem Vorplatz wurden anschliessend weisse Tauben freigelassen, Fotos gemacht, Seifenblasen geblasen. Es gab Glückwünsche, Händeschütteln, noch mehr Fotos. Oliver musste seine Frau durch ein herzförmiges Loch in einem Bettlaken tragen, das Beide vorher hineinschneiden mussten. Für die Wagenkolonne wurden kleine Schleifen verteilt, die am Aussenspiegel oder der Antenne befestigt werden sollten. Und dann machte sich die Kolonne unter lautem Gehupe auf den etwa 20 Kilometer langen Weg zur Burg Wegberg.

Im sonnenbeschienen Burggarten gab es Kaffee und Kuchen. Die Hochzeitstorte in Herzform wurde angschnitten, wobei einige Damen darauf achteten, wer dabei die Hand oben hat. Es heisst nämlich, was ich bisher nicht wusste, dass der, der die Hand oben hat, zuhause das Sagen hat. Den Beiden hat das natürlich vorher keiner gesagt. Der Zufall sollte entscheiden. Nun ja, wenn dem denn so ist, wird der Herr des Hauses in Zukunft die Hosen anhaben.
(Oliver erzählte mir nach dem Kontrollesen dieses Berichtes, dass sie sich der Bedeutung sehr wohl bewusst waren und vorher abgesprochen hatten, wer die Hand oben hat. Na, so leicht lassen sich Damen an der Nase herumführen.)

Während sich die Gäste unterhielten, wurden vom Brautpaar die üblichen Fotos gemacht. Im Garten wurden von den Gästen zusammen mit dem Brautpaar Gruppenfotos gemacht. Die 2 engagierten Fotografen achteten auf jede Kleinigkeit: Die Tasche dort ist fehl am Platz, das Sakko da rechts beuelt, die Arme locker hängen lassen, schaut hier hin, usw. usw. Endlich war diese Prozedur überstanden und wir durften den Saal betreten, in dem die nun folgende Hochtzeitsfeier stattfinden sollte.


Die Feier begann mit einer Bildpräsentation der beiden Kinder, die der Vater der Braut vorbereitet hatte. Fotos aus den ersten Lebenstagen bis zur Konfirmation bzw. Kommunion waren geschickt aneinandergereiht und wurden mit einer kleinen Geschichte verbunden, die sich wieder um ein Schiff drehte.

Dann gab es endlich was zu essen. Uns wurde ein 5-Gängemenue serviert, welches unheimlich lecker war. Zwischen den Vorspeisen durfte ich meine vorbereitete Rede halten. Ich wollte eigentlich ohne den Spickzettel reden. Da ich aber von all dem, was ohne mein Wissen während der vergangen Wochen und Tage vorbereitet worden war, so überwältigt war, hatte ich mich kurzerhand entschlossen, ein wenig zu improvisieren. Ich bedankte mich am Anfang also bei den beiden Müttern und bei Sabrinas Vater für die Mühe und Arbeit. Dann kam der Kern meiner Rede, wofür ich dann doch den Zettel bereit hielt, weil ich das Konzept ein wenig geändert hatte.


Der Zeitplan hinkte ein wenig hinterher und wir wurden am späten Abend vor dem letzten Gang erstmal in den Burggarten gebeten. Von einer Wiese ertönte uns romantische Instrumentalmusik entgegen. Auf der Wiese brannten 4 Feuersäulen. Die Wiese war grossräumig mit rot-weissem Band abgesperrt. Ich hatte wohl schon eine Ahnung, was nun gleich passieren würde. Aber meine Erwartungen wurden übertroffen: Es wurde ein richtiges kleines Höhenfeuerwerk abgebrannt, und zwar synchron zu „One Moment in Time“, von Whitney Houston gesungen. Am Ende leuchteten auf der Wiese zwei miteinander verbundene Herzen auf. Die Musik wechselte wieder zu instrumental. Und mir standen die Tränen in den Augen. Ich musste Sabrina und Oliver umarmen und ich, der Feuerwerkfreak, bedankte mich bei den Beiden. Aber auch bei dieser Gelegenheit zeigt sich, wessen Sohn der Oliver ist, auch er liebt Feuerwerk über alles.

Zurück im Festsaal wurde der vierte Gang bzw. der erste Nachtisch serviert: Ein sehr reichhaltiges Dessertbuffet. (Später um Mitternacht gab es dann den 5. Gang bzw. den 2. Nachtisch: Eisbombe, präsentiert mit brennenden Wunderkerzen.)


Nun wurde es auch Zeit für den Ehrentanz. Zu den Klängen eines langsamen Walzers tanzte das Brautpaar in unserer Mitte. Der offizielle Teil des Tages war zu Ende. Nun wurde gefeiert, getanzt und getrunken (am Morgen gab es in der Hotelbar keinen Baileys mehr!). Auch mit Olivers Kollegen verstanden wir uns gut. Wenn ich alles das getrunken hätte, was Dirk mir gebracht hat, wäre ich am Sonntag nicht fahrtüchtig gewesen. Ein Eintrag ins Gästebuch musste auch noch sein.

Das erste Mal seit vielen Jahren tanzte ich auch mit meiner Frau. Es war erstaunlich, wir haben es nicht verlernt – es war wie früher, so als hätte es die 12 Jahren dazwischen nicht gegeben. Den letzten Tanz zur Musik von „I did it my way“ tanzte das Brautpaar in der Mitte einer Handvoll übriggebliebener Gäste, die, sich umarmend, einen Kreis gebildet hatten, morgens um halb fünf – und Papa bekam wieder feuchte Augen. Meine Frau und ich geleiteten das Paar bis vor die Tür ihrer Hochzeitssuite. Wir wollten sehen, wie Oliver seine Sabrina über die Schwelle trägt, was ihm ohne Probleme gelungen ist.

Am Sonntagmorgen ab 10.00 Uhr gab es ein gemeinsames Frühstück im Rittersaal des Hotels Burg Wegberg. Drei Zehnertische waren für unsere Hochzeitsgesellschaft reserviert. Nach und nach trudelten die müden Gestalten ein. Alle machten einen zufriedenen Eindruck. Gesprächsthemen waren, wann wer das Hotelzimmer aufgesucht hat, dass es eine tolle Hochzeit war – und dass es nun Zeit ist, sich auf den Heimweg zu machen. Eine letzte Umarmung, noch mal feuchte Augen bei Papa. Abfahrt!

Ja, diese Hochzeit war ein Traum. Alles war mit sehr viel Liebe vorbereitet und gemacht. Es gab noch ein paar Kleinigkeiten mehr, aber es würde zu weit führen, auf diese Dinge auch noch einzugehen. Und wir wissen, dass es gerade die Kleinigkeiten sind, die Arbeit machen.

Oliver und Sabrina sind nun ein Ehepaar. Sie sind auch meine Kinder. Aber sie sind mehr als Kinder: Sie sind unsere Freunde!

Dieser kleine Hochzeitsbericht wurde mit ein paar Amateurfotos versehen. Sobald mir die offiziellen Fotos zur Verfügung stehen, darf ich daraus auch einige präsentieren. Dann wird es auch ein paar Fotos von mir geben.

Weitere Fotos gibt es hier.

Die Unaussprechlichen …

…, so wurden vor langer langer Zeit die Unterhosen genannt. Nun ja, das lag vielleicht daran, dass man wirklich nicht wusste, wie man die Liebestöter bezeichnen sollte. Sie dienten wohl nur dem einen Zweck, nämlich dem Schutz vor Kälte und um die darübergetragene Kleidung vor Resten von Körperausscheidungen und Schweiss zu schützen. Darüber zu sprechen – das war wohl ein Unding. Man schämte sich wohl seiner Schinkenbeutel.

Für Damenunterwäsche interessiere mich eher weniger, also eher gesagt: absolut gar nicht. Herrenunterwäsche, ja, da schlägt mein Herz dann doch schon höher. Hübsche Männer in sexy Herrenunterwäsche mag ich immer gern anschauen.


Unterwäsche, in meinem Fall also Herrenunterwäsche, hat wohl einen grossen Markt. Die ganz grossen Modemarken bringen sogar zweimal jährlich neue Kollektionen heraus: Frühling/Sommer sowie Herbst/Winter. Nun könnte man denken, die Herbst-/Winterkollektion wäre vielleicht aus besonders dickem Material, oder länger. Nein, das ist nicht der Fall. Es handelt sich einzig und allein um neue Modelle, Farben und Muster, vielleicht ein neuer Schnitt. Eingriff ist übrigens zurzeit wieder in – oder schon wieder out?

Aber warum gibt es extra Kampagnen für Herrenslips? Welcher Kerl läuft denn in seiner Unterwäsche herum, es sei denn beruflich – oder nebenberuflich? Ist natürlich peinlich wenn um ihn herum geflüstert wird: Der trägt ja den gleichen Slip wie beim letzten Mal.

Also ich trage meine Schlübber so lange, bis sie ausgeleiert oder kaputt sind. Ich brauche nicht alle 6 Monate die neuesten Modelle. Ich trage darüber noch eine Hose. Wenn wir schlafen gehen, ziehen wir uns aus, alles. Beim Sex stören die Dinger eh nur und würden nach kurzer Zeit vom Körper gezerrt, was zu bizarren Körperverrenkungen führen kann. Natürlich trage ich untenrum keine Unaussprechlichen, meine Schlübber sind schon sexy. Mann will sich ja wohlfühlen. Aber ich muss mich untenrum unterwärts nicht halbjährlich in den neuesten Trend stecken – tu ich obenrum auch nicht.

Durchgebracht

Exotische Pflanzen haben schon lange mein Interesse geweckt. Orchideen gehören natürlich dazu. Schon während unserer Hamburger Zeit habe ich mich daran versucht, aber immer wieder bin ich gescheitert. Wahrscheinlich war der Standort zu sonnig und ich habe zuviel gegossen. Meistens gehen Pflanzen eher daran ein, dass sie zuviel Wasser bekommen als dass sie vertrocknen.

Ich fand irgendwann, wahrscheinlich im Gartencenter eines Baumarktes, eine kleine Orchidee zu einem äusserst günstigen Preis. Ich vermute, sie hat damals nicht mehr als 5 Euro gekostet. Mit den Worten „Noch ein Versuch“ landete die Pflanze, die nur einen Blütenstiel hatte, im Einkaufswagen.

In einem Restaurantfenster hatte ich Orchideen entdeckt, die in ein Glas gepflanzt waren. Diese Idee nahm ich auf und besorgte mir ein billiges Glas. Unten wurde Granulat eingefüllt, darauf kam das Pflanzsubstrat und die kleine Orchidee wurde dort eingepflanzt. Einen Platz bekam sie gegenüber dem hellen Fenster auf dem Subwoofer, eher eine dunkle Ecke. Eines Tages war die Zeit gekommen, dass die Blüten hin waren. Aber die Pflanze überlebte dort an dem Platz. Sie bekam Wasser, höchstens ein mal in der Woche, manchmal auch seltener. Durch das Glas war immer gut erkennen, wann das Substrat ganz trocken war.

Ich weiss nicht mehr, wieviele Jahre die Orchidee blütenlos dort stand. Aber solange dort Blätter waren, ja, sogar ab und zu ein neues erschien, war Leben in der Pflanze. Und lebende Pflanzen werden gehegt und gepflegt. Und ich hatte den Ehrgeiz, das Pflänzchen eines Tages wieder zur Blüte zu bringen.

Die Zeit war gekommen und wir zogen in das Elbe-Penthouse, in dem wir nun auch schon wieder zwei Jahre wohnen. Die kleine Orchidee im Glas bekam einen Platz auf dem Sims im Wintergarten. Ich kaufte eine Orchidee für das Badezimmer. Als die verblüht war, stellte ich sie zu der anderen. Es gab eine neue Orchidee für das Badezimmer und noch eine. Alle landeten irgenwann bei den anderen. Sie bekamen neue Blätter, sie wurden gegossen und gedüngt. Sie überlebten.

Und ganz plötzlich bekam die kleine Orchidee aus Hamburg einen Blütenstiel. Und noch einen! Und an den Stielen bildeten sich kleine Verzweigungen und es kamen Knospen! Und nun blüht sie, die Kleine im Glas. Richtig üppig. Und ich erfreu mich daran.

Abrupt


In den vergangenen Tagen war es doch recht spätsommerlich warm. Wir konnten sogar abends noch gemütlich und ohne zu frösteln lange auf der Terrasse sitzen und dabei in den Sternenhimmel schauen oder den Fledermäusen beim lautlosen Flug um die Pappeln zusehen.

Seit gestern zeigen sich die Vorboten des nahen Herbstes. Glücklicherweise hatte ich ja wegen des draussen zu erwartenden nicht so guten Wetters einen Tisch für drinnen reserviert, was sich wirklich als Glücksfall erwiesen hatte, war es doch schon recht frisch gestern Abend.

Bist heute Mittag war das Wetter ja noch recht akzeptabel. Wir waren sogar in der Lage, unsere nunmehr passgenaue Hochzeitskledage aus Hamburg mit offenem Verdeck abzuholen. Wir waren auch noch in der Lage, auf der Terrasse einen Cappu zu uns zu nehmen. Aber dann war es Schluss mit draussen. Starker Wind und Regenschauer geben uns seitdem einen Vorgschmack auf den nahen Herbst. Die Zeit, in der es kaum noch möglich sein wird, gemütlich draussen zu sitzen, rückt unaufhaltsam näher.

Angebote

Schräge Angebote erreichten mich per Mail:

Hallo,
How are you doing? Hoffe, Sie sind in Ordnung.
Letzte Woche kaufte ich ein Telefon von einer Website: ghrts.com
Es ist sehr billig und ich es in 5 Tagen. Die Qualität ist sehr gut.
Die Website verkaufen PS3, Motor, TV, Laptop, digitale Spiegelreflexkameras und so weiter.
Ich habe nie vergessen, gute Dinge mit Freunden.
Also, wenn Sie daran interessiert sind, können Sie es auch.
Ich glaube, Sie erhalten einige Überraschung.

Ich möchte lieber nicht wissen, welche Überraschung auf mich wartet, wenn ich die Webseite anklicke.

Und noch dieses:

Hallo. Dein hat profil sehr mir gefallen! Ich wollte dich kennenlernen. Meinen Namen Irina. mir 34 Jahre! Ich werde froh sein, dich besser zu erfahren. Schreibe mir, erzahle mir mehr uber dich! Moglich du suchtest dessen selbe Mann ich nach ganzem seinen Leben!!!! Ich will dir gestehen, ich bin zu den ernsten Beziehungen fertig! Hier suche ich seine zweite Halfte. Ich werde sehr froh sein, wenn wir einander gefallen werden!

Bitte antworten Sie nur, um meine personliche E-Mail: kalifani@yahoo.de

Ich verspreche, dass ich dir antworten werde und, dass ich meine neuen Fotografien senden werde!
Kusse
Grusse Irina

Eigentlich lese ich Spammails nicht, aber in diesen beiden Fällen konnte ich, einer Eingebung folgend, nicht widerstehen.